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Verstäuber für Pflanzen- oder Tierschutzmittel u. dgl. pulveriges
Gut Es sind Behälter und Verstäuber pulverigen Gutes, z. B. Pflanzen- oder Tierschutzmittel,
mit einer ihn dicht umschließenden, verschiebbaren Luftpumphülse sowie einer Durchtrittsöffnung
zu einer davor liegenden Wirbelkammer und Austrittsöffnungen aus dieser bekannt.
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Es gibt ferner Behälter und Verstäuber, bei denen der Deckel eine
oder mehrere kleine Öffnungen und der Boden ein sich nach innen öffnendes Druckventil
aufweist, das durch die Luftpumphülse betätigt wird.
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Durch Hin- und Herschieben der Luftpumphülse auf dem Behälter wird
Luft in den sich zwischen Luftpumphülse und Behälter bildenden Raum eingesaugt und
beim schnellen Wiederaufschieben der Lufpumphülse durch das Ventil in den Behälter
gedrückt, aus dem dann die Luft den in ihm enthaltenden pulverförmigen Stoff durch
die im Deckel des Behälters vorgesehene Öffnung hinausdrückt und verstäubt. In beiden
Fällen ist die Verstäubungswirkung nur gering, da die von der Pumphülse zusammengepreßte
Luft ganz auf das im Behälter befindliche Verstäubungsgut zur Wirkung kommt, wobei
eine größere Füllmenge auch einen größeren Widerstand bietet, so daß die zur Verstäubung
dienende Luft sehr viel von ihrer Wirkung verliert.
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Für einen anderen Behälter und Verstäuber werden mehrere Lufteinlaßventile
benötigt. Dabei weist der Behälter eine längsseitig an ihm angeordnete Wirbelkammer
auf, die durch mehrere Öffnungen mit dem Vorratsraum des Behälters in Verbindung
steht. Ferner ist der Vorratsraum durch einen Boden mit Luftdurchtrittsöffnungen
und ein Ventil abgeschlossen, welches sich beim Zusammenpressen der Luftsäule öffnet,
so daß die Luft durch die Bodenöffnungen in den Vorraum gedrängt wird, wodurch das
Verstäubungsgut in die Wirbelkammer gelangt. Ein anderer Luftteil wird durch bestimmte
Anordnung der Ventile in die Wirbelkammer abgezweigt, so daß auch hier nicht die
volle Wirkung des Druckhubes der Verstäubung dient. In jedem Falle steht der Luft,
entsprechend der Füllmenge im Vorratsbehälter, ein größerer Widerstand entgegen,
was einen größeren Luftaufwand und somit eine Paßform der Luftpumphülse erfordert.
Auch gibt die umständliche Durchbildung dieses Verstäubers leicht zu Störungen Anlaß.
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Schließlich sind noch Verstäuber und Behälter bekanntgeworden, die
im wesentlichen folgendermaßen durchgebildet sind: Die Luftpumphülse besitzt ein
Lufteinlaßventil. Im zylindrischen Vorratsbehälter sind ein oder mehrere durchgehende
Luftkanäle vorgesehen, die am oberen
Ende durch ein Gitter od. dgl. abgedeckt sind,
damit die Luft in eine am Ende des Vorratsbehälters befinde liche Wirbelkammer austreten,
nicht aber Pulver in diese gelangen kann. Der durch einen Boden abschließbare Vorratsbehälter
weist am anderen Ende einen mit mehreren Öffnungen versehenen Deckel auf, durch
welche das Pulver in die bereits vorher erwähnte Wirbelkammer durch Stoß hinausfällt,
die durch eine auf dem Vorratsbehälter aufgebrachte Kappe mit einer mittigen Austrittsöffnung
einerseits und den Deckel andererseits gebildet wird. Hierbei kommt die Luft zwar
in der Wirbelkammer in vollem Umfang zur Auswirkung, jedoch muß das Stäubegut aus
dem Vorratsbehälter durch Schütteln oder durch Anstoßen der Pumphülse in die Wirbelkammer
ge bracht werden, was einer zusätzlichen Arbeit gleichkommt.
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Gegenüber diesen bekannten Verstäubern wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die dem Pumphülsenboden gegenüberliegende Stirnwand des Behälters geschlossen,
die der Wirbelkammer dagegen mit einer Luftdurchtrittsöffnung versehen ist, daß
die andere Stirnwand sowohl des Behälters als auch der Wirbelkammer geschlossen
ist und daß vorzugsweise gegenüberliegend der in der Behälterwand vorgesehenen Gutdurchtrittsöffnung
zur Wirbelkammer eine Gutaustrittsöffnung aus der Wirbelkammer ins Freie angeordnet
ist. Hierdurch wird, ohne daß Ventile vorgesehen sind, bei einem verhältnismäßig
geringem Luftaufwand eine außerordentlich starke Saug- und Druckwirkung in der Wirbelkammer
erzielt. Durch erstere wird beim Saughub das Verstäubungsgut aus dem Behälter in
die Wirbelkammer gefördert. Durch letztere erfolgt eine intensive Verstäubung und
weites Austragen des in die Wirbelkammer eingesaugten Verstäubungsgutes. Dabei kann
der Behälter für beliebige Gewichtsmengen faßbar durchgebildet sein, da
das
Verstäubungsgut nunmehr aus dem Behälterraum in die Wirbelkammer gesaugt wird.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken sind der Behälter und die
Wirbelkammer nicht formfest und vorzugsweise im Querschnitt rechtwinkelig durchgebildet,
so daß beim Saughub die Seitenwandungen des Behälters bewegt werden und gewissermaßen
atmen, wodurch die Saugwirkung erheblich gesteigert wird.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken sind der Verstäubungsmittelbehälter
mit der Wirbelkammer sowie die Pumphülse aus je einem Zuschnitt (Pappe.
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Karton, Kunststoff u. dgl.) hergestellt und - auch geheftet - für
sich zusammenklappbar, wodurch der Lagerraum wesentlich kleiner gehalten werden
kann als bei den bekannten Verstäuberdosen.
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Ferner wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Wirbelkammer auf
ihrer der Pumpseite gegenüberliegenden Stirnseite eine obenliegende Luftzutrittsöffnung
aufweist, während die auf dem anderen Ende der Wirbelkammer vorgesehene Gutdurchtritts-und
Gutaustrittsöffnung in ihrem unteren Bereich vorgesehen sind. Hierdurch werden folgende
Vorteile erzielt: Da man den Verstäuber beim Gebrauch so hält, daß die beiden Schmalseiten
der Wirbelkammer etwa parallel oder etwas geneigt zum Erdboden liegen, ist es zunächst
vorteilhaft, daß die Guteintritts- und Gutaustrittsöffnungen unten in den beiden
Seitenwandungen der Wirbelkammer liegen, damit insbesondere das jeweils in die Wirbelkammer
angesaugte Verstäubungsgut möglichst restlos ins Freie gelangt. Die Anordnung des
Lufteinlasses im oberen Teil der Wirbelkammer bietet den Vorteil, daß ein Austreten
des Streugutes in die Pumphülse bei stärkerem Schiefhalten des Behälters vermieden
wird.
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In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt F i g. 1 den Zuschnitt der Pumphülse, Fig. 2 den Zuschnitt des Behälters,
wobei strichpunktiert die Längs- und Querkantlinien erscheinen, F i g. 3 einen Längsschnitt
durch den Behälter mit aufgesetzter Pumphülse nach der Linie III-III der Fig. 4,
Fig. 4 eine Vorderansicht mit aufgesetzter Pumphülse, im Bereich des Lufteintrittsschachtes
abgebrochen, und Fig. 5 einen Teilschnitt in der Linie V-V der Fig. 4.
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Dabei beträgt der Maßstab der F i g. 3 bis 5 gegenüber dem der F
i g. 1 und 2 aus zeichnerischen Gründen 2:1.
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Gemäß der Fig. 1 weist der Zuschnitt für die Pumphülse A die Seitenwände
1, 2, 3, 4 und den Heftrand 5 auf, der mit der Innenfläche der Seitenwand 4 an seiner
außen befindlichen Seite verbunden wird, beispielsweise durch Heftung. Der Boden
wird gebildet durch die Klappen 6, 7, 8 und 9, wobei die Klappe 8 Ausstanzungen
10 zum Einstecken von Ohren 11 der Klappe 6 erhält.
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Der Zuschnitt gemäß Fig. 2 enthält die Längswände 12, 13, 14 und
17 für den Behälter B und die Längswände 17, 16, 15 und 18 für die Wirbelkammer
C. Zur Bildung des Behälters und der Wirbelkammer wird die Längswand 16 mit dem
aufgelegten Längsrand der Längswand 12 und die Längswand 18 mit dem aufgelegten
Längsrand der Längswand 14 beispielsweise durch Heftung verbunden.
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Der Abschluß des Behälters an dem pumphülsenseitigen Ende erfolgt
durch die Klappen 19, 24 und 29, wobei der abgebogene Endteil 21 der Klappe 19 sowohl
in den Behälterraum B hineinragt, als auch zwischen die Seitenwandungen 18 und 14
zu liegen kommt. Die Klappe 19 weist einen an der Wirbelkammer anliegenden Ausschnitt
20 auf, durch den die Luftzutrittsöffnung zur Wirbelkammer gebildet wird. Die Seitenwandung
15 endet in einer Klappe 26, die mit ihrem umgebogenen Endteil 27 in die Wirbelkammer
hineinragt und an der Seitenwand 17 anliegt.
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Die Klappe 26 deckt die Wirbelkammer zum Teil ab.
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Das dem Pumphülsenboden gegenüberliegende Ende der Wirbelkammer wird
teilweise überdeckt von den Klappen 32 und 33 und ganz von der umgeschlagenen Klappe
30, deren Ende 31 an der Seitenwand 15 der Wirbelkammer zur Anlage kommt. Die Klappen
25, 28 und 22 bilden den Abschluß des Behälters, wobei der Teil 23 der Klappe 22
immer an der Wandfläche 14 des Behälters anliegt.
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In der Seitenwand 17 der Wirbelkammer ist eine Gutdurchtrittsöffnung
35 und gegenüberliegend in der Wirbelkammerseitenwand 15 eine Gutaustrittsöffnung
34 vorgesehen. Mit 36 sind die Heftklammern bezeichnet.
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Die Pumphülse und der Behälter sind auch im gehefteten Zustand flach
zusammenlegbar, wenn die Klappen nicht umgelegt sind. Das Verstäubungsgut kann unmittelbar
in den Behälter eingefüllt werden, oder aber es kann dasselbe mittels Packung eingesetzt
werden, wobei dann in dieser gegenüberliegend den Durchtrittsöffnungen der Wirbelkammer
ein Loch einzustoßen ist.
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Wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist, wird beim Druckhub
von der den Behälter B dicht umschließenden Pumphülse A die in ihr befindliche Luft
zusammengepreßt und über die Öffnung 20 nur der Wirbelkammer C zugeführt, aus welcher
das aus dem Behälter B über die Öffnung 35 in sie gelangte Verstäubungsgut durch
die Öffnung 34 nach außen gewirbelt wird. Beim Saughub der Pumphülse A wird das
Verstäubungsgut aus dem Behälterraum B in die Wirbelkammer angesaugt.