DE1157591B - Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen

Info

Publication number
DE1157591B
DE1157591B DEC17173A DEC0017173A DE1157591B DE 1157591 B DE1157591 B DE 1157591B DE C17173 A DEC17173 A DE C17173A DE C0017173 A DEC0017173 A DE C0017173A DE 1157591 B DE1157591 B DE 1157591B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
slag
acid
uranium
added
digestion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC17173A
Other languages
English (en)
Inventor
Augustin Driessen
Henri De Saint-Chamant
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CT D ETUDES ET DE RECH S DES P
Original Assignee
CT D ETUDES ET DE RECH S DES P
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by CT D ETUDES ET DE RECH S DES P filed Critical CT D ETUDES ET DE RECH S DES P
Publication of DE1157591B publication Critical patent/DE1157591B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G43/00Compounds of uranium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B60/00Obtaining metals of atomic number 87 or higher, i.e. radioactive metals
    • C22B60/02Obtaining thorium, uranium, or other actinides
    • C22B60/0204Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium
    • C22B60/0208Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium preliminary treatment of ores or scrap
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B60/00Obtaining metals of atomic number 87 or higher, i.e. radioactive metals
    • C22B60/02Obtaining thorium, uranium, or other actinides
    • C22B60/0204Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium
    • C22B60/0217Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium by wet processes
    • C22B60/0221Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium by wet processes by leaching
    • C22B60/0226Obtaining thorium, uranium, or other actinides obtaining uranium by wet processes by leaching using acidic solutions or liquors
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUT
DEUTSCHES
,AND
'AMT
kl.
INTERNAT.KL. C Ol g
C 17173 IVa/12n
ANMELDETAG: 11. JULI 1958
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 21. NOVEMBER 1963
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen aus den bei der thermischen Reduktion von Rohphosphaten anfallenden Schlacken.
Das Uran ist gewöhnlich nur in so geringen Mengen in den natürlichen Phosphatmineralien enthalten, daß seine Gewinnung nur selten unmittelbar aus diesen, sondern fast immer aus Umwandlungsprodukten, wie Phosphorsäure und Superphosphate erfolgt.
Eine andere Möglichkeit zur Gewinnung von Uransalzen eröffnet sich dadurch, daß die bei der in Gegenwart von Kieselsäure erfolgenden thermischen Reduktion von Phosphatmineralien durch Kohlenstoff zur Herstellung von Phosphor anfallenden Silikatschlacken das Uran in angereicherter Form enthalten.
Die bisherigen Versuche, solche Schlacken auf Uransalze zu verarbeiten, haben sich jedoch als wenig wirksam und insbesondere unwirtschaftlich erwiesen.
Es sind bereits auf trockenem Wege arbeitende Verfahren bekannt, welche das Uran mittels geschmolzener Salze, wie Kalziumchlorid, oder geschmolzener Metalle, wie Wismut, Eisen, Blei und Zink, aus den Schlacken extrahieren. Eine solche Extraktion verläuft jedoch nicht quantitativ, und die erzielbaren geringen Uranmengen rechtfertigen nicht die Anwendung der hierbei anzuwendenden hohen Temperaturen.
Es sind aber auch bereits Verfahren bekannt, welche die von den Reduktionsofen kommenden Schlacken auf nassem Wege aufschließen. Bei einigen Verfahren wird fein gemahlene Schlacke mit Natriumcarbonatlösungen ausreichender Konzentration bei einer in der Nähe des Siedepunktes liegenden Temperatur von mehreren Stunden an bis zu mehreren Tagen behandelt. Der durch eine solche Behandlung erzielbare Extraktionsgrad liegt wegen der geringen Porosität der Schlacke und der homogenen Verteilung des Urans in dieser jedoch selten über 10 bis 15%.
Andere bekannte Verfahren gehen davon aus, daß die vorzugsweise aus Kalziumsilikat bestehende Schlacke leicht durch Säure angreifbar ist, wobei das Uran zusammen mit Eisen und Aluminium in Lösung geht.
Das Verfahren zur Gewinnung des Urans durch Säureeinwirkung auf Schlacken besitzt jedoch ebenfalls eine Reihe von Nachteilen. So werden für den Aufschluß beispielsweise große Säuremengen benötigt. Ein weiterer Nachteil ist der, daß nach erfolg-Verfahren
zur Gewinnung von Uranverbindungen
Anmelder:
Centre d'Etudes et de Recherch.es
des Phosphates Mineraux Cerphos,
Aubervilliers, Seine (Frankreich)
Vertreter: Dipl.-Ing. R. H. Bahr
und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,
Herne, Freiligrathstr. 19
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 12. Juli 1957
Augustin Driessen und Henri de Saint-Chamant, Paris, sind als Erfinder genannt worden
tem Aufschluß die gelösten Uransalze von den in weitaus größerer Menge vorliegenden, löslichen Kalziumsalzen zu trennen sind. Dieser Trennvorgang ist schwierig durchführbar und daher unwirtschaftlich.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren geschaffen, welches die vorstehend aufgezählten Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Uransalzen aus den bei der thermischen Reduktion von Phosphatmineralien durch Kohlenstoff in Gegenwart von Kieselsäure anfallenden Schlacken. Bei einer gemäß der Erfindung vorgenommenen Säureeinwirkung unter besonderen Bedingungen geht das Uran nicht, wie bei den bekannten Verfahren, in Lösung, sondern wird in dem unlöslichen Siliziumdioxydrückstand zurückgehalten, während das Kalzium allein löslich wird. Hierdurch wird eine leichtere Gewinnung des zurückgehaltenen, angereicherten Urans ermöglicht.
Die Erfindung zeigt durch das beschriebene Verfahren einen sehr wirtschaftlichen Weg zur Gewinnung des in Phosphatschlacken enthaltenen Urans als
50 Salz auf.
Dadurch, daß gemäß dem neuen Verfahren das Uran in dem festen Rückstand des Säureaufschlusses
309 749/288
der kalziumsilikathaltigen Schlacken zurückgehalten wird, ergeben sich folgende Vorteile:
Es wird ein im Vergleich zu der Ausgangsschlacke an Uran reicheres Kieselsäurematerial erhalten. Der nach der Abscheidung der Uransalze zurückbleibende Kieselsäurerückstand kann in den Phosphoröfen wieder verwendet werden, um derart fortlaufend die die Öfen verlassende Schlacke weiter an Uran anzureichern.
Das Uranylion wird als unlösliches Uranylphosphat durch Einstellung eines pH-Wertes in der Nähe von drei zurückgehalten. Dieser Effekt läßt sich bei Anwesenheit einer größeren Menge an Kalziumionen noch steigern. Ferner wird das Uranylion durch die Mitnahmefähigkeit der Eisen- und Aluminiumphosphate für das Uranylphosphat im kieselsäurehaltigen Rückstand zurückgehalten.
Die vorzugsweise für eine solche Behandlung geeigneten Schlacken enthalten wenigstens I0U P2O5 und einen Gesamtgehalt an Fe2O3 und Al2O3 von einigen Prozenten.
Der Aufschluß der Schlacken erfolgt in besonders vorteilhafter Weise wie folgt:
Die feingemahlene Schlacke wird vor dem Säureaufschluß in der gleichen Gewichtsmenge Wasser suspendiert. Durch Rühren wird ein homogener Brei hergestellt. Zur Vermeidung eines augenblicklichen Säureüberschusses im Reaktionsmedium erfolgt die Säurezugabe zum Schlackenbrei und nicht umgekehrt. Das Eintragen der Schlacke in die Säure würde zur Bildung eines besonders schwerfiltrierbaren Kieselsäuregels und zu einem teilweisen Inlösunggehen des Urans führen. Auch während des Säurezusatzes wird der Brei intensiv gerührt. Der Säurezusatz kann unter der Voraussetzung, daß dies langsam geschieht, auch kontinuierlich erfolgen. Vorzugsweise wird jedoch die zuzusetzende Säure in kleineren Anteilen und in Zeitabständen von einigen !Minuten ohne Unterbrechung des Rührvorganges zugesetzt. Durch diese Maßnahme wird die Überführung der Kieselsäure in die unlösliche Form begünstigt, und demzufolge werden die günstigsten Voraussetzungen für ein leichtes Abfiltrieren derselben geschaffen. Die Aufschlußdauer soll sowohl bei einem kontinuierlichen als auch diskontinuierlichen Verfahrensablauf wenigstens 1 Stunde betragen. Diese Zeit ist für einen völligen Aufschluß sowie zur Erzielung einer besonders unlöslichen Kieselsäure und der wenig löslichen Urankomponenten unbedingt erforderlich.
Für den Aufschluß wird Salzsäure oder Salpetersäure verwendet. Die Verwendung von Schwefelsäure ist ungeeignet, weil sie das Uranylion unter Komplexbildung löst.
Die zum Aufschluß zu verwendenden Säuren sollen in einer 5- bis 6normalen Konzentration vorliegen. Bei Verwendung von Salpetersäure liegt die Konzentration also in der Größenordnung von etwa 30%.
Die beim Aufschluß verwendete Gesamtsäuremenge entspricht ohne Berücksichtigung des Eisen- und Aluminiumgehaltes der Schlacke stöchiometrisch höchstens dem Kalziumgehalt derselben.
Im Falle einer an P2O5 armen und an Eisen reichen Schlacke ist ein Zusatz einer geringen Menge Phosphorsäure zur Aufschlußsäure zur Ausfällung der Eisen- und Uranylphosphate erforderlich, um zu verhindern, daß Eisen(III)-ionen in Lösung gehen, da eine durch diese Ionen hervorgerufene Verfärbung die Qualität des hergestellten Kalziumsalzes beeinträchtigen würde. Die zum Ausfällen der in der Schlacke enthaltenen Eisen- und Uranylphosphate notwendige Menge Phosphorsäure hängt von dem Gehalt des Ausgangsmaterials an diesen Elementen ab. Diese Säuremenge kann zwischen 5 und 151 (mit 8OVoiger H3PO4) je Tonne behandelter Schlacke liegen.
Durch Einhaltung obiger Bedingungen wird ein ίο Brei erhalten, dessen pH-Wert zwischen 2 und 3 liegt, und der es ermöglicht, Eisen und Uranylphosphat in unlöslicher Form zu erhalten.
Die Temperatur muß während der gesamten Reaktionsdauer zwischen 70 und 80° C gehalten werden. Dieser Temperaturbereich eignet sich besonders gut zur Erzielung einer besonderen Unlöslichkeit von Kieselsäure und den wenig löslichen Uran- und Eisensalzen.
Nach beendeter Reaktion wird das Unlösliche durch Filtration abgetrennt und im Gegenstrom mit einem zweckentsprechenden Volumen an Waschwasser, das im allgemeinen 6 bis 8 cm3/t behandelter Schlacke beträgt, gewaschen.
Das Waschwasser kann im Kreislauf geführt werden, wobei jede Wassermenge in dem neuen Arbeitszyklus die Aufgabe der Wassermenge einnimmt, die bei dem vorherigen Arbeitsgang in der davor liegenden Phase verwendet wurde.
Bei jedem Arbeitsgang kann also das Waschwasser des ersten Waschvorganges der durch Filtrieren abgetrennten konzentrierten Lauge zugesetzt werden, wobei dann die Mischung dieser beiden Laugen die Mutterlauge des Kalziumsalzes bildet.
Femer kann das Wasser aus dem ersten Wasch-Vorgang in einem späteren Arbeitszyklus entweder als Verdünnungsmittel für die Säure oder die Schlacke eingesetzt werden. Durch diese Arbeitsweise wird jedoch die Filtrationsgeschwindigkeit des Breies erheblich verlangsamt.
Nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise wird etwa 90°/» des in den Schlacken enthaltenen Kalziums in Lösung gebracht und der größte Teil des Urans im Rückstand gehalten.
Die von den Uranverbindungen abgetrennten Kalziumsalze werden in bekannter Weise durch Auskristallisieren aus den Mutterlaugen gewonnen. Das im Rückstand enthaltene Uran wird nach bekannten Verfahren, wie durch Schwefelsäureaufschluß und Extraktion mit Natriumcarbonat, gewonnen.
Es ist jedoch auch möglich, den mit Uranverbindungen bereits angereicherten Kieselsäurerückstand in die Phosphoröfen zurückzuführen, um noch stärker an Uran angereicherte Kieselsäureschlacken zu erhalten, die dann erneut nach den Verfahren gemäß der Erfindung behandelt werden.
Die erzielbare Anreicherung der Schlacken an Uran wird durch den Verteilungskoeffizienten des Urans und des Ferrophosphors der Schlacke begrenzt. Dieser Koeffizient hängt von den reduzierenden Eigenschaften der Beschickung und der Ofentemperatur ab.
Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele des neuen Verfahrens wiedergegeben:
Beispiel 1
Verwendet wurde eine Schlacke, die bei der Verarbeitung von Khouribga-Phosphat erhalten wurde und die nachstehende Zusammensetzung besitzt:
CaO 49,2%
Kieselsäurehaltige Stoffe 37%
Fluor 3%
Fe00 0,75%
ALOl 4,86%
P0O5" 2,33%
CO, 1,64%
S als Sulfid 1,84%
S als Sulfat 0,07%
Uran 0,03e/o
Die Schlacke wurde so weit aufgeschlossen, daß sie ohne Rückstand durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,104 mm hindurchging. 1 kg dieser Schlacke wurde in 11 Wasser eingerührt und innig mit diesem vermischt.
Zum Aufschluß wurde eine Mischung von 1550 cm3 Salpetersäure mit 711 g/l HNO3 und 1450 cm3 Wasser, entsprechend 1102 g reiner HNO3 (was also einer Mindermenge von 0,4%, bezogen auf das stöchiometrische Verhältnis, entspricht), verwendet.
Da die Schlacke bereits 2,32% P2O5 enthielt, wurde der Aufschlußsäure keine Phosphorsäure zugesetzt.
Diese Säurelösung wuide innerhalb 15 Minuten dem aus Schlacke und Wasser gebildeten Brei unter kräftigem Rühren und Einhaltung einer Temperatur von 70° C zugesetzt, worauf 45 Minuten lang bei dieser Temperatur gerührt wurde. Durch Abfiltrieren des Breies ergaben sich 25001 konzentrierter Lauge, aus welcher durch Kristallisation und Entwässerung in trockener Atmosphäre ein handelsübliches Kalziumnitrat mit folgender Zusammensetzung erhalten wurde:
N (salpetersaurer) 13,5%
CaO 26,5%
Al1O3 1,8%
FeIO3 0,2%
SiO2 0,2%
Der feste Filterrückstand wurde sodann viermal mit je 1,5 1 warmem Wasser gewaschen. Nach der Trocknung ergaben sich 510 g Kieselsäurerückstand mit folgender Zusammensetzung:
und 1600 cm3 Wasser, was 628,6 g an reiner HCl und einer Mindermenge von l,9fl/o gegenüber dem stöchiometrischen Verhältnis entspricht, eingesetzt. Auch bei diesem Versuch wurde aus den obengenannten Gründen der Schlacke keine Phosphorsäure zugesetzt. Die Aufschlußsäure wurde in zwölf Anteilen von je 250 cm3 jeweils während 2 Minuten in zeitlichem Abstand von ebenfalls 2 Minuten zugesetzt. Nach dem letzten Zusatz wurde noch 15 Minuten gerührt. Während des Aufschlusses wurde eine Temperatur von 70 bis 74° C aufrechterhalten. Nach dem Abfiltrieren des Breies fielen 2,71 konzentrierter Lauge an, welche als Ausgangsmaterial für die Herstellung von handelsüblichem Kalziumchlorid dienten.
Der auf dem Filter verbleibende Kuchen wurde sodann mit 61 warmem Wasser gewaschen. Nach dem Ausschleudern und Trocknen ergaben sich 508 g Kieselsäure, die 9,6% Kalziumoxyd, entsprechend einem Wirkungsgrad des Löslichmachens des KaI-
ao ziums von 90,1 %, und 0,044 % Uran enthielten. Der in der Kieselsäure zurückgehaltene prozentuale Anteil an Uran beträgt also
4I0I508- = 74 4% 300-1000 ' '
Beispiel 3
Es wurde von einer stark tonerdehaltigen Schlacke
ausgegangen, die bei der thermischen Behandlung eines Phosphatminerals aus dem mittleren Kongo erhalten wurde. Die Zusammensetzung dieser Schlacke war:
FeoO„
ύθΓ
N (salpetersaurer)
CaO
Uran
0,1%
8% (der Wirkungsgrad des Löslichmachens des Ca, auf den Gehalt der Kieselsäure an CaO berechnet, beträgt also 91,7%)
0,047%
Der Prozentsatz an Uran, der derart in der Restkieselsäure zurückgehalten wurde, entspricht also
470-510-100
300-1000
= 79,9%.
Beispiel 2
Bei diesem Versuch wurde die gleiche, auf denselben Feinheitsgrad gebrachte Schlacke wie im Beispiel 1 verwendet, der Aufschluß erfolgte jedoch nun durch Salzsäure. Auf 1 kg gut mit 11 Wasser gemischter Schlacke wurde als Aufschlußsäure eine Mischung aus 1400 cm3 Salzsäure mit 449 g/l HCl
CaO 48,4%
Kieselsäurestoffe 28,88%
0,64%
20,39%
P0O/ 0,23%
CO2 0,99%
S als Sulfid 0,36%
S als Sulfat 0,07%
Uran 0,016%
Wie in den vorangegangenen Beispielen wurde der Brei aus 1 kg Schlacke, welche durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,104 mm gehen mußte und einem Liter Wasser hergestellt. Der Aufschluß erfolgte mittels Salpetersäure. Wegen des geringen Gehaltes dieser Schlacke an P2O5 mußte der Salpetersäure eine zusätzliche Menge an Phosphorsäure zugesetzt werden, so daß die Aufschlußsäuremischung folgende Zusammensetzung besaß:
HNO3 mit 834 g/l 1240 cm3
H3PO4 mit 930 g/l an P2O5 15 cm3
Diese Zusammensetzung entspricht 1,034 g an reiner HNO3 und 13,95 g P2O5 (also einer um 3,9% gegenüber dem stöchiometrischen Verhältnis geringeren Menge).
Die Aufschlußlösung wurde in zwölf Anteilen von je 250 cm3 zugesetzt. Der Zusatz erfolgte jeweils in einer Zeit von 2 Minuten. Zwischen den einzelnen Zugaben wurde 2 Minuten lang gewartet. Nach dem letzten Säurezusatz wurde noch 15 Minuten gerührt. Die Temperatur wurde während der ganzen Behandlung zwischen 69 und 72° C gehalten. Nach dem Filtrieren des Breies ergaben sich 2,71 konzentrierte Lauge (die zur Herstellung von Kalziumnitrat verwendet wurde) und ein unlöslicher Filterrückstand,
Nach dem Abschleudern und Trocknen ergaben sich 557 g fester Kieselsäurerückstand, der 11,1% Kalziumoxyd entsprechend einem Wirkungsgrad der Löslichmachung des Kalziums von 87,2% und 0,020'% Uran enthielt. Der Prozentsatz an zurückgehaltenem Uran betrug also
557-200-100
1000-160
= 69,6%.
Der Wirkungsgrad beim Löslichmachen des Kalziums ist in diesem Fall geringer als der im Fall einer weniger tonerdehaltigen Schlacke, wie sie in den Beispielen 1, 2 verwendet wurde. Auch der Wirkungsgrad hinsichtlich des Anteils an zurückgehaltenem Uran ist weniger gut als im Fall einer mehr P2O5 enthaltenden Schlacke. Diese Verhältnisse stellen jedoch einen ausgesprochenen Grenzfall dar.
Die Weiterbehandlung des gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 erhaltenen Aufschlußrückstandes wurde wie folgt durchgeführt. Die Extraktion des in dem Kieselsäurerückstand enthaltenen Urans wurde beispielsweise nach zwei verschiedenen Methoden durchgeführt. Beim Auslaugen mit Natriumkarbonat wurde die beste Ausbeute bei Verwendung einer 7,5%igen NatriumcarbonatlÖsung bei Einsatz von 2 Teilen derselben auf 1 Teil Kieselsäure erzielt. Die Ausbeute betrug nach lstündiger Extraktion bei 90° C 60%. Beim Auslaugen mit Schwefelsäure wurde der größte Wirkungsgrad erreicht, wenn der gemäß den Beispielen 1 und 2 erhaltene Kieselsäurerückstand mit 260 g Schwefelsäure als einer verdünnten Lösung von Schwefelsäure, die 80 g/l H2SO4 enthielt, je kg Schlacke behandelt wurde. Nach lstündiger Behandlung bei 85° C betrug der Wirkungsgrad 80%.
Die Durchführung der Extraktion mit Natriumkarbonat ohne zusätzliche Reinigung ergibt nach dem Ansäuern mit HNO3 und einer anschließenden Neutralisierung mit Ammoniak einen Niederschlag, der 14%. Uran enthält.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Gewinnung von Uran in Form von Uranverbindungen aus einer bei der thermischen Reduktion von Rohphosphaten durch Kohlenstoff in Gegenwart von Kieselsäure
ίο anfallenden Schlacke durch Säureaufschluß, da durch gekennzeichnet, daß man der feingemahlenen, durch Zusatz von Wasser als Aufschlämmung vorliegenden Schlacke 5 bis 6 n-Salpetersäure oder Salzsäure, deren Gesamtmenge
is höchstens dem stöchiometrischen Gehalt der Schlacke an Kalzium entspricht, zusetzt, diese Mischung, deren pH-Wert zwischen 2 und 3 liegt, etwa 1 Stunde auf eine Temperatur von 70 bis 80° C erhitzt, die unlöslichen Bestandteile durch
ao Filtration abtrennt und daß man aus dem gewaschenen Rückstand die Uranverbindung in an sich bekannter Weise gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einsetzen von an P2O5
as armen und an Eisen und Aluminium reichen Schlacken als Ausgangsmaterial der Salpetersäure oder Salzsäure eine kleine Menge an Phosphorsäure zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure der wäßrigen Aufschlämmung der Schlacke in Teilmengen zugesetzt oder langsam kontinuierlich eingetragen wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
K. A. Hofmann, Lehrbuch der anorganischen Chemie, 2. Auflage, 1919, S. 589.
DEC17173A 1957-07-12 1958-07-11 Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen Pending DE1157591B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR743112 1957-07-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1157591B true DE1157591B (de) 1963-11-21

Family

ID=8704591

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC17173A Pending DE1157591B (de) 1957-07-12 1958-07-11 Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen

Country Status (5)

Country Link
US (1) US3044848A (de)
CH (1) CH385494A (de)
DE (1) DE1157591B (de)
FR (1) FR1178791A (de)
GB (1) GB846360A (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE675016A (de) * 1965-01-22 1966-05-03
US4376098A (en) * 1980-08-25 1983-03-08 Mobil Oil Corporation Two-stage uranium in situ leaching process
CN114031086A (zh) * 2021-12-02 2022-02-11 江苏联瑞新材料股份有限公司 高纯低铀亚微米级球形二氧化硅微粉的制备方法

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2813777A (en) * 1953-11-05 1957-11-19 Norsk Hydro Elektrisk Process for the crystallization of nitrate from a nitric acid solution of crude phosphate

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Also Published As

Publication number Publication date
US3044848A (en) 1962-07-17
CH385494A (fr) 1964-12-15
FR1178791A (fr) 1959-05-14
GB846360A (en) 1960-08-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1274488B (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-ª‡-Halbhydrat aus einem Nebenprodukt
DE1157591B (de) Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen
DE1767503A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeure
DE1183059B (de) Verfahren zur Herstellung von Titandioxyd aus titanhaltigen Erzen, die Eisen als Hauptverunreinigung enthalten
DE1260450B (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumammoniumphosphat-Hexahydrat
DE2243570C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von U ranylsulf athydrat
DE2357172A1 (de) Verfahren zur herstellung von hexagonalen plattenfoermigen kristallen aus extrem chemisch reinem aluminiumsulfat
DE3444975A1 (de) Verfahren zur entarsenierung von phosphorsauren loesungen
DE1592527C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Titandioxid-Konzentrates
AT138006B (de) Verfahren zur Gewinnung von thoriumfreien Chloriden der Cergruppe.
DE533857C (de) Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen aus Alkaliphosphaten bestehenden Duengemitteln
DE2157267C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Dicalciumphosphat und Gips aus apatithaltigem Erz
DE629298C (de) UEberfuehrung von Ferrophosphor in Trialkaliorthophosphate
AT204006B (de) Verfahren zur Herstellung von Triammonphosphat
DE897328C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vanadiumverbindungen
DE878947C (de) Verfahren zur Herstellung von citronensaeureloeslichen Phosphatduengemitteln
AT115009B (de) Verfahren zur Gewinnung von Zirkonverbindungen.
DE478740C (de) Verfahren zur Gewinnung von Titanverbindungen, insbesondere Titansaeure
DE634367C (de) Verfahren zur Herstellung von grobkoernigem Ammonsulfat
DE541034C (de) Herstellung phosphorfreier Vanadiumloesungen
DE1078555B (de) Verfahren zur Abtrennung von Thorium- und Lanthansalzen von im Monazit enthaltenen Verunreinigungen
DE968425C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumammoniumphosphat-Monohydrat und von Ammoniumsulfat aus Magnesiumsulfat, Phosphorsaeure und Ammoniak
AT105334B (de) Verfahren zur Herstellung einer gut deckenden und weißen Titansäure aus Titanerzen.
DE2056240A1 (de) Verfahren zum Gewinnen von Columbium aus Erzen bzw. Konzentraten
AT209872B (de) Verfahren zur Gewinnung von Urankonzentraten