DE1159945B - Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten 16-Methylen-3-keto-steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten 16-Methylen-3-keto-steroiden

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DE1159945B
DE1159945B DEM50879A DEM0050879A DE1159945B DE 1159945 B DE1159945 B DE 1159945B DE M50879 A DEM50879 A DE M50879A DE M0050879 A DEM0050879 A DE M0050879A DE 1159945 B DE1159945 B DE 1159945B
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Dipl-Chem Dr Karl-Heinz Bork
Dipl-Chem Dr Fritz Von Werder
Dr Harald Metz
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P33/00Preparation of steroids

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von ungesättigten 16-Methylen-3-keto-steroiden Es wurde gefunden, daß 9.x-Fluor-16-methylen-4,6-pregnadien-llß,17a,21-triol-3,20-dion (VIIa, vgl. das Reaktionsschema) und 21-Ester desselben (VIIb) hervorragende corticoide Eigenschaften besitzen. Überraschenderweise sind diese Verbindungen stärker wirksam als die entsprechenden in 6,7-Stellung gesättigten 16-Methylen-steroide.
  • Es wurde gefunden, daß man diese Verbindungen nach dem Reaktionsschema herstellen kann. Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten 16-Methylen-3-keto-steroiden, welches darin besteht, daß man in an sich bekannter Weise 16a,17cx-Oxido-16ß-methyl-4-pregnen-21-ol-3,20-dion (Ia) oder einen entsprechenden 21-Ester (Ib) mit Chloranil behandelt und das erhaltene 16-Methylen-4,6-pregnadien-17a,21-diol-3,20-dion (IIa bzw. den erhaltenen 21-Ester (IIb) in 11a oder l lß-Stellung mikrobiologisch hydroxyliert, das erhaltene 11a- bzw. llß-Hydroxysteroid (IIIa, b) zu dem entsprechenden 9(11)-Dehydrosteroid (IVa, b) dehydratisiert, an die 9(11)-ständige Doppelbindung dieser Verbindung (IVa, b) HOBr oder HOCl anlagert, das so erhaltene 9a-Brom- bzw. 9x-Chlor-1 lß-hydroxy-steroid (V a b) mit einem alkalischen Mittel behandelt und das gebildete 9ß,11ß-Oxido-steroid (VIa, b) in bekannter Weise durch Einwirkung von Fluorwasserstoff in 9x-Fluor-16-methylen - 4,6 - pregnadien - l Iß,17oc,21 - triol - 3,20-dion (VIIa) bzw. den entsprechenden 21-Ester (VII b) umwandelt und daß man gegebenenfalls eine in den erhaltenen Zwischen- oder Endprodukten in 21-Stellung vorhandene Hydroxygruppe nach bekannten Methoden verestert bzw. eine an dieser Stelle befindliche Estergruppe nach bekannten Methoden verseift. Die Durchführung der Verfahrensstufe Ia, b -> Ha, b erfolgt gemäß der Erfindung durch Behandlung mit Chloranil. Dabei findet nicht nur die Dehydrierung in 6(7)-Stellung statt, sondern überraschenderweise wird gleichzeitig der Epoxydring in 16a,17a-Stellung aufgespalten unter Bildung der 17a-Hydroxygruppe und der exocyclischen Methylengruppe in 16-Stellung. Die Chloranilbehandlung führt man vorteilhaft in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, wie Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform, Methylenchlorid, Aceton, Methanol, Äthanol, tert.Butanol, Tetrahydrofuran oder Eisessig, durch. Zweckmäßig arbeitet man in der Wärme, gegebenenfalls bei Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels. Das Chloranil wird im Molverhältnis 1: 1 angewendet. Ein Überschuß ist nicht schädlich.
  • Für die nach der Erfindung durchzuführende mikrobiologische Hydroxylierung der Verbindungen IIa, b kommen die üblichen 11-hydroxylierenden Mikroorganismen in Frage, die beispielsweise den folgenden Gattungen angehören können: 1 lß-Hydroxylierung Absidia, Acrothecium, Botrytis, Cephalothecium, Chaetomella, Colletotrichum, Coniothyrium, Corticium, Cunninghamella, Curvularia, Dothichiza, Epicoccum, Mucor, Pycnosporium, Rhodoseptoria, Spondylocladium, Stachylidium, Streptomyces, Thamnidium, Trichothecium.
  • 11 x-Hydroxylierung: Absidia, Aspergillus, Cephalothecium, Cercospora, Coryneum, Cunninghamella, Dactylium, Delacroixia, Eurotium, Fusarium, Gloeosporium, Glomerella, Helicostylum, Metarrhizium, Mucor (und andere Gattungen der Ordnung Mucorales), Neurospora, Penicillium, Pestalotia, Rhizopus, Sporotrichium, Trichoderma, Trichothecium, Bacillus.
  • Die Dehydratisierung der Verbindungen Hl a, b unter Erhalt der entsprechenden 9(11)-Dehydro-Verbindungen IV a, b kann nach den üblichen Methoden durchgeführt werden. Bei Verwendung von llß-Hydroxysteroiden sind alle üblichen trans-Dehydratisierungsmittel geeignet, z. B. Phosphoroxychlorid oder Thionylchlorid in Pyridin. Bei Verwendung von lla-Hydroxysteroiden als Ausgangsmaterial sind die üblichen cis-Dehydratisierungsmethoden geeignet, z. B. Veresterung der 11 a-Hydroxgruppe und anschließende basische oder thermische Abspaltung der entsprechenden Säure.
  • Überraschenderweise gelingt es nach dem Verfahren der Erfindung, an die 9(11)-ständige Doppelbindung des 16-Methylen-4,6,9(11)-pregnatrien-17:x,21-diol-3,20-dions (IV a) bzw. eines entsprechenden 21-Esters (IVb) HOBr bzw. HOCI anzulagern, ohne daß die ebenfalls reaktionsfähige Doppelbindung in 6(7)-Stellung bei der Behandlung mit HOBr bzw. HOCI liefernden Mitteln wesentlich angegriffen wird. Es wurde festgestellt, daß die 6(7)-ständige Doppelbindung ebenso wie die exocyclische Doppelbindung in 16-Stellung nur in äußerst geringem Umfang reagiert.
  • Aus dem so erhaltenen 9x-Brom- bzw. 9x-Chlor-1 lß-hydroxy-steroid (Va, b) wird durch übliche Behandlung mit einem alkalischen Mittel, vorzugsweise mit einem Alkaliacylat, wie Kaliumacetat, das entsprechende 9ß,llß-Oxido-steroid (VIa, b) hergestellt, das durch Behandlung mit Fluorwasserstoff bei tiefen Temperaturen in einem inerten Lösungsmittel, wie Chloroform, Methylenchlorid, Tetrahydrofuran oder Dioxan, in 9x - Fluor - 16 - methylen - 4,6 - pregnadien-1 lß,17x,21-triol-3,20-dion (VII a) bzw. den entsprechenden 21-Ester (VIIb) umgewandelt wird.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung ist es ferner möglich, eine in 21-Stellung befindliche Hydroxygruppe der erhaltenen Zwischen- oder Endprodukte nach üblichen Methoden zu verestern. Als Veresterungsmittel sind alle diejenigen Säuren bzw. deren zur Veresterung geeignete Derivate verwendbar, die physiologisch verträgliche Ester ergeben. Zum Beispiel können die folgenden Säuren oder deren zur Veresterung geeignete Derivate verwendet werden Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Trimethylessigsäure, Cyclopentylpropionsäure, Phenylpropionsäure, Phenylessigsäure, Capronsäure, Caprylsäure, Palmitinsäure, Undecylensäure, aber auch Benzoesäure oder Hexahydrobenzoesäure, sowie Halogencarbonsäuren, z. B. Chloressogsäure. Gegebenenfalls kann man zur Herstellung wasserlöslicher Derivate die 21-Hydroxygruppe auch mit Dicarbonsäuren, Amino- oder Alkylaminocarbonsäuren oder mit Phosphor- oder Schwefelsäure verestern. Auf diese Art lassen sich z. B. herstellen: Succinate, Oxalate sowie Aminocarbonsäureester, z. B. Asparaginsäure-oder Diäthylaminoessigsäureester, in Form ihrer Säureadditionssalze.
  • Ferner ist es nach dem Verfahren der Erfindung möglich, eine in 21-Stellung der erhaltenen Zwischen-oder Endprodukte befindliche Estergruppe nach üblichen Methoden zu verseifen. Als Verseifungsmittel können z. B. wäßrige Lösungen von Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd verwendet werden. Vorteilhaft arbeitet man dabei unter Ausschluß von Sauerstoff.
  • In der USA.-Patentschrift 2 865 808 wird bereits ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen VIIa, b beschrieben, doch sind in dieser USA.-Patentschrift weder von den Zwischen- noch von den Endprodukten physikalische Daten angegeben. Das Verfahren nach der Erfindung ist wesentlich vorteilhafter als das in der USA.-Patentschrift 2 865 808 beschriebene Verfahren. Die Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß die 16-ständige Methylengruppe nach dem Verfahren der Erfindung auf einem erheblich einfacheren Weg eingeführt und ein Ausgangsmaterial verwendet werden kann, das leichter zugänglich ist als das 16-Ketosteroid, das bei dem Verfahren nach der zitierten USA.-Patentschrift als Ausgangsmaterial dient.
  • Das gemäß Beispiel 1 als Ausgangsmaterial verwendete 16a,17x-Oxido-4-pregnen-17x,21-diol-3,20-dion-21-acetat ist aus dem 16-Methyl-5,16-pregnadien-3ß-ol-20-on acetat durch Epoxydierung in 16,17-Stellung mit alkalischem Wasserstoffperoxyd, anschließende Oxydation zur entsprechenden 3-Keto-4-dehydro-Verbindung nach der Methode von Oppenauer und darauffolgende Jodierung und Umsetzung mit einem Alkaliacetat in 21-Stellung zugänglich. Für die Herstellung des verfahrensgemäß eingesetzten Ausgangsverbindungen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung Schutz nicht begehrt.
  • Die Verfahrensprodukte können im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organischen oder anorganischen Stoffe in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet sind und die mit den Verfahrensprodukten nicht in Reaktion treten, beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline oder Cholesterin. Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere Lösungen, vorzugsweise ölige oder wäßrige Lösungen, sowie Suspensionen, Emulsionen oder Implantate. Für die enterale Applikation können ferner Tabletten oder Dragdes, für die topikale Anwendung Salben oder Cremes, die gegebenfalls sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie Konservierungs-, Stabilisierungs- oder Netzmitteln oder Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Druckes, oder mit Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Endprodukte werden in den verschiedenen Applikationsformen in Einzeldosen zwischen 0,3 und 1 mg angewendet. Beispiel 1 a) Die Lösung von 2 g 16ß-Methyl-16x,17a-oxido-4-pregnen-21-ol-3,20-dion-21-acetat (Ib, Y = O Acetyl) in 60 ml Tetrahydrofuran wird nach Zugabe von 1,58 g Chloranil 12 Stunden unter Rückfiuß erhitzt. Danach wird das Reaktionsgemisch mit Wasser verdünnt und mit Chloroform extrahiert. Die Extrakte werden mit verdünnter Natronlauge und danach mit Wasser gewaschen und getrocknet. Aus den eingedampften Extrakten kristallisiert mit Methanol das 16-Methylen - 6 - dehydro - Reichsteins - Substanz-S-[21- acetat (II b, Y = O - Acetyl). Am. 282 mA,] s = 25100; F. 206 bis 207°C; [a]D in Chloroform -f-26,6°.
  • b) In einem Kleinfermenter werden 151 einer Nährlösung aus 501,) Malzextrakt, 10/, Saccharose, 0,2"/, Natriumnitrat, 0,1 °/o Dikaliumphosphat, 0;05 °/a Magnesiumsulfat, 0,05 °/o Kaliumchlorid und 0,005 °/o Eisen(rI)-sulfat (pH eingestellt auf 7,0) mit 800 ml einer Schüttelkultur von Curvularia lunata (Wakker) Boadijn beimpft und unter Rühren und starker Belüftung bei 28°C bebrütet. Nach 24stündigem Wachstum werden 5 g 16-Methylen-6-dehydro-Reichsteins-Substanz-S-21-acetat (IIb, Y = O-Acetyl), gelöst in 40 ml Dimethylformamid, zugesetzt. Die Umsetzung wird papierchromatographisch verfolgt. Wenn im Papierchromatogramm kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist, wird die Kulturlösung dreimal mit dem gleichen Volumen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformlösungen werden eingedampft und der Rückstand nach dreimaligem Digerieren mit Petroläther aus Aceton kristallisiert. Das erhaltene 16-Methylen-6-dehydrohydrocortison (IIIa) zeigt im UV-Licht ein Maximum bei 283 m#L, e = 24900; F. 234 bis 236°C; [x]D+81° (Dioxan).
  • e) 5,1 g 16-Methylen-6-dehydro-hydrocortison (III a) werden mit 25m1 Pyridin und 25m1 Essigsäureanhydrid eine Stunde auf dem Dampfbad erwärmt. Das Gemisch wird in Wasser eingegossen und das ausgefallene 16 - Methylen - 6 - dehydro - hydrocortison-21-acetat (IIIb, Y = O-Acetyl) abgesaugt. Die Reinigung erfolgt durch Umkristallisieren aus Aceton. Am.. 283 m#t, = 25000; F. 222°C; [a]D+91 °. (Chloroform).
  • d) 1,5 g 16-Methylen-6-dehydro-hydrocortison-21-acetat (IIIb, Y = O-Acetyl) werden in 15 ccm Pyridin mit 0,250 ccm Thionylchlorid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird anschließend 15 Minuten auf 100°C erhitzt. Nach dem Erkalten wird das Gemisch in 100 ccm Wasser eingegossen, und die ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt. Man erhält 16-Methylen-4,6,9(11)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat (IV b, Y = O-Acetyl), das aus Essigester umkristallisiert wird. Amax 283 m#t, e = 24500.
  • e) 7,0g 16-Methylen-4,6,9(11)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat (IVb, Y = O-Acetyl) werden in 280 ml Dioxan und 36 ml Wasser gelöst, 4,1 g N-Bromsuccinimid und 1,51 ml 70°/oige Perchlorsäure zugegeben und eine Stunde bei Zimmertemperatur stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser eingegossen, der ausgefallene Niederschlag abgesaugt, mit Wasser nachgewaschen und getrocknet. Das rohe 16-Methylen-6-dehydro-9a-brom-hydrocortison-21-acetat (Vb, Y = O-Acetyl, X = Br) wird direkt in die nachfolgende Stufe eingesetzt.
  • f) Das in der vorigen Stufe erhaltene rohe 16-Methylen-6-dehydro-9a-brom-hydrocortison-21-acetat (Vb, Y = 'O-Acetyl) wird in 400 ml Äthanol gelöst, mit 17 g Kaliumacetat versetzt und die Lösung 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das Gemisch wird in Wasser eingegossen und die entstehende Emulsion mehrfach in Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformlösungen werden in üblicher Weise aufgearbeitet. Der Eindampfrückstand ergibt nach Filtration über Kieselgel und aus Methanol umkristallisiert das 16-Methylen-6-dehydro-9ß,llß-oxido-4-pregnen-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat (VIb, Y = O-Acetyl). Am"., 283 bis 284 m#t, e = 24300; F. 209°C; [a]e in Chloroform -I-5°.
  • g) 3,8 g 16-Methylen-6-dehydro-9ß,llß-oxido-4-pregnen -17a,21- diol - 3,20 - dion-21- acetat (VI b, Y = O-Acetyl) werden in 38 ml absolutem Chloroform gelöst und bei -60°C zu 23 ml eines Gemisches von 36 ml Tetrahydrofuran, 13,5 ml Chloroform und 23 g Fluorwasserstoff gegeben. Die Reaktionslösung wird 4 Stunden bei -30°C, anschließend weitere 4 Stunden bei 0°C stehengelassen. Sie wird dann in Natriumhydrogencarbonatlösung eingegossen, das Steroid mit Chloroform extrahiert, die Chloroformlösung getrocknet und eingedampft. Der aus 9a-Fluor-16-methylen-6-dehydrohydrocortison-21-acetat (VIIb, Y = O-Acetyl) bestehende Rückstand wird aus Aceton umkristallisiert. Rmax 280 MD, s = 23500; F.228 bis 229°C; [x]D in Dioxan -1-50°.
  • h) 1,1 g 9a-Fluor-16-methylen-6-dehydro-hydrocortison-21-acetat (VIIb, Y = O-Acetyl) werden in 25 ml Methanol zum Sieden erhitzt, sodann wird zu der siedenden Lösung eine heiße Lösung von 0,37 g Natriumhydrogencarbonat in 5 ml Wasser zugegeben und das Gemisch 7 Minuten zum Sieden erhitzt. Es wird in etwa 300 ml Wasser eingegossen und das ausgefallene rohe Verseifungsprodukt abgesaugt. Man erhält 9x-Fluor-16-methylen-6-dehydro-hydrocortison (VIIa), das aus Aceton umkristallisiert wird. Amax 280 mp., e = 23100; F. 267 bis 268°C; [a]D in Dioxan -1-23,8°.
  • Beispiel 2 a) In einem Kleinfermenter werden 151 einer geeigneten Nährlösung (z. B. 5 °/o Glukose, 0,1 °/o Hefeextrakt, 0,05 °/o Sojamehl, 0,30/, NaN03, 0,05 °/o MgS04 - 7 H20, 0,1 °/o KH,P04, 0,05 °/o KCl, 0,001 °/o FeS04 - 7 H20) mit 750 ml einer gut gewachsenen Schüttelkultur von Fusarium sp. (Sammlung E. Merck Nr. 2083) beimpft. Die Kultur wächst unter starkem Belüften und Rühren bei 28'C und erhält nach 24 Stunden einen Zusatz von 5 g des nach Beispiel 1, a) hergestellten 16-Methylen-6-dehydro-Reichsteins-Substanz-S-21-acetats (IIb, Y = O-Acetyl) in 40m1 Dimethylformamid. Die Umsetzung wird papierchromatographisch verfolgt. Wenn im Chromatogramm keine Ausgangssubstanz mehr nachweisbar ist, wird der Ansatz abgebrochen und die Kulturlösung dreimal mit 101 Chloroform extrahiert. Der vereinigte Chloroformextrakt wird eingedampft, der Rückstand mit Petroläther digeriert und aus Aceton umkristallisiert. Man erhält reines 16-Methylen-6-dehydro-11-epi-hydrocortison (IIIa). .imax 283,5 mp@, e = 23900.
  • b) 2 g 16-Methylen-6-dehydro-ll-epi-hydrocortison (III a, Y = OH) werden in 10 ml Pyridin gelöst und 0,36 g Essigsäureanhydrid zugegeben. Nach 15stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird in Wasser eingegossen, mit Chloroform dreimal extrahiert, die Chloroformlösung durch Schütteln mit Natriumhydrogencarbonatlösung neutralisiert, getrocknet und im Vakuum eingedampft. Der amorphe Rückstand von 16-Methylen-6-dehydro-11-epi-hydrocortison-21-acetat (IIIb, Y = O-Acetyl) wird direkt in die nachfolgende Verfahrensstufe eingesetzt.
  • e) Der aus 5 g 16-Methylen-6-dehydro-11-epihydrocortison (IIIa) gemäß Beispiel 2, b) erhaltene Ester (IIlb, Y = O-Acetyl) wird in 25 ml absolutem Chloroform und 25 ml Pyridin gelöst. Unter Kühlen auf 0°C und Rühren werden 7 g p-Toluolsulfonsäurechlorid zugegeben. Das Gemisch wird noch 2 Stunden bei 0°C weitergerührt, anschließend über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen, in Wasser eingegossen und mehrfach mit Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformlösungen werden neutralisiert und getrocknet. Nach Eindampfen wird der Rückstand von 16-Methylen-6-dehydro-ll-epi-hydrocortison-11-tosylat-21-acetat aus Methanol umkristallisiert.
  • Der auf diese Weise erhaltene Ester wird in 70 ml Eisessig gelöst und nach Zugabe von 9 g wasserfreiem Natriumacetat 30 Minuten unter Rückfluß gekocht. Das Gemisch wird in 500 ml Wasser eingerührt und die Fällung von rohem 16-Methylen-4,6,9(11)-pregnatrien - 17a,21 - diol - 3,20 - dion-21-acetat (IV b, Y = O-Acetyl) abgesaugt. Das Produkt wird zur Reinigung aus Essigester umkristallisiert. Amax 283 m#t, e = 24500.
  • Das erhaltene 16-Methylen-4,6,9(11)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat (IVb, Y = O-Acetyl) wird anschließend, wie in den Beispielen 1, e) bis h) beschrieben, in 9x-Fluor-16-methylen-6-dehydrohydrocortison (VII a) umgewandelt.
  • 5,5 g 9x-Fluor-16-methylen-6-dehydro-hydrocortison (erhalten nach Beispiel 1 oder 2) und 27 ml tert.-Butylessigsäureanhydrid werden in 27 ml Pyridin eine Stunde auf dem Dampfbad erhitzt. Nach dem. Abkühlen wird in Wasser eingegossen, die entstehende Suspension mit Chloroform extrahiert und der durch Eindampfen erhaltene Rückstand von 9a-Fluor-16-methylen- 6-dehydro-hydrocortison-21-tert.-butylacetat aus Aceton umkristallisiert. Am" 280 mt,, s = 22700; F. 238'C.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von ungesättigten 16-Methylen-3-ketosteroiden der allgemeinen Formel a: Y = OH b: Y = veresterte Hydroxygruppe dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise 16a,17ca-Oxido-16ß-methyl-4-pregnen-21-ol-3,20-dion (I a) oder einen entsprechenden 21-Ester (Ib) mit Chloranil behandelt und das erhaltene 16-Methylen-4,6-pregnadien-17x,21-diol-3,20-dion (IIa) bzw. den erhaltenen 21-Ester (IIb) in 1loc oder l lß-Stellung mikrobiologisch hydroxyliert, das erhaltene 11a- bzw. llß-Hydroxysteroid (IIIa, b) zu dem entsprechenden 9(11)-Dehydrosteroid (IVa, b) dehydratisiert, an die 9(11)-ständige Doppelbindung dieser Verbindung (IVa, b) HOBr oder HOCl anlagert, das so erhaltene 9a-Brom- bzw. 9cx-Chlor-llß-hydroxy-steroid (Va, b) mit einem alkalischen Mittel behandelt und das gebildete 9ß,1lß-Oxidosteroid (VIa, b) in bekannter Weise durch Einwirkung von Fluorwasserstoff in 9a-Fluor-16-methylen-4,6-pregnadien-11ß,17a,21-triol-3,20-dion (VIIa) bzw. den entsprechenden 21-Ester (VIIb) umwandelt und daß man gegebenenfalls eine in den erhaltenen Zwischen- oder Endprodukten enthaltene Hydroxygruppe in 21-Stellung nachbekannten Methoden verestert bzw. eine an dieser Stelle befindliche Estergruppe nach bekannten Methoden verseift. In Betracht gezogene Druckschriften: Tetrahedron Letters, 1960, Nr. 16, S. 21 bis 32.
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