DE1156819B - Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure

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DE1156819B
DE1156819B DEA26814A DEA0026814A DE1156819B DE 1156819 B DE1156819 B DE 1156819B DE A26814 A DEA26814 A DE A26814A DE A0026814 A DEA0026814 A DE A0026814A DE 1156819 B DE1156819 B DE 1156819B
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acid
water
glutamic acid
aqueous
aliphatic alcohol
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Tetsuo Ogawa
Isamu Komori
Jukuro Kawaoka
Akio Ishiwata
Yukitoshi Fujiyama
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Ajinomoto Co Inc
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Ajinomoto Co Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C227/00Preparation of compounds containing amino and carboxyl groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C227/38Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C227/40Separation; Purification
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P13/00Preparation of nitrogen-containing organic compounds
    • C12P13/04Alpha- or beta- amino acids
    • C12P13/14Glutamic acid; Glutamine

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure aus Abfällen der Rübenzuckerfabrikation, wie Melasse, oder nach Durchführung der Gewinnung von Zucker oder Alkohol aus »Steffen's Filtrat«, Mutterlaugen oder Vinasse.
  • Verfahrensgemäß werden höhere Ausbeuten an Glutaminsäure, ein höherer Reinheitsgrad, eine erleichterte Kristallisation der Glutaminsäure und eine Verminderung der erforderlichen Menge an Säure, Alkali, Entfärbungskohle u. dgl. erzielt.
  • Bisher wurde Glutaminsäure industriell durch die in Mais, Sojabohnen u. dgl. enthaltenen Eiweißstoffe durch Hydrolyse gewonnen. In den letzten Jahren wurden auch Fortschritte in der Glutanünsäureerzeugung durch Synthese oder aus natürlichen Rohstoffquellen gemacht.
  • Bei den üblichen Verfahren, nach welchen Pyroglutaminsäure mittels Salzsäure hydrolysiert und in Glutaminsäurehydrochlorid und schließlich in Glutaminsäure übergeführt wird, oder bei einem anderen Verfahren, bei dem Pyroglutaminsäure mittels Alkali hydrolysiert und das Hydrolysat mittels Säure auf ein p,1 von 3,2 eingestellt und das Reaktionsgemisch nach Entfernung anorganischer Salze direkt der Kristallisation von Glutaminsäure unterworfen wird, werden unvermeidlich erhebliche Mengen von Alkali und Säure bei der unnötigen Hydrolyse der Begleitsubstanzen bei der Behandlung des Materials verbraucht, und die auf diese Weise erhaltenen Produkte haben einen geringen Reinheitsgrad.
  • Eine wesentliche Schwierigkeit liegt ferner in der vollständigen Trennung von Polyglutaminsäure oder deren Salzen von den Begleitsubstanzen wie Betain, anderen Aminosäuren sowie weiteren organischen Säuren oder deren Salzen wegen des sehr ähnlichen chemischen Verhaltens derselben.
  • Es wurde nun gefunden, daß bei Behandlung von angesäuerten Abfällen mit einem einbasischen, 4 bis 5 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden, ganz oder teilweise mit Wasser gesättigten Alkohol, wie Butyl- oder Amylalkohol, die Pyroglutaminsäure in die Alkoholphase übergeht, während das in Rüben, z. B. Betavulgaris, und demgemäß auch den Zuckerrübenmelassen oder Abfällen derselben in großen Mengen vorhandene und von der Pyroglutaminsäure sehr schwer abtrennbare Betain in der wäßrigen Phase verbleibt. Obwohl andere Aminosäuren die Pyroglutaminsäure zum Teil begleiten, wird doch deren Menge, verglichen mit deren Gehalt in der ursprünglichen Lösung, stark vermindert. Solche organischen Säuren, wie Milchsäure, Essigsäure, Ameisensäure, Bernsteinsäure usw., stören die in der letzten Verfahrensstufe auszuführende Kristallisation von reiner Glutaminsäure kaum.
  • Zusatz von Wasser zu den 4 bis 5 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen ist von Bedeutung für das erfindungsgemäße Verfahren, das auf den Verteilungskoeffizienten von Pyroglutaminsäure und solchenVerunreinigungen wie Betain zwischen der Wasserphase und der Alkoholphase beruht. Beispielsweise löst mit Wasser versetzter n-Butylalkohol bei 10' C 18,7 Gewichtsprozent Pyroglutaminsäure, während wasserfreier n-Butylalkohol nur j,4 Gewichtsprozent löst. Ähnliche Unterschiede wurden zwischen anderen wasserfreien und mit Wasser versetzten einbasischen aliphatischen Alkoholen mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen gefunden, wie in der nachstehenden Aufstellung wiedergegeben (die rechte Kolumne gibt die Prozente Alkohl in der mit Wasser gesättigten Alkohollösung an):
    wfw 0/0
    n-Butylalkohol ................. 80
    iso-Butylalkohol ................ 83,6
    sek.-Butylalkohol ............... 55,9
    n-p-Amylalkohol ............... 93
    p-aktiver Amylalkohol .......... 93
    p-iso-Amylalkohol .............. 93
    sek.-aktiver Amylalkohol ........ 93
    Neopentylalkohol ............... 91,5
    n-sek.-Amylalkohol ............. 91,5
    sek.-iso-Amylalkohol ............ 92
    tert.-Amvlalkohol ............... 82,5
    Völlig oder nahezu völlig mit Wasser gesättigte Alkohle, wie beispielsweise vorstehend aufgeführt, können für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden. Fuselöle, deren Hauptbestandteil aus Iso- und aktivem Amylalkohol besteht, sind ebenfalls verwendbar. Derartige, für das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verwendbare Alkohole sollen nachstehend nur als »wasserhaltige einbasische aliphatische Alkohole« bezeichnet werden.
  • *F. Schneider und Mitarbeiter haben in der Zeitschrift »Zucker-Beihefte«, Heft 5, Mai 195 1, S. 79 ff, Mitteilungen über stickstoffhaltige Nichtzuckerstoffe gemacht und in der deutschen Patentschrift 1012 608 Ergebnisse der Forschung niedergelegt. Nachstehend wird im diesseitig durchgeführten »Versuch das Ergebnis von Schneider dargelegt, und demgegenüber werden im »Versuch 2« die Ergebnisse der vorliegenden Erfindung zum Vergleich vorgeführt: Versuch I (Schneider) 1 kg Vinasse (Gesamtstickstoffgehalt 4,511/o) wurde mit 200 g konzentrierter Schwefelsäure versetzt und die ausgeschiedenen anorganischen Salze abgetrennt und dann im Gegenstrom eine Extraktion mit 3 kg n-Butanol durchgeführt. Die alkoholische Lösung wurde zwecks Entfernung des n-Butanols einer Destillation unterworfen. Im zweiten Teil dieser Destillation wurde Wasser zugefügt, um die vollständige Abdestillation des Alkohols sicherzustellen. Die so erhaltene wäßrige Lösung (650 g) wurde mit 195 g konzentrierter Salzsäure versetzt, 5 Stunden lang auf 100' C erhitzt und abfiltriert. Zum Filtrat wurden 176 g 40 1/o wäßrige Natronlauge zur Einstellung des pl, auf 3,2 zugefügt und unter Kühlen mitWasser stehengelassen. Die dann ausgeschiedenen Kristalle wurden abfiltriert und mit 200 ccm Wasser gewaschen, wobei sich 75 g nasse Glutaminsäurekristalle ergaben. 75,9 0/a derselben entsprechen einer Ausbeute von 57 g reiner Glutaminsäure.
  • Bei der vollständigen Entfärbung von 10 g der Kristalle, die in einer wäßrigen Lösung von 1011/a Natriumhydroxyd (pff 5,7) aufgelöst waren, waren 5 g aktiver Kohlenstoff erforderlich.
  • VersuchlI (Ajinomoto) 1 kg der gemäß Versuch I benutzten Vinasse wurde mit 200 g konzentrierter Schwefelsäure, versetzt und der gebildete Niederschlag anorganischer Salze abgetrennt. Eine gleiche Gegenstromextraktion mit 3 kg wassergesättigtem n-Butanol wurde alsdann durchgeführt. Der so erhaltene alkoholische Extrakt wurde einer mehrstufigen Gegenstromextraktion mit 3 kg Wasser unterworfen und die erhaltene wäßrige Lösung auf 650 g konzentriert, mit 195 g konzentrierter Salzsäure versetzt, 5 Stunden lang auf 100' C erhitzt und abfiltriert. Dem Filtrat wurden 40 'I/o wäßrige Natronlauge zugesetzt, um das pq auf 1,0 einzustellen, und diese Lösung einer vielstufigen Gegenstromextraktion mit 1 kg wassergesättigtem n-Butanol unterworfen. Die alkoholische Phase wurde dann mit 200 ccm Wasser gewaschen. Die gewaschenen Produkte wurden mit der wäßrigen Phase vereinigt. Die wäßrige Lösung wurde auf 450 g konzentriert, mit 72 g einei 4011/rägen wäßrigen Natronlauge zur Einstellung des pH auf 3,2 versetzt und unter Stillstehen mit Wasser gekühlt. Der sich hierbei ergebende Kristallniederschlag wurde abfiltriert und mit 200 ccm Wasser gewaschen. Es ergaben sich 78 g nasse Kristalle von Glutaminsäure. 91v/o derselben entsprechen einer Ausbeute von 71 g reiner Glutaminsäure. Die vollständige Entfärbung von 10 g Kristallen, die in einer wäßrigen Lösung von 10% Natriumhydroxyd (pl, 5,7) versetzt waren, erforderte 0,7 g aktiven Kohlenstoff.
    Ergebnisse
    Schneider Ajinomoto
    1. Säurezusatz. Säuerung zur Entfernung
    der anorganischen Salze.
    2. Extraktion mit Extraktion mit wasser-
    n-Butanol. gesättigtem n-Butanol
    zwecks Extraktion der
    Pyroglutaminsäure.
    3. Destillation von Erneute Extraktion mit
    n-Butanol unter Wasser (die wäßrige Phase
    Zusatz von Wasser enthält keine wasser-
    (die rückständige unlöslichen Stoffe).
    Lösung enthält was-
    serunlöslicheStoffe).
    4. Säurehydrolyse. Säurehydrolyse zur Um-
    wandlung der Pyroglut-
    aminsäure in Glutamin-
    säure.
    5. Einstellung des pu auf 1,0
    zwecks Umformung der
    Glutaminsäure in chlor-
    wassersaure Glutamin-
    säure.
    6. Extraktion mit wasser-
    gesättigtem n-Butanol
    zwecks Entfernung der
    färbenden Stoffe und son-
    stiger Verunreinigungen.
    7. Einstellung des pl, Einstellung des PH der
    auf 3,2 und Aus- wäßrigen Phase auf 3,2
    kristallisation. und Auskristallisation.
    Die vorliegende Erfindung ist anwendbar entweder auf »Steffen's Filtrat«, d. h. die Abfallflüssigkeit von Zuckerrübenmelassen, aus denen der Zuckergehalt nach dem Kalziumverfahren gewonnen wurde, oder auf die Mutterlauge, aus der der Zucker nach dem Bariumverfahren gewonnen wurde. Die Erfindung ist auch anwendbar auf Vinasse, d. h. die Abfallflüssigkeit von Zuckerrübenmelassen, die auf alkoholische Gärung verarbeitet wurden. Zwischen diesen Melassen und ihren Abfallflüssigkeiten wurde hinsichtlich der Begleitstoffe, wie Pyroglutaminsäure, Betain, andere Aminosäuren und andere organische Säuren, kein wesentlicher Unterschied festgestellt. Der Einfachheit halber sollen daher nachstehend derartige brauchbare Abfallflüssigkeiten als »Zuckerrübenmelassenabfall« bezeichnet werden.
  • Erfindungsgemäß werden Zuckerrübenmelassenabfälle durch Zufügen von Schwefelsäure, Salzsäure od. dgl. vorzugsweise auf ein pH von 1,0 bis 2,0 gebracht, um alle vorstehend genannten Säuren frei zu machen, und alsdann nach Entfernung gebildeter Niederschläge mit dem obengenannten wasserhaltigen einbasischen aliphatischen Alkohol extrahiert. Mehrstufige Gegenstromextraktion kann bei industrieller Ausführung des Verfahrens gleichfalls angewendet werden. Hierbei verbleiben Betain und der größere T,41 A-r ÄminnQHiirf>,n 7iig2nim(-#n mit 2ncipre.n Veriinreinigungen, wie Alkali- und Erdalkalisalze der zugefügten Mineralsäure in der Wasserphase, während die Pyroglutaminsäure zusammen mit einem geringeren Teil der Aminosäuren, die nicht Betain sind, und organischen, nicht stickstoffhaltigen Säuren in die Al- koholphase übergeht. Es ist leicht einzusehen, daß beim Zusammenbringen dieser alkoholischen Phase mit Wasser oder wäßrigem Alkali die Pyroglutaminsäure und ein kleiner Teil der in der ursprünglichen alkoholischen Lösung enthaltenen Verunreinigungen nun in die wäßrige Phase übergehen, weil alle diese Stoffe vor der Alkoholextraktion in der früher erwähnten wäßrigen Lösung enthalten waren. Die alsdann abgetrennte Alkoholpause enthält daher nur noch geringe Verunreinigungen und kann erneut für die nächste Extraktion ohne weitere Reinigung durch Destillation benutzt werden. Die abgetrennte wäßrige, noch Pyroglutanünsäure zusammen mit geringen Mengen anderer letzthin erwähnter Säuren enthaltende Lösung wird durch Hydrolyse mittels Alkali oder Mineralsäure zwecks überführung der Pyroglutaminsäure behandelt. Die Lösung wird konzentriert und ihr pil durch Zusatz von Mineralsäure oder Al- kali auf etwa 3,2 gebracht und die Glutaminsäure aus der Lösung in feinem Zustand und in höherer Ausbeute als bei Verwendung anderer Verfahren auskristallisiert (s. Beispiel 1).
  • Um die Glutaminsäure in noch reinerem Zustand und noch höherer Ausbeute zu erhalten, kann die vorstehend erwähnte hydrolysierte Lösung erneut mit wäßrigem einbasischem aliphatischem Alkohol extrahiert werden (s. Beispiel 2). Hierbei gehen die erwähnten geringeren Mengen anderer Aminosäuren und organischer, die Glutaminsäure begleitender Säuren in die Alkoholphase über, während die Glutaminsäure in der wäßrigen Phase verbleibt, aus der sie in wesentlich reinerem Zustand und mit wesentlich höherer Ausbeute auskristallisiert, während Mineralsalze, wie Natriumehlorid, in der Mutterlauge verbleiben. Eine solche Wiederextraktion mit demselben einbasischen aliphatischen Alkohol führt zu einer außerordentlichen Verringerung der zur Entfärbung erforderlichen Kohlenstoffmenge.
  • Bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Glutaminsäure aus Zuckerrübenmelasseabfall verringert sich der erforderliche Säure-und Alkaliverbrauch infolge der Abnahme der die Pyroglutaminsäure begleitenden Verunreinigungen in bemerkenswerter Weise, und die Kristallisation der Glutaminsäure aus der behandelten Flüssigkeit wird außerordentlich erleichtert mit dem Erfolg, daß ein höherer Reinheitsgrad und eine höhere Ausbeute erreicht werden.
  • Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallende, von Pyroglutaminsäure befreite Abfallflüssigkeit kann in gleicher Weise wie die ursprünglichen Flüssigkeiten verwendet werden und selbst zu Vieh-und Geflügelfutter wegen der vollständigen Wiedergewinnung der verwendeten Alkohole und völliger Freiheit von toxischen Wirkungen aufgearbeitet werden.
  • Beispiel 1 1 kg Vinasse, Stickstoffgehalt 4,5%, wurde mit 200g konzentrierter Schwefelsäure versetzt und das p,1 auf 1,5 eingestellt. Der entstandene Niederschlag bestand in der Hauptsache aus Mineralsalzen, wie Calcium-, Kalium- und Natriumsulfat, und wurde abgetrennt. Die so behandelte Lösung wurde im Gegenstrom einer Mehrstufenextraktion mit 3 kg eines wasserhaltigen n-Butylalk-ohols unterworfen. Etwa 80 g Pyroglutaminsäure - entsprechend 95 Gewichtsprozent der in der ursprünglich verwendeten Vinasse enthaltenen Menge - wurden in dem so erhaltenen alkoholischen Auszug gefunden, begleitet von geringen Mengen Aminosäuren und anderen flüchtigen und nichtflüchtigen organischen Säuren, wie Milchsäure, Essigsäure, Ameisensäure und Bernsteinsäure, während das gesamte in der Vinasse enthalten gewesene Betain in der wäßrigen Lösung zusammen mit der größeren Menge Aminosäuren und Mineralsalzen enthalten war. 273 9 einer wäßrigen, 40 11/o Natriumhydroxyd enthaltenden Lösung wurden mit der erwähnten alkoholischen Lösung zusammengebracht und dann die wäßrige und die alkoholische Phase voneinander getrennt. Die alkoholische, fast farblose Lösung enthielt nur 0,002 Gewichtsprozent feste Stoffe und wurde daher ohne Destillation für die nächste Extraktion verwendet. Die wäßrige Lösung, die nunmehr nahezu die gesamte zuvor in der alkohohschen Lösung enthaltene Pyroglutaminsäure enthält, wurde von 880 g auf 630 g konzentriert und durch Halten auf erhöhter Temperatur nach Zusatz von 72 g einer 4(P/aigen wäßrigen Natronlauge hydrolysiert. Diese Lösung wurde mit Salzsäure auf ein p,1 von 3,2 gebracht und abgekühlt. Es wurden 64 g reine Glutaminsäurekristalle erhalten. Die Erhöhung der Ausbeute beträgt etwa 40 "/9, verglichen mit 46 g Glutaminsäurekristallen, die aus der gleichen Vinasse bei direkter Hydrolyse mit Natronlauge erhalten werden konnten. Die verbrauchte Menge Natriumhydroxyd wurde auf weniger als 5011/o der Menge reduziert, die bei dem bisher üblichen Verfahren erforderlich ist, und ebenso die erforderliche Menge Säure.
  • Beispiel 2 Zu 500 g konzentriertem »Steffen's Filtrat« mit einem N-Gehalt von 4,50/a wurde konzentrierte Schwefelsäure zur Einstellung des pjl auf 1,5 zugefügt und der Niederschlag (wie gemäß Beispiel 1) abfiltriert. Die Lösung wurde einer mehrstufigen Gegenstromextraktion mit 2 kg wäßrigen Fuselöls unterworfen. In der so erhaltenen alkoholischen Lösung waren etwa 37 g Pyroglutaminsäure, entsprechend 93 Gewichtsprozent der im angewandten »Steffen's Filtrat« enthaltenen Menge. Die alkoholische Lösung wurde mit 1 kg Wasser behandelt und die beiden Phasen getrennt. Die wäßrige, jetzt fast die gesamte Menge Pyroglutanünsäure aus der Fuselölphase enthaltende Lösung wurde auf 420g konzentriert und nach Zusatz von 200 g _i5%iger Salzsäure bei erhöhter Temperatur hydrolysiert, mit Natronlauge neutralisiert und das pH auf 1,0 eingestellt. Nun wurde erneut eine Extraktion mit 1 kg wäßrigem Fuselöl ausgeführt und das PH der abgetrennten wäßrigen Lösung auf 3,2 zur Auskristallisation der Glutaminsäure eingestellt. Es wurden 34,2 g reine Glutaminsäure gewonnen. Verglichen mit den bisher üblichen Verfahren ohne Verwendung der erfindungsgemäßen wäßrigen Fuselölextraktion ergab sich ein wesentlich höherer Anstieg der Ausbeute als gemäß Beispiel 1, und derVerbrauch an Säure war wesentlich verringert. Außerdem war der erforderliche Verbrauch an Entfärbungskohle gemäß vorliegendem Beispiel auf etwa 51)/o der nach Beispiell benötigten Entfärbungskohle und unvergleichlich niedriger als bei den ohne die erfindungsgemäße Anwendung von wäßrigen einbasischen aliphatischen Alkoholen benötigte Menge.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man einen auf einen pl,-Wert von unter 3,0 angesäuerten Zuckerrübenmelasseabfall mit einem 4 bis 5 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden wasserhaltigen einbasischen aliphatischen Alkohol extrahiert, die so erhaltene alkoholische Lösung mit Wasser extrahiert, worauf man unter Wiedergewinnung des einbasischen aliphatischen Alkohols die erhaltene wäßrige Lösung zur überführung von darin enthaltener Pyroglutaminsäure in Glutaminsäure hydrolysiert und gegebenenfalls nach erneuter E-" traktion mit dem wäßrigen einbasischen aliphatischen Alkohol aus der von letzterem abgetrennten wäßrigen Lösung auskristallisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem zur Behandlung des Alkoholextraktes bestimmten Wasser zuvor ein Alkali- oder Erdalkalihydroxyd zusetzt. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion in einem mehrstufigen Gegenstromverfahren mit einem wäßrigen, 4 bis 5 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden aliphatischen Alkohol durchführt. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als einbasischen aliphatischen Alkohol mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen im Molekül Fuselöl verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 471053; Schneider et aL, »Zucker-Beihefte«, Heft 6, (Mai 1952); Angewandte Chemie, 1950, S. 73.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2471053A (en) * 1946-02-15 1949-05-24 F E Booth Company Inc Amino acid extraction

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