DE1159466B - Verfahren zur Herstellung von neuen Aminobenzoesaeurederivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen AminobenzoesaeurederivatenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
G 26030 IVb/12 q
ANMELDETAG: 23. DEZEMBER 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 19. DEZEMBER 1963
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 19. DEZEMBER 1963
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten der drei isomeren Aminobenzoesäuren,
nämlich von N-sulfonylierten Aminobenzoesäure-arylamiden.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß N-suIfonylierte Aminobenzoesäure-arylamide der allgemeinen
Formel I
CO-NH- Ar
(Hai)«
"N-SO2-R1
worin Ar einen durch Halogen und/oder durch Trifluormethyl substituierten, insbesondere chlorierten
Phenyl-, Phenoxy-phenyl- oder Phenylmercaptophenylrest, R1 einen niederen halogensubstituierten Alkylrest
oder einen im Kern durch Halogen und/oder Trifluormethyl substituierten Phenyl- oder Phenylalkylrest,
R2 Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, Hai Chlor oder Brom und η eine Zahl von 0 bis 4
bedeutet, und die Gesamtsumme der als Substituenten auf den verschiedenen aromatischen Ringen des
Moleküls vorhandenen Halogenatome und Trifluormethylgruppen größer als 2 ist, und vorteilhaft
mindestens 4 beträgt, eine ausgezeichnete insektizide Wirksamkeit, insbesondere gegen keratinfressende
Insekten und deren Entwicklungsstadien, wie Mottenlarven, Pelz- und Teppichkäferlarven, aufweisen.
Von besonderem Interesse in bezug auf leichte Herstellbarkeit und gute Wirksamkeit sind die unter
die vorstehend dennierte allgemeine Formel I fallenden Derivate der Anthranilsäure (Aminobenzoesäure),
insbesondere jene, in denen R1 einen durch Halogenatome
und/oder CF3-Gruppen substituierten Phenylrest bedeutet. Aber auch Derivate der m-Aminobenzoesäure
und der p-Aminobenzoesäure mit einem solchen aromatischen Rest R1 besitzen gute Wirksamkeit.
Das bevorzugte, im Benzoesäurerest und in den Resten Ar und R1 als Substituent vorhandene Halogen
ist Chlor. In der Regel enthält der Rest Ar mindestens ein Halogenatom, insbesondere Chloratom, und kann
vorteilhaft daneben noch einen oder mehrere Trifluormethylreste enthalten. Halogen und Trifluormethyl
sind als Substituenten für die Erzielung der Insektiziden Wirkung gleichwertig und können sich
deshalb gegenseitig ersetzen.
Falls der Rest Ar ein Phenylrest ist, so kann er neben Halogen bzw. Trifluormethyl gegebenenfalls noch
niedere Alkyl- oder Alkoxyreste als Substituenten
Verfahren zur Herstellung von neuen Aminobenzoesäurederivaten
Anmelder: J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 24. Dezember 1957 (Nr. 54113)
Dr. Willy Frick, Birsfelden, und Walter Stammbach,
Basel (Schweiz), sind als Erfinder genannt worden
enthalten, welche letzteren vorzugsweise in o-Stellung
zur Verknüpfungsstelle mit der — NH-Gruppe stehen sollen. Falls der Rest Ar ein substituierter Phenoxyphenyl-
oder Phenylmercaptophenylrest ist, so sind die bevorzugten Verbindungen jene, in denen beide
Phenylreste halogeniert sind und die Verknüpfungsstelle mit der — NH-Gruppe in o-Stellung zu dem die
Kerne verbindenden Sauerstoff- oder Schwefelatom sich befindet.
Als halogensubstituierte niedere Alkylreste R1
kommen solche mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen beronders in Betracht, wie Chlormethyl, <x- oder /S-Chloräthyl,
Λ-Chlorpropyl, «-Chlorbutyl-, Dichlormethyl,
Trichlormethyl und Trifluormethyl. Ein als Rest R1 bevorzugter halogenierter Phenylalkylresl ist ein
mono- oder dichlorierter Benzylrest. Falls der Rest R2 nicht Wasserstoff bedeutet, ist er vorzugsweise ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Äthyl, Isopropyl und n-Butyl.
Man kann die vorstehend definierten neuen Verbindungen der Formel I herstellen, indem man ein
Aminobenzoesäurearylamid der allgemeinen Formel II
CO-NH-Ar
(HaIV-
.X.
NH-R2 mit einem reaktionsfähigen funktionellen Derivat,
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insbesondere einem Halogenid, einer Solfonsäure der allgemeinen Formel III
-OH
III
R1 — SO2
umsetzt, wobei R1, R2, Ar, Hai und η die oben angegebene
Bedeutung haben, und man die Ausgangsstoffe so wählt, daß im Reaktionsprodukt insgesamt
mindestens 3 Halogenatome und/oder CF3-Gruppen als Ringsubstituenten enthalten sind.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I besteht darin,
daß man ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat, insbesondere ein Halogenid, einer Sulfonylaminobenzoesäure
der allgemeinen Formel IV
(HaI)n
X
X
CO-OH
N-SO2-R1
IV
mit einem Amin der allgemeinen Formel V H2N-Ar
Gewünschtenfalls kann man anschließend in Reaktionsprodukten,
die nach einem der vorgenannten Herstellungsverfahren erhalten wurden, vorhandene
Wasserstoffatome R2 durch Alkylreste ersetzen, indem S man die Reaktionsprodukte entweder in Gegenwart
säurebindender Mittel oder nach Überführung in ihre Mono- oder Dialkaliverbindungen mit reaktionsfähigen
Estern eines niederen aliphatischen Alkohols, z. B. mit einem Alkylhalogenid umsetzt.
Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel II für das erstgenannte Hersteilungsverfahren erhält man beispielsweise
aus gegebenenfalls halogensubstituierten Nitrobenzoesäuren, indem man diese in ihre Säurechloride
überführt, letztere mit gegebenenfalls im Kern substituierten Arylaminen der allgemeinen Formel V
zu entsprechenden Nitrobenzoesäurearylamiden umsetzt, und diese zu den entsprechenden Aminobenzoesäure-arylamiden
reduziert. Dieselben kann man anschließend noch in den Kernen chlorieren oder bromieren.
Die Verfahren zur Gewinnung von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel IV für das zweitgenannte
Herstellungsverfahren richten sich teilweise nach der Stellung der Aminogruppe zur Carboxylgruppe der
Aminobenzoesäuren und nach der Stellung der Halogensubstituenten zur Aminogruppe. m-Aminobenzoesäure,
p-Aminobenzoesäure und ihre Substitutionsprodukte lassen sich ebenso wie die unsubstituierte
Anthranilsäure und einige kernhalogenierte
welche der allgemeinen Formel VI
VI
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels umsetzt,
wobei R1, R2, Ar, Hai und η die oben angegebene
Bedeutung haben, und man die Ausgangsstoffe so
wählt, daß im Reaktionsprodukt insgesamt mindestens 30 und/oder N-monoalkylierte Anthranilsäuren durch drei Halogenatome und/oder CF3-Gruppen als Ring- Umsetzung mit Säurehalogeniden von Sulfonsäuren substituenten enthalten sind. der allgemeinen Formel III acylieren, worauf man die
wobei R1, R2, Ar, Hai und η die oben angegebene
Bedeutung haben, und man die Ausgangsstoffe so
wählt, daß im Reaktionsprodukt insgesamt mindestens 30 und/oder N-monoalkylierte Anthranilsäuren durch drei Halogenatome und/oder CF3-Gruppen als Ring- Umsetzung mit Säurehalogeniden von Sulfonsäuren substituenten enthalten sind. der allgemeinen Formel III acylieren, worauf man die
Im allgemeinen wird man solche Reaktionskompo- N-AcylderivatederAminobenzoesäuren, gegebenenfalls
nenten der allgemeinen Formel II bis V als Ausgangs- nachKernhalogenierung, inreaktionsfähigefunktionelle
stoffe wählen, welche Reaktionsprodukte mit ins- 35 Derivate in bezug auf die Carboxylgruppe, z. B. in
gesamt mindestens 3 Halogenatomen und/oder Säurehalogenide, überführt.
CF3-Gruppen als Ringsubstituenten ergeben. Man Bei Halogenanthranilsäuren mit einem zur Aminokann
aber auch Paare von Ausgangsstoff en verwenden, gruppe ortho-ständigen Halogenatom, wie der 3,5-Diwelche
keine oder zusammen weniger als 3 Halogen- chlor-anthranilsäure, ist die N-Acylierung schwer
atome bzw. CF3-Gruppen als Ringsubstituenten 40 durchführbar. Dagegen kann man halogeniert«
enthalten. So kann man z. B. Reaktionsprodukte, Anthranilsäuren ebenso wie die Anthranilsäure selbst
und N-monoalkylierte Derivate derselben durch Behandlung mit Phosgen in gegebenenfalls kernhalogenierte
und/oder N-alkylierte Isatosäureanhydride überführen und diese mit Arylaminen der allgemeinen
Formel V zu Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel II für das erstgenannte allgemeine Herstellungsverfahren
umsetzen. Die so erhaltenen Stoffe können im Kern dann gewünschtenfalls noch halogeniert werden. Die
hier benötigten Isatosäureanhydride kann man z. B. auch durch Hoffmannschen Abbau von gegebenenfalls
halogenierten Phthalsäure-monoamiden oder -imiden erhaken, d. h. Isatosäureanhydride, welche ohnehin
aus Phthalsäurederivaten gewonnen werden, aus
säurerest und im Rest Ar bzw. in einem aromatischen 55 letzteren in einer statt in zwei Stufen unter Vermeidung
Rest R1 keine oder insgesamt weniger als 3 Halogen- der Phosgeneinwirkung erhalten,
atome und/oder CF3-Gruppen vorhanden sind, mit Geeignete Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel II
Chlor oder Brom behandelt, bis so viele Chlor- oder sind z. B. die definitionsgemäßen Arylamide der
Bromatome in das Molekül als Kernsubstituenten Anthranilsäure, 4-Chloranthranilsäure, 5-Chloranthraeingetreten
sind, daß die Gesamtsumme der an aro- 60 nilsäure, 3,5 - Dichloranthranilsäure, 4,5 - Dichlormatischen
Kernen gebundenen Halogenatome und anthranilsäure, 3,4,5 - Tnchloranthranilsäure,3,4,5,
CF3-Gruppen im Molekül des Endproduktes die Zahl 2 6 - Tetrachloranthranilsäure, 5 - Bromanthranilsäure,
übersteigt. Gewünschtenfalls kann man aber auch 3,5 - Dibromanthranilsäure, N - Methyl - 4,5 - dichlor-Reaktionsprodukte,
welche bereits die erforderliche anthranilsäure, N - Äthyl - 4,5 - dichloranthranilsäure,
Summe von mindestens drei kerngebundenen Halogen- 65 N - Methyl- und N - Äthyl - 3,5 - dichloranthranilatomen
und CF3-Gruppen enthalten, mit Chlor oder säure, N-Methyl- und N-Äthyl-4-chloranthranilsäure,
Brom nachbehandeln, um den Gehalt an Halogen N - Methyl - 4,6 - dichloranthranilsäure, 3 - Aminoweiter
heraufzusetzen. benzoesäure, 3-Amino-4-chlor-, 3-Amino-4-brom-,
CO —NH-Ar
N-SO2-R1
entsprechen, worin die Symbole Ar, R1 und R2 die
oben angegeben Bedeutung haben, jedoch im Benzoe-
r-, 3-Amino-
2,4,5-trichlor- und S-Amino^^o-trichlorbenzoesäure,
4-Aminobenzoesäure, ^Amino-S-chlor- und 4-Amino-3,5-dichlorbenzoesäure.
In diesen Amiden kann die Amidkomponente beispielsweise durch folgende Amine der allgemeinen
Formel V verkörpert sein: Anilin, 2-Chlor-, 3-Chlor-
und 4-Chloranilin, 3,4-Dichloranilin und weitere
Dichloraniline. 2,4,5-Trichloranilin, 3,4,5-Trichloranilin,
2,3,4,5 - Tetrachloranilin, 3 - Chlor - 4 - bromanilin, 3,4-Dibromanilin, 3-Trifluormethyl-4-chloranilin,
2 - Chlor - 5 - trifluormethylanilin, 2,5 - Dichlor-4 - trifluormethylanilin, 2 - Methoxy - 3,4,5 - trichloranilin,
2 - Methyl - 4,5 - dichloranilin, mono- und polychlorierte 2-, 3- und 4-Aminodiphenyläther und
2-Aminodiphenylsulfide, wie z. B. 2-Amino-4,4'-dichlordiphenyläther,
3 - Amino - 4,4' - dichlordiphenyläther, 2 - Amino - 4,2',4',5' - tetrachlordiphenyläther,
2 - Amino - 4,5,2',4',6' - pentachlordiphenyläther und 2 - Amino - 4 - trifluormethyl - 2',4 ,5' - trichlordiphenyläther
sowie 2-Amino-4,4'-dichlordiphenylsulfid.
Als reaktionsfähige funktionell Derivate von Sulfonsäuren
der allgemeinen Formel III seien beispielsweise Chlormethansulfochlorid, «- und ß-Chloräthan-,
a-Chlorbutansulfochlorid, Dichlormethan-, Trichlormethan-
und Trifluormethansulfochlorid, 4-Chlorbenzol-, 3,4-Dichlorbenzol- und 3-Trifluormethyl-4-chlorbenzolsulfochlorid,
2,4,5-Trichlorbenzolsulfochlorid sowie 4-Chlor- und 3,4-Dichlor-Ä-toluolsulfochlorid
genannt.
Als Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel IV kommen z. B. die Chloride von am Stickstoffatom
durch den Rest eines vorgenannten Sulfochlorids substituierten Aminobenzoesäuren in Frage. Beispiele
der solchen N-SuIfonylderivaten zugrunde liegenden Aminobenzoesäuren wurden weiter oben als Säurekomponenten
von Amiden der allgemeinen Formel II genannt. Als Ausgangsstoffe geeignete Arylamine
der allgemeinen Formel V wurden bereits als Aminkomponenten von Amiden der allgemeinen Formel II
aufgezählt.
Zu den Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel VI für das drittgenannte Herstellungsverfahren gelangt
man, wenn man analog dem ersten oder zweiten Herstellungsverfahren Paare von Ausgangsstoffen der
allgemeinen Formeln II und III bzw. IV und V miteinander umsetzt, welche keine oder wenige Halogenatome
als Substituenten enthalten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Herstellung der neuen Verbindungen näher erläutern. Teile
bedeuten darin Gewichtsteile, diese verhalten sich zu Volumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
a) 3,5-Dichlorisatosäureanhydrid
a) 3,5-Dichlorisatosäureanhydrid
55
206 Teile 3,5-Dichloranthranilsäure werden in
1500 Volumteilen Chlorbenzol suspendiert. In diese Suspension werden bei 120° 150 Teile Phosgen eingeleitet.
Dann wird das Reaktionsgemisch während einigen Stunden am Rückfluß gekocht und schließlich
auf Raumtemperatur abgekühlt. Der größte Teil des 3,5-Dichlorisatosäureanhydrids kristallisiert dabei aus
der Chlorbenzollösung aus und kann abfiltriert werden. Nach dem Trocknen im Vakuum bei etwa
100° zeigt es einen Zersetzungspunkt von etwa 250°. Eine weitere Menge weniger reines Produkt kann
noch durch Einengen der Mutterlauge gewonnen werden.
b) 2 - Amino - 3,5 - dichlorbenzoesäure - 3',4' - dichlor-
anilid
232 Teile 3,5-Dichlorisatosäureanhydrid werden bei etwa 100° in eine Lösung von 162 Teilen 3,4-Dichloranilin
in 2000 Volumteilen Chlorbenzol eingetragen. Hierauf wird das Reaktionsgemisch noch 4 Stunden
am Rückfluß gekocht und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt. Dabei fällt das 2-Amino-3,5-dichlorbenzoesäure-3',4'-dichloranilid
zum größten Teil aus. Es wird abfiltriert und im Vakuum bei etwa 100° getrocknet. Das rohe Produkt zeigt einen Schmelzpunkt
von etwa 190 bis 200°. Durch Umkristallisieren aus Chlorbenzol kann die Verbindung rein erhalten
werden, und sie zeigt dann einen Schmelzpunkt von 206 bis 208°.
c) 2 - (3',4' - Dichlorbenzolsulfonamido) - 3,5-dichlor-
benzoesäure-3 ",4"-dichloranilid
350 Teile 2-Amino-3,5-dichlorbenzoesäure-3',4'-dichloranilid werden in 1500 Teilen Butanon suspendiert.
Es werden 400 Volumteile konzentrierte Natronlauge (4O°/oig) und 400 Teile Wasser zugesetzt, wobei
das 2 - Amino - 3,5 - dichlorbenzoesäure - 3',4'-dichloranilid allmählich fast ganz in Lösung geht. Bei
etwa 25 bis 30° werden 300 Teile 3,4-Dichlorbenzolsulfochlorid
langsam zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird noch einige Stunden gerührt und dann
wie folgt aufgearbeitet:
Das Lösungsmittel wird durch Wasserdampfdestillation entfernt und der Rückstand mit etwa
6000 Teilen Wasser in Lösung gekocht. Die alkalische Lösung wird mit Tierkohle behandelt und filtriert.
Aus dem Filtrat kann das 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido) - 3,5 - dichlorbenzoesäure- 3",4"-dichloranilid
durch Ansäuern ausgefällt werden.
Es wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und bei etwa 100° im Vakuum getrocknet.
Die rohe Verbindung schmilzt bei etwa 250 bis 255°. Durch Umkristallisation aus Chlorbenzol kann
die Substanz rein erhalten werden. Sie zeigt dann einen Schmp. von 263 bis 264°.
d) 2 - (3',4' - Dichlorbenzolsulfon - methylamido)-
3,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid
505 Teile der unter c) beschriebenen Verbindung werden mit 140 Teilen konzentrierter Natronlauge,
2000 Teilen Wasser und 1500 Teilen Alkohol in Lösung gebracht. Das Gemisch wird auf 70° erwärmt
und 300 Teile Dimethylsulfat zugesetzt. Es wird ständig so viel konzentrierte Natronlauge zugesetzt,
daß die alkalische Reaktion ständig aufrechterhalten bleibt. Nach etwa 5 Stunden wird das ausgefallene
Reaktionsprodukt abgenutscht, mit Wasser neutral gewaschen und im Vakuum bei 100° getrocknet.
Die rohe Verbindung schmilzt bei etwa 210°, während das reine, durch Umkristallisation aus
Chlorbenzol erhaltene 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonmethylamido) - 3,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4"-dichloranilid
bei 216 bis 217,5° schmilzt.
a) 3,4-Dichlorbenzolsulfonanthranilid
137 Teile Anthranilsäure werden in 1500 Teilen Wasser suspendiert und 500 Teile konzentrierte Na-
tronlauge (40%ig) zugesetzt. Diese Lösung wird unter energischem Rühren bei einer Temperatur von
etwa 60° mit 300 Teilen 3,4-Dichlorbenzolsulfochlorid
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird noch einige Stunden bei 60° gehalten und dann abgekühlt. Mit
konzentrierter Salzsäure kann dann das 3,4-Dichlorbenzolsulfonanthranilid
ausgefällt werden. Es wird abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen und bei 100° im Vakuum getrocknet.
Das rohe Produkt schmilzt bei etwa 170 bis 175°. Es kann aus Methanol und Wasser umkristallisiert
werden und wird so völlig rein erhalten. Die reine Verbindung schmilzt bei 180 bis 182°.
b) 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-
benzoylchlorid
346 Teile 3,4-Dichlor-benzolsulf onanthranilid werden in 1200 Volumteilen Benzol suspendiert und bei etwa
40° 300 Teile Phosphorpentachlorid eingetragen. Unter starker Clorwasserstoffentwicklung geht dabei alles in
Lösung. Das Reaktionsgemisch wird darauf noch einige Stunden bei 40° gehalten und dann auf 10° abgekühlt,
wobei das 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-benzoylchlorid fast vollständig auskristallisiert. Es
wird abfiltriert und zuerst mit Benzol und dann mit Petroläther gewaschen. Nach dem Trocknen bei 80°
im Vakuum schmilzt das Chlorid bei 121 bis 123°.
c) 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-benzoesäure-2",4",5"-trichloranilid
365 Teile 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-benzoylchlorid werden in 1500 Volumteilen Benzol gelöst
und in die Lösung bei etwa 20° 400 Teile 2,4,5-Trichloranilin eingetragen. Man überläßt das Gemisch
sich selbst, solange als sich noch Trichloranilinchlorhydrat bildet. Die Reaktion geht bei 20 bis 25° in etwa
10 Stunden zu Ende. Dann wird das Reaktionsgemisch mit 1000 Teilen 2- n-Sodalösung versetzt, wobei das
Trichloranilin in Lösung geht und sich das 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido) - benzoesäure - 2",4",5" - trichloranilid
als Natriumsalz abscheidet. Dieses wird abfiltriert, in etwa 1000 Teilen Wasser suspendieit und
mit Salzsäure das freie Sulfonamid gefällt. Es wird abgenutscht, mit Wasser neutral gewaschen und im
Vakuum bei etwa 100° getrocknet. Der Schmelzpunkt des Rohproduktes liegt bei etwa 170 bis 175°. Die Verbindung
kann aus Chlorbenzol umkristallisiert werden und schmilzt dann rein bei 179 bis 180°.
d) Chlorierung von 2-(3',4'-Dichlorbenzolsutfonaimdo)-benzoesäure-2",4",5"-trichloranilid
Obwohl schon das 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-benzoesäure-2",4",5"-trichloranilid
durchaus befriedigende Wirkung zeigt, kann diese durch weitere Chlorierung im Benzoesäurerest noch gesteigert
werden. 525 Teile 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido-) benzoesäure-2",4",5"-trichloranilid werden in
10 000 Teilen Eisessig suspendiert und bei etwa 50° Teile Chlor eingeleitet. Nach dem Erkalten wird
das Reaktionsprodukt abfiltriert und bei 100° im Vakuum getrocknet. Das rohe Produkt zeigt einen
Schmelzpunkt von 190 bis 200°. Aus diesem kann durch Umkristallisieren aus Chlorbenzol das reine
- (3',4' - Dichlorbenzolsulfonamido) - 5 - chlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilidvomSchmelzpunkt216bis
217° gewonnen werden.
30
a) 3-Amino-4-chlorbenzoesäure-2',4',5'-trichloranilid
196 Teile 2,4,5-Trichloranilin werden in 750 Volumteilen
Chlorbenzol gelöst. Diese Lösung wird auf 60° erwärmt, bei welcher Temperatur man eine Lösung
von 220 Teilen 3-Nitro-4-chlorbenzoylchlorid in 750 Teilen Chlorbenzol zulaufen läßt.
Hierauf wird unter Rückfluß gekocht, bis die theoretische
Menge Chlorwasserstoff entbunden ist, was nach etwa 15 Stunden der Fall ist. Beim Erkalten fällt
das S-Nitro^-chlor-^^'^'-trichloranilid fast vollständig
aus. Es wird abfiltriert und am Vakuum bei etwa 100° getrocknet. Der rohe Nitrokörper zeigt
einen Schmelzpunkt von etwa 185 bis 190°. Er kann durch Umkristallisieren aus Essigester rein gewonnen
werden; sein genauer Schmelzpunkt liegt dann bei
197 bis 199°.
Der rohe Nitrokörper wird nach einer der üblichen Methoden, z. B. durch katalytische Hydrierung mit
Hilfe von Raney-Nickel oder mit Eisen und Salzsäure nach Bechampe reduziert. Das auf diese Weise
erhältliche 3-Amino-4-chlorbenzoesäure-2',4',5'-trichloranilid besitzt nach Reinigung durch Umkristallisation
aus Chlorbenzol einen Schmelzpunkt von
198 bis 200°.
b) 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonamido)-4-chlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilid
350 Teile 3-Amino-4-chlorbenzoesäure-2',4',5'-trichloranilid werden in 1500 Volumteilen Pyridin gelöst.
Zu dieser Lösung werden bei einer Temperatur zwischen 0 und 10° 279 Teile S-Trifluormethyl^-chlorbenzolsulfosäurechlorid
zugetropft. Dann wird die Temperatur im Verlaufe einiger Stunden auf 60 bis 70°
gesteigert und das Gemisch zur Vervollständigung der Reaktion noch weitere 8 bis 10 Stunden bei dieser
Temperatur gehalten. Hierauf wird das Reaktionsgemisch nach Zusatz von 100 Teilen konzentrierter
Natronlauge (40%ig) der Wasserdampfdestillation unterworfen. Der vom Pyridin befreite alkalische
Rückstand wird dann filtriert und das Filtrat mit Salzsäure kongosauer gestellt. Der ausfallende Niederschlag
stellt das 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulf
onamido) - 4 - chlorbenzoesäure - 2",4",5" - trichloranilid dar. Es wird abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen
und im Vakuum bei etwa 100° getrocknet. Als Rohprodukt zeigt es einen Schmelzpunkt von
etwa 180 bis 185°. Zur Reinigung kann es aus Ligroin umkristallisiert werden. Die reine Verbindung schmilzt
bei 191 bis 193°.
In analoger Weise wie in den vorstehenden Beispielen kann man beispielsweise auch die nachfolgenden
Verbindungen herstellen:
2 - (3',4' - Dichlorbenzolsulfonamido) - benzoesäure 3",4"-dichloranilid,
Schmp. 207 bis 209°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonmethylamido)-benzoesäure-3",4"-di-
chloranilid, Schmp. 144 bis 145°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulf onamido) - 5 - chlor - benzoesäure - 4" - chlor anilid,
Schmp. 221 bis 222°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-5-chlorbenzoesäure-3",4"-dichloranilid,
Schmp. 221 bis 222°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)
- 5 - chlorbenzoesäure - 2",4",5" - trichloranilid, Schmp. 216 bis 217°; 2-(2',4',5'-Trichlorbenzolsulfonamido)
- 5 - chlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid, Schmp. 216 bis 218°; 2-(4'-Chlor-a-toluolsulfonamido)
- 3,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid,
Schmp. 238 bis 240°; 2-(3',4'-Dichlor-<x-toluolsulfonamido)
- 3,5 - dichlorbenzoesäure -3 ",4"-dichloranilid,
Schmp. 224 bis 225°; 2-Chlormethansulfonamido-3,5 - dichlor - benzoesäure - 3',4' - dichloranilid, Schmp.
261 bis 263°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-3,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid, Schmp.
263 bis 264°; 2-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulf onamido)
- 3,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid, Schmp. 242 bis 243°; 2-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)
- 4,5 - dichlorbenzoesäure - 3",4" - dichloranilid, Schmp. 205 bis 206°; 3-ChlormethansuhOnamido-4-chlorbenzoesäure-3'-trifluormethyl-4'
- chloranilid Schmp. 166 bis 168°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure - 3"54" - dichloranilid,
Schmp. 222 bis 224°; 3 - (3',4'- Dichlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure - 2",4",5 - trichloranilid,
Schmp. 198 bis 201°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-4-chlorbenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,'
Schmp. 192 bis 195°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonmethylamido)-4-chlor-benzoesäure-3"-trifluor-
methyl-4"-chloranilid, Schmp. 197 bis 199°; 3-(3'-Trifluormethyl - 4' - chlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-3",4"-dichloranilid,
Schmp. 215 bis 217°; 3 - (3' - Trifluormethyl - 4' - chlorbenzolsulfonamido)-4-chlorbenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 195 bis 197°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonmethylamido)-4-chlorbenzoesäure-3"-tri-
fluormethyJ-4"-chloranilid, Schmp. 217 bis 220°; 3 - (3' - Trifiuormethyl - 4' - chlorbenzolsulfonamido)-4-brombenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 169 bis 172°; 3-Chlormethansulfonamido-4-chlorbenzoesäure-2',4',5'-trichloranilid,
Schmp. 196 bis 198°; 3-(4'-Chlorbenzolsulfonamido)-4-chlorbenzoesäure-2",3",4"-trichloranilid,
Schmp. 198 bis 200°; 3 - (3',4' - Dichlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-2",3",4"-trichloranilid,
Schmp. 206 bis 209°;
3 - (3' - Trifluormethyl - 4' - chlorbenzolsulfonamido)-
4 - chlorbenzoesäure - 2",3",4" - trichloranilid, Schmp. 210 bis 213°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido>
4-chlorbenzoesäure-3",4",5"-trichloranilid, Schmp. 240 bis 242°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonamido)
- 4 - chlorbenzoesäure - 3",4",5" - trichloranilid, Schmp. 221 bis 223°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-4-brombenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 141 bis 143°; 3-(3'-Trifluormethyl-4' - chlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilid,
Schmp. 191 bis 193°; 3-(3'-Trifluormethyl - 4' - chlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-2"-(4'"-chlorphenoxy)-5"-chloranilid,
Schmp. 134 bis 138°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonamide>i-4-chlorbenzoesäure-2"-(2"',4"',5"'-tnchlorphenoxy)-5"-trifluormethylanilid,
Schmp. 159 bis 161 °; 3 - (3',4' - Dichlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-2"
- (4'" - chlorphenylmercapto) - 5" - chloranilid, Schmp. 162 bis 164°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'
- chlorbenzolsulfonamido) - 4 - chlorbenzoesäure-2"-(4'"-chlorphenylmercapto)-5"-chloranilid,
Schmp. 158 bis 160°; 3-Chlormethansulfonamido-4,6-dichlorbenzoesäure-2',4,5'-trichloranilid,
Schmp. 216bis 218°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)4,6-dichlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilid,
Schmp. 244 bis 246°; 3-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-4,6-dichlorbenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 170 bis 172°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonamido)-4,6-dichlorbenzoesäure-3",4"-dichloranilid,
Schmp. 158 bis 160°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonamido) - 4,6 - dichlorbenzoesäure - 2",4",5" - trichloranilid,
Schmp. 189 bis 191°; 3-(3'-Trifluormethyl-4' - chlorbenzolsulfonamido) - 4,6 - dichlorbenzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 172 bis 173°,· 3 - (3' - Trifluormethyl - 4'- chlorbenzolsulfonmethylamido)
- 4,6 - dichlorbenzoesäure - 2",4",5" - trichloranilid, Schmp. 179 bis 182°; 3-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulfonäthylamido)
- 4,6 - dichlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilid, Schmp. 175 bis 177°; 3-(3'-Trifluormethyl
- 4' - chlorbenzolsulfon - η - butylamido)-4,6-dichlorbenzoesäure-2",4",5"-trichloranilid,
Schmp. 163 bis 165°; 4-(3'-Trifluormethyl-4'-chlorbenzolsulf onamido) - benzoesäure - 3 " - trifluormethyl - 4" - chloranilid,
Schmp. 205 bis 208°; 4-(3',4'-Dichlorbenzolsulfonamido)-benzoesäure-3"-trifluormethyl-4"-chlor-
anilid, Schmp. 227 bis 229°; und 4-(3',4'-Dichlorbenzolsulf onamido) - 3 - chlorbenzoesäure - 3 " - trifluormethyl-4"-chloranilid,
Schmp. 210 bis 213°.
Die nach dem beschriebenen Verfahren herstellbaren Verbindungen der Formel I lassen sich nach den
für die Textilausrüstung üblichen Verfahren anwenden. Sie besitzen zu keratinischem Material eine beträchtliche
Affinität und eignen sich daher vorzüglich zum Schützen von keratinischem Material gegen Insektenfraß,
insbesondere zur waschechten Mottenechtausrüstung von derartigen Materialien, sowohl in rohem
als auch in verarbeitetem Zustand, z. B. von roher oder verarbeiteter Schafwolle, sowie anderen Tierhaaren,
Fellen und Pelzen. Neben der waschechten Mottenechtausrüstung im Färbebad können die Verbindungen
aber auch zur Imprägnierung von Wolle und wollenen Artikeln dienen, wodurch ein ebenfalls
vorzüglicher Mottenschutz erzielt wird.
Die Verbindungen der Formel I besitzen neben ihrer Insektiziden Wirksamkeit gegen die Larven der
Kleidermotte auch eine solche gegen die Larven der Pelz- und Teppichkäfer, so daß die auf die eine oder
andere Weise mit den erfindungsgemäßen Verbindungen behandelten Textilien, wie Wolldecken,
Wollteppiche, Wollwäsche, wollene Kleider und Wirkwaren, gegen alle Arten von Keratinfressern
geschützt sind.
Die zum Schützen von keratinischen Materialien gegen Insektenfraß verwendeten Mittel sollen die
Wirkstoffe der Formel I in feinverteilbarer Form enthalten. Zur Anwendung kommen deshalb Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen der Wirkstoffe besonders in Frage.
Soweit die Wirkstoffe in der Sulfonamidgruppe noch ein Wasserstoffatom enthalten, d. h. wenn R2
durch ein Wasserstoffatom verkörpert ist, sind sie in Form ihrer Alkalisalze meist gut wasserlöslich. Sie
lassen sich aus diesen wäßrigen Lösungen direkt auf das keratinische Material aufbringen.
Als besonders geeignet zur Verwendung in den Mitteln zum Schützen keratinischer Materialien haben
sich Wirkstoffe der Formel VII
CL
; -SO2-N i-
,. R2 Cln
CO· NH -<
VII
erwiesen, in welcher R2 Wasserstoff oder einen niederen
Alkylrest, η eine Zahl von O bis 3, jedes X ein Chloratom oder eine CF3-Gruppe, m und χ je eine
Zahl von 1 bis 3 bedeutet und y Null oder 1 ist. Die
309 769/459
Summe m+n+x+y soll darin vorteilhaft mindestens sein.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Aminobenzoesäurederivaten der allgemeinen Formel I
„ ,CO-NH-Ar
(Hal)«-·-
N-SO2-R1
R2
worin Ar einen durch Halogen und/oder durch Trifluormethyl substituierten, insbesondere chlorierten
Phenyl-, Phenoxyphenyl-, oder Phenylmercaptophenylrest, R1 einen niederen halogensubstituieiten
Alkylrest oder einen im Kern durch Halogen und/oder Trifluormethyl substituierten
Phenyl- oder Phenylalkylrest, R2 Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, Hai Chlor oder Brom und
η eine Zahl von O bis 4 bedeutet und die Gesamtsumme
der als Substituenten auf den verschiedenen aromatischen Ringen des Moleküls vorhandenen
Halogenatome und Trifiuormethylgruppen größer als 2 ist, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
ein Aminobenzoesäurearylamid der allgemeinen Formel II
.CO —NH-Ar
30
(Hal).— j
\x
II
NH-R2
mit einem reaktionsfähigen funktioneilen Derivat, insbesondere einem Halogenid, einer Sulfonsäure
der allgemeinen Formel III
35
R1-SO2-OH
III
umsetzt, wobei man die Ausgangsstoffe so wählt, daß im Reaktionsprodukt insgesamt mindestens
3 Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen als Ringsubstituenten enthalten sind, und hierauf
gewünschtenfalls auf ein Reaktionsprodukt, worin R2 durch Wasserstoff verkörpert ist, in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels oder nach Überführung in eine Alkaliverbindung, einen reaktionsfähigen
Ester eines niederen aliphatischen Alkohols, insbesondere ein Alkylhalogenid einwirken
läßt, oder daß man ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat, insbesondere ein Halogenid,
einer Sulfonylaminobenzoesäure der allgemeinen Formel IV
/X
(Hai)» +
(Hai)» +
CO-OH
55
IV
N-SO2-R1
R.
mit einem Arylamin der allgemeinen Formel V H2N-Ar V
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels umsetzt, worin R1, R2, Ar, Hai und η die oben angegebene
Bedeutung haben und die Ausgangsstoffe so gewählt werden, daß im Reaktionsprodukt mindestens 3 Halogenatome und/oder
Trifiuormethylgruppen als Kernsubstituenten aromatischer
Ringe enthalten sind, und daß man hierauf gewünschtenfalls auf ein Reaktionsprodukt,
worin R2 durch Wasserstoff verkörpert ist, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels oder
nach Überführung in eine Alkaliverbindung, einen reaktionsfähigen Ester eines niederen aliphatischen
Alkohols, insbesondere ein Alkylhalogenid einwirken läßt.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß einer
der im Anspruch 1 erwähnten Methoden eine Verbindung der allgemeinen Formel VI
,X
\x
CO —NH-Ar
N-SO2-R1
herstellt, worin die Symbole Ar, R1 und R2 die im
Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, jedoch im Benzoesäurerest und im Rest Ar bzw. in einem
aromatischen Rest R1 keine oder insgesamt weniger als 3 Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen
vorhanden sind, mit Chlor oder Brom behandelt, bis so viele Chlor- oder Bromatome
als Kernsubstituenten in das Molekül eingetreten sind, daß die Gesamtsumme der an
aromatischen Kernen gebundenen Halogenatome und Trifluormethylgruppen im Endprodukt die
Zahl 2 übersteigt, und daß man hierauf gewünschtenfalls auf ein Reaktionsprodukt, worin R2 durch
Wasserstoff verkörpert ist, in Gegenwart eines säurebindenden Mittels oder nach Überführung
in eine Alkaliverbindung, einen reaktionsfähigen Ester eines niederen aliphatischen Alkohols einwirken
läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe die
entsprechenden Derivate der Anthranilsäure verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch. 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe die
entsprechenden Derivate der m-Aminobenzoesäure verwendet.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Ausgangsstoffe verwendet,
in welchen der Rest R1 einen halogenierten und/oder durch Trifluormethyl substituierten
Phenylrest bedeutet.
I 309 769/459 12.63
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1159466X | 1957-12-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1159466B true DE1159466B (de) | 1963-12-19 |
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ID=4560605
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG26030A Pending DE1159466B (de) | 1957-12-24 | 1958-12-23 | Verfahren zur Herstellung von neuen Aminobenzoesaeurederivaten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1159466B (de) |
-
1958
- 1958-12-23 DE DEG26030A patent/DE1159466B/de active Pending
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