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Vorrichtung und Verfahren für die Gefäß-, insbesondere Kübelförderung
in senkrechten oder tonnlägigen Förderwegen, insbesondere in Schächten, z. B. beim
Teufen oder Weiterteufen von Schächten, mit einem oder mehreren Fördertrumen Bisher
erfolgte die Entleerung des beladenen Fördergefäßes bei der Förderung in Schächten
allgemein durch Betätigung der Kippeinrichtung von Hand. Nachdem das Fördergefäß
über die Hängebank gezogen war, wurden die Schachtklappen von Hand oder durch mechanisch,
pneumatisch, elektrisch bzw. hydraulisch betriebene Hilfsmittel geschlossen. Auf
die Klappen wurde ein Förderwagen geschoben, der Boden des Fördergefäßes wurde in
eine festhängende Kette eingehängt und dann das Fördergefäß am Seil herabgelassen.
Dabei kippte das am Boden durch die Kette festgehaltene Fördergefäß nach vorn in
den Förderwagen aus. Nach der Entleerung wurde es hochgezogen, der gefüllte Förderwagen
weggefahren, und die Schachtklappen wurden geöffnet. Dann konnte das Fördergefäß
wieder zur Schachtsohle gefahren werden. Es war auch möglich, das Fördergefäß bei
der gleichen Art des Kippvorganges in einen Bunker entleeren zu lassen. Diese Vorgänge
nahmen aber einebeträchtliche Zeit in Anspruch und erforderten mindestens zwei Mann
zur Bedienung.
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Ferner stellte die Betätigung der Fördergefäß-Kippanlage an die Aufmerksamkeit
und die Zuverlässigkeit des Personals der Schachtförderung höchste Anforderungen.
Selbst bei sorgfältigster Auswahl des Personals trat schließlich doch einmal ein
Versagen ein, das schwere Unglücksfälle nach sich ziehen konnte. Zum Beispiel bestand
die Gefahr, daß die Schachtklappen, durch die das aufwärts fahrende Fördergefäß
in die Entleerungsanlage, z. B. Hängebank, gelangte, nicht früh genug geöffnet wurde,
so daß das Fördergefäß von unten gegen die geschlossenen Klappen stieß. Das führte
zu der Möglichkeit eines Seilbruches und des Abschleuderns von Bergestücken aus
dem Fördergefäß, also zur schlimmsten Gefährdung der Bergleute, die in dem Schacht,
aus dem gefördert wurde, tätig waren. Ähnlich groß war die Gefahr, wenn das Entleeren
des Fördergefäßes versehentlich bei offenen Schachtklappen erfolgte.
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Es sind zwar auch optisch anzeigende Warneinrichtungen bekannt, die
dem Fördermaschinisten die Stellung der Schachtklappen bzw. des Fördergefäßes im
Schacht anzeigen, jedoch nicht verhindern, daß bei menschlichem Versagen Unglücksfälle
auftreten können.
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Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, die das Durchfahren von Wetterschleusen
durch Fördergefäße dem Fördermaschinisten dadurch erleichtern, daß die Öffnung bzw.
Schließung der unteren bzw. oberen Schleusenklappe nacheinander automatisch bei
verlangsamter Geschwindigkeit des Fördergefäßes erfolgt und somit ein Wetterkurzschluß
verhindert wird.
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Ferner sind bei Schachtförderanlagen Einrichtungen bekannt, die das
Aufschieben von Förderwagen bei Abwesenheit des Förderkorbes verhindern und bei
nicht geschlossenen Schachttoren die Fördermaschine blockieren.
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Bei antriebsmäßig vollautomatisch betriebenen Förderanlagen ist es
bekannt, daß die gegebenen Fertigsignale den Beginn des Treibens erst dann einleiten,
wenn alle Signale gleichsinnig sind.
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Mit diesem bekannten Verfahren ist nur eine Absicherung gegen Wetterkurzschlüsse
und Beginnen des Treibens beim Beladen der Förderkörbe bzw. Beladen der Förderkörbe
während des Treibens möglich. Die automatische Absicherung und Koordinierung und
Beschleunigung mehrerer Arbeitsgänge, wie sie bei der Förderung mit Fördergefäßen
im Schacht und den nachfolgenden Arbeitsgängen, insbesondere beim Teufen von Schächten,
auftreten, ist mit diesen bekannten Verfahren nicht möglich.
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Die Erfindung hat zum Ziel, alle Möglichkeiten, die bei der Förderung
mit Fördergefäß, insbesondere beim Teufen oder Weiterteufen von Schächten, zur Gefährdung
der in der Förderung, z. B. im Schacht, beschäftigten Bergleute führen können, mit
Sicherheit auszuschließen. Gemäß der Erfindung wird bei der Kübelförderung oder
Förderung mit anderen, ähnliehen Gefäßen die Anlage, mit der das Fördergefäß entleert
wird und die sich z. B. bei Schächten über der Hängebank oder in einem Füllort befinden
kann, so ausgebildet, daß sie vom Fördermaschinisten elektrisch
und
elektropneumatisch bedient und gesteuert werden kann. Dabei sind die Stromkreise
der Entleerungsanlage und der Schachtklappen mit dem Sicherheitsstromkreis der Fördermaschine
derart gekuppelt, daß die Entleerung des Fördergefäßes nicht bei offenen Schachklappen
in Tätigkeit treten bzw. bleiben kann und die Fördermaschine zum Stillstand kommt,
wenn das aufwärts fahrende Fördergefäß sich bis auf einen Sicherheitsabstand d?°n
Schachtklappen nähert und diese noch nicht geöffnet sind.
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Ferner sind die Stromkreise so geschaltet, daß die Schachtklapppen
nicht geöffnet werden können, wenn die Kippvorrichtung ihre außerhalb des Fördertrums
liegende Ruhestellung verlassen hat. Auch in diesem Falle kommt also die Fördermaschine
zum Stillstand. Die Entleerungsvorrichtung, die sich in entsprechender Höhe über
den Schachtklappen befindet, besteht im wesentlichen aus einem Kippgefäß, in das
das Fördergefäß eingesetzt werden kann, aus einem neben dem Fördertrum vorgesehenen
Bunker, zu dem das Kippgefäß mit dem darin befindlichen Fördergefäß auf kürzestem
Wege gebracht und in dien das Fördergefäß entleert werden kann, und aus einer Förderbahn,
auf der das auf einem Wagen oder Schlitten drehbar angeordnete Kippgel äß unter
das Fördergefäß, über den Bunker und aus dem Förderturm gebracht werden kann, sowie
Einrichtungen zum Bewegen der einzelnen Elemente der Kippvorrichtung in dem angegebenen
Sinne, nebst den dazugehörigen Sicherheitseinrichtungen.
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Aus dem Bunker kann das vom Fördergefäß herangebrachte Fördergut in
bekannter Weise abgezogen und abgefahren werden, beispielsweise durch eine Strecke
od. dgl., die z. B. auf der Höhe der Schachtklappen zum Ort der Verwertung und/oder
Beseitigung des Fördergutes führt.
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Für die Betätigung der Kippvorrichtung als solche, d. h. als ohne
die Bunkerentleerung, ist hierbei nur ein Mann, nämlich der Fördermaschinist, erforderlich.
Auch kann die Bestätigung ganz oder teilweise automatisiert werden, z. B. durch
Programmschalter.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung. Diese
zeigt eine Ausführungsform, die besonders für das Weiterteufen schon bestehender
Schachtanlagen geeignet ist und die mit Rücksicht auf die Fördereinrichtungen des
bestehenden Schachtbetriebes nur eine eintrumige Kübelförderung umfaßt. In dieser
Anlage fährt der Kübel durch die vorher z. B. automatisch geöffneten Schachtklappen
bis zu einer festgelegten Marke über die Entleerungsvorrichtung empor. Die Kippvorrichtung
kann nunmehr in das Fördertrum gefahren und der Kübel in das Kippgefäß eingesetzt
werden. Dabei schließen sich automatisch die Schachtklappen. Darauf wird die Kippvorrichtung
mit dem Kübel über den Bunker gebracht, der Kübel gekippt, das Kippgefäß mit dem
Kübel in das Fördertrum zurückgeführt, der Kübel von der Fördermaschine aus dem
KippgLfäß gehoben und dieses aus dem Fördertrum gebracht. Hat es seine Ruhestellung
erreicht, so öffnen sich die Schachtklappen automatisch, und es kann der Kübel durch
diese abwärts gefahren werden. Die einzelnen Bewegungsvorgänge des Kübels und der
Schachtklappe sowohl als auch die seitliche und die Kippbewegung der Kippvorrichtung
und die Länge dieser Bewegung sind dabei durch an sich bekannte Schalt und Sicherungsvorrichtungen
so aufeinander abgestimmt, daß sie nur in der vorgesehenen geordneten Reihenfolge
ablaufen können und daß es völlig unmöglich ist, die Kippvorrichtung zur unrechten
Zeit in das Fördertrum des Fördergefäßes zu bewegen.
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Fig. 1 zeigt schematisch und beispielsweise einen senkrechten Schnitt
durch die Gesamtanlage nach der Erfindung, die in dem Füllort einer Fördersohle
eines Schachtes untergebracht ist, der unterhalb dieser Sohle weitergeteuft wird;
Fig. 2 ist ein ebenfalls senkrechter Schnitt durch diese Gesamtanlage in einer zur
Fig. 1 senkrechten Ebene; Fig. 3 zeigt die Kippvorrichtung nach Fig. 1 im Grundriß,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in vergrößertem
Maßstabe und Fig. 5, 6 und 7 Einzelheiten der Vorrichtung nach Fig. 1 bis 4; in
Fig. 8 ist beispielsweise und schematisch ein elektrisches Schaltschema dargestellt,
das geeignet ist, den grundlegenden Erfindungsgedanken der Steuerung des Kippvorganges
von der Fördermaschine aus durchzuführen. welches im übrigen vielfacher Abwandlungen
fähig ist, z. B. unter Verwendung von Programmschaltern.
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In den Figuren ist mit 1 die Schachtwandung, mit 2 die Wandung des
Füllortes, mit 3 eine Schachtbühne und mit 4 die Schachtklappen dieser Bühne bezeichnet.
Das Fördergefäß 5 ist in bekannter Weise z. B. mit einem Bügel an dem Karabiner
des Förderseiles befestigt und steht mittels Führungsschlitten mit zwei Führungsseilen
14. in der üblichen Weise in Verbindung. Als Förderseil wird ein Flachseil benutzt.
Es läuft vom Fördergefäß zur Bobine der Fördermaschine, die z. B. auf der nächsthöheren
Sohle aufgestellt ist.
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Erfindungsgemäß ist oberhalb eines Bunkers 6 eine Förderbahn 7 angeordnet,
bestehend z. B. aus zwei parallel zueinander verlaufenden Breitfianschträgern 8,
deren Enden in den Schachtwandungen befestigt, z. B. eingemauert sind. Zwischen
jedem Breitflanschträger und der Schachtwand befindet sich eine Bühne 59. Auf den
beiden Breitflanschträgem ist die Vorrichtung verfahrbar, die zum Entleeren des
Fördergefäßes dient. Sie besteht aus dem Kippgefäß 12 und dem Rahmen 9, auf dem
das Kippgefäß 12 angeordnet ist und der als Schlitten oder z. B. nach der in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsform als Wagen ausgebildet sein kann. Dieser
Wagen läuft auf vier Rädern, von denen die beiden linksseitig gezeichneten Räder
10 als Nutenräder ausgebildet sind und auf den oberen Flanschen der beiden Breitflanschträger
8 rollen. Zur Führung der beiden Nutenräder ist an jedem Breitfianschträger ein
Flachstahl 13 od. dgl. befstigt, z. B. elektrisch angeschweißt, der in in die Nuten
der Räder paßt. Die rechtsseitigen Räder 10 a haben ein-en Spurkranz und laufen
zwischen Ober- und Unterflansch der Breitflanschträger. Durch diese Anordnung der
Laufräder wird der Kippwagen sicher geführt und ein Entgleisen verhindert. Die Laufräder
haben Wälzlagerung und sind durch Simmerringe gegen Schmutz und Wasser geschützt.
Etwa im vorderen Drittel ist innerhalb des Rahmens 9 das Kippgefäß 12 drehbar gelagert.
Es besteht aus einem der Form des Fördergefäßes angepaßten Blechzylinder mit erweitertem
oberem Rand 12a. Der erweiterte obere Rand ist vorteilhaft doppelwandig in Zellenbauweise
ausgeführt, um das erforderliche Widerstandsmoment zu erhalten. Die
Drehzapfen
11 des Kippgefäßes tragen am Ende die Nutenlaufräder 1.0 und sind außermittig
am Kippgefäß 12 (Fig. 3) derart angebracht, daß beim Verschieben der Kippvorrichtung
bis zu ihrer weitesten Stellung im Fördertrum die Achsen 11 die Führungsseile 14
noch nicht berühren. Die Breite der Kippvorrichtung ist so bemessen, daß der Wagen
einwandfrei zwischen den Führungsseilen hindurchgeht.
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Dicht neben dem Kippgefäß auf dem Längsträger der Kippvorrichtung
angebrachte Lager 60 tragen anteilmäßig das Fördergefäß- und Kippvorrichtunb Eigengewicht
und eine unten an dem gleichen Träger befestigte, z. B. angeschraubte Bergeschurre
42.
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Die hintere Radachse der Kippvorrichtung mit den Spurkranzrädern ist
zweckmäßig durch Stegbohrungen in den Längsträgerstegen des Rahmens 9 hindurchgesteckt
und mit den Längsträgerstegen verschweißt oder beiderseitig verschraubt.
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Das Kippen des Kippgefäßes 12 mit dem darin befindlichen gefüllten
Fördergefäß 5 erfolgt durch einen Preßluftgetriebe- oder Elektrogetriebemotor 15,
der auf einer Plattform 16 des rechtsseitigen Teiles der Kippvorrichtung
angeordnet ist, die auch ein Klinkengesperre zum Feststellen der Kippvorrichtung
während des Kippens trägt. Ein Kettenrad 17, auf das die Umdrehung des Motors, z.
B. unter Vermittlung eines Schneckengetriebes. übertragen wird, bewegt eine Rollenkette
18 und das Kettenrad 19, welches auf der Achse 11 fest aufgekeilt ist. Das Fördergefäß
kann mit dieser Einrichtung in jede gewünschte Lage gedreht werden. In den Endstellungen
der Kippvorrichtung (Entleerungs- und Ruhestellung) wird die Energiezufuhr zum Motor
unterbrochen und damit die Drehbewegung beendet. Mit dem anderen Ende der Welle
des Motors 15 ist ein Spindelschalter 20 od. dgl. gekuppelt, der Leuchtfeuer steuert,
die dem Maschinisten die jeweilige Lage des Fördergefäßes beim Kippen anzeigen.
Auf der Plattform 16 ist ferner ein Schaltzylinder 21 od. dgl. untergebracht zur
Steuerung der Drehrichtung des Kippgefäßes 12 von der Aufnahmestellung in die Entleerungsstellung
und zurück und in die Ruhestellung. Unterhalb des Schaltzylinders 21 ist weiter
die Welle 22 des Klinkengesperres in den Lagern 23 drehbar angeordnet, die an beiden
Enden je eine Sperrklinke 24 und an einem Ende ein Schaltkurvenstück 25 (Fig. 3)
trägt.
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Die Hin- und Herbewegung der Kippvorrichtung wird durch die Kolben
der Preßluftzylinder 26 bewirkt, deren Kolbenstangen 27 mit den Gabelköpfen 28 an
dem Rahmen 9, z. B. über die Streben 29 und Knotenbleche 30, angelenkt sind.
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Die in Fig. 1 gestrichelt gezeichnete Stellung der Kippvorrichtung
mit dem Kippgefäß 12 entspricht der Stellung beim Einsetzen des gefüllten Fördergefäßes
5. In dieser vorderen (linksseitigen) Stellung der Kippvorrichtung im Fördertrum,
wird das Fördergefäß, das vorher im Fördertrum bis zu einer entsprechend hoch über
der Kippvorrichtung liegenden Marke hochgezogen war, in das Kippgefäß gesetzt. Die
linksseitige Endstellung der Kippvorrichtung wird dem Fördermaschinisten über den
Schaltring 35 und den Schalter 36 und Leuchtmelder 160
angezeigt. Ferner wird
mit der Abteufbobine etwa 2 m Hängen gefahren. Die so erreichte überschüssige Seillänge
wird für das Kippen des Fördergefäßes benötigt. Die Bewegungen der Kippvorrichtung
werden z. B. ausgelöst durch Betätigung eines Druckknopfes am Führerstand des Fördermaschinisten.
Dadurch wird ein Elektro-Vierwegeventil umgesteuert, so daß dann die beiden Druckzylinder
26 auf der Kolbenstangenseite beaufschlagt werden und der Wagen 9 der Kippvorrichtung
auf einem verhältnismäßig kurzen Weg (beispielsweise 1,30 m Weg bei 4,7 m Schachtdurchmesser)
nach rechts (rückwärts) über den Bunker 6 (Fig. 1) fährt, in die in Fig. 1 mit ausgezogenen
Strichen gezeichnete Lage, die überdies das im Kippgefäß befindliche Fördergefäß
in Kippstellung zeigt. Gleichzeitig wird der Elektromagnet 32 an Spannung gelegt.
Der Elektromagnet zieht dann den Hebelarm 33 auf der Welle 22 hoch und drückt die
Sperrklinke 24 nach unten, wodurch die Kippvorrichtung vor dem Anschlag 31 festgelegt
wird. Diese Wegbegrenzung der Kippvorrichtung mit dem im Kippgefäß befindlichen
Fördergefäß hat den Vorteil, daß beim Kippen das Förderseil nur geringfügig aus
seiner senkrechten Lage abgelenkt wird. Mit den Sperrklinken 24 wird auch das Schaltkurvenstück
25 heruntergedrückt, das den das Kippen einleitenden Schalter 34 (Fig. 4) betätigt
und damit den eigentlichen Kippvorgang einleitet bzw. durchführt. Dieser Schalter
steuert ein für den Maschinisten sichtbares Leuchtfeld »kippbereit«. Gleichzeitig
wird über ein abfallverzögertes Zeitrelais und ein Elektromagnetventil (nicht gezeichnet)
der Schaltzylinder 21 des Druckluftmotors 15 auf Richtung »Kippen« umgesteuert.
Ferner wird über ein anderes, anzugverzögertes Zeitrelais das Elektroventil bekannter
Bauart für den Kippmotor 15 geöffnet. Dieses Zeitrelais hat die Aufgabe,
den Luftdurchgang erst dann freizugeben, wenn die Umsteuerung des Schaltzylinders
21 auf Richtung »Kippen« erfolgt ist. über den Spindelschalter 20 wird der Kippvorgang
durch Leuchtbilder mit der beispielsweisen Angabe 5°-Stellung, 90°-Stellung, 130°-Stellung,
aus der Vertikalen gerechnet, dem Fördermaschinisten bekanntgegeben, ohne daß er
selbst in diese Automatik des Kippens und Wiederaufrichtens eingreift. In der Entleerungsstellung
des Fördergefäßes, z. B. nach einer Kippbewegung von 130°, wird durch einen Schaltnocken
am großen Kettenrad 19 das Elektroluftventil am Motor 15 abgesperrt und dadurch
der Kippvorgang beendet. Dieses Elektroluftventil hat eine einstellbare Grundmengenregelung,
die so gewählt wird, daß das Kippgefäß nach dem Entleeren mit mäßiger Geschwindigkeit
in die Ruhestellung zurückgedreht wird. Über den Spindelschalter 20 wird die Rückwärtsbewegung
des Kippgefäßes dem Maschinisten wieder angezeigt, so daß dieser nach Aufleuchten
des Leuchtfeldes 5° einen Druckknopf betätigen kann, der die Vorwärtsbewegung der
Kippvorrichtung elektropneumatisch wieder einleitet. Während der Vorwärtsbewegung
der Kippvorrichtung wird die überschüssige Seillänge wieder fortgenommen.
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In der in Fig. 4 gezeichneten vorderen Stellung der Kippvorrichtung
im Schacht wird durch einen an der Drehachse 11 angeordneten Schaltring 35 der Schalter36
angefahren, der ein Leuchtfeld schaltet: »Kippwagen im Schacht«. Nach Aufleuchten
dieses Leuchtfeldes zieht der Maschinist das entleerte Fördergefäß 5 aus dem Kippgefäß
12 und betätigt den Druckknopf »Kippwagen zurück«. Hierdurch wird die Preßluft in
den Zylindern 26 elektropneumatisch umgesteuert und dadurch die Kippvorrichtung
aus dem Fördertrum in die Ruhestellung gefahren. Der Elektromagnet 32 bleibt in
diesem Falle ohne Spannung, so daß die Sperrklinken 24 nicht nach unten
bewegt
werden und über die Anschläge 31 hinwegfahren können. Das Fördertrum wird dadurch
frei und ist nur noch von den Schachtklappen gesperrt. In dieser Ruhestellung der
Kippvorrichtung wird vom Spurkranz des Rades 10a ein Schalter 37 (Fig. 1)
betätigt, der ein Leuchtfeld steuert: »Schacht frei«, und dem Elektroventil für
die Betätigung der Schachtklappen 4 Spannung zuteilt und dadurch die Schachtklappen
über einen Druckluftzylinder 38 mit Kolbenstange 39 und Gabelkopf 40 nebst Seilen
41 öffnet.
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Rollt die Kippvorrichtung aus der oben beschriebenen Ruhestellung
nach links (vorn), so gibt der Spurkranz 10 a den Schalter 37 frei, d. h., dieser
wird stromlos, das Leuchtfeld »Schacht frei« erlischt, und die Schachtklappen werden
automatisch über ein Elektroventil durch den Zylinder 38 wieder geschlossen.
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Der doppeltwirkende Druckluftzylinder 38 zumBetätigen der Schachtklappen
wird durch ein Elektro-Vierwegeventil gesteuert. Der Gabelkopf des Druckluftzylinders
ist durch eine Zwillingskette mit den beiden Schachklappenhälften verbunden (Fig.
1). An der Schachtklappenachse ist ein Kettenrad aufgekeilt, welches über eine Rollenkette
einen unter Öl schaltenden gußgekapselten Walzenschalter steuert.
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Dieser Schalter schaltet die Leuchtfelder, die den Maschinisten den
Zustand der Schachtklappe erkennen lassen. Ferner beeinflußt der Schalter in Verbindung
mit dem Kontrollschalter am Teufenzeiger den Sicherheitsstromkreis dergestalt, daß
das Fördergefäß bei geschlossener Schachtklappe nicht die Sohlen anfahren kann.
Die Ladeschurre des Bergebunkers wird ebenfalls durch einen Druckluftzylinder geöffnet
und geschlossen. Die Steuerung dieses Druckluftzylinders erfolgt mittels handbetätigten
Vierwegeschiebers durch den Aasschläger. Die Druckluft wird, bevor sie in die Elektroventile
gelangt, durch ein Metallfilter und durch einen Wasserabscheider geleitet und so
von Schmutz und Wasser gereinigt.
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Ein in die Hauptleitung geschalteter druckluftbetätigter öler versorgt
die Anlage kontinuierlich mit Schmierstoff.
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Im spannungslosen Zustand der Elektroventile sind die Schachtklappen
geschlossen und die Kippvorrichtung in Ruhestellung »Schacht frei«.Beim Spannungsrückgang
und dem damit verbundenen Ansprechen der Schnellschlußbremse der Abteufbobine schließen
dieSchachtklappen nicht sofort, sondern erst nachdem das Fördergefäß zum Stillstand
gekommen ist. Dieses wird erreicht durch pneumatische Auspuffdrosselung der Druckluftzylinder.
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Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, erfolgt das Entleeren des Fördergefäßes
mit dem Kippgefäß in eine Zwischenschurre 42, die mit der Kippvorrichtung fest verbunden
ist, sich also mit ihr hin- und herbewegt. Die Schurre 42 mündet mit einem Auslauf,
der unten an ihrer dem Fördertrum abgekehrten Seite angeordnet ist, in den Bunker
6. Dadurch wird ermöglicht, daß die Kippvorrichtung beim Kippen nicht so weit aus
dem Fördertrum gefahren werden muß, daß sich das Fördergefäß über dem Bunker 6 befindet.
Hierdurch sowohl als auch durch die Drehung des Kippgefäßes beim Kippen entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn, also aus seiner Aufrechtstellung mit seinem Oberteil nach dem
Fördertrum zu, wird ferner dazu beigetragen, daß das Förderseil des Fördergefäßes
nur ganz wenig aus der Senkrechten abgelenkt zu werden braucht. Der am Fördergefäß
aasgelenkte Bügel 43 wird in die in den Fig. 1 und 4 dargestellte Stellung nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung stets eindeutig dadurch gebracht, daß das Fördergefäß
auf einen in Fig. 5 bis 7 dargestellten, unten im Kippgefäß vorgesehenen Drehteller
44 aufgesetzt wird. Der Drehteller hat einen federbelasteten Bolzen 45 mit daran
aasgelenktem Winkelhebel 46, durch den der Elektroschalter 47 betätigt wird, sobald
das Fördergefäß in das Kippgefäß eingesetzt ist und auf dem Drehteller steht. Der
Schalter 47 gibt ein Leuchtschild »Kübel im Gefäß« kund und schaltet über ein Elektroventil
den Motor mit dem Kettenrad 49 ein, der mittels der Kette 50 und des Kettenrades
51 den Drehteller 44 in Umdrehung versetzt, der auf der Drehtellerachse 52 befestigt
ist. Um zu erreichen, daß der Kübelbüge143 in allen Fällen in die kippgerechte Lage
gedreht wird; wird die Anordnung so getroffen, daß der Drehteller 44 bzw. das mit
ihm verbundene Kettenrad 51 bei jedemKippvorgang um etwa 180°, vorteilhaft maximal
190°, gedreht wird. Der Teller nimmt dabei das Fördergefäß bis in die vorgeschriebene
Lage mit. In dieser wird das Fördergefäß z. B. durch Anschläge od. dgl. festgehalten.
Das Mitnehmen des Fördergefäßes vom Drehteller 44 wird z. B. durch seitlich angeordnete
federgelagerte Nocken 48 durch Reibung oder durch Anschläge am Fördergefäßboden
bewirkt. Die Nocken sind am Drehteller 44 mit Bolzen 58 federnd befestigt. Steht
das Fördergefäß in der gewünschten Lage fest, so kann sich der Telller unter dem
Fördergefäßboden weiterdrehen, bis er seinen vorgesehenen Weg beendet hat. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß sich beim Kippen das Fördergefäß in einer Stellung
befindet, in der der Bügel des Fördergefäßes das Herausrutschen oder -fallen der
Berge aus dem Fördergefäß nicht stört.
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Um ein Herausfallen des Fördergefäßes aus dem Kippgefäß beim Kippen
zu verhüten, ist seitlich des Kippgefäßes ein elektropneumatisch gesteuerter Sperrhaken
angeordnet. Seine Steuerung erfolgt im Einklang mit der Beaufschlagung des Preßluftzylinders
26, indem beim Rückwärtsfahren der Haken inSperrstellung geht und beim Vorwärtsfahren
sich wieder öffnet.
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Nach dem übersichts- und Stromlaufplan nach Fig. 8 wird für den Betrieb
der erfindungsgemäßen Entleerungsanlage beispielsweise noch von folgenden Vorrichtungen
Gebrauch gemacht: Leistungsschalter ....................... 101 Steuerschalter mit
Hilfswalze ............ 102
Endschalter im Schacht .................
103 Positionsschalter am Teufenzeiger für Sicherheitsstrom der Schachtklappe dritte
Sohle ............................... 104 Positionsschalter am Teufenzeiger für
Sicherheitsstrom der Schachtklappe vierte Sohle ...............................
105 Positionsschalter am TeufenzeigerfürStromzuführung der Kippvorrichtung .......
106 Positionsschalter am Teufenzeiger für 50 °/o-Kontakt ............................
107 Positionsschalter am Teufenzeiger für 50 %-Kontakt zur überwachung der Fahrgeschwindigkeit
beim Absetzen und Wiederaufnehmen des Führungsschlittens am Spannlager
...................... 108 Endschalter am Teufenzeiger ............
109
Notschalter an der Sicherheitsbremse 6 A 110 Druckknopf »AUS«
beim Machinisten ... 111 Druckknopf »Ein« beim Maschinisten ... 112 Drehrichtungsschalter
.................. 113 Schalter für Seilrevisionsfahrt 350 A . . . . . 114 Druckknopf
»Endschalter-überbrückung« 115 Druckknopf »Note< .....................
116 Fliehkraftschalter ...................... 117 Schalter an der Schachtklappe
dritte Sohle 118 Schalter an der Schachtklappe vierte Sohle 119 Positionsschalter
an der Kippvorrichtung für Wagenstellungsanzeige und Sicherheitsstrom sowie zum
Schließen der Schachtklappe vierte Sohle ............ 120 Spindelschalter
am Kippmotor für Kippstellungsanzeige des Kippgefäßes mit 15-A-Mikroschalter ..................
121 Positionsschalter am Kippwagen für Leuchtfeld »Kippwagen im Schacht« ........
122 Druckschalter beim Maschinisten mit Verriegelung für Druckschalter 124 und Entriegelung:
steuert Elektroventil »Kippwagen vor« ......................... 123 Druckschalter
beim Maschinisten mit Verriegelung für Druckschalter 123, steuert den Gleichstrommagnet
142 .......... 124 Positionsschalter an der Kippvorrichtung zur Steuerung
des Zeitrelais 170 und des Leuchtfeldes »Kippbereit« ............ 125 Schlüsselschalter
beim Maschinisten für Hauptventil 140 und Spannungsgabe der Kippvorrichtung .....................
126 Druckschalter beim Maschinisten zum Steuern des Elektroventils 144 der Schachtklappen
dritte Sohle ........... 127 Druckschalter beim Maschinisten -zum Steuern
des Elektroventils 145 der Schachtklappen vierte Sohle ................. 128 Schlüsselschalter
beim Maschinisten zur Spannungsgabe an "Schalter 131 zum Bedienen der Schachtklappen
vom Sohlenanschlag dritte Sohle ................. 129 Schlüsselschalter beim Maschinisten
zur Spannungsgabe an Schalter 132 zum Bedienen der Schachtklappen am Sohlenanschlag
vierte Sohle ................ 130 Schwenkschalter am Anschlag dritte Sohle zum Bedienen
der -Schachtklappen dritte Sohle ............................... 131 Schwenkschalter
am Anschlag vierte Sohle zum Bedienen der Schachtklappen vierte Sohle ...............................
132 Positionsschalter am -Kippgefäß zur Steuerung des Zeitrelais 172 zum Drehen
des Fördergefäßes im Kippgefäß .......... 133 Positionsschalter an der Kippvorrichtung
zur Steuerung des Zeitrelais 171 für EUtroventi1146 am Kippmotor. .............
134 Hauptschütz 600 A .................... 135
Schütz »Fndschalter-überbrückung«
...... -136 Hilfsschütz »Läuferkurzschluß« .......... -137 Schütz
Läuferkurzschluß zweimal 300 A .. 138 Bremsauslösemagnet 15 cmkg ............
139 Elektro-Durchgangsventil als Hauptventil für Luftzufuhr der Kippvorrichtung
.... 140 Vierwege-Elektroventil für Kippwagen .... 141 Gleichstromsperrmagnet,
Hub 20 mm, 3 kg 142 Vierwege-Elektroventil für Kippmotor .... 143 Vierwege-Elektroventil
für Schachtklappen dritte Sohle . . ........................ 144 Vierwege-Elektroventil
für Schachtklappen vierte Sohle .......................... 145 Elektro-Durchgangsventil
NW 40 mit Mindestmengeneinstellung ................ 146 Vierwege-Elektroventil für
Kippgefäß-Drehmotor ............................... 147
Leuchtmelder »Kippwagen
im Schacht« . . 150 Leuchtmelder »Läufer kurzgeschlossen« . . 151 Leuchtmelder »Endschalter
überbrückt« . . 152 Leuchtmelder »Schacht frei« ............ 153 Leuchtmelder
»Schachtklappen dritte Sohle auf« ................................ 154 Leuchtmelder
»Schachtklappen dritte Sohle zu« .................................. 155 Leuchtmelder
»Schachtklappen vierte Sohle auf« ................................ 156 Leuchtmelder
»Schachtklappen vierte Sohle zu« ..................... ............ 157 Leuchtmelder
»5°<c ..................... 158 Leuchtmelder »90°« ....................
159 Leuchtmelder »130°t< .................. 160 Leuchtmelder »Schachtklappe nicht
betreten, öffnet automatisch« dritte Sohle .... 161 Leuchtfeld »Schachtklappe
nicht betreten, öffnet automatisch« vierte Sohle... -.. 162 Leuchtfeld »Kippbereit«
................ 163
Leuchtfeld »Kübel im Gefäß« ........... 164 Mindestdruckschalter
4,1 bis 5,3 atü ...... 1,65 Sicherungen für Bremslüfter dreimat 15A. . 166
SicherungenfürSteuerspannungzweima115A 16'7 Sicherungen für Spannungsmesser zweimal
6 A. ................................ 168 Sicherungen für Steuerumspanner 380/220
V 169 Zeitrelais, anzugverzögert,einstellbar 0,5 bis 15 Sekunden ..........................
170 Zeitrelais anzugverzögeTt, 0 bis 5 Sekunden 171 Zeitrelais-abfallverzügert,
0 bis 10 Sekunden 172 Steuerumspanner 380/220 V, 1 kVA ...... 173
Stromwandler 350/5 A .................. 174 Steuerwiderstand .......................
175 Seilrevisionswiderstand .................. 176 Motor 130 kW, 380 V, 242
A, 985 U/Min.
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(Rotor 410 V 213 A) ................. 177 Selengleichrichter
....................... 178 Strommesser 0 bis -350/600A ............ 179
Spannungsmesser 0 bis 400 V ............ 180 Die Bedeutung dieser Vorrichtungen
.für das Verfahren -gemäß der Erfindung soll im folgenden beispidisweise erläutert
werden: Angenommen, das aufwärts fahrende Fördergefäß nähert sich der z. B. vierten
Sohle, auf der sich die erfindungsgemäße Kippvorrichtung befindet,bei geschlossenerSchachtklappe,
dann leuchtet, durch den Schalter 119 gesteuert, das
rote
Leuchtfeld 157 in der Maschinenkammer auf. Zum öffnen der Schachtklappe betätigt
der Abteuf-Fördermaschinist den Drucktaster 128 und legt damit das Elektroventil
145 an Spannung. Die damit verbundene Umsteuerung der Druckluft im Druckluftzylinder
der Schachtklappe führt zum öffnen derselben. Gleichzeitig leuchtet durch den mit
der Sahachtklappenachse durch Kettentrieb kraftschlüssig verbundene Schalter 119
das gesteuerte grüne Leuchtfeld 156, und das rote Leuchtfeld 157 erlischt. 'Ferner
wird bei geöffneter, d. h. senkrecht stehender Klappe durch den Schalter 119 die
Brücke 201 bis 202 in den Sicherheitsstromkreis gelegt. Kurz nach dem öffnen der
Schachtklappe wird derSchalter 105 vom Teufenzeiger geöffnet. Ist dann der Strompfad
201 bis 202 im Schalter 119 ebenfalls offen (er ist offen bei geschlossener Schachtklappe),
so fällt sofort die Sicherheitsbremse ein und führt damit zum Abschalten der gesamten
Anlage. Wenn also die Schachtklappe nicht geöffnet ist, erreicht auch nicht einmal
der Führungsschlitten die Höhe der vierten Sohle. Der Schalter 105 schließt, nachdem
das Fördergefäß die Schachtklappe durchfahren hat. Durch Betätigen des Verriegelungsknopfes
vom Drucktaster 128 wird das Elektroventil 145 spannungslos und steuert den Zylinder
der Klappe um und schließt dieselbe. Das grüne Leuchtfeld 156 erlischt, und das
rote Leuchtfeld 157 leuohtet auf. Die Brücke 201 bis 202 im Schalter 119 wird geöffnet.
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Zur Erläuterung der Steuerung beim Betrieb der Fördergefäß-Kippvorrichtung
sei angenommen die Fördergefäß-Kippvarriahtung stehe in der Ruhestellung, also »Schacht
frei«.
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Dies ist für den Fördermaschinisten erkenntlich durch das grüne Leuchtfeld
153. Gesteuert wird dieses Leuchtfeld durch den Schalter 120 (37), der vom Spurkranz
des Kippwagens betätigt wird. Fährt das gefüllte Fördergefäß, von der Schachtsohle
kommend, durch die in der beschriebenen Form geöffnete Schaohtklappe der vierten
Sohle in die Bereitschaftsstellung oberhalb der Kippvorrichtung, wird vom Teufenzeiger
der Schalter 106 angefahren. Durch die Kontaktgabe dieses Schalters erhält das Hauptventil
140 (ein Elektro-Durchgangsventil NW 40) über den Schlüsselschalter 126 Spannung.
Das Ventil öffnet und gibt erst in diesem Augenblick der Druckluft den Weg zur Kippvorrichtung
frei, also in Abhängigkeit von der Fördergefäßstellung und dem vom Maschinisten
eingelegten Schlüsselschalter 126. Dieser Schalter wird nur bei der Bergeförderung
eingelegt, somit ist bei der Seilfahrt und bei der Materialbeförderung die Kippvorrichtung
ohne Druckluft und kann dann natürlich auch nicht betätigt werden.
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Beim Bergefördern muß also 1. das Fördergefäß in der Kippstellung
stehen, damit der Schalter 106 vom Teufenzeiger betätigt wird; 2. der Schlüsselschalter
126 muß eingelegt sein, erst dann wird das Ventil 140 an Spannung gelegt und die
Druckluftleitung geöffnet. Ferner läuft die gesamte Steuerspannung für die anderen,
zum Betrieb der Kippvorrichtung erforderlichen Elektroventile über diese Schalter
106 und 126.
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Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann die Kippvorrichtung
in keiner Richtung auch nur 1 cm bz;vegt werden. Der Schalter 106 bleibt
für einen Schachtweg von etwa 3 m eingeschaltet. Das Fördergefäß muß somit genau
in der Kippstellung stehen.
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Steht das Fördergefäß in Kippbereitschaft, betätigt der Fördermaschinist
den Drucktaster mit Verriegelung 123 und legt damit Spannung an das Elektroventil
141. Die Druckzylinder 26 werden der Vorschubrichtung entsprechend mit Druckluft
beaufschlagt. Der Kippwagen verläßt die hintere Endstellung und rollt in die vordere
Endstellung unter das Fördergefäß. Gleichzeitig wird der Sperrhaken, der das Fördergefäß
beim Kippen im Kippgefäß festhält, vom gleichen Elektroventil pneumatisch geöffnet.
Beim Verlassen der hinteren Endstellung erlischt das vom Schalter 120 gesteuerte
Leuchtfeld 153 »Schacht frei«. Ferner wird dem Elektroventil 145 die Spannung durch
öffnen des Strompfades 205-206 im Schalter 120 genommen. Die Phase R zum Elektroventil
145 für die Betätigung derSchachtklappe der vierten Sohle ist also über den Schalter
120
geführt. Verläßt der Kippwagen die hintere Endstellung nur wenige Zentimeter,
wird automatisch die Schachtklappe der vierten Sohle geschlossen.
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In der vorderen Endstellung des Kippwagens betätigt derselbe mit einem
Schaltring 35 den Schalter 122, der ein Leuchtfeld 150 »Kippwagen
im Schacht« steuert. Der Kippwagen steht nun zentimetergenau unter dem Fördergefäß.
Durch Lösen der Schnellschlußbremse der Abteufbobine wird das Fördergefäß »hängen«
gefahren und in das Kippgefäß gesetzt. Der Fördergefäßboden steht im Kippgefäß auf
dem pilzförmigen Drehteller 44. Durch Betätigen des Schaltstößels 45 durch den Fördergefäßboden
wird der Schalter 133 eingeschaltet und das Leuchtfeld 164 »Kübel im Gefäß« gesteuert
und das abfallverzögerte Zeitrelais 172 an Spannung gelegt. Über das Zeitrelais
172 erhält das Elektroventil 147 Spannung, und dadurch erhält der mit dem Drehteller
durch Rollenkettentrieb verbundene Drehkolbenmotor Luft zum Drehen des Fördergefäßes
in die kippgerechte Lage.
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In der Entleerungsstellung rutscht das Fördergefäß im Kippgefäß einige
Millimeter vor und könnte dadurch den Schalter 133 umschalten. Damit wäre ein Drehrichtungswechsel
des Drehmotors verbunden. Das abfallverzögerte Zeitrelais 172 hält die Spannung
aber so lange fest, bis das Fördergefäß aus demKippgefäß herausgezogen ist. Nach
etwa 10 Sekunden schaltet das Elektro-Vierwegeventi1147 den Drehmotor um und dreht
den Drehteller wieder in Bereitschaft. Nach Erscheinen des gelben Leuchtfeldes »Kübel
im Gefäß« betätigt der Fördermaschinist den Schalter 124. Damit wird bewirkt, daß
der Schalter 123 entriegelt (der Schalter hat Einzel- und Gruppenverriegelung),
das Elektroventil 141 spannungslos, die Drehrichtung in den Druckzylindern umgekehrt
und der Sperrhaken geschlossen wird. Gleichzeitig erhält der gleichstromerregte
Sperrmagnet 142 über den Selengleichrichtern 178 Spannung. Die Sperrklinken 24 werden
in Sperrstellung gezogen. Ferner geht das Schaltkurvenstück 25 in Schaltstellung.
Der Kippwagen fährt mit dem im Kippgefäß stehenden Fördergefäß zurück über den Bergebunker.
Der Kippwagen wird dort mit den Sperrklinken gegen die Sperrklinkennocken 31 festgesetzt.
In dieser Stellung, der Kippstellung, wird der Schalter 125 von der Sohaltkurve
geschlossen. Dieser Schalter hat Arbeits-
kontakte und steuert das Leuchtfeld 163 »Kippbereit« |
und das Zeitrelais 170. |
Das anzugsverzögerte Zeitrelais ist von 0,5 |
bis 5 Sekunden einstellbar und legt das Elektroventil |
143 an Spannung. Dieses Elektroventil schaltet den |
Druckluftmotor 15 über den Schaltzylinder 21 in die |
Drehrichtung »Kippen«. Nach dem Umschalten des |
Kippmotors in die Drehrichtung »Kippen« wird durch |
das anzugsverzögerte Zeitrelais 172 das Durchgangs- |
ventil 146 am Kippmotor geöffnet und das Kipp- |
gefäß durch den anlaufenden Kippmotor in die Ent- |
leerungsstellung gedreht. In der Entleerungsstellung |
wird durch einen am großen Kettenrad angebrachten |
Schaltnocken der Schalter 134 geöffnet und durch |
Schließen des Elektroventils 146 am Kippmotor die |
Drehbewegung beendet. (Das geschlossene Elektro- |
ventil iäßt eine geringe einstellbare Luftmenge durch, |
die nur ziim Rückdrellen des Kippgefäßes ausreicht.) |
Durch den Spindelschalter 21 werden die L eucht- |
felder 1'3 = 5@, 159 = 90° und 169 = 130° ge- |
steuert. die dem Förders-vascl@i# iste:l de-. KinWerlauf |
a^Z21a:=i. _'r<<@'i1 Ablauf der ein-z5_ellten S-haltzeit
des |
Zeitelais"-i0 _1s @lnktrpve_ai1141.13 spa=,nungs- |
lo; u-! dadarc'i der Drucklurtraotor auf B.ücklauf |
>~' 7. 1 ! |
ur:-cs_ ae,@. DieLn@_°11j;?@in Dez se_-_hY.^.ii.,__ |
d,--, gefi'@e@ ist durchye-nen meehaniSCheil An- |
Hat li=:g ?'n:-e?_. Hat d.-i- @'t@i=erscllieber zum
Dreh- |
cesj'Li@i lsütmotors eine Rückstell- |
f;.c?e@ dann ;:erden |
-o- |
; >iuJ-°vh E';kti |
für |
Dreiwegev;ntile beiiö:igt. Lee `-Iei':veav=u^g e i_@@@=. El.@lc- |
., |
als K1Px@aT'tptpr dient zum Dreh- |
121 %11 Wendesv1^e.nz an S`C'.2lie des Elek- |
. irurh !'öctitia@'__ d@@S Druck- |
tastersv_ird c,J.;."elctasi-er1??. eil_rie@eit, liber |
das Ei_@?@t~a rca`_1 die Druckri C ht"@_g
i:-? cie Von- |
schiibzyiin lerne a°@lndert und dadurch der Kippwagen |
in die vordere End@@tellung gefahren. 'hch Aufleuch- |
ten des Lriicht#'eldes 150 wird das Fördergefäß mit |
der Bobhie aus dem Kippgefäß gehoben. Durch Auf- |
hebung der Eit=_zel-rerriegelnng des Schalters 123 |
wird d:,s E'ekt@o,=entil 141 wieder spannungslos, lind |
der Kippwagen rollt in die hintere Endstellung. Das |
Leuchtfeld 153 >>Schacht frei<: erhält Spannung durch |
den Schalter 120, falls &.r Kippwagen richtig in der |
Endstellung steint. Gleichzeitig wird durch ein ande- |
res Kontaktpaar des Schalters 120 die Brücke 201-202 |
geschlossen, damit der Sicherheitsstromkreis ge- |
schlossen bleibt. wenn der vom Teufenzeiger ge- |
steuere Schalter 105 bei der Rückfahrt des Förder- |
gefäßes geöffnet wird. |
Der Kippwagen muß also, wenn das Fördergefäß |
von und zu der viertele Sohle fährt, in der hinteren |
Endstellung stehen; andernfalls fällt die Sicherheits- |
bremse ein. In der Endstellung des Kippwagens wird |
auch der Strompfad 205-206 im Schalter 120 ge- |
schlossen und dadurch die Phase R an das Elektro- |
ventil 1.45 gelegt, welches die Schachtklappen wieder |
öffnet. Das Fördergefäß kann nun wieder zur Schacht- |
sohle gefahren werden. |
Ergänzend sei noch bemerkt, daß die in der Be- |
schreibung erwähnten elektrischen und mecha~iisrhen |
Vorrichtungen und Apparate unter den angegebenen |
Bezeichnungen im Handel erhältlich sind. |
Die Förderung gemäß der Erfindung wird zweck- |
mäßig so ausgebildet, daß die Förderung im Schacht |
z. B. vom Fördermaschinisten und einem Anschlägen |
auch von Hand betrieben werden kann, z. B. bei |
Personenbeförderung, Seilrevisionen oder dergleichen Vorgängen.