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Photographische Kamera mit einer dem Aufnahmeobjektiv zugeordneten
Lamellenblende, die wahlweise mittels eines, in Abhängigkeit vom Meßergebnis einer
Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung steuerbaren Einstellers oder mittels eines Handeinstellers
betätigbar ist Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit einer dem
Aufnahmeobjektiv zugeordneten Lamellenblende, die wahlweise mittels eines in Abhängigkeit
vom Meßergebnis einer Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung steuerbaren Einstellers oder
mittels eines Handeinstellers betätigbar ist.
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Bei dieser Gattung von Kameras liegen in den einzelnen Arbeitsbereichen,
d. h. bei automatischer oder manueller Einstellung der Blende, völlig voneinander
abweichende Bewegungsverhältnisse des jeweiligen in Aktion tretenden Einstellers
vor. Während bei Einstellung der Blende mittels des Handeinstellers die günstigsten
Voraussetzungen hinsichtlich übersichtlichkeit und Einstellgenauigkeit einer mit
Blendenwerten versehenen Einstellskala sich dann ergeben, wenn ein möglichst großer
Drehwinkelbereich des Handeinstellers zur Verfügung steht, ist man bei automatischer
Blendeneinstellung auf einen unverhältnismäßig kleinen Drehwinkelbereich des in
Abhängigkeit vom Meßergebnis der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung steuerbaren Einstellers
angewiesen, und zwar bedingt durch den üblichen kurzen Auslösehub des mit dem Einsteller
zusammenarbeitenden Kameraauslösers. Hinzu kommt ferner, daß bei automatischer Blendeneinstellung
außer der eigentlichen Öffnungsbewegung der Blendenlamellen zusätzlich zu dieser
Bewegung eine Angleichung an die Verstellcharakteristik des Belichtungsmessers zu
erfolgen hat. Dies bedeutet, daß zugleich mit der Schließbewegung der Blendenlamellen
eine Angleichung ihrer quadratischen Schließcharakteristik (Halbierung des Blendenquerschnitts
von einem zum anderen Stellwert 2,8 ... 5,6 ... 11 . . . usw.) an
die Gleichförmigkeit der Abtastbewegung bzw. an die gleichförmige Abstufung des
mit dem Belichtungsmesser zusammenarbeitenden Abtasters vorgenommen werden muß.
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Es ist bereits eine einen photoelektrischen Belichtungsmesser mit
Nachstellzeigern aufweisende Belichtungseinstellvorrichtung bekanntgeworden, bei
der eine Korrekturkurve dazu vorgesehen ist, den Nachstellzeigern eine Gesamtbewegung
zu vermitteln, die der Charakteristik des Photoelements und des Meßwerks für verhältnisgleiche
Änderungen der zu messenden Helligkeit entspricht. Diese bekannte Vorrichtung beansprucht
indessen auf Grund ihrer Ausgestaltung einen relativ hohen Aufwand an Bauteilen
sowie Bauraum, wobei außerdem ihre Anwendbarkeit auf Belichtungseinstellvorrichtungen
mit Nachführtechnik beschränkt ist.
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Das mit der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, eine photographische
Kamera der eingangs bezeichneten Art so auszubilden, daß unter Gewähr-Leistung eines
unverwickelten sowie aufwandsparenden Aufbaus die Verstellcharakteristik des Belichtungsmessers
auch bei Vorliegen eines sehr kleinen Drehwinkelbereichs des in Abhängigkeit vom
Meßergebnis der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung steuerbaren Einstellers Berücksichtigung
finden kann.
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Eine Lösung dieses Problems ist gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß der mit der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung zusammenarbeitende Einsteller einen
drehbar gelagerten Hebel trägt, der einerseits an dem der Einstellbewegung der Blendenlamellen
dienenden Betätigungsring angreift und andererseits an einer ortsfesten, die Verstellcharakteristik
der Blende beeinflussenden Kurvenführung abgestützt ist.
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Durch diese Maßnahme ist erreicht, daß bei photographischen Kameras,
bei denen die automatische Blendeneinstellung beispielsweise in Abhängigkeit von
der Bewegung des Kameraauslösers erfolgt und infolgedessen zur Verstellung der Blende
nur ein kleiner Bewegungsweg des Blendeneinstellers zur Verfügung steht, die quadratische
Schließcharakteristik der Blendenlamellen mit geringstmöglichem baulichem Aufwand
sowie einem Höchstmaß an Funktionssicherheit an die jeweilige Charakteristik der
Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung anpaßbar ist. Abgesehen davon, daß damit zugleich
auch noch eine
gewisse Unabhängigkeit hinsichtlich der technischen
Gegebenheiten der zum Einbau in die Kamera vorgesehenen Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung
erreicht werden konnte, ist ein weiterer Vorteil darin zu sehen, daß die Verbindung
zwischen dem Einsteller und der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung ohne zusätzlichen
Aufwand besonderer Übersetzungsorgane erfolgen kann. Dies insofern, als der am Einsteller
drehbar gelagerte Hebel innerhalb des Drehwinkelbereichs des Einstellers den Lamellenbetätigungsring
nicht nur mitschleppt, sondern diesem zusätzliche, unter dem Einfluß der ortsfesten
Kurvenführung zustande kommende Bewegungsimpulse vermittelt.
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Als Handeinsteller für die Blende kann zweckmäßig ein auf Stellungen
»Automatik« und »Nichtautomatik« einstellbarer Umschalter dienen, mittels dessen
die Blende von selbsttätiger Einstellung auf Handeinstellung umschaltbar ist und
dem eine Blendenskala und eine mit dieser zusammenarbeitende Einstellmarke zugeordnet
sind.
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Die Umschaltung der Blende läßt sich in unverwickelter sowie sicherer
Weise und ohne das Erfordernis eines Eingriffs in den Aufbau der Blendenmechanik
dadurch erzielen, daß der mit der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung zusammenarbeitende
Einsteller in Abhängigkeit von der Einstellung des Umschalters in Stellung »Nichtautomatik«
in eine Ausgangslage bewegbar und in dieser Lage festhaltbar ist.
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Eine im Hinblick auf eine freizügige Anordnung des Umschalters vorteilhafte
Ausgestaltung ist hierbei dadurch erreichbar, daß ein eine ortsfeste Lagerung besitzender
Hebel angeordnet ist, welcher mit dem mit der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung zusammenarbeitenden
Einsteller auf Bewegungsmitnahme verbindbar ist, und daß der Hebel bei Einstellung
»Nichtautomatik« des Umschalters mittels eines an diesem angeordneten Steuerteils,
beispielsweise einer Steuerkurve, schwenkbar ist und hierbei den Blendeneinsteller
in eine Ausgangslage bewegt und in dieser Lage über den Handeinstellbereich des
Umschalters festhält.
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Zur Verbindung des Umschalters mit der Blende ist mit Vorteil ein
weiterer, eine ortsfeste Lagerung besitzender Hebel anwendbar, welcher mit dem Betätigungsring
der Blende auf Bewegungsmitnahme verbindbar ist und bei Einstellung »Nichtautomatik«
des Umschalters durch einen mit diesem verbundenen Steuerteil, beispielsweise eine
Steuerkurve, zwecks Einstellung der Blende beeinflußbar ist. Auf diese Weise ist
ein freizügiger Aufbau sowie eine übersichtliche Einstellbedienung der Blende erzielt,
wobei insbesondere die Blendeneinstellskala weit gedehnt sein kann.
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Weiterhin ist es im Hinblick auf eine unverwickelte Ausbildung des
Umschaltmechanismus für die Blende ; von Vorteil, wenn die ortsfeste Kurvenführung
für den am Einsteller angeordneten drehbar gelagerten Hebel als Steuerkante ausgebildet
ist, die dem unter Wirkung einer Feder stehenden Hebel als Abstützung dient.
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Bei Kameras, bei denen zur selbsttätigen Einstellung der Blende in
Abhängigkeit von der Anzeige der Beleuchtungsstärkenmeßeinrichtung in an sich bekannter
Weise ein mit dem Einsteller für die Blende verbundener Abtaster angeordnet ist,
welcher durch eine Feder in Richtung auf eine der größten bzw. der kleinsten Blendenöffnung
entsprechende Lage beeinflußt wird und mit dem die Stellung des beweglichen Teils
der Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung in Abhängigkeit von der Betätigung des Kamera-
bzw. des Verschlußauslösers abtastbar ist, läßt sich eine Teileeinsparung dadurch
erzielen, daß zur Beeinflussung i des Abtasters die den drehbar gelagerten Hebel
an die ortsfeste Führung anliegende Feder dient.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel gezeigt.
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Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht von rückwärts das Gehäuse eines photographischen
Objektivverschlusses. In diesem ist eine Lamellenblende und eine gemäß der Erfindung
ausgebildete Einstellvorrichtung für die Blende angeordnet. Die Einstellvorrichtung
befindet sich in Stellung »Auto« (Automatik). Die Blende ist auf größte öffnung
eingestellt; Fig. 2 zeigt die Einrichtung gemäß Fig. 1 bei Einstellung »MAN« (manuell
= Nichtautomatik); Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung Teile der erfindungsgemäßen
Blendeneinstellvorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 in ihrer der größten Blendenöffnung
zugeordneten Lage; Fig. 4 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 3 in ihrer der kleinsten
Blendenöffnung zugeordneten Lage; Fig. 5 zeigt die in den Fig. 1 und 2 dargestellte,
gemäß der Erfindung ausgebildete Blendensteuereinrichtung im Zusammenwirken mit
einer selbsttätigen, an bzw. in einer Kamera angeordneten Belichtungseinstellvorrichtung.
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In Fig.5 ist mit 1 das Gehäuse einer photographischen Kamera bezeichnet.
An der Vorderseite dieses Gehäuses ist in an sich bekannter Weise ein photographischer
Objektivverschluß befestigt, welcher ein Verschlußgehäuse 2 besitzt. In diesem ist
eine nachstehend näher beschriebene, einstellbare Lamellenblende für das aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht dargestellte Aufnahmeobjektiv der Kamera angeordnet.
Als Träger der Linsen des Objektivs dient in an sich bekannter Weise ein an der
Verschlußvorderseite befindlicher, nicht dargestellter Rohrstutzen sowie ein Rohrstutzen
ähnlicher Ausbildung an der Rückwand des Verschlußgehäuses, der mit 2 a bezeichnet
ist.
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Gemäß der Erfindung ist nunmehr an einem Einstellring 3 für die Blende
ein schwenkbarer Hebel 4 angeordnet, welcher einerseits mit einem die Blendenlamellen
5 verstellenden Betätigungsring 6 verbunden ist und andererseits mit einer ortsfesten
Kurvenführung im Eingriff steht.
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Der Einstellring 3 für die Blende ist an der Rückseite des Verschlußgehäuses
an einem Lageransatz 2 b desselben geführt, während der Betätigungsring 6 an der
Innenseite der Verschlußgehäuserückwand gelagert ist. Zusammen mit den Blendenlamellen
5 ist der Ring 6 in axialer Richtung durch eine Lagerplatte 8 gehalten, die an der
Innenseite der Verschlußgehäuserückwand festgeschraubt ist und von der in den Fig.
1, 2 und 5 ein kleiner, den Innendurchmesser des Rohrstutzens 2a überragender Teil
zu sehen ist.
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Die sektorenartig ausgebildeten Blendenlamellen 5 besitzen Lagerstifte
7, welche in Bohrungen 8 a der Lagerplatte 8 eingreifen. Weiterhin stehen die Lamellen
5 in Stift-Schlitz-Verbindung 6 a, 9 mit dem drehbaren Betätigungsring 6.
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Der schwenkbare Hebel 4, welcher im nachstehenden als Übertragungshebel
bezeichnet ist, ist um eine Achse 10 an einem Auge 3 a des Einstellringes 3 gelagert.
Der Hebel, dessen Form aus den Figuren ersichtlich
ist, steht in
Stift-Schlitz-Verbindung 4 a, 11 mit dem Betätigungsring 6, wobei in der Verschlußgehäuserückwand
ein Bewegungsschlitz 2 c für den Stift 11 ausgebildet ist. Weiterhin steht der übertragungshebel
4 zwecks Erzielung der gewünschten Verstellcharakteristik der Blende mittels eines
Stiftes 12 im Eingriff mit einer an der Gehäuserückwand ausgebildeten Kurvenführung.
Diese ist im Ausführungsbeispiel eine Steuerkante 2 d, an welcher der Stift 12 unter
der Wirkung einer am übertragungshebel 4 und an einem ortsfesten Stift 13 eingehängten
Feder 14 anliegt.
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Zwecks selbsttätiger Einstellung der Blende ist eine Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung
an sich bekannter Art angeordnet, mit welcher der Einstellring 3 zusammenarbeitet.
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Die Beleuchtungsstärkemeßeinrichtung ist in Fig. 5 schematisch dargestellt
und umfaßt unter anderem einen in senkrechter Richtung bewegbaren Abtaster 15, mit
welchem in an sich bekannter, nachstehend näher beschriebener Weise die Stellung
des beweglichen Meßwerkteils eines in die Kamera eingebauten Belichtungsmessers
in Abhängigkeit von der Betätigung eines gegen die Wirkung einer Feder 16 bewegbaren
Kamera- bzw. Verschlußauslösers 17 abtastbar ist. Der Abtaster 15 steht unter der
Wirkung der vorstehend genannten Feder 14, welche ihn in Anlage an einem Bund 17a
des Auslösers 17 zu halten sucht. Die Feder 14 wird hierbei von der den Auslöser
17 beeinflussenden Feder 16 überwunden, so daß der ; Abtaster 15 im unbeeinflußten
Zustand des Auslösers die in Fig.5 dargestellte Lage einnimmt. Zur Zusammenarbeit
mit dem beweglichen Meßwerkteil, beispielsweise einer Drehspule eines an sich bekannten
Galvanometers, besitzt der Abtaster eine Stufeneinstellkurve 15a, mit welcher er
beim Betätigen des Auslösers 17 unter Wirkung der Feder 14 zur Anlage an einem mit
dem beweglichen Meßwerkteil verbundenen, sich gegen einen ortsfesten Anschlag 18
abstützenden Zeiger 19 kommt. Vor Durchführung der Abtastung wird der Zeiger 19
in an sich bekannter Weise mittels einer Klemmvorrichtung in seiner jeweiligen Stellung
gesichert. Hierzu dient ein um eine Achse 20 schwenkbarer Hebel 21, welcher bei
in Ausgangslage befindlichem Abtaster unter Wirkung einer Feder 22 an einem Stift
23 des Abtasters anliegt. In dieser Lage kann der Zeiger 19 frei spielen. Wird dagegen
durch Betätigen des Auslösers 17 der Abtastvorgang eingeleitet, so gelangt zuerst
der Hebel 21 mit seiner geriffelten Seite zur Anlage am Zeiger 19 und preßt diesen
gegen den ortsfesten Anschlag 18.
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Die Stellung des Zeigers 19 und damit die Größe des vom Abtaster bei
der selbsttätigen Blendeneinstellung zurücklegbaren Bewegungsweges ist abhängig
von der bei einer Aufnahme herrschenden Beleuchtungsstärke sowie von der Einstellung
weiterer, von der Blende verschiedener, die Belichtung beeinflussender Faktoren,
wie Belichtungszeit, Filmempfindlichkeit und Filter. Eine Berücksichtigung dieser
Faktoren bei der Einstellung des beweglichen Meßwerkteils kann in irgendeiner an
sich bekannten Weise, z. B. durch Drehverstellbarkeit des Meßwerks, erfolgen.
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Zur Verbindung des Abtasters 15 mit dem Blendeneinstellring 3 dient
im Ausführungsbeispiel ein zweiarmiger Hebel 25, der um einen ortsfesten, am Kameragehäuse
befestigten Stift 24 schwenkbar gelagert ist. Mit seinen beiden Armen steht der
Hebel 25 in Stift-Schlitz-Verbindung 25 a, 26 und 25 b, 27
mit dem Abtaster
15 bzw. mit einem über das Verschlußgehäuse 2 herausgeführten Arm 3 b des Blendeneinstellringes
3.
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Um bei der beschriebenen formschlüssigen Verbindung von Abtaster und
Blendeneinstellring einen zum Festklemmen des Meßwerkzeigers dienenden »Leerweg«
für den Abtaster zu erhalten, ist die Blende in der in Fig. 5 dargestellten Ausgangslage
des Abtasters etwas weiter als auf den für sie vorgesehenen kleinsten Blendenwert,
beispielsweise den Wert 22, geschlossen. Auf diese Weise besitzt die Blende einen
»Vorweg«, innerhalb dessen bei einer Betätigung des Auslösers 17 die Festklemmung
des Meßwerkzeigers 19 mittels des Hebels 21 herbeigeführt wird. Beim weiteren Niederdrücken
des Auslösers 17 werden Einstellring und Abtaster zusammen durch die Feder 14 so
weit verstellt, bis der Abtaster mit einer der Stufen 15 a auf den Meßwerkzeiger
19 des Belichtungsmessers auftrifft. Die Drehverstellung des Blendeneinstellringes
unter Wirkung der Feder 14 erfolgt entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei mittels des
übertragungshebels 4, welcher durch die Feder 14 in Anlage an der Steuerkante 2d
gehalten wird, eine Verstellung des Betätigungsringes 6 in Richtung auf größte Blendenöffnung
herbeigeführt wird.
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Wie sich aus den Figuren weiter ergibt, ist bei einer gemäß der Erfindung
ausgebildeten Kamera zur Verstellung der Blende nur ein kleiner Bewegungsweg des
Blendeneinstellringes erforderlich, so daß die Verbindung zwischen dem Einstellring
und dem Abtaster ohne die Einschaltung von aufwandbeanspruchenden Übersetzungen
erfolgen kann. Weiterhin ist durch die Zusammenarbeit des Übertragungshebels mit
einer Ausgleichskurve auf umverwickelte Art jede gewünschte Verstellcharakteristik
für die Blende erreichbar. In Verbindung mit dem kleinen Verstellweg des Einstellringes
und dem einfachen Aufbau der gesamten Blendenmechanik ergeben sich damit in jeder
Hinsicht optimale Verhältnisse.
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Bei einer Kamera der vorstehend beschriebenen Art ist es im Hinblick
auf eine möglichst vielseitige Anwendbarkeit von Vorteil, wenn die Einstellung der
Blende nicht nur mittels der selbsttätigen Einstellvorrichtung, sondern auch von
Hand durchführbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist dies dadurch erreicht, daß ein
von Hand betätigbarer, auf Stellungen »Automatik« und »Nichtautomatik« einstellbarer
Umschalter angeordnet ist, mittels dessen die Blende von selbsttätiger Einstellung
auf Handeinstellung umschaltbar und mit einem Handeinsteller verbindbar ist.
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Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, auch solche Aufnahmen
durchzuführen, bei welchen die Beleuchtungsverhältnisse vor und während der Aufnahme
verschieden sind, wie dies beispielsweise bei Blitzlichtaufnahmen der Fall ist.
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Als Umschalter und gleichzeitig als Handeinsteller für die Blende
dient im Ausführungsbeispiel ein drehbarer, zur optischen Achse konzentrischer Ring
28, welcher in nicht näher gezeigter Weise am Verschlußgehäuse 2 geführt ist. Zur
Einstellung trägt der Ring 28 eine mit »Auto« gekennzeichnete Einstellmarke 29 sowie
eine Blendenskala 30, welcher die Bezeichnung »MAN« (manuell) zugeordnet ist. Die
Marke 29 und die Skala 30 sind gegenüber einer ortsfesten Marke 31 einstellbar.
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Die Abschaltung der selbsttätigen Einstellvorrichtung für die Blende
bei Einstellung des Umschalters
28 in eine der Bezeichnung »MAN«
zugeordnete Einstellage ist im Ausführungsbeispiel in unverwickelter Weise durch
Festhalten des Blendeneinstellringes 3 in der in den Fig. 2, 4 und 5 dargestellten
Ausgangslage erreicht. Zu diesem Zweck ist an der Verschlußgehäuserückwand um einen
Stift 32 ein Hebel 33 gelagert, welcher einerseits mit dem Blendeneinstellring 3
in Stift-Schlitz-Verbindung 33 a, 34 steht und andererseits mittels eines an ihm
befestigten Stifts 35 in der in den Fig.1 und 2 dargestellten Weise mit einer mit
dem Umschalter 28 verbundenen Steuerkurve 36 zusammenarbeitet. Diese Zusammenarbeit
geschieht in der Weise, daß bei Einstellung des Umschalters 28 in eine der Bezeichnung
»MAN« zugeordnete Einstellage dem Stift 35 ein konzentrischer, in seiner Ausdehnung
der Größe des Handeinstellbereichs des Umschalters entsprechender Steuerkurventeil36a
gegenübersteht. Hierdurch werden bei einer Betätigung des Auslösers 17 der Blendeneinstellring
3 sowie der Abtaster 15 in der in Fig. 5 dargestellten Ausgangslage festgehalten.
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Zur Beeinflussung der Blende bei Handeinstellung besitzt die mit dem
Umschalter verbundene Steuerkurve 36 einen ansteigenden Teil 36 b, mit welcher der
Blendenbetätigungsring 6 verbindbar ist. Zur Verbindung ist um eine Achse 37 an
der Verschlußgehäuserückwand ein Winkelhebel 38 angeordnet, welcher einerseits mit
dem Blendenbetätigungsring 6 in Stift-Schlitz-Verbindung 38 a, 39 steht und andererseits
bei Einstellung »MAN« des Umschalters 28 in der in Fig. 2 dargestellten Weise am
Steuerkurventeil 36 b anliegt. Für den Stift 39 ist in der Verschlußgehäuserückwand
ein Bewegungsschlitz 2e ausgebildet.
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Durch die Verwendung einer mit dem Umschalter verbundenen Steuerkurve
zur Beeinflussung der Blende bei Handeinstellung ist es auf unverwickelte Weise
und ohne zusätzlichen Aufwand möglich, den Verstellweg des Umschalters 28 wesentlich
größer zu halten als den Verstellweg des Blendenbetätigungsringes 6. Hierdurch ist
der Vorteil erzielt, daß die Anordnung der Blendenskala 30 am Umschalter weit auseinandergezogen
und damit übersichtlich und eine genaue Einstellung der Blende gewährleistend erfolgen
kann.
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Die Wirkungs- und Bedienungsweise der beschriebenen Kamera ist folgende:
a) Durchführen einer Aufnahme mit selbsttätiger Belichtungseinstellung Hierzu ist
der Umschalter 28 in die in den Fig. 1 und 5 dargestellte Lage einzustellen, in
welcher die an ihm angeordnete, durch das Wort »Auto« gekennzeichnete Einstellmarke
29 der ortsfesten Marke 31 gegenübersteht. Nunmehr wird der Auslöser 17 niedergedrückt.
Dieser Bewegung folgen der Abtaster 15 und der mit ihm verbundene Blendeneinstellring
3 unter Wirkung der Feder 14 nach, wobei zuerst mittels des Hebels 21 der Meßwerkzeiger
19 festgeklemmt wird. Die Verstellbewegung des Einstellers 3 wird mittels des an
ihm gelagerten Hebels 4 auf den Blendenbetätigungsring 6 übertragen, wodurch die
Blende von der in Fig. 5 dargestellten Lage in Richtung auf größte Öffnung verstellt
wird. Gleichzeitig erhält der Übertragungshebel 4 durch die Steuerkante 2 d die
zur Erzielung der vorgeschriebenen Verstellcharakteristik der Blende erforderliche
Schwenkbewegung. Die selbsttätige Einstellung der Blende ist beendet, wenn eine
der Stufen 15a des Abtasters auf den Meßwerkzeiger 19 auftrifft. Beim weiteren
Niederdrücken des Auslösers 17 wird der Verschluß ausgelöst und eine Belichtung
durchgeführt.
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b) Durchführen einer Aufnahme mit Handbelichtungseinstellung Dies
geschieht dadurch, daß der Umschalter 28 mittels der Einstellmarke 31 auf den gewünschten
Blendenwert an der Blendenskala 30 eingestellt wird. Bei dieser Einstellung wird
die Steuerkurve 36a des Umschalters dem Stift 35 des mit dem Blendeneinstellring
3 verbundenen Hebels 33 gegenübergestellt, so daß unabhängig vom Niederdrücken des
Auslösers 17 der Einstellring 3 in seiner der kleinsten Blendenöffnung zugeordneten
Ausgangslage festgehalten wird. Weiterhin gelangt bei der genannten Einstellung
des Umschalters 28 die Steuerkurve 36 b zur Anlage am Hebel 38 und verschwenkt
diesen im Uhrzeigersinn, wodurch die Blende auf den an der Skala 30 eingestellten
Wert eingestellt wird. Die Schwenkbewegung des Hebels 38 erfolgt hierbei gegen die
Wirkung der am Hebel 4 angreifenden Feder 14. Der Hebel 4, der mit dem Hebel 38
über den Blendenbetätigungsring 6 verbunden ist, kann der Bewegung des Ringes 6
folgen, da für den Stift 12 des Hebels ein sich an die Steuerkante 2 d anschließender
Freiraum zur Verfügung steht.