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Verfahren zur Herstellung einer injizierbaren Vakzine Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer injizierbaren Vakzine zur Bekämpfung
von durch pathogene Nematoden verursachte Krankheiten bei Wirbeltieren.
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Mindestens in den letzten drei Jahrzehnten wurde eine Vielzahl von
Arbeiten über die Immunität gegen den Befall mit Helminthen bzw. Eingeweidewürmern
veröffentlicht, z. B. Forschungsarbeiten über die auf natürlichem Wege erworbene
Immunität, bei welcher der Körper die Schutzstoffe selbst bildet, sowie über die
künstlich herbeigeführte Immunität. Viele dieser Arbeiten befassen sich mit Haemonchus
contortus, Trichinella spiralis und Nippostrongylus muris.
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Die bei den Versuchen zur Herbeiführung einer künstlichen Immunität
mittels Injektionen verwendeten Präparate bestanden meist aus fraktionierten Extrakten
ganzer erwachsener Würmer. Auch infektiöse Larven des dritten Stadiums, deren Exkrete
und Sekrete sowie Extrakte der Larven dritten Stadiums von Oesophagus wurden untersucht.
Keine dieser Forschungsarbeiten ermöglichen jedoch die Herstellung einer zufriedenstellenden
Vakzine.
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Die einzige bisher in technischem Maßstab erzeugte Vakzine dieser
Art ist gegen Dictyocaulus viviparus wirksam, und sie wird nach einem Verfahren
erzeugt, welches von Forschern an der Universität Glasgow entwickelt wurde, wobei
Larven einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt werden.
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Durch die vorliegende Erfindung wird eine Vakzine geschaffen, welche
Antigene enthält, die bei Einspritzung in den Körpern des Wirtstieres die Erzeugung
von Antikörpern anregt, welche gegen Krankheiten Schutz verleihen, die durch für
Wirbeltiere pathogene Nematoden verursacht werden.
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Die Erzeugung dieser Vakzine wurde ermöglicht durch die Entwicklung
eines zufriedenstellenden Verfahrens für die Züchtung der Parasiten in vitro während
derjenigen Stadien, in welchen sie Antigene erzeugen.
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Die Arbeiten, die zu der vorliegenden Erfindung führten, lassen erkennen,
daß an der Immunisierung in den vorliegenden Fällen mindestens zwei Antigene beteiligt
sind, nämlich 1. Antigene, die während der Entwicklung der histotrophischen Stadien
der Larven erzeugt werden, d. h. Exkrete, Sekrete sowie Stoffwechseiprodukte, 2.
somatische Antigene, d. h. diejenigen, die in den Larven enthalten sind.
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Vorzugsweise enthalten die neuen Vakzinen aber auch diejenigen Antigene,
welche entweder während des Häutens der Larven des dritten Stadiums oder
während
desjenigen Stadiums des Lebenszyklus erzeugt werden, der dem Eindringen der Larven
des dritten Stadiums in das Gewebe des Wirtstieres entspricht.
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Die Wirksamkeit dieser Komponenten als Antigene wurde festgestellt
durch Hautempfindlichkeitsteste, welche auf der Erscheinung beruhen, daß ein immunes
oder ein infiziertes Tier auf ein Antigen und/oder ein durch intrakutane Injektion
erzeugtes örtliches Oedem mit einem Erythem anspricht. Dieser Reaktionstyp ist meßbar
und spezifisch. Wie aus dem Nachstehenden hervorgeht, wurde diese Antigenwirksamkeit
in gewissen Fällen durch Immunitätsstudien an empfindlichen bzw. hierfür empfänglichen
Laboratoriums- und anderen Tieren, wie Kälbern und Schafen, bestätigt.
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Typische Laboratortumstiere sind weiße Mäuse, Ratten und Meerschweinchen.
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Bei den Parasiten, die genauer erforscht wurden, hat man festgestellt,
daß ein Präparat, welches die Stoffwechselprodukte der parasitären Ecdysis bzw.
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Häutung sowie die somatischen Antigene der histotrophischen Formen
des Parasiten enthält, bei dem natürlichen Wirtstier einen gewissen Grad der Immunität
hervorruft.
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Demzufolge bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
zur Herstellung einer Vakzine, welche beim Injizieren in Wirbeltieren die Bildung
von Schutzkörpern gegen solche Krankheiten anregt, die durch pathogene Nematoden
verursacht werden.
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Gemäß diesem Verfahren werden infektiöse Nematodenlarven
des
dritten Stadiums im Brutschrank in einem sterilen wässerigen Nährmedium bis zur
Entwicklung der histotrophischen Stadien behandelt, worauf das die Larven enthaltende
Nährmedium entweder direkt als eine Vakzine verwendet oder zunächst getrocknet und
dann als Trockenpräparat in einer sterilen wässerigen Trägersubstanz suspendiert
und in dieser Form als Vakzine verwendet wird.
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Vorzugsweise werden die während des Häutens der Larven des dritten
Stadiums oder die während desjenigen Stadiums des Lebenszyklus, welches dem Eindringen
in das Gewebe des Wirtstieres entspricht, erzeugten Sekrete dem Nährmedium, in welchem
die histotrophischen Larvenstadien erzeugt werden, vor oder nach dem Trocknen oder
auch der fertigen Vakzine zugesetzt.
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Demzufolge wird das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt in der folgenden
Weise ausgeführt: Aus dem Kot befallener Tiere werden infektiöse Larven des dritten
Stadiums aufgesammelt, nachdem die Faeces unter geeigneten Verhältnissen im Brutschrank
behandelt worden waren. Die gereinigten Larven werden dann z. B. in eine wässerige
Lösung von Natriumhypochlorit und Kochsalz getaucht, um sie zur Häutung anzuregen.
Nach der Häutung werden die Larven aus der Lösung entfernt, welche letztere aufgehoben
wird. Die Larven werden dann in einem kleinen Volumen einer wässerigen Lösung eines
geeigneten Bactericids oder eines Gemisches solcher antimikrobieller Agenzien suspendiert,
um die Möglichkeit einer bakteriellen oder sonstigen Infektion herabzusetzen. Für
diesen Zweck sind die bekannten Antibiotica geeignet, so z. B. Penicillin und Streptomycin.
Die Larven werden dann herausgenommen und in eine sterile, isotonische physiologische
Salzlösung gebracht, welche Nährstoffe enthält, damit sich die Larven zu den histotrophischen
Stadien entwickeln können. Die Behandlung im Brutschrank wird bei etwa 370 C ausgeführt,
gegebenenfalls unter Zuführung von Sauerstoff und Rühren, bis die Testmuster das
erforderliche Entwicklungsstadium der Larven zeigen. Das die Larven enthaltende
Nährmedium wird dann eingefroren und durch Gefriertrocknung bzw. Lyophllisierung
getrocknet. Vor dem Trocknen kann die von der Häutung zurückbehaltene Lösung, aus
welcher alle unerwünschten anorganischen Ionen entfernt wurden, hinzugesetzt werden.
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Das auf diese Weise erhaltene getrocknete antigene Material wird vor
der Injektion in einer sterilen wässerigen Trägersubstanz suspendiert. Zusammen
mit den antigenen Stoffen können geeignete und bekannte Adjuvantien, wie z. B. Aluminiumhydroxyd,
verwendet werden.
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Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorstehenden
Erfindung.
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Beispiel 1 Herstellung einer Vakzine gegen Dictyocaulus viviparus
Eine reine Suspension von infektiösen Larven des dritten Stadiums von Dictyocaulus
viviparus in Wasser wurde aus den im Brutschrank behandelten Faeces von Kälbern
hergestellt, die vorher mit dem Parasiten infiziert worden waren. Die Suspension
wurde 12 Tage lang bei 150 C aufbewahrt, dann während 2 Minuten zentrifugiert, und
die sich abtrennende Flüssigkeit wurde durch eine gastrische Pepsinlösung ersetzt.
Die Suspension wurde dann im Brutschrank bei 370 C
behandelt, bis Probezählungen
zeigten, daß sich mehr als 90°/o der Larven gehäutet hatten. In diesem Stadium wurde
die Suspension neuerdings zentrifugiert, und die sich abtrennende Flüssigkeit wurde
entfernt, mit Natriumcarbonat neutral gemacht, in Volumina von je 2 ml aufgeteilt
und eingefroren. Die gehäuteten Larven kamen dann in eine Lösung, welche je Milliliter
1000 Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin (Nystatin),
ein Antibioticum mit antimycotischer Wirkung, enthielt und bei Zimmertemperatur
1 Stunde lang stehengelassen wurde. Die Larven wurden dann mit sterilem Wasser gewaschen
und in das Nährmedium enthaltende Flaschen eingesetzt. Das Nährmedium bestand aus
Tyrodelösung mit einem Zusatz von Leberextrakt. Die Behandlung im Brutschrank bei
370 C wurde fortgesetzt, bis nicht weniger als 60 ovo der Larven sich zu dem vierten
Stadium entwickelt hatten. Dann wurden Nährmedium und Larven in geeignete Behälter
umgefüllt und lyophilisiert. Vor Gebrauch wurden die lyophilisierten Antigene pulverisiert
und in sterilem Wasser suspendiert, wobei das entsprechende Volumen des Häutungsmediums
hinzugesetzt wurde.
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Hierunter wird eine solche Menge des Häutungsmediums verstanden,
welche von der gleichen Anzahl Larven erzeugt wird, wie in den pulverisierten Antigenpräparaten
vorliegen. Wenn z. B. das lyophilisierte Antigenpräparat aus insgesamt 4000 Larven
des vierten Stadiums hergestellt wurde, so setzt man der wässerigen Suspension desselben
solche Mengen des Häutungsmediums zu, welche gleichfalls von 4000 Larven erzeugt
wurden.
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Beispiel 2 Herstellung einer Vakzine gegen Haemonchus contortus Eine
reine Suspension von infektiösen Larven des dritten Stadiums von Haemonchus contortus
in Wasser wurde aus den im Brutschrank behandelten Faeces von Schafen hergestellt,
die vorher mit dem Parasiten infiziert worden waren. Diese Suspension wurde 2 Minuten
lang zentrifugiert, worauf die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine
Lösung ersetzt wurde, welche 0,03 0/o Natriumhypochlorat und 0,50/0 Natriumchlorid
enthielt. Die Suspension wurde bei 370 C im Brutschrank behandelt, bis Probezählungen
zeigten, daß sich mehr als 90°/o der Larven gehäutet hatten. In diesem Stadium wird
die Suspension neuerdings zentrifugiert; die sich abtrennende Flüssigkeit wurde
entfernt, gegen destilliertes Wasser dialysiert, in Volumina von je 2 mol aufgeteilt
und eingefroren. Die gehäuteten Larven kamen dann in eine Lösung, welche je Milliliter
1000 Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt
und 1 Stunde lang stehengelassen wurde. Die Larven wurden dann mit sterilem Wasser
gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen umgefüllt; letzteres bestand
aus Earlescher Lösung, welche die Produkte der Hydrolyse von Leber und Casein enthielt.
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Die Earlesche Lösung hatte die folgende Zusammensetzung (vgl. W.
R. E arle, »J. Nat. Cancer Inst.«, 1943, 4, 165): Natriumchlorid . 6,8 g Kaliumchlorid
.. 0,4 g Calciumchlorid. . 0,14 g Magnesiumsulfat . 0,2 g
Primäres
Natriumphosphat . . 0,158 g Natriumcarbonat . 0,88 g Glukose . . 1,00 g Mit Wasser
aufgefüllt bis zu einem Gesamtgewicht von.. . 1000 g Phenolrot . 10 mg Es folgte
eine Behandlung im Brutschrank bei 370 C, bis nicht weniger als 60°/o der Larven
sich zum vierten Stadium entwickelt hatten. Nährmedium und Larven wurden dann in
Behälter umgefüllt und lyophilisiert. Vor Gebrauch wurden die lyophilisierten Antigene
pulverisiert und in sterilem Wasser suspen diert, wobei das entsprechende Volumen
des Häutungsmediums hinzugesetzt wurde.
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Beispiel 3 Herstellung einer Vakzine gegen Ostertagia ostertagi Eine
reine Suspension infektiöser Larven des dritten Stadiums von Ostertagia ostertagi
in Wasser wurde aus den im Brutschrank behandelten Faeces von Kälbern hergestellt,
die vorher mit dem Parasiten infiziert worden waren. Nach Absitzenlassen der Suspension
wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine Lösung ersetzt, welche
0,0750/0 Natriumhypochlorit und 1,50/0 Natriumchlorid enthielt. Man ließ die Suspension
bei Zimmertemperatur stehen, bis Probezählungen anzeigten, daß sich mehr als 900/0
der Larven gehäutet hatten.
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In diesem Stadium wurde die Suspension zentrifugiert; die sich abtrennende
Flüssigkeit wurde entfernt, gegen destilliertes Wasser dialysiert, in angemessene
Volumina aufgeteilt und eingefroren. Die gehäuteten Larven wurden mit sterilem Wasser
gewaschen, zentrifugiert und in eine Lösung gebracht, welche je Milliliter 1000
Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur stehengelassen wurde. Die Larven wurden hierauf
wieder mit sterilem Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen
umgefüllt; das letztere bestand aus einer Earleschen Lösung, welche Produkte der
Hydrolyse von Leber enthielt. Die Kulturflaschen wurden dann bei 370 C auf einer
Schüttelmaschine in einem Brutschrank behandelt, bis nicht weniger als 600/0 der
Larven sich zu dem vierten Stadium entwickelt hatten. Nährmedium und Larven wurden
dann in Behälter umgefüllt und durch Gefrieren getrocknet. Vor dem Gebrauch wurden
die lyophilisierten Antigene pulverisiert und in sterilem Wasser suspendiert, wobei
das entsprechende Volumen der Häutungsflüssigkeit hinzugesetzt wurde.
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Beispiel 4 Herstellung einer Vakzine gegen Strongylus vulgaris Eine
reine Suspension infektiöser Larven des dritten Stadiums von Strongylus vulgaris
in Wasser wurde aus den im Brutschrank behandelten Faeces von Pferden hergestellt,
die vorher mit diesem Parasiten infiziert worden waren. Nach Absitzenlassen dieser
Suspension wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine Lösung
ersetzt, welche 0,0750/0 Natriumhypochlorit und 1,5 0/o Natriumchlorid enthielt.
Man ließ die Suspension bei Zimmertemperatur stehen, bis Probezählungen anzeigten,
daß sich mehr als 900/0 der Larven gehäutet hatten.
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In diesem Stadium wurde die Suspension zentrifugiert, die sich abtrennende
Flüssigkeft wurde entfernt und gegen destilliertes Wasser dialysiert, in angemessene
Volumina aufgeteilt und eingefroren. Die gehäuteten Larven wurden mit sterilem Wasser
gewaschen, zentrifugiert und in eine Lösung gebracht, welche je Milliliter 1000
Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin en,thielt;
man ließ sie 1 Stunde lang bei Zimmertempe ratur stehen. Die Larven wurden dann
wieder mit sterilem Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen
umgefüllt; das letztere bestand aus einer Earleschen Lösung, welche Produkte der
Hydrolyse von Leber enthielt.
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Man setzte hierauf die Kulturflaschen in einen Brutschrank, wo sie
bei 370 C auf einer Rohrwälzmaschine behandelt wurden, bis nicht weniger als 600/0
der Larven sich zu dem vierten Stadium entwickelt hatten. Nährmedium und Larven
wurden dann in Behälter umgefüllt und durch Gefrieren getrocknet. Vor dem Gebrauch
wurden die lyophilisierten Antigene pulverisiert und in sterilem Wasser suspendiert,
wobei das entsprechende Volumen der Häutungsfiüssigkeit hinzugesetzt wurde.
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Beispiel 5 Herstellung einer Vakzine gegen Tnchostrongylus axei Eine
reine Suspenison infektiöser Larven des dritten Stadiums von Trichostrongylus axei
in Wasser wurde aus im Brutschrank behandelten Faeces von Schafen hergestellt, die
vorher mit dem Parasiten infixiert worden waren. Nach Absitzenlassen der Sus, pension
wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine Lösung ersetzt, welche
0,075 O/o Natriumhypochlorit und 1,50/0 Natriumchlorid enthielt Man ließ die Suspension
bei Zimmertemperatur stehen, bis Probezählungen anzeigten, daß mehr als 900/0 der
Larven sich gehäutet hatten.
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In diesem Stadium wurde die Suspension zentrifugiert, die sich abtrennende
Flüssigkeit wurde entfernt, gegen destilliertes Wasser dialysiert, in ange messene
Volumina aufgeteilt und eingefroren. Die gehäuteten Larven wurden mit sterilem Wasser
ge waschen, zentrifugiert und in eine Lösung gebracht, welche je Milliliter 1000
Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur stehengelassen wurde. Die Larven wurden dann
wieder mit sterilem Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen
umgefüllt; das letztere bestand aus einer Gewebskulturlösung Nr. 199.
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Die Kulturfiaschen wurden dann in einen Brutschrank gestellt und
bei 370 auf einer Schüttelmaschine behandelt, bis nicht weniger als 60°/o der Larven
sich zu dem vierten Stadium entwickelt hatten.
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Nährmedium und Larven wurden dann in Behälter umgefüllt und durch
Gefrieren getrocknet. Vor dem Gebrauch wurden die lyophilisierten Antigene pulverisiert
und in sterilem Wasser suspendiert, wobei das entsprechende Volumen Häutungsilüssigkeit
hinzugesetzt wurde.
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Beispiel 6 Herstellung einer Vakzine gegen Strongyloides papillosus
Eine reine Suspension von infektiösen Larven des dritten Stadiums von Strongyleides
papillosus in Wasser
wurde aus im Brutschrank behandelten Faeces
von Schafen hergestellt, die vorher mit dem Parasiten infiziert worden waren. Nach
dem Absitzenlassen der Suspension wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt,
und die Larven kamen in eine Lösung, welche je Milliliter 1000 Einheiten Penicillin
und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt und 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
stehenblieb.
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Die Suspension wurde dann zentrifugiert; die Larven wurden mit sterilem
Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen umgefüllt; das letztere
bestand aus einer TyrodeLösung, jedoch ohne den Traubenzuckeranteil, unter Zusatz
von Produkten der Hydrolyse der Leber.
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Die Kulturfiaschen wurden dann in einen Brutschrank gestellt und
bei 370 C auf einer Schüttelmaschine behandelt, bis nicht weniger als 60°/o der
Larven sich zu dem vierten Stadium entwickelt hatten. Nährmedium und Larven wurden
dann in Be hälter abgefüllt und durch Gefrieren getrocknet. Vor dem Gebrauch wurden
die lyophilisierten Antigene pulverisiert und in sterilem Wasser suspendiert.
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Beispiel 7 Herstellung einer Vakzine gegen Ostertagia circumcincta
Eine reine Suspension infektiöser Larven des dritten Stadiums von Ostertagia circumcincta
in Wasser wurde aus im Brutschrank behandelten Faeces von Schafen hergestellt, die
vorher mit dem Parasiten infiziert worden waren. Nach dem Absitzenlassen der Suspension
wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine Lösung ersetzt, welche
0,0750/0 Natriumhypochlorit und 1,5 ovo Natriumchlorid enthielt. Man ließ die Suspension
bei Zimmertemperatur stehen, bis Probezählungen anzeigten, daß mehr als 90°/o der
Larven sich gehäutet hatten.
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In diesem Stadium wurde die Suspension zentrifugiert; die sich abtrennende
Flüssigkeit wurde entfernt und gegen destilliertes Wasser dialysiert, in angemessene
Volumina aufgeteilt und eingefroren. Die gehäuteten Larven wurden mit sterilem Wasser
gewaschen, zentrifugiert und in eine Lösung gebracht, welche je Milliliter 1000
Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur stehengelassen wurde. Die Larven wurden dann
wieder mit sterilem Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen
umgefüllt; das letztere bestand aus einer Earleschen Lösung nebst Produkten aus
der Hydrolyse der Leber.
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Die Kulturflaschen wurden dann in einen Brutschrank gestellt und
bei 370 C auf einer Wälzrohrmaschine behandelt, bis nicht weniger als 60°/o der
Larven sich zum vierten Stadium entwickelt hatten.
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Nährmedium und Larven wurden dann in Behälter abgefüllt und durch
Gefrieren getrocknet. Vor dem Gebrauch wurden die lyophilisierten Antigene in sterilem
Wasser suspendiert, wobei die entsprechende Menge der Häutungsfiüssigkeit hinzugesetzt
wurde.
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Beispiel 8 Herstellung einer Vakzine gegen Trichostrongylus colubriformis
Eine reine Suspension von infektiösen Larven des dritten Stadiums von Trichostrongylus
colubriformis wurde aus im Brutschrank behandelten Faeces von Schafen hergestellt,
die vorher mit dem Parasiten
infiziert worden waren. Nach dem Absitzenlassen der
Suspension wurde die sich abtrennende Flüssigkeit entfernt und durch eine Lösung
ersetzt, welche 0,075 °/o Natriumhypochlorit und 1,5 ovo Natriumchlorid enthielt.
Man ließ die Suspension bei Zimmertemperatur stehen, bis Probezählungen anzeigten,
daß sich mehr als 90°/o der Larven gehäutet hatten.
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In diesem Stadium wurde die Suspension zentrifugiert; die sich abtrennende
Flüssigkeit wurde entfernt, gegen destilliertes Wasser dialysiert, in angemessene
Volumina aufgeteilt und eingefroren. Die gehäuteten Larven wurden mit sterilem Wasser
gewaschen, zentrifugiert und in eine Lösung gebracht, welche je Milliliter 1000
Einheiten Penicillin und Streptomycin sowie 250 Einheiten Fungicidin enthielt und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur stehengelassen wurde. Die Larven wurden dann
wieder mit sterilem Wasser gewaschen und in das Nährmedium enthaltende Flaschen
umgefüllt; das letztere bestand aus einer Hankschen Lösung nebst Produkten aus der
Hydrolyse der Leber.
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Die Kulturfiaschen wurden dann in den Brutschrank gestellt und bei
370 C auf einer Schüttelmaschine behandelt, bis nicht weniger als 60°/o der Larven
sich zum vierten Stadium entwickelt hatten.
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Nährmedium und Larven wurden dann in Behälter abgefüllt und durch
Gefrieren getrocknet.
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Vor Gebrauch wurden die lyophilisierten Antigene pulverisiert und
in sterilem, destilliertem Wasser suspendiert, wobei die entsprechende Menge an
Häutungsfiüssigkeit hinzugesetzt wurde.
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Auf natürlichem Wege infizierte Tiere, nämlich Kälber mit Dictyocaulus
viviparus oder Ostertagia ostertagi, Schafe mit Haemonchus contortus, Strongyloides
papillosus, Trichostrongylus colubriformis oder Trichostrongylus axel sowie Pferde
mit Strongylus vulgaris, wurden kontrollierten Empfindlichkeitstesten unterworfen,
und zwar durch intrakutane Injektion der betreffenden Vakzine. In allen Fällen trat
bei den infizierten Tieren eine typische positive Rötung und Schwellung auf, während
bei den nicht von den Parasiten befallenen Tieren eine solche Reaktion nicht festzustellen
war. Diese Experimente bestätigen, daß die in den verschiedenen Vakzinen enthaltenen
Antigene Homologe der bei den verschiedenen Infektionen erzeugten Antigene waren.
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Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Vakzine wurden in der folgenden
Weise getestet: A. Eine Gruppe von Meerschweinchen erhielt zwei intraperitoneale
Injektionen der Vakzine mit einem Abstand von 21 Tagen zwischen den Injektionen.
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Jede Injektion entsprach dem Äquivalent von 3000 bis 5000 Larven von
Dictyocaulus viviparus.
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10 Tage nach der zweiten Injektion wurden die geimpften Meerschweinchen
sowie eine gleiche Gruppe unbehandelter Meerschweinchen peroral mit 5000 normalen
infektiösen Larven infiziert. 9 Tage nach der Infektion wurden sämtliche Tiere getötet,
worauf deren Lungen untersucht wurden. Die geimpften Meerschweinchen zeigten im
Vergleich zu der Kontrollgruppe einen 900/oigen Schutz.
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B. Fünf Kälber erhielten je vier intrakutane Injektionen der Vakzine
in Abständen von je einer Woche. Jede Injektion entsprach dem Äquivalent von etwa
5000 Larven von Dictyocaulus viviparus.
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3 Wochen nach der letzten Injektion wurden die geimpften Kälber sowie
fünf unbehandelte Kontrollkälber mit je 4000 normalen infektiösen Larven
infiziert.
Klinische Beobachtungen, einschließlich Typus und Rhythmus der Atmung, sowie Untersuchungen
der Faeces wurden alle Tage ausgeführt.
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30 Tage nach der Infektion wurden alle Tiere getötet, worauf die Lungen
auf pathologische Läsionen untersucht wurden.
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Die Atmung der Kontrolltiere war nach der Infektion mehr als doppelt
so schnell; sie zeigten ferner klinische Symptome, die für durch Dictyocaulus verursachte
parasitäre Bronchitis typisch sind. Nach dem Tode waren die Lungen zum großen Teil
zusammengefallen und verhärtet.
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Im Gegensatz dazu atmeten die geimpften Tiere nur wenig schneller,
und die Schädigung der postmortem Lunge war erheblich geringer, als sie bei den
Kontrolltieren beobachtet werden konnte.
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Die gemäß Beispiel 2 hergestellte Vakzine wurde bei Lämmern getestet.
Fünf Lämmer erhielten je zwei subkutane Injektionen der Vakzine mit einem Abstand
von 21 Tagen zwischen den Injektionen. Jede Injektion entsprach dem Äquivalent von
etwa 5000 Larven von Haemonchus contortus. 10 Tage nach der zweiten Injektion wurden
die geimpften Lämmer sowie fünf unbehandelte Kontrollämmer mit je 5000 infektiösen
Larven infiziert. Nach der Infektion wurden auf die Dauer von 4 Wochen die Blutwerte
allwöchentlich gemessen. Nach Verlauf dieser Periode wurden alle Tiere getötet,
worauf man die in dem Abomasum jedes Tieres enthaltenen Würmer zählte. Die Kontrolltiere
litten an schwerer Anämie; die Zahl der roten Blutkörperchen, das Ce samtzellenvolumen
und der Hämoglobin spiegel waren auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Werte herabgesetzt,
wohingegen bei den geimpften Tieren diese Verminderung sehr viel geringer war. Die
durchs schnittliche Menge der bei den Kontrolltieren gefundenen Würmer war etwa
dreimal so groß wie bei den geimpften Tieren.
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Die nach Beispiel 4 hergestellte Vakzine wurde bei Fohlen in der
folgenden Weise getestet: Acht Fohlen erhielten je zwei subkutane Injektionen der
Vakzine mit einem Abstand von 21 Tagen; 3 Monate später bekamen sie eine weitere
Injektion, jedoch intrakutan. Jede Injektion entsprach ungefähr dem Äquivalent von
9000 Larven von Strongylus vulgaris. Die geimpften Tiere sowie sechs unbehandelte
Kontrollfohlen ließ man auf einer Koppel weiden, die als mit Strongylus vulgaris
infiziert bekannt war. 5 Monate nach der letzten Injektion wurden ein geimpfes und
ein Kontrolltier getötet und die Autopsie vorgenommen.
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Strongylus vulgaris dringt in das arterielle System des Pferdes ein
und verursachte dort Arteriitis. Die Wirkung auf das Tier kann am besten an Hand
der pathologischen Veränderungen in den Arterien beurteilt werden.
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Bei den bei diesem Test getöteten Tieren fand man, daß das Kontrolltier
ein echtes Aortenaneurysma hatte, welches bei dem geimpften Tier fehlte.
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Die nach Beispiel 6 hergestellte Vakzine wurde in der folgenden Weise
getestet:
Fünf Kaninchen erhielten je zwei intraperitoneale Injektionen der Vakzine
mit einem Abstand von 21 Tagen zwischen den Injektionen. Jede Injektion entsprach
etwa einem Äquivalent von 3000Larven von Strongyloides papillosus. 4 Monate nach
der zweiten Injektion wurden die Kaninchen und eine gleiche Anzahl unbehandelter
Kontrolltiere durch Aufbringen von 150000 infektiösen filarienförmigen Larven auf
die Haut infiziert. 10 Tage nach der Infektion wurden sämtliche Kaninchen getötet,
worauf der Dünndarm auf das Vorhandensein von Parasiten untersucht wurde.
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In der Kontrollgruppe hatten sich 112411 Parasiten festgesetzt, wohingegen
man in der geimpften Gruppe insgesamt nur 5528 Parasiten fand. Die geimpften Tiere
waren also nach diesem Experiment zu 956/o geschützt.
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Die nach Beispiel 8 hergestellte Vakzine wurde in der folgenden Weise
getestet: Acht Meerschweinchen erhielten je zwei intraperttoneale Injektionen der
Vakzine mit einem Abstand von 21 Tagen zwischen den Injektionen. Die verabfolgte
Dosis der Vakzine entsprach einem Äquivalent von etwa 250 bis zu 2000 Larven von
Trichostrongylus colubriformis. 10 Tage nach der zweiten Injektion wurden die Testtiere
sowie die unbehan delten Kontrollmeerschweinchen mit 5000 infektiösen Larven infiziert.
Die Tiere wurden 8 Tage nach der Infektion getötet. Bei der Autopsie zählte man
bei den Kontrolltieren im Mittel je 2035 Würmer, bei den geimpften Tieren nur je
179 Würmer. Der von der Vakzine gewährte Schutz belief sich also bei diesem Versuch
auf mehr als 90O/o.