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Vorrichtung zur Aufhängung eines Gegenstands an und zum AbWurf eines
Gegenstands von einem Flugzeug Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Aufhängung eines Gegenstandes an und zum Ab-
wurf eines Gegenstandes von einem
Flugzeug, bei der eine Entriegelung der Aufhängung des Gegenstandes und ein Abstoß
des Gegenstandes vom Flugzeug durch Abbrennen einer Pulverladung erfolgt.
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Es ist eine Vorrichtung solcher Art bekannt, bei der die kinetische
Energie der Verbrennung einer Pulverladung in an einem Flugzeug angehängten Gegenstand
benutzt wird, um den Gegenstand abzustoßen. Gegenstände, die keine, eigenen Treibinittel
enthalten, können also mit dieser Vorrichtung nicht abgestoßen werden.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung bewirken die Verbrennungsgase
der Pulverladung zugleich eine Zurücknahme der Verriegelungsorgane und den
Ab-
stoß des Gegenstandes. Beide Vorgänge folgen unmittelbar aufeinander.
Selbstverständlich kann der Abstoß eines Gegenstandes erst dann erfolgen, wenn er
entriegelt wurde. Die bekannte Vorrichtung enthält aber keine Steuermittel, mit
der bewußt die Vorgänge nacheinander vollzogen werden. So kann es bei dieser Vorrichtung
geschehen, daß die Verbrennungsgase den Gegenstand fortstoßen wollen, wenn die Entriegelung
noch nicht vollzogen ist. DieVerriegelungsorgane können dann derart beschädigt werden,
daß der Gegenstand nicht entriegelt wird und damit nicht ausgestoßen werden kann.
Handelt es sich etwa um eine Bombe, deren Zeitzünderkontakt schon gelöst ist, so
kann dann die Bombe am Flugzeug explo-dieren. Diese bekannte Vorrichtung
ist daher praktisch nicht brauchbar. Jedenfalls müßte man noch zusätzliche Sicherungsvorrichtungen
vorsehen, die ihr Versagen verhüten, Die erfindungsgemäße Vorrichtung eingangs ge-nannter
Art ist demgegenüber dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase der Pulverladung
einen Steuerkolben verschieben, welcher zunächst über ein Gestänge die Verriegelung
der Aufhängung löst und erst dann den Verbrennungsgasen den Zugang zur Abstoßrichtung
freigibt.
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Weiter-, Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die Figuren.
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Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Fig. 2 ist eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung in kleinerem
Maßstab; Fig. 3 ist eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, jedoch
für eine andere Betriebsbedingung; Fig. 4 ist eine den Fig. 1 und
3 entsprechende Ansicht, jedoch für eine weitere Betriebsbedingung; Fig.
5 ist eine den Fig. 1, 3 und 4 entsprechende Ansicht, jedoch wiederum
für eine andere Betriebsbedingung; Fig. 6 ist eine der Fig. 2 entsprechende
Ansicht, jedoch für diese andere Betriebsbedingung; Fig. 7 ist eine der Fig.
1, 3 und 5 entsprechende Ansicht, jedoch für eine andere Betriebsbedingung.
Der Gegenstand 10, z. B. eine Bombe oder ein Behälter, ist bei der beschriebenen
Ausführungsform an zwei Haken 11 und 12 aufgehängt, welche in zwei an dem
Gegenstand befestigte ösen 13 und 14 eingreifen. Die Haken 11 und
12 sind um an dem Halter befestigte Achsen 15 und 16 drehbar, und
ihre Arme 17
und 18 sind durch eine Kuppelstange 19 verbunden.
Der Arm 17 weist eine Rast 20 auf, mit welcher ein Finger 21 zusammenwirken
kann, welcher um eine Achse 22 drehbar ist und an einem Zwischenpunkt
23
seiner Länge von einer Stange 24 betätigt wird, welche an ihrem anderen
Ende an einem Zwischenpunkt 25
eines um eine Achse 27 schwenkbaren
Hebels 26 gelenkig befestigt ist. Eine einen Teil der Stange 24 umgebende
Feder 28 ist zwischen einer unteren Schulter
29 der
Stange und einem festen Gegenlager 30 angeordnet. In der Nähe seines Endes
31 steht der Hebel 26 mit einer Stange 32 in Berührung, welche
von einem Kolben 33 getragen wird, dessen innere Seite der Einwirkung der
durch die Verbrennung einer in einer Patrone 34 enthaltenen Ladung entwickelten
Gase ausgesetzt werden kann. Der Kolben 33 bewegt sich in einer zylindrischen
Kammer 35, von welcher seitlich ein Kanal 36 ausgeht., welcher an
seinem anderen Ende in eine Kammer 37 in dem oberen Teil eines Zylinders
38 mündet, in welchem ein Kolben 39
gleiten kann, dessen Stange 40
an dem unteren Boden 41 des Zylinders 38 vorspringt und zwei divergierende,
Platten oder Auswerfer 42 und 43 trägt, welche mit dem Körper der Bombe
10 in Berührung stehen. An der Seitenwand des Zylinders 38 ist an
einem Zwischenpunkt der Länge derselben eine öffnung 44 vorgesehen. Die dem Zylinder
38 und dem Kolben 39
gemeinsame Achse liegt zweckmäßig von vorn nach
hinten in bezug auf die von oben nach unten gehende Lotrechte gemäß einer Richtung
schräg, welche die der Resultierenden des Gewichts des abzuwerfenden Gegenstandes
und der auf diesen ausgeübten aerodynamischen Kräfte ist. Eine sich an einem ortsfesten
Teil 46 abstützende Feder 45 greift an einem mit der Kuppelstange 19 starr
verbundenen Stift 47 an.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Für die Aufhängung und das Festhalten
des betreffenden Gegenstandes befindet sich die Anordnung in der auf Fig.
1 dargestellten Stellung. Die Bombe 10 od. dgl. drückt mit ihrem Gewicht
auf die Nasen 48 und 49 der Haken 11 und 12, welche sich nicht drehen können,
da die Fläche 50 des Hakens 17 gegen das Ende 51 des Hebels
21 stößt, wobei die miteinander in Berührung stehenden Flächen etwa senkrecht zu
der Richtung dieses Hebels liegen.
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Wenn der aufgehängte Gegenstand 10 abgeworfen werden soll,
wird die Patrone 34 entzündet. Der sich in der Kammer 52 über dem Kolben
33 entwickelnde Gasdruck drückt den Kolben nach unten, und die Stange
32 verschwenkt den Hebel 26 um die Achse 27, wodurch die Stange,
24 entgegen der Kraft der Stange 28 in der Richtung des Pfeils f (Fig.
3) verschoben wird, so daß der mit dieser Stange verbundene, Finger 21 durch
Drehung um die Achse 22 in der Richtung des Pfeiles fl in die auf Fig.
3 dargestellte Stellung gebracht wird. In diesem Entriegelungszustand bewirkt
der aufgehängte Gegenstand 10,
dessen Gewicht weiter auf die Haken
11 und 12 einwirkt, die Drehung derselben um ihre Achsen 15
und 16
in der Richtung der Pfeile f, " und f4, so daß die Haken die auf Fig. 4 dargestelite
Stellung einnehmen, in welcher die Hülsen 13 und 14 freigegeben sind, so
daß der Gegenstand frei ist. Während der Bewegung der Kuppelstange 19 in
der Richtung des Pfeiles f,5 hat sich die Feder 45 entspannt.
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Zu der Wirkung der Schwerkraft, welche, die Haken 11 und 12
verschwenkt hat, tritt die der durch die Verbrennung der Patrone 34 entstandenen
Gase hinzu, welche durch den Kanal 36 in die Kammer 37 gelangen, so
daß die von der Kolbenstange 40 getragenen Auswerfer 42 und 43 auf den abzuwerfenden
Gegenstand eine in der Richtung des Pfeiles f. (Fig. 4) verlaufende Kraft
ausüben. Die Auswerfer 42 und 43 drücken auf den abzuwerfenden Gegenstand und verhindern
die Drehung desselben während des Abwurfs. Die Wirkung dieser Kraft dauert während
des ganzen Hubes des Kolbens 39 in dem Zylinder 38 an, so daß sich
der aufgehängte Gegenstand 10 von dem Flugzeug nicht nur unter der Einwirkung
der Schwerkraft entfernt, sondern auch unter der Einwirkung dieser Auswurfkraft,
deren Größe entsprechend der gewünschten Entfernungsgeschwindigkeit gewählt wird.
Die Schräglage der Achse des Zylinders 38 gestattet die Berücksichtigung
der auf den aufgehängten Gegenstand ausgeübten aerodynamischen Kräfte. Der obere
Boden 53 des Zylinders 38 kann eine Gelenkkugel 54 tragen, welche
in einer Bohrung 55 eines Halters 56
gelagert ist. Am Ende des Hubes
des Kolbens 39,
welches durch das Anschlagen gegen eine Schulter
57
des Zylinders 38 bestimmt ist, werden die Treibgase durch die öffnung
44 abgeführt.
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Die Vorrichtung ., kann in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden,
indem man den Kolben 39 in das Innere des Zylinders 38 zurückführt,
z. B. mittels eines an einem Auswerfer befestigten Kabels, auf welches auf beliebige
geeignete Weise ein Zug ausgeübt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform läuft
dieses Kabel über eine Rolle 59, und die Rückführung erfolgt durch Einrichtungen,
welche während der vorhergehenden Phase des Austritts des Kolbens 39 unter
Spannung gesetzt werden.
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Die Zurückführung der Haken 11 und 12 in die Anhängestellung
erfolgt entgegen der Einwirkung der Feder 45. Sobald diese Stellung erreicht ist,
fällt der Verriegelungsfinger 21 unter der Einwirkung der Feder 28 in die
Rast 20, wodurch die Vorrichtung wieder ihre Ausgangsstellung erreicht hat.