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Verfahren zur Herstellung von 16-Methylen-steroiden Gegenstand der
Hauptpatentanmeldung M 42453 IVb/12 o ist ein Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen
16-Methylensteroiden, das darin besteht, daß man ein 6a-Fluor-16-methylen-steroid
der allgemeinen Formel
worin R H oder eine Acylgruppe bedeutet, nach an sich üblichen Methoden mit 11-hydroxylierenden
Mikroorganismen und gegebenenfalls in an sich bekannter Weise nacheinander mit einem
dehydratisierenden Mittel, unterchloriger oder unterbromiger Säure, einem alkalischen
Mittel und FluorwasserstofF säure und/oder gegebenenfalls auf einer beliebigen Reaktionsstufe
in an sich bekannter Weise mit in 1(2)-Stellung dehydrierenden Mikroorganismen behandelt
und/oder gegebenenfalls in den erhaltenen Zwischen- oder Endprodukten eine in 11-Stellung
vorhandene Hydroxylgruppe mit einem milden Oxydationsmittel in an sich bekannter
Weise oxydiert unter Bildung einer Verbindung der allgemeinen Formel
worin R die angegebene Bedeutung hat, Y H und R, H, O H (a oder ß) oder O bzw. Y
F und R, x H, ß O H oder O bedeutet und in I(2)-Stellung eine zusätzliche Doppelbindung
vorhanden sein kann. Es wurde nun gefunden, daß man nach dem Verfahren der Hauptpatentanmeldung
unter Verwendung von 16-Methylen-17a-hydroxy-progesteron als Ausgangsmaterial zu
Verbindungen der allgemeinen Formel
worin Y H und R H,0 H (a oder ß) oder O bzw. Y F und R a H,ß O H oder O bedeutet
und in 1(2)-Stellung eine weitere Doppelbindung enthalten sein kann, gelangt, die
eine starke glucocorticoide und entzündungshemmende Wirkung besitzen.
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Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung
von 16-Methylen-steroiden nach Patentanmeldung M 42453 IVb/12 o, welches darin besteht,
daß man hier 16-Methylen-17x-hydroxyprogesteron
nach an sich üblichen
Methoden mit 11-hydroxylierenden Mikroorganismen und gegebenenfalls in an sich bekannter
Weise nacheinander mit einem Dehydratisierungsmittel, unterbromiger oder unterchloriger
Säure, einem halogenwasserstoffabspaltenden Mittel und Fluorwasserstoff und/oder
gegebenenfalls auf einer beliebigen Reaktionsstufe in an sich bekannter Weise mit
in 1(2)-Stellung dehydrierenden Mikrooganismen behandelt unter Bildung einer Verbindung
der allgemeinen Formel
worin Y H und R 11,011 (rx oder ß) bzw. Y F und R aH,ßOH bedeutet und in 1(2)-Stellung
eine zusätzliche Doppelbindung vorhanden sein. kann.
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Nach den erfindungsgemäßen Verfahren kann man ferner eine in den erhaltenen
Zwischen- oder Endprodukten vorhandene Hydroxylgruppe nach an sich bekannten Oxydationsverfahren
in eine Ketogruppe umwandeln, wobei Verbindungen der allgemeinen Formel
erhalten werden, worin Y H oder F bedeutet und in 1(2)-Stellung eine weitere Doppelbindung
enthalten sein kann.
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Das Verfahren nach der Erfindung verläuft nach dem nachstehenden Reaktionsschema.
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Die mikrobiologische Hydroxylierung der Verbindungen I bzw. II zu
den 11-Hydroxy-steroiden III ; bzw. IV kann z. B. mit Mikroorganismen durchgeführt
werden, die folgenden Gattungen angehören l lß-Hydroxylierung Absidia, Botrytis,
Cephalothecium, Chaetomella, Colletotrichum, Coniothyrium, Cunninghamella, ; Curvularia,
Dothichiza, Epicoccum, Mucor. Pyonosporium, Rhodoseptoria, Spondylocladium, Thamnidium,
Trichothecium, Streptomyces.
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11 a-Hydroxylierung Absidia, Aspergillus, Cephalothecium, Cunninghamella,
Dactylium, Delacroixia, Eurotium, Fusarium, Helicostylum, Mucor, Neurospora, Penicillium,
Pestalotia, Rhizopus, Sporotrichium, Thamnidium, Trichothecium, Bacillus, sowie
aus anderen Gattungen der Ordnung Mucorales. i Die mikrobiologische 11x-Hydroxylierung
verläuft besonders gut bei Verwendung von Pilzen der Gattung Fusarium und Penicillium,
weil dabei das als Ausgangsmaterial verwendete Steroid vollständig umgesetzt wird
und somit langwierige Trennungen entfallen.
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In die Verbindungen I, III, V, VII, IX, XI, XIII, XV und XVII kann
durch Behandlung mit dehydrierenden Mikroorganismen in 1(2)-Stellung eine weitere
Doppelbindung eingeführt werden.
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Zur Einführung der 1(2)-ständigen Doppelbindung auf mikrobiologischem
Wege in die genannten Verbindungen können Mikroorganismen verwendet werden, die
folgenden Gattungen angehören: Alternaria, Calonectria, Colletotrichum, Cylindrocarpon,
Didymella, Fusarium, Ophiobolus, Septomyxa, Vermicularia, Streptomyces, Micromonospora,
Nocardia, Bacillus, Pseudomonas, Protaminobacter, Alcaligenes, Mycobacterium, Corynebacterium.
Besonders geeignet sind Bacillus sphaericus var, fusiformis und Corynebacterium
simplex.
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Derartige Umsetzungen erfolgen je nach dem angewendeten Mikroorganismus
in etwa 4 bis 24 Stunden. Zweckmäßigerweise arbeitet man dabei bei Temperaturen
von etwa 24 bis 35 bis 40°C. Die 1(2)-Dehydrierungsprodukte lassen sich aus dem
Gärmedium durch Chloroformextraktion gewinnen. Nach üblicher Aufarbeitung gelingt
es, die Substanzen aus dem Chloroformextrakt in kristalliner Form zu isolieren.
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Zur Einführung eines 9a-Fluoratoms in ein Steroid der Formel III oder
IV (vgl. Reaktionsschema) behandelt man dieses in an sich bekannter Weise nacheinander
mit einem Dehydratisierungsmittel, unterbromiger oder unterchloriger Säure, einem
Mittel zur Abspaltung von Halogenwasserstoff und mit Fluorwasserstoff.
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Die 11-Hydroxy-steroide III bzw. IV werden durch Behandlung mit einem
dehydratisierend wirkenden Mittel in die entsprechenden in 9(11)-Stellung ungesättigten
Derivate V bzw. VI umgewandelt. Je nachdem, ob man von einem 11a- oder 1lß-Hydroxysteroid
ausgeht, wendet man eine der üblichen cis-oder trans-Dehydratisierungsmethoden an.
Bei der cis-Dehydratisierung kann z. B. die 11,x-ständige Hydroxylgruppe verestert
und anschließend thermisch oder durch basische Mittel die entsprechende Säure abgespalten
werden. Geht man von einem 1 lß-Hydroxysteroid aus, so erfolgt bei Verwendung von
Phosphoroxychlorid oder Thionylchlorid in Pyridin eine glatte trans-Dehydratisierung.
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Die Verbindungen V bzw. VI werden durch Behandlung mit unterchloriger
oder unterbromiger Säure bzw. mit Mitteln, die unterbromige bzw. unterchlorige Säure
abspalten oder mit Wasser bilden, wie z. B. N-Brom-acetamid, N-Brom-succinimid,
N-Chloracetamid, N-Chlorsuccinimid, gegebenenfalls in Gegenwart einer stärkeren
Säure, in die entsprechenden 91x-Brom- bzw. 9a-Chlor-llß-hydroxy-steroide VII bzw.
VIII umgewandelt. Wendet man bei dieser Reaktion einen Überschuß an unterhalogeniger
Säure an, so gelingt es, die primär gebildeten 9x-Halogenllß-hydroxy-steroide (VII
bzw. VIII) direkt in die entsprechenden 9oc-Halogen-ll-keto-verbindungen (XVII bzw.
XVIII) umzuwandeln.
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Die 9x-Halogen-1 lß-hydroxy-steroide VII bzw. VIII werden nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren durch Behandlung mit alkalischen Mitteln nach an sich
bekannten Methoden in die entsprechenden 9ß, l lß-Oxido-steroide IX bzw. X umgewandelt.
Als alkalisches Mittel kann ein Alkaliacetat oder gegebenenfalls Pyridin verwendet
werden.
Die Aufspaltung der 9ß,llß-Oxido-steroide IX bzw. X zu den
9a-Fluor-llß-hydroxy-steroiden XI bzw. XII gelingt durch Behandlung der Epoxyde
mit Fluorwasserstoff, zweckmäßigerweise in Gegenwart einer Lewis-Base, z. B. Tetrahydrofuran.
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Die 11-Hydroxy-steroide III, IV, VII, VIII, XI bzw. XII können durch
an sich übliche Behandlung mit einem milden Oxydationsmittel in die entsprechenden
11-Keto-steroide XV, XVI, XVII, XVIII, XIII bzw. XIV umgewandelt werden. Als Oxydationsmittel
sind z. B. ein Gemisch von Chromsäureanhydrid in Pyridin bzw. Aceton oder unterhalogenige
Säure geeignet.
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Sämtliche im Reaktionsschema aufgeführten Verbindungen sind bisher
in der Literatur nicht beschrieben worden.
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Das als Ausgangsmaterial benötigte 16-Methylen-17x-hydroxy-progesteron
(I) kann z. B. hergestellt werden durch Behandeln des von A. Wettstein (Helv. Chim.
Acta, Bd. 27 [1944], S. 1803 ff.) beschriebenen 16-Methyl-pregnadienolon-acetats
mit Wasserstoffperoxyd in alkalischem Medium, Oppenauer-Oxydation zu 16a,17a-Oxido-16ß-methyl-4-pregnen-3,20-dion
und Aufspaltung des Epoxydringes mittels Säure, z. B. p-Toluolsulfonsäure, in einem
inerten Lösungsmittel. Durch Zusatz von Verbindungen, z. B. Tetralin oder Cyclohexen,
kann die Ausbeute bei der Epoxydaufspaltung gesteigert werden.
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Man kann die Verbindung I auch auf folgende Weise herstellen: Nach
A. Wettstein (a. a. O.) wird an 16-Dehydro-progesteron Diazomethan angelagert und
das entsprechende Pyrazolinderivat einer Pyrolyse unterworfen. Das gebildete 16-Methyl-4,16-pregnadien-3,20-dion
wird zu 16a,17a-Oxido-l6ß-methyl-4-pregnen-3,20-dion epoxydiert und der Epoxydring
durch Behandeln mit einer Säure in einem inerten Lösungsmittel aufgespalten.
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Das als Ausgangsmaterial verwendete Dien (II) kann beispielsweise
durch Dehydrieren von 16-Methylen-17a-hydroxy-progesteron mit einem üblichen in
1(2)-Stellung dehydrierend wirkenden Mittel hergestellt werden. Man erhält das Dien
(1I) ebenfalls, wenn man 16x,17x-Oxido-16ß-methyl-4-pregnen-3, 20-dion chemisch
oder mikrobiologisch dehydriert und anschließend den Epoxydring aufspaltet.
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Die neuen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen
sollen als Arzneimittel in der Humanmedizin Verwendung finden. Sie eignen sich im
besonderen Maße zur Einarbeitung in äußerlich anzuwendende Mittel, z. B. Puder,
Salben, Linimente, Lösungen, Emulsionen, Lotionen.
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Beispiele 1. Herstellung von IV aus I A. Mikrobiologische 11-Hydroxylierung
von I a) 11 x-Hydroxylierung In einem Kleinfermenter werden 151 einer Nährlösung
aus 5 °/o Glukose, 0,1 °/o Hefeextrakt, 0,05 %
Sojamehl, 0,3 °/o Natriumnitrat,
0,5 °/o Magnesiumsulfat, 0,001 °/o Eisen(II)-sulfat, 1/"m Phosphatpuffer nach S
ö r e n s e n (pn 5,6) mit 800m1 Schüttelkultur von Fusarium sp. (Sammlung E. Merck
Nr. 2083) beimpft und unter starker Belüftung und Rührung bei 28°C bebrütet. Nach
24stündigem Wachstum werden 5g 16-Methylen-4-pregnen-17a-ol-3,20-dion(I), in 40
ml Dimethylformamid gelöst, zugesetzt. Nach 48 Stunden weiterer Bebrütung unter
den gleichen Bedingungen wird die Kultur dreimal mit Chloroform ausgeschüttelt.
Die vereinigten Extrakte werden getrocknet und eingedampft. Aus dem Rückstand kristallisiert
das 16-Methylen-4-pregnen-I 1 a,17x-diol-3,20-dion (1I1, lla-OH), das sich aus Aceton
umkristallisieren läßt. Schmp. 208 bis 210°C; Oma, 241
bis 242 mt.; Ei,".
462; [a]D -8" (Chloroform).
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b) llß-Hydroxylierung In einem Kleinfermenter werden 151 einer Nährlösung
aus 5 °/o Malzextrakt, 10/, Saccharose, 0,2 °/o Natriumnitrat, 0,1°/o Dikaliumphosphat,
0,05°/o Magnesiumsulfat, 0,05 °/o Kaliumchlorid und 0,005 °/o Eisen(II)-sulfat (p$
eingestellt auf 7,0) mit 800 ml einer Schüttelkultur von Curvularia lunata (Wakker)
Boadijn beimpft und unter starker Belüftung und Rührung bei 28'C bebrütet. Nach
24stündigem Wachstum werden 5,1 g 16-Methylen-4-pregnen-17x-ol-3,20-dion (I), in
40 ml Dimethylformamid gelöst, zugesetzt. Wenn die Umsetzung, die papierchromatographisch
verfolgt wird, beendet, ist wird die Kultur mit Chloroform erschöpfend extrahiert.
Die Extrakte werden eingeengt und über eine Säule aus aktiviertem Kieselgel gegeben.
Aus den mittleren Chromatographiefraktionen wird das reine 16-Methylen-4-pregnenl1ß,17a-diol-3,20-dion
(11I, i lß-OH) erhalten. Schmp. 218 bis 219°C. 2."z 241 bis 242 mu.;
E' ,m 454; [x]D -!- 24,5° (Chloroform).
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B. Herstellung von IV aus I über Il a) Mikrobiologische l(2)-Dehydrierung
von I In einem Fermenter werden 15l einer Nährlösung aus 1 °/o Hefeextrakt (p$ 6,8)
mit 0,51 Schüttelkultur von Bacillus sphaericus (Sammlung E. Merk Nr. 1001) beimpft.
Die Kultur erhält unter ständigem Rühren und Belüften bei 28°C nach etwa 9 Stunden
einen Zusatz von 8,0 g 16-Methylen-4-pregnen-17x-ol-3,20-dion (I), die in 230 ml
Methanol gelöst sind. Nach etwa 25 bis 30 Stunden ist die Dehydrierung, die papierchromatographisch
verfolgt wird, beendet. Die Fermentationsbrühe wird dreimal mit Chloroform ausgeschüttelt,
die vereinigten Extrakte werden eingedampft, wobei das 16-Methylen-1,4-pregnadien-17a-ol-3,20-dion
(II) auskristallisiert. Am"" 243 m#t; Schmp. 199 bis 200°C; MD -67°
(Chloroform).
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b) Mikrobiologische 11 a-Hydroxylierung von II Analog Beispiel
1, A, a) wird aus 16-Methylen-1,4-pregnadien-17a-ol-3,20-dion (II) das 16-Methylen-1,4-pregnadien-lla,17ca-diol-3,20-dion
(IV, lla-OH) hergestellt. 2.." z 244 m#L.
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c) Mikrobiologische l lß-Hydroxylierung von 1I Analog Beispiel 1,
A, b) wird aus 16-Methylen-1,4-pregnadien-17x-ol-3,20-dion (1I) das 16-Methylen-1,4-pregnadienllß,17a-diol-3,20-dion
(IV, llß-OH) hergestellt. Schmp. 238 bis 241°C; [n]D -39,2° (Chloroform);
@,max 243,5 mp.; E'1',. 430.
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C. Mikrobiologische 1(2)-Dehydrierung von III In einem Kleinfermenter
werden 151 Nährlösung aus 10/, Hefeextrakt (pH 6,8) mit 0,51 Schüttelkultur
von Bacillus sphaericus (Sammlung E. Merck Nr. 1001) beimpft. Die Kultur erhält
unter ständigem Rühren und Belüften bei 28°C nach etwa 11 Stunden einen Zusatz von
7,5 g des nach Beispiel 1, A, a) hergestellten 16-Methylen-4-pregnen-11_x,17-x-diol-3,20-dions
(11I, 11x-OH), die in 280 ml Methanol gelöst sind. Nach etwa 28 bis 33 Stunden ist
die Dehydrierung, die
papierchromatographisch verfolgt wird, beendet.
Die Fermentationsbrühe wird dreimal mit Chloroform ausgeschüttelt, die vereinigten
Extrakte werden eingedampft, wobei das 16-Methylen-1,4-pregiadien-lla, 17x-diol-3,20-dion
(IV, llx-OH) auskristallisiert. Zmax 244 m#t.
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Analog kann aus 16-Methylen-4-pregnen-llß,17xdiol-3,20-dion (III,
llß-OH), das nach Beispiel 1, A, b) hergestellt wird, das I6-Methylen-1,4-pregnadien-1
lß,17x-diol-3,20-dion (IV, l 1ß-0 H) erhalten werden. Schmp. 238 bis 241°C; [x]D
-37,5° (Chloroform); Amax 243,5 m#z; Ei m 430.
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2. Herstellung der Verbindungen XII aus IlI A. Herstellung von XI
a) Dehydratisierung von III x) Dehydratisierung von 16-Methylen-4-pregnen-Ilx,17oc-diol-3,20-dion
(11I), llx-OH) 9,2 g des nach Beispiel 1, A, a) hergestellten 16-Methylen - 4 -
pregnen - l lx,17a - diol - 3,20 - dions (III, 11 a-0 H) werden nach dem Trocknen
in 40 ml Chloroform und 55 ml Pyridin gelöst und unter Eiskühlung und Schütteln
mit 11,2 g p-Toluolsulfonsäurechlorid versetzt. Das Reaktionsgemisch bleibt über
Nacht stehen, wird dann in Wasser eingegossen, mit Chloroform extrahiert und wie
üblich aufgearbeitet. Das 1la-Tosylat kristallisiert aus der Chloroformlauge und
wird aus Methanol umkristallisiert. Schmp. 162°C; [x]D -2° (Chloroform); @.max 229,5
m(-t, El l,'. 496.
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11 g des Tosylats werden in 125 ml Eisessig zusammen mit 10,3g wasserfreiem
Natriumacetat 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser
eingegossen, das ausgeschiedene 16- Methylen- 4,9 (11) -pregnadien-17x- o1- 3,20-
dion (V) abgesaugt und aus Essigester umkristallisiert. Schmp. 227°C; Aneax 238
mp.; 131 11 530, [a]D -23°
(Chloroform).
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ß) Dehydratisierung von 16-Methylen-4-pregnenllß,17x-diol-3,20-dion
(1I1, llß-OH) 25,3 g des nach Beispiel 1, A, b) hergestellten 16 - Methylen - 4
- pregnen -1 lß,17x - diol - 3,20 - dions (111, 1 1ß-0 H) werden in 300m1 Pyridin
gelöst, mit 4,25 ml Thionylchlorid versetzt und 30 Minuten auf 100°C erhitzt. Das
Reaktionsgemisch wird dann in Wasser eingegossen, der Niederschlag wird abgesaugt,
gewaschen und getrocknet. Das erhaltene 16-Methylen-4,9(11)-pregnadien-17oc-ol-3,20-dion
(V) wird aus Essigester umkristallisiert. Fp. 227 bis 228'C.
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b) Anlagerung von unterbromiger Säure an V 6,5g 16-Methylen-4,9(11)-pregnadien-17x-ol-3,20-dion
(V) werden in 250 ml Dioxan und 27,2 ml Wasser gelöst, mit 4,45 g 98,3°/oigem N-Bromsuccinimid
und 1,75 ml 70°/oiger Perchlorsäure versetzt. Der Verbrauch an N-Bromsuccinimid
wird in Abständen von 15 Minuten titrimetisch bestimmt. Nach beendeter Umsetzung
wird das Reaktionsgemisch in Wasser eingegossen, der Niederschlag abgesaugt, mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene rohe 9a-Brom-16-methylen-4-pregnen-1
lß,17x-diol-3,20-dion (VII, X = Br) wird ohne weitere Reinigung weiter umgesetzt.
Am"" 239 m#t.
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c) Herstellung des Epoxyds IX aus VII 9,8 g rohes 9a-Brom- 16-methylen-4-pregnen-1Iß,
17a-diol-3,20-dion (VII, X = Br) werden zusammen mit 20 g Kaliumacetat in 550 ml
absolutem Äthanol 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Danach wird das Gemisch mit
Wasser verdünnt und mit Chloroform erschöpfend ausgeschüttelt. Die Chloroformextrakte
werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Aus Methanol kristallisiert
das 9ß, I lß-Oxido-16 - methylen - 4 - pregnen - 17x - o1 - 3,20 - dion (IX). Am",
243 m#t, Ei',m 398; Fp. 172 bis 173°C, [x]D -122,6° (Chloroform).
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d) Fluorwasserstoffaufspaltung von IX 9,15 g 9ß,11ß - Oxido - 16 -
methylen - 4 - pregnen-17a-ol-3,20-dion (IX) in 90 ml Chloroform werden zu einem
auf -60°C gekühlten Gemisch aus 36 ml Tetrahydrofuran, 14 ml Chloroform und 24 g
Fluorwasserstoffsäure gegeben. Nach 4stündigem Stehen bei -30°C und weiteren 4 Stunden
bei 0°C wird das Reaktionsgemisch in Natriumhydrogencarbonatlösung eingegossen.
Das Gemisch wird mit Chloroform extrahiert, der Extrakt wie üblich aufgearbeitet
und eingedampft. Als Rückstand erhält man 9x-Fluor 16-methylen-4-pregnen-Ilß,17x-diol-3,20-dion
(XI). Fp. 247 bis 250°C, [x]D -f-52,6° (Äthanol), A7n.ax 238,5 m#t, E'11 480.
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B. Mikrobiologische 1(2)-Dehydrierung von Verbindung XI In einem Fermenter
werden 151 Nährlösung aus 1 % Hefeextrakt (pA 6,8) mit 0,51 Schüttelkultur
von Bacillus sphaericus (Sammlung E. Merck Nr. 1001) beimpft. Die Kultur erhält
unter ständigem Rühren und Belüften bei 28°C nach etwa Il Stunden einen Zusatz von
7,8 g 9x-Fluor-16-methylen-4-pregnenl lß,l7x-diol-3,20-dion (XI), die in 250 ml
Methanol gelöst sind. Nach etwa 32 Stunden ist die Dehydrierung, die papierchromatographisch
verfolgt wird, beendet. Die Fermentationsbrühe wird dreimal mit Chloroform ausgeschüttelt.
Die vereinigten Extrakte werden eingedampft, wobei das 9x-Fluor-16-methylen-1,4-pregnadien-Ilß,17oc-diol-3,20-dion
(XII) auskristallisiert. %max 238 bis 239 mp., E, n 423, Fp. 271 bis 275°C, [x]D
-f-30,0° (Äthanol).
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C. Herstellung von Verbindung XII aus IV a) Dehydratisierung von IV
x) Analog Beispiel 2, A, a, x) kann aus 16-Methylen-1,4-pregnadien-lla,17x-diol-3,20-dion
(IV, llx-OH) das 16-Methylen-1,4,9(11)-pregnatrien-17x-ol-3,20-dion (VI) hergestellt
werden. @.,nax 238 m#t.
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ß) Analog Beispiel 2, A, x, ß) kann aus 16-Methylen-1,4-pregnadien-llß,17a-diol-3,20-dion
(IV, Ilß-OH) das 16-Methylen-1,4,9(11)-pregnatrion-17x-ol-3,20-dion (VI) hergestellt
werden.
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b) Anlagerung von unterbromiger Säure an VI Analog Beispiel 2, A,
b) kann aus 16-Methylen-1,4,9(11) - pregnatrien - 17x - o1 - 3,20 - dion (V1) das
9a-Brom-16-methylen-1,4-pregnadien- I lß,17a-diol-3,20-dion (VIII, X = Br) hergestellt
werden. Amax 244 m#t.
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c) Herstellung des Epoxyds X aus VIII Analog Beispiel 2, A, c) kann
aus 9x-Brom-16-methylen-1,4-pregnadien-llß,17x-diol-3,20-dion (VIII, X = Br) das
9ß,llß-Oxido-16-methylen-1,4-pregnadien-17a-ol-3,20-dion (X) hergestellt werden.
2.max 244 m#t.
d) Fluorwasserstoffaufspaltung von X Analog Beispiel
2, A, d) kann aus 9ß,llß-Oxido-16-methylen-1,4-pregnadien-17a-ol-3,20-dion (X) das
9a-Fluor-16-methylen-1,4-pregnadien-llß,17adiol-3,20-dion (XII) hergestellt werden.
2max 238 mp., EI % 423; Fp. 271 bis 275°C; [cc]D +30° (Äthanol).
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3. Herstellung der Verbindungen XIII und XIV a) Herstellung von XIII
aus XI 4,2g 9a-Fluor -16-methylen-4-pregnen-l1ß,17adiol-3,20-dion (XI) werden in
50 ml absolutem Pyridin gelöst und bei 0°C mit einem Gemisch aus 4,2 g Chromsäureanhydrid
und 42 ml Pyridin versetzt. Nach 12 Stunden wird das Reaktionsgemisch in 500 ml
Essigester eingegossen, der Niederschlag abgesaugt und mit Essigester gut gewaschen.
Die vereinigten Essigesterlösungen werden eingeengt; dabei kristallisiert das 9a-Fluor-16-methylen-4-pregnen-17aol-3,11,20-trion
(XIII) aus. @.max 234 mp..
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b) Herstellung von XIV aus XIII Analog Beispiel 1, C, a) oder b) kann
aus 9a-Fluor-16-methylen-4-pregnen-17x-ol-3,11,20-trion (XIII) das ga-Fluor-16-methylen-1,4-pregnadien-17x-ol-3,11,20-trion
(XIV) hergestellt werden.
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4. 11-Oxydation a) Herstellung von XV aus III 2,1 g 16-Methylen-4-pregnen-11a,17a-diol-3,20-dion
(11I, 11 x-0 H) werden in 23 ml absolutem Pyridin gelöst und bei 0°C mit einem Gemisch
aus 2,3 g Chromsäureanhydrid und 23 ml Pyridin versetzt. Nadi 12 Stunden wird das
Reaktionsgemisch in 250 ml Essigester eingegossen, der Niederschlag abgesaugt und
mit Essigester gut gewaschen. Die vereinigten Essigesterlösungen werden eingeengt,
wobei das 16-Methylen-4-pregnen-17a-ol-3,11,20-trion (XV) austristallisiert. 2m,ax
238 m#t.
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Ebenso kann das 16-Methylen-4-pregnen-llß,17adio - 3,20 - dion (1I1,
11ß-0 H) zu 16 - Methylen - 4 -prexnen-17ca,ol-3,11,20-trion (XV) oxydiert werden.
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b) Herstellung von XVI aus IV Analog Beispiel 3, a) oder 4, a) können
aus 16-Meth@en-1,4-pregnadien-11a,17a-diol-3,20-dion (IV, lla-OH) und 16-Methylen-1,4-pregnadien-llß,17ocdid-3,20-dion
(IV, 11ß-OH) das 16-Methylen-1,4-pregna3ien-17oc-ol-3,11,20-trion (XVI) hergestellt
werden. c) Herstellung von XVII aus VII Analog Beispiel 3, a) oder 4, a) kann aus
9x-Brom-16methylen-4-pregnen-llß,17a-diol-3,20-dion (VII, X= Br) das 9x-Brom-16-methylen-4-pregnen-17a-ol-3j
1,20-trion (XVII, X = Br) hergestellt werden. 2xax 237 mp..
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d) Herstellung von XVIII aus VIII Analog Beispiel 3, a) oder 4, a)
kann aus 9a-Bronili-methylen-1,4-pregnadien- l lß,17a-diol-3,20-dion (VIII, X =
Br) das 9oc-Brom-16-methylen-1,4-pregnadien-17,x-ol-3,11,20-trion (XVIII, X = Br)
hergestellt werden.
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5. Mikrobiologische 1(2)-Dehydrierung von XV und XVII In eitlem Fermenter
werden 151 Nährlösung aus 1 °/o Hefeextrakt (pn 6,8) mit 0,51 Schüttelkultur von
Bacillas sphaericus (Sammlung E. Merck Nr. 1001) beimpft. Die Kultur erhält unter
ständigem Rühren und Belüften bei 28'C nach etwa 11 Stunden einen Zusatz von 7,5g
16-Methylen-4-pregnen-17x-ol-3,11, 20-trion (XV), die in 250 ml Methanol gelöst
sind. Nach etwa 33 Stunden ist die Dehydrierung, die papierehromatographisch verfolgt
wird, beendet. Die Fermentationsbrühe wird mit Chloroform ausgeschüttelt; die vereinigten
Extrakte werden eingedampft, wobei das 16 - Methylen -1,4 - pregnadien - 17a - o1
- 3,11,20-trion (XVI) auskristallisiert.
-
Entsprechend kann das 9a-Brom-16-methylen-4-pregnen -17a - o1 - 3,11,20
- trion (XVII, X = Br) zu 9a-Brom-16-methylen-1,4-pregnadien-17x-ol-3,11,20-trion
(XVIII, X = Br) dehydriert werden.