DE1092468B - Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten, fluorhaltigen Steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten, fluorhaltigen Steroiden

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DE1092468B DEM40395A DEM0040395A DE1092468B DE 1092468 B DE1092468 B DE 1092468B DE M40395 A DEM40395 A DE M40395A DE M0040395 A DEM0040395 A DE M0040395A DE 1092468 B DE1092468 B DE 1092468B
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Dr Karl-Heinz Bork
Dr Klaus Brueckner
Dr Heinz-Juergen Mannhardt
Dr Harald Metz
Dr Rudolf Watzel
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J5/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane and substituted in position 21 by only one singly bound oxygen atom, i.e. only one oxygen bound to position 21 by a single bond

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  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von ungesättigten, fluorhaltigen Steroiden In letzter Zeit haben die fluorierten Corticoide in der Medizin erhöhte Bedeutung erlangt. Insbesondere besitzen diejenigen Corticoide, die in 9a-Stellung ein Fluoratom und in 16-Stellung eine Methylgruppe besitzen, eine verstärkte entzündungshemmende Wirkung gegenüber den unsubstituierten Grundsubstanzen. Ferner sind 6-Halogensteroide bekanntgeworden, die gegenüber den halogenfreien Muttersubstanzen eine gesteigerte therapeutische Wirkung aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten fluorhaltigen Steroiden der folgenden allgemeinen Formel (R1 = H oder Acyl, X = H,H oder H,OH [a oder ßj oder =O und Y = H, F, Cl oder Br.) Es wurde gefunden, daB man diese Verbindungen herstellen kann, wenn man von Verbindungen der allgemeinen Formel I (R1 hat die oben angegebene Bedeutung) ausgeht.
  • Durch Kombination an sich bekannter Hydroxylierungs-, Dehydrierungs- und Oxydationsmethoden gelingt es, die Verbindungen der allgemeinen Formel I in die 1,4,6-Pregnatrienderivate der eingangs gekennzeichneten Art umzuwandeln. Das Verfahren nach der Erfindung verläuft nach dem in der Zeichnung angegebenen Reaktionsschema.
  • Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung von ungesättigten fluorhaltigen Steroiden, welches darin besteht, daB man ein fluorhaltiges 4,6-Pregnadien-3-ketosteroid der allgemeinen Formel (R1, X und Y haben die angegebene Bedeutung) in an sich bekannter Weise durch Behandlung mit üblichen chemischen 1(2)-Dehydrierungsmitteln oder bekannten l(2)-dehydrierend wirkenden Mikroorganismen in das entsprechende 1,4,6-Pregnatrienderivat überführt sowie gegebenenfalls vor oder nach der 1(2)-Dehydrierung in das Molekül nach an sich bekannten Methoden eine 11 -X-und/oder 9a-Y-Gruppe einführt und zusätzlich, soweit das Steroid eine 11-0H- und/oder 21-O H-Gruppe enthält, durch Behandlung mit einem milden Oxydationsmittel die -11-OH-Gruppe in die 11-Ketogruppe überführt undloder durch Umsetzung mit einem Acylierungsmittel die 21-OH-Gruppe in eine 21-Estergruppe umwandelt unter Bildung eines fluorhaltigen 1,4,6-Pregnatrienderivats der Formel (R1, X und Y haben die angegebene Bedeutung).
  • Die Einführung der 1(2)-Doppelbindung in die Verbindungen I, III, V, VII, IX, XI, XIII, XV und XVII gelingt sowohl auf chemischem als auch auf mikrobiologischem Wege. Als chemisches Dehydrierungsmittel kann man z. B. Selendioxyd verwenden. Vorteilhaft arbeitet man bei dieser Dehydrierung z. B. in tert.-butanolischer Lösung, der man eine geringe Menge Essigsäure zusetzt. Die Umsetzung gelingt in guter Ausbeute durch Kochen des Reaktionsgemisches am Rückfluß. Das ausgefallene Selen wird abgetrennt. Das Filtrat enthält das gebildete 1(2)-Dehydrierungsprodukt.
  • Zur Einführung der 1(2)-Doppelbindung in die oben angegebenen Verbindungen auf mikrobiologischem Wege können z. B. die folgenden Mikroorganismen verwendet werden: Bacillus sphaericus, Fusarium solani, Corynebacterium simplex, Alternaria sp., Mycobacterium smegmatis, Calonectria decora, Mycobacterium lacticola, Ophiobolus sp., Alcanigenes sp., Didymella lycopersici, Protaminobacter sp., Septomyxa affinis, Nocardia sp., Cylindrocarpon radicicola, Streptomyces lavendulae, Bacillus cyclooxydans. Durchschnittlich benötigt man für diese mikrobiologische Umsetzung etwa 4 bis 24 Stunden, je nachdem, welchen Mikroorganismus man verwendet. Besonders geeignet sind Kulturen von Bacillus sphaericus var. fusiformis und Corynebacterium simplex.
  • Zur Einführung einer 11a- bzw. l lß-Hydroxylgruppe in die Verbindungen I und 1I eignen sich z. B. die folgenden Mikroorganismen llß-Hydroxylierung: Curvularia lunata, Cunninghamella blakesleeana, Mucor griseocyanus, Cephalothecium sp., Trichothecium sp., Botrytis cinerea, Coniothyrium sp., Thamnidium sp., Streptomyces fradiae, Rhodoseptoria sp., Colletotrichum sp., Dothichiza sp., Absidia glauca, Pycnosporium sp.
  • lla-Hydroxylierung: Rhizopus (verschiedene Arten), Aspergillus (verschiedene Arten), Penicillium (verschiedene Arten), Fusarium (verschiedene Arten), Neurospora sitophila, Trichothecium sp., Cephalothecium roseum, Pestalotia foedans, Dactylium dendroides, Helicostylum pyriforme, Thamnidium sp., Eurotium chevalieri, Mucor javanicus und verschiedene Arten, Delacroixia coronata, Absidia glauca, Cunninghamella echinulata, ferner weitere Pilze der Ordnung Mucorales.
  • Die mikrobiologische lla-Hydroxylierung verläuft mit besonderem Erfolg bei Verwendung von Pilzen der Gattung Fusarium, weil dabei das als Ausgangsmaterial verwendete Steroid vollständig umgesetzt wird und so langwierige Trennprozesse vermieden werden können.
  • Wie in dem Reaktionsschema angegeben, kann man die 11ß- oder lla-OH-Gruppe der Verbindungen III, IV, IX, X, XV und XVI durch Behandlung mit einem milden Oxydationsmittel in eine 11-Ketogruppe überführen. Als Oxydationsreagenz kann man z. B. Chromsäure, ein Gemisch aus Chromsäure und Pyridin oder unterbromige Säure verwenden.
  • Die 11-Hydroxysteroide lassen sich nach an sich bekannten Methoden zu den 9(11) -ungesättigten Steroiden dehydratisieren (III -+- VII; IV -+- VIII). Je nachdem, ob man von einem lla-Hydroxysteroid oder einem 11ß-Hydroxysteroid ausgeht, kommen die üblichen cis-oder trans-Dehydratisierungsmethoden in Frage. Zur cis-Dehydratisierung kann man z. B. die lla-Hydroxylgruppe verestern und anschließend thermisch oder in Gegenwart basischer Mittel die entsprechende Säure abspalten. Demgegenüber erfolgt bei Anwendung von Phosphoroxychlorid oder Thionylchlorid in Pyridin eine glatte trans-Dehydratisierung, wenn man von einem 11ß-Hydroxysteroid ausgeht.
  • Die Verbindungen VII und VIII kann man nach an sich bekannten Methoden durch Umsetzung mit unterchloriger oder unterbromiger Säure in die 9a-Brom- bzw. 9a-Chlor-llß-hydroxysteroide (IX bzw. X) umwandeln. Verwendet man einen Überschuß an unterbromiger Säure, so gelingt es, die primär gebildeten 9a-Brom-1 lß-hydroxysteroide (IX und X) direkt in die 9a-Brom-11 -ketosteroide (XI und XII) zu überführen.
  • Die 9a-Halogen-llß-hydroxysteroide (IX und X) lassen sich durch Behandlung mit einem Alkaliacetat, vorzugsweise mit Kaliumacetat, in die 9ß,l1ß-Oxidosteroide (XIII und XIV) überführen.
  • Die Oxidoverbindungen XIII und XIV können durch Behandlung mit Fluorwasserstoff nach an sich bekannten Methoden in guter Ausbeute in die entsprechenden 9a-Fluor-llß-hydroxysteroide (XV und XVI) übergeführt werden.
  • Die Verbindungen I bis XVIII können durch Anwendung üblicher Acylierungsmethoden in 21-Stellung verestert werden. Falls in 11-Stellung eine Hydroxylgruppe vorhanden ist, kann man dabei gleichzeitig die 11-Hydroxylgruppe verestern.
  • Als Veresterungsmittel können z. B. die Halogenide oder die Anhydride der folgenden Säuren verwendet werden: Essigsäure und ihre höheren Homologen, z. B. tert.-Butylessigsäure, Bernsteinsäure und deren höhere Homologe, Amino- oder Alkylaminocarbonsäuren, Tetrahydrophthalsäure, Aminodicarbonsäuren, wie z. B. Asparaginsäure, Cyclopentylpropionsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure usw.
  • Die als Ausgangsmaterial benötigten Verbindungen der allgemeinen Formel I können wie folgt hergestellt werden: 6-Fluor-4,6-pregnadien-17a,21-diol-3,20-dion bzw. dessen 21-Acylate können hergestellt werden durch Dehydrierung von Reichsteins-Substanz-S-21-acetat mit Chloranil, folgender Peroxydation des gebildeten 4,6-Pregnadien-1.7a,21-diol-3,20-dion-21-acetats mit einer üblichen Persäure, wobei das 6a,7a-Oxidoderivat erhalten wird, und nachfolgender Behandlung dieses Epoxyds mit Fluorwasserstoff und einem üblichen Dehydratisierungsmittel wie z. B. HBr-Eisessig.
  • Sämtliche im Reaktionsschema aufgezeichneten Verbindungen sind bisher in der Literatur nicht beschrieben worden.
  • Die neuen Verbindungen sollen in der Humanmedizin als Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Arthritis sowie zur Bekämpfung und Heilung von Entzündungsvorgängen und Allergien verwendet werden.
  • Beispiel 1 a) Mikrobiologische lla-Hydroxylierung In einem Kleinfermenter werden 151 einer Nährlösung aus 5 % Glucose, 0,1% Hefeextrakt, 0,05 0o Sojamehl, 0,301, Natriumnitrat, 0,05 % Magnesiumsulfat, 0,0010; o Eisen(II)-sulfat, 1/3o Mol Phosphatpuffer nach Sörensen (p$ 5,6) mit 800 ml Schüttelkultur von Fusarium sp. (Sammlung E. Merck Nr. 2083) beimpft und unter starker Belüftung und Rührung bei 28°C bebrütet. Nach 24stündigem Wachstum werden 5 g 6-Fluor-6-dehy dro-Reichsteins-S, in 50 ml Dimethylformamid gelöst, zugesetzt. Nach 48 Stunden weiterer Bebrütung unter den gleichen Bedingungen wird die Kultur dreimal mit dem gleichen Volumen Chloroform extrahiert, die Extrakte werden vereinigt und eingeengt. Aus dem Rückstand kristallisiert als einziges Reaktionsprodukt das 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-cortisol. Es läßt sich durch Umkristallisieren aus Aceton reinigen-, Schmelzpunkt 222 bis 224°C; 2. 284 m#t; E 1% 644; (a)D --8° (Dioxan).
  • b) Oxydation 4,46 g 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-cortisol werden in 17m1 absolutem Pyridin gelöst, auf 0°C abgekühlt, mit 1,23 ml Essigsäureanhydrid versetzt und 16 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, mit Chloroform extrahiert, nacheinander mit verdünnter Schwefelsäure, Wasser, Natriumbicarbonatlösung und wieder mit Wasser geschüttelt, getrocknet und eingeengt. Der Rückstand, das rohe 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-cortisol-21-acetat, wird in 45 ml absolutem Pyridin gelöst und unter Eiskühlung mit einer Lösung von 4,5 g Chromsäureanhydrid in 45 ml Pyridin versetzt. Nach 24stündigem Stehen wird das Reaktionsgemisch mit einem 5fachen Überschuß Essigester versetzt, der Niederschlag abgesaugt und mit Essigester mehrfach ausgekocht. Die vereinigten Laugen werden dann eingeengt. Dabei kristallisiert das 6-Fluor-6-dehydro-cortison-acetat, das durch Umkristallisieren aus Aceton noch weiter gereinigt werden kann. Schmelzpunkt 230 bis 232°C; (a) D -f- 195 (Dioxan) ; )""x 280 m#t; E 10/0 537.
  • c) Wasserabspaltung 4,75 g rohes 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-cortisol-21-acetat werden nach mehrfachem Abdampfen mit absolutem Benzol in 19 ml absolutem Chloroform und 24 ml absolutem Pyridin gelöst, auf O' C gekühlt und portionsweise unter Schütteln und Eiskühlung mit 6,65 g p-Toluolsulfonsäurechlorid versetzt. Unter langsamem Übergang auf Raumtemperatur bleibt das Reaktionsgemisch über Nacht stehen, wird danach in Wasser eingegossen, mit Chloroform extrahiert und wie üblich aufgearbeitet. Nach Einengen der Chloroformlauge kristallisiert das 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-cortisol-21-acetat-11-tosylat aus :Methanol. Schmelzpunkt 163 bis 166°C; )1",ax 226, 281 mit,; E 10,10 284, 401.
  • Das Tosylat (5,1 g) wird dann in 60 ml Eisessig zusammen mit 7,5g wasserfreiem N atriumacetat 30 Minuten unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch gekühlt und in Wasser eingegossen. Der Niederschlag des rohen 6-Fluor-4,6,9(1 1)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetats wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Das Produkt wird durch Umkristallisation aus Essigester gereinigt. Schmelzpunkt 181 bis 183°C; .4.x 282 m#t; E 10/0 599. d) H O Br-Anlagerung 13g 6-Fluor-4,6,9(I 1)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat werden in 520 ml Dioxan und 67,5 ml Wasser gelöst, mit 9,15 g N-Bromsuccinimid und 2,93 ml 70%iger Perchlorsäure versetzt und 1 Stunde bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, der Niederschlag mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dieses rohe 6-Fluor-9a-brom-6-dehydro-cortisol-21-acetat wird ohne Reinigung weiterverarbeitet. Die Verbindung kristallisiert aus Methanol mit einem Schmelzpunkt von 184 bis 185°C; 2naz 284 mit.; E 1,m 450.
  • e) Bildung des 9ß,llß-Oxydes 21,5 g 6-Fluor-9a-brom-6-dehydro-cortisol-21-acetat werden zusammen mit 43 g Kaliumacetat in 1100 ml Alkohol 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch mit Wasser verdünnt, mit Chloroform erschöpfend extrahiert und der Chloroformauszug wie üblich aufgearbeitet. Aus Methanol kristallisiert das 6-Fluor-9ß,1lß-oxido-4,6-pregnadien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat ; F. 214 bis 216°C.
  • f) Fluorwasserstoffaufspaltung Zu 30 ccm einer Lösung von Tetrahydrofuran, absolutem Chloroform und Fluorwasserstoff (Verhältnis: 40 ml Tetrahydrofuran, 15 ml Chloroform, 25 g Fluorwasserstoff) werden 5,6 g6-Fluor-9ß,11ß-oxido-4,6-pregnadien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat in 57 ml absolutem Chloroform bei -60°C hinzugegeben. Danach bleibt das Reaktionsgemisch zunächst 4 Stunden bei -30°C, dann weitere 4 Stunden bei O' C stehen, wird anschließend in Natriumbicarbonatlösung eingegossen, mit Chloroform extrahiert und weiter wie üblich aufgearbeitet. Nach dem Einengen des Chloroformauszuges kristallisiert aus Aceton das 6,9a-Difluor-6-dehydro-cortisol-21-acetat; F. 218 bis 219°C.
  • g) Verseifung 2 g 6,9a-Difluor-6-dehvdro-cortisol-21-acetat werden in 20 ml mit Stickstoff gesättigtem Methanol gelöst und unter gleichzeitiger Stickstoffeinleitung mit 4 ml 10 %iger Kaliumcarbonatlösung, die ebenfalls vorher mit Stickstoff gesättigt wurde, versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, danach mit 0,3 ml Eisessig neutralisiert, mit Wasser verdünnt, mit Chloroform extrahiert und der Chloroformextrakt wie üblich aufgearbeitet. Nach dem Einengen kristallisiert aus Aceton das 6,9a-Difluor-6-dehydro-cortisol.
  • Beispiel 2 a) In einem Kleinfermenter werden 151 einer Nährlösung aus 50/, Malzextrakt, 10/0 Saccharose, 0,20/, Natriumnitrat, 0,1% Dikaliumphosphat, 0,05% Magnesiumsulfat, 0,05 % Kaliumchlorid und 0,005 % Eisen(II)-sulfat (PH eingestellt auf 7,0) mit 800 ml einer Schüttelkultur von Curvularia lunata (Wakker) Boadijn beimpft und unter starker Belüftung und Rühren bei 28°C bebrütet. Nach 24stündigem Wachstum werden 5 g 6-Fluor-6-dehydro-Reichsteins-S, in 50 ml Dimethylformamid gelöst, zugesetzt. Der Umsatz wird papierchromato= graphisch verfolgt. Wenn im Chromatogramm keine Ausgangssubstanz mehr nachzuweisen ist, wird die Fermentationsbrühe dreimal mit dem gleichen Volumen Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden eingeengt und der Rückstand über aktiviertes Kieselgel chromatographiert. Dabei wird das 6-Fluor-6-dehydrocortisol erhalten. Schmelzpunkt 212 bis 21,4'C; A",@x 283 m #t; E 10/0 635; (a) D +88° (Dioxan). b) 10 g 6-Fluor-6rdehydro-cortisol werden in 100 ml Pyridin und 100 ml Essigsäureanhydrid über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, der Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das rohe 6-Fluor-6-dehydro-cortisol-21-acetat läßt sich aus Methanol umkristallisieren. Schmelzpunkt 235 bis 237°C; .l",ax 283 m#t; E 10/, 580; (a)D -f-111,5° (Dioxan).
  • Zur Oxydation wird das Rohprodukt in 100 ml Pyridin gelöst und unter Eiskühlung mit einer Lösung von 10 g Chromsäureanhydrid in 100 ml Pyridin versetzt. Nach 24stündigem Stehen wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, der Niederschlag abgesaugt, getrocknet, mit Aceton mehrfach ausgekocht und der Acetonauszug eingeengt. Aus dem Rückstand kristallisiert das im Beispiel 1, b) beschriebene 6-Fluor-6-dehydrocortison-acetat.
  • Durch Verseifung mit Natriumhydrogencarbonat unter üblichen Bedingungen erhält man 6-Fluor-6-dehydrocortison; Schmelzpunkt 215 bis 217°C; (a)D +186,6° (Dioxan); A",ax 280 m#L; E 10/, 660.
  • c) 29 g 6-Fluor-6-dehydro-cortisol-21-acetat werden in 290 ml Pvridin gelöst, mit 4,2 ml Thionylchlorid versetzt und 30 Slinuten auf 100°C erwärmt. Danach wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, der Niederschlag abgesaugt, gewaschen, getrocknet und das im Beispiel 1, c) beschriebene 6-Fluor-4,6,9(11)-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat aus Essigester umkristallisiert.
  • Beispiel 3 a) Analog Beispiel 1, a) kann aus 6-Fluor-1,6-bisdehydro-Reichsteins-Substanz-S das 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-prednisolon hergestellt werden.
  • b) Analog Beispiel 1, b) läßt sich aus 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-prednisolon das 6-Fluor-6-dehydro-prednison-acetat darstellen. Schmelzpunkt 240 bis 242°C; (a)D +156° (Dioxan) ; 2"z 224, 255 und 293 m#t; E 10/, 265, 288, 278.
  • Durch Verseifung analog Beispiel 2, b) gewinnt man das 6-Fluor-6-dehy dro-prednison. Schmelzpunkt 214 bis 216°C ; (a)D +122,6- (Dioxan); @",ax 224, 225, 293 m#L; E 101, 273, 296, 285.
  • c) Analog Beispiel 1, c) läßt sich aus 6-Fluor-6-dehydro-11-epi-prednisolon-21-acetat das 6-Fluor-1,4,6,9(11)-pregnatetraen-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat gewinnen.
  • d) Analog Beispiel 1, d), nur mit dem Unterschied einer auf 3 Stunden verlängerten Reaktionszeit, wird aus 6-Fluor-1,4,6,9 (11)-pregnatetraen-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat das 6-Fluor-9a-brom-6-dehydro-prednisolon-21-acetat dargestellt. e) Analog Beispiel 1, e) wird aus 6-Fluor-9a-brom-6-dehydro-prednisolon-21-acetat das 6-Fluor-9ß,llß-oxido-1,4,6-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat dargestellt.
  • f) Analog Beispiel 1, f) wird aus 6-Fluor-9ß,llß-oxido-1,4,6-pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat das 6,9a-Difluor-6-dehydro-prednisolon-21-acetat dargestellt.
  • g) Analog Beispiel 1, g) wird aus 6,9a-Difluor-6-dehydroprednisolon-21-acetat das 6,9a-Difluor-6-dehydro-prednisolon dargestellt.
  • Beispiel 4 a) Analog Beispie12, a) kann aus 6-Fluor-1,6-bisdehydro-Reichsteins-Substanz-S das 6-Fluor-6-dehydroprednisolon hergestellt werden.
  • b) Analog Beispiel 2, b) wird aus 6-Fluor-6-dehydroprednisolon das im Beispie15, b) beschriebene 6-Fluor-6-dehydro-prednison-acetat erhalten.
  • c) Analog Beispiel 2, c) wird aus 6-Fluor-6-dehydroprednisolon-21-acetat das im Beispiel 3, c) beschriebene 6-Fluor-1,4,6,9 (11)-pregnatetraen-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetat dargestellt.
  • Beispiel 5 5 g 6-Fluor-6-dehydro-cortison-acetat werden in 250 ml tert. Butanol mit 3 g Selendioxyd und 2,5 ccm Essigsäure 48 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das ausgefallene Selen wird abfiltriert, das Reaktionsgemisch eingeengt und das 6-Fluor-6-dehydro-prednison-21-acetat in mehreren kristallinen Fraktionen gewonnen. Nach Filtration über Kieselgel schmilzt das reine Produkt bei 240 bis 242°C; (a)D +156° (Dioxan); 2"x 255, 293 mp.; E 1 °/o 288, 278.
  • Analog Beispiel 5 lassen sich herstellen a) aus 6-Fluor-6-dehydro-Reichsteins-S-21-acetat das 6-Fluor-1,6-bis-dehydro-Reichsteins-S-21-acetat, b) aus 6-Fluor-6-dehydro-cortisol-21-acetat das 6-Fluor-6-dehydro-prednisolon-21-acetat; F. 230 bis 232°C; (a)D +28,0= (Dioxan); 2."«z 225, 256, 297 m#L; E 1 % 268, 256, 268.
  • Analog Beispiel 5 lassen sich ferner sämtliche in den Beispielen 3 und 4 beschriebenen Verbindungen aus den entsprechenden in 1(2)-Stellung gesättigten Verbindungen herstellen. Die Dehydrierung kann auf jeder beliebigen Reaktionsstufe durchgeführt werden. Die entstehenden 1(2)-Dehydrierungsprodukte können auf den in den genannten Beispielen beschriebenen Wegen in die Endprodukte 6,9a-Difluor-6-dehydro-prednisolon und 6,9a-Difluor-6-dehydro-prednison übergeführt werden. Reaktionsschema

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von ungesättigten, fluorhaltigen Steroiden, dadurch gekennzeichnet, daB man ein fluorhaltiges 4,6-Pregnadien-3-ketosteroid der allgemeinen Formel (worin R1 = H oder Acyl, X = H,H oder H,OH [a oder ß] oder =O und Y = H, F, Cl oder Br) in an sich bekannter Weise durch Behandlung mit üblichen chemischen 1(2)-Dehydriernngsmitteln oder 1(2)-dehydrierend wirkenden Mikroorganismen in das entsprechende 1,4,6-Pregnatrienderivat überführt sowie gegebenenfalls vor oder nach der 1(2)-Dehydrierung in das Molekül nach an sich bekannten Methoden eine 11-X- und/oder 9a-Y-Gruppe einführt und zusätzlich, soweit das Steroid eine 11-OH-und/oder 21-OH-Gruppe enthält, durch Behandlung mit einem milden Oxydationsmittel die 11-O H-Gruppe in die 11-Ketogruppe überführt und/oder durch Umsetzung mit einem Acylierungsmittel die 21-OH-Gruppe in eine 21-Estergruppe umwandelt, unter Bildung eines fluorhaltigen 1,4,6-Pregnatrienderivats der Formel (R1, X und Y haben die angegebene Bedeutung).
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