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Lastfahrzeug mit einer Be- und Entladevorrichtung am Fahrzeugende
Die Erfindung bezieht sich auf ein Lastfahrzeug mit einer Be- und Entladevorrichtung
am Fahrzeugende, die eine den beweglichen rückwärtigen Teil des Fahrzeugbodens bildende
Hubplattform sowie hierfür seitliche Führungen und eine Hubeinrichtung umfaßt.
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Derartige Lastfahrzeuge sind schon in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. So ist bei einem Lastfahrzeug der rückwärtige Teil des Fahrzeugbodens an
Seilen aufgehängt, die über Rollen in seitlichen Trägern geführt sind und durch
eine Winde betätigbar den Teil zum Boden absenken oder in die Ebene des Fahrzeugbodens
anheben können. Zu diesem Zweck müssen das Fahrzeugende und die zur Seilführung
dienenden Träger weit über die Hinterachse des Fahrzeugs hinausragen, um Raum für
das Absenken des hinteren Bodenteils zu geben. Das gleiche gilt für ein anderes
bekanntes Fahrzeug, bei dem am Fahrzeugende innerhalb des Laderaumes senkrechte
Führungen an den Seitenwänden vorgesehen sind, an denen eine horizontale Ladeplattform
auf und ab bewegbar ist, z. B. mit Hilfe von hydraulischen Zylindern. Die Plattform
kann - zur Beladung mehrerer Etagen im Fahrzeug - in verschiedene Stellungen gehoben
oder gesenkt werden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anordnung besteht darin,
daß die senkrechten Führungen, die fest am Fahrzeug befestigt sind, bis nahe über
den Boden reichen müssen und die Bodenfreiheit des Fahrzeuges erheblich beeinträchtigen.
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Es ist weiter bekannt, die senkrechten Führungen für eine schlittenförmige
Hubplattform unmittelbar am Fahrzeugende vorzusehen. Um die Last von einer der Ladeetagen
des Fahrzeuges zugleich mit der vom Hubschlitten unterstützten Plattform auf den
Schlitten und umgekehrt bringen zu können, muß der Schlitten nach unten weggefahren
werden. Um dies zu ermöglichen, wird die Last mit der Plattform auf Haltebahnen
der nach den Seiten aufgeklappten Laderaumtüren vorübergehend unterstützt, welche
Verlängerungen der Seitenwände und der daran befestigten Rollgänge für die Plattformen
bilden. Die senkrechten Führungen reichen hier nur bis zum Fahrzeugboden. Die Führungsfläche
für den Schlitten wird dadurch außerordentlich kurz, so daß nur bei sehr schwerer
und kräftiger Ausbildung der Teile größere Lasten bewältigt werden können.
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Um wenigstens einen Teil der dargetanen Nachteile zu beheben, ist
es auch schon bekannt, bei einem Lastfahrzeug der eingangs genannten Art die Führungen
schräg anzuordnen und die horizontale Hubplattform sicher an den seitlich angeordneten
Führungen zu heben und zu senken. Bei diesem bekannten Fahrzeug bildet die Hubplattform
zugleich die hintere Wagenklappe. In ihrer oberen Stellung befindet sie sich gerade
an der Hinterkante des Fahrzeugbodens und kommt in ihrer abgesenkten Stellung in
erheblichem Abstand von dem Fahrzeug am Boden zur Ruhe. Bei dieser bekannten Anordnung
muß zum Entladen das Lastfahrzeug halten, worauf die hintere Klappe abgeklappt und
in einer horizontalen Stellung an einem Hubrahmen verriegelt wird. Danach können
die Lasten vom Fahrzeugboden auf die Plattform gebracht und dann die Plattform abgesenkt
werden. Beim Beladen erfolgt der Vorgang umgekehrt. Gegenüber den bekannten Lastfahrzeugen
mit senkrechten Führungen bringt diese bekannte Anordnung lediglich insoweit einen
Vorteil, als durch die Schräglage der Führungen die Führungsflächen länger gehalten
werden können und damit bei leichter Bauart eine sichere Führung auch schwerer Lasten
gewährleistet ist, ohne die Fahrzeughöhe oder dessen Bodenfreiheit zu beeinträchtigen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lastfahrzeug der eingangs bezeichneten
Art zu schaffen, bei dem die Vorteile einer sicheren Führung der Plattform bei einer
Anordnung ausgenutzt werden, bei der die Last
in einem Zuge aus
einer abgesenkten Stellung am Erdboden unmittelbar hinter dem Fahrzeug in eine angehobene
Stellung in Höhe des Fahrzeugbodens, und zwar innerhalb des Laderaumes und umgekehrt
gebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die innerhalb
des Fahrzeuges angeordneten Führungen so schräg verlaufen, daß die abgesenkte Hubplattform
völlig außerhalb der durch die hintere Fahrzeugkante verlaufenden Vertikalebene
zu liegen kommt. Die Hubplattform, die einen beweglichen Teil des Fahrzeugbodens
bildet, wird bei dieser neuen Anordnung bei jedem Hub zwischen einer angehobenen
Stellung innerhalb des Laderaumes und einer abgesenkten Stellung hinter der Fahrzeugrückseite
bewegt. Sie wird also gleichzeitig angehoben oder abgesenkt und seitlich in bzw.
aus den Laderaum gebracht. Obwohl also das Lastgut mit der neuen Anordnung bequem
erreichbar und handhabbar außerhalb der Grundfläche des Lastfahrzeuges aufgenommen
oder abgesetzt wird, ist die Hubplattform ein Teil des Wagenbodens, d. h. stets
in der Gebrauchsstellung, so daß schon während der Fahrt Lasten auf dieser Plattform
abgesetzt werden können, so daß der Lade- und Entladevorgang beschleunigt wird.
Das ist vor allem bei Lastfahrzeugen wichtig, die z. B. für die Bahn oder für Kaufhäuser
od. dgl. Lasten an verschiedene Stellen, z. B. in einem Stadtbezirk, bringen müssen,
bei denen also die Fahrt ständig durch Lade- und Entladevorgänge unterbrochen wird.
Der Beschleunigung dieser Vorgänge dient aber auch die frei zugängliche Lage der
Hubplattform in der abgesenkten Stellung. Schließlich ist die Hubplattform an den
schrägen Führungen sicher und großflächig geführt, so daß auch schwere Lasten sicher
aufgenommen werden können. Zugleich kann die Hubplattform trotz dieser sicheren
Führung vom Erdboden aus auch in mehrere Stellungen innerhalb des Fahrzeuges gebracht
werden, um ein Beladen mehrerer Etagen zu ermöglichen, ohne die Bauhöhe des Fahrzeuges
zu vergrößern.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht eines
mit einer Be- und Entladevorrichtung versehenen Lastkraftwagens, F i g. 2 einen
vergrößerten Längsschnitt durch den hinteren Teil des in F i g. 1 dargestellten
Lastkraftwagens, F i g. 3 eine Draufsicht auf Teile eines Seilzuges der Vorrichtung
in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 Teile des Seilzuges in perspektivischer Darstellung,
F i g. 5 einen motorischen Antrieb für den Seilzug, F i g. 6 eine Sicherheitseinrichtung
des Seilzuges, F i g. 7 eine weitere mechanische Sicherheitseinrichtung des Seilzuges,
F i g. 8 einen waagerechten Schnitt durch den hinteren Teil der Seitenwand eines
Lastfahrzeuges mit der Be- und Entladevorrichtung, F i g. 9 einen Längsschnitt durch
den hinteren Teil des Laderaumes mit einer abgewandelten Form der Vorrichtung, F
i g. 10 einen Querschnitt durch den in F i g. 9 dargestellten Laderaum.
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In den F i g. 1 und 2 ist die Be- und Entladevorrichtung dargestellt,
welche an einem Lastkraftwagen befestigt ist, der ein Führerhaus 1.0, einen Laderaum
11 und Räder 12 aufweist. Innerhalb des Laderaumes 11 befindet sich der Fahrzeugboden
als Ladefläche 13, die kurz vor dem hinteren Ende 15 des Laderaumes endet, welcher
mittels nicht dargestellter Klappen, Türen od. dgl. verschließbar ist. Die Be- und
Entladung erfolgt vom hinteren Ende der Ladefläche her. An den beiden Seitenwinden
des Laderaumes bzw. an den Innenseiten derselben sind Führungsschienen 16 vorgesehen,
die in Fahrtrichtung des Lastkraftwagens schräg nach oben ansteigend verlaufen.
Die Führungsschienen 16 sind über Distanzstücke an den Seitenwänden befestigt, so
daß zwischen ihnen und den Seitenwänden ein Abstand vorhanden ist. Die Führungsschienen
16 verlaufen parallel zueinander und bilden die Laufbahn für Rollen 17, welche auf
der Ober- und Unterkante der Führungsschienen 16 abrollen. Die Rollen 17 sind an
einem Rahmengestell befestigt, das aus einer oberen und unteren Längsstrebe 18,
19 besteht, welche mittels Streben 20 und 20a miteinander verbunden sind. Sämtliche
Streben des Gestells sind z. B. aus Winkelprofilen hergestellt. Die Längsstreben
18, 19, die sich beiderseits der Führungsschienen 16 befinden, sind mittels
einer Hubplattform 21 starr miteinander verbunden. Die Plattform 21 ist so gestaltet,
daß sie die Ladefläche 12 über deren hinteres Ende 14 hinaus verlängert und,/oder
ergänzt.
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Die Hubplattform 21 bildet mit den beiden Längsstreben 18,19 einen
einheitlichen Körper, der entlang der Führungsschienen 16 verschieblich ist und
somit in verschiedene Höhenlagen überführbar ist. In F i g. 2 ist mit vollen Linien
die Stellung der Trageinrichtung 21 wiedergegeben, in welcher sie außerhalb des
Laderaumes des Lastkraftwagens hinter demselben und unterhalb der Ladefläche auf
dem Erdboden ruht. Die Darstellung in strichpunktierten Linien, die mit 21a bezeichnet
ist, gibt die Höhenlage der Trageinrichtung 21 wieder, in der sie die Ladefläche
13 des Laderaumes 11 verlängert oder ergänzt, und die mit 21b bezeichnete strichpunktierte
Darstellung der Trageinrichtung 21 zeigt eine weitere Stellung oberhalb der Ladefläche
13, in welche die Trageinrichtung 21 überführt werden kann.
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Um eine möglichst geringe Fuge an der Übergangsstelle zwischen der
Ladefläche 13 und der Hubplattform 21 zu erhalten, ist die Vorderkante 22 der Plattform
21 und die Hinterkante 14 der Ladefläche 13 in dem gleichen Winkel abgeschrägt,
in dem die Führungsschienen 16 ansteigen. An die Hinterkante 14 der Ladefläche 13
schließt sich eine mit gleicher Neigung wie die Führungsschienen 16 nach unten verlaufende
Deckplatte 23 an, die die unterhalb der Ladefläche 13 gelegenen Teile des Lastkraftwagens
nach hinten abschließt. Um das Besteigen der Ladefläche 13 bei abgesenkter Hubplattform
21 zu vereinfachen, ist es vorteilhaft, die Abdeckplatte 23 seitlich oder über die
gesamte Breite mit einer oder mehreren Stufen 24 zu versehen.
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Zum Anheben und Absenken der Hubplattform 21 dienen zwei Seile 25,
deren Enden bei 26 an den Seitenwänden des Laderaumes befestigt sind. Die Punkte
26 liegen oberhalb der größten Höhe, in die die Hubplattform 21 gehoben werden soll.
Von da ab verlaufen die Seile 25 nahezu parallel zu den Führungsschienen 16, zu
Rollen 27, die in Rollenböcken 28 gelagert sind. Die Rollenböcke sind entweder an
der Plattform 21 oder an der oberen Längsstrebe 18 einer jeden Gleitschiene befestigt.
Von den Rollen 27 steigen die beiden Seile 25 schräg nach oben zu Umlenkrollen
29
an, die an den Seitenwänden des Laderaumes befestigt sind. Von diesen Umlenkrollen
20 steigen die Seile 25 nahezu lotrecht zu weiteren Umlenkrollen 30 an, die mit
waagerecht angeordneten Drehachsen am Dach 31 des Laderaumes vorgesehen sind. Von
den Umlenkrollen 30 sind die beiden Seile 25 über zwei weitere Umlenkrollen 32,
die mit nebeneinander und lotrecht verlaufenden Drehachsen in der Mitte des Daches
31 angeordnet sind, zu einem Rollenblock 33 geführt und an demselben befestigt (siehe
F i g. 3).
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Aus den F i g. 2, 3 und 4 ist ersichtlich, daß der Rollenblock 33
ein Teil eines als Flaschenzug ausgebildeten Seilzuges ist. Der Rollenblock 33 weist
zwei oder mehrere Rollen 34 auf, denen zwei oder mehrere Rollen 35 eines Rollenblocks
36 gegenüberstehen, der nahe dem vorderen Ende des Laderaumes unter dem Dach 31
angeordnet ist. Dieser Seilzug weist ein Seil 38 auf, das bei 39 am Rollenblock
33 befestigt ist und von diesem ausgehend abwechselnd um die Rollen 35-34, 35-34
usw. geführt ist und schließlich über eine Umlenkrolle 40, die am vorderen Ende
des Verladeraumes unterhalb des Daches befestigt ist, läuft. Von der Führungsrolle
40 aus ist das Seil 38 nach unten zu einer Seiltrommel oder Winde geführt, die eine
Trommel aufweist, mittels welcher das Seil 38 aufgewunden und somit der Seilzug
betätigt wird.
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Bei der Betätigung des Seilzuges wird der Rollenblock 33 zum Rollenblock
36 hin gezogen. Mit ihm infolgedessen auch die beiden Seile 25, so daß die Hubplattform
21, an welcher die Seile 25 angreifen, emporgehoben bzw. längs den Führungsschienen
16 schräg nach oben verschoben wird.
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Die beiden Rollenblöcke 36 und 33 sind, wie aus F i g. 3 zu ersehen
ist, in Führungsschienen 37 aufgenommen, die sich unterhalb des Daches 31 des Laderaumes
11 befinden, so daß sich die Rollenblöcke nur entlang dieser Führungen bzw. längs
der Mittellinie des Daches bewegen können.
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Eine Antriebsart zur Betätigung des Seiles 38 ist in F i g. 5 dargestellt.
Sie weist einen Elektromotor 41 auf, der eine Welle 42 besitzt, welche über eine
Kupplung 43 mit einer Bremstrommel 44 verbunden ist. Die Bremstrommel 44 ist an
einer Antriebswelle 45 befestigt. Die Antriebswelle 45 gehört zu einem Schneckengetriebe
46, welches eine Untersetzung der Motordrehzahl bewirkt. Das Schneckengetriebe
46 weist eine Abtriebswelle 47 auf, an der eine Seiltrommel 48 befestigt ist. Der
Elektromotor 41 ist umschaltbar, so daß er in beiden Drehrichtungen laufen kann.
Die Kupplung 43 ist als überlastkupplung ausgebildet und schleift, wenn ein vorbestimmtes
Drehmoment überschritten wird. Dabei ist die Welle 42 des Motors mit einer Vorrichtung
versehen, mit deren. Hilfe eine Handkurbel zum Eingreifen gebracht werden kann,
wenn ein Handbetrieb erwünscht ist. In vielen Fällen kann ein zweiter, nicht dargestellter,
Elektromotor mit der Welle 42 verbunden sein, der für eine andere Betriebsspannung
ausgelegt ist. Dieser zweite Elektromotor kann z. B. mit der Batterie eines Lastkraftwagens
betrieben werden, während der Elektromotor 41 beispielsweise so ausgebildet sein
kann, daß er von ortsfesten Netzen gespeist werden kann. Damit ist es möglich, die
Be- und Entladevorrichtung an Ladeplätzen, bei denen ein elektrisches Versorgungsnetz
vorhanden ist, an diese Netze anzuschließen und nur an solchen Stellen, an denen
ein elektrisches Versorgungsnetz nicht vorhanden ist oder ungeeignete Spannungen
vorliegen, die Be- und Entladevorrichtung mit der Batterie des Lastkraftwagens zu
betreiben.
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Der Rollenblock 36, der auf Stützschienen 37 längsverschieblich aufgenommen
ist, wird, wie F i g. 6 zeigt, von einer Zugfeder 49 beaufschlagt, welche zwischen
einem festen Anschlag 50 des Rollenblockes 36 und einer Querschiene 51 angeordnet
ist. Die Querschiene 51 ist am vorderen Ende des Daches 31 des Laderaumes 11 befestigt.
Am Rollenblock 36 ist ein elektrischer Schalter 52 vorgesehen, der mit einem Betätigungsglied
53 versehen ist, welches längsverschieblich ist und an einem Anschlagwinkel 54 zur
Anlage kommt. Der Schalter 52 ist über Leitungen 55 mit dem Motorstromkreis verbunden.
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In der Normallage nimmt die Hubplattform 21 die mit 21 a bezeichnete
Stellung ein, in der sie die Ladefläche 13 nach hinten verlängert oder ergänzt.
Zum Be- und Entladen werden die hinteren Türen des Laderaumes geöffnet und die elektrische
Winde so betätigt, daß das Seil von der Seiltrommel abgewickelt wird und sich die
Plattform 21 infolge ihres Eigengewichtes absenkt, bis sie, wie F i g. 2 zeigt,
auf dem Erdboden ruht. Solange die Plattform 21 sich noch oberhalb des Erdbodens
befindet, übt ihr Gewicht einen Zug auf die Seile 25 aus, der auf den Rollenblock
33 übertragen wird, so daß dieser nach hinten gezogen wird und das Seil 38 gespannt
und somit der Rollenblock 36 ebenfalls, und zwar gegen die Feder 49 nach hinten
gezogen wird (bei Betrachtung der F i g. 6 nach links). Dadurch drückt der Rollenblock
36 auf das Betätigungsglied 53 und betätigt somit den Schalter 52 in der Weise,
daß der Motorstromkreis geschlossen wird und der Motor läuft. In dem Augenblick,
in dem die Hubplattform 21 mit dem Erdboden in Berührung kommt, werden die Seile
25 und infolgedessen auch das Seil 38 spannungslos, und die Feder 49 kann den Rollenblock
36 von dem Schalter 52 wegziehen, so daß der Stromkreis des Motors unterbrochen
wird. Dadurch kommt der Motor zum Stillstand, und es wird automatisch ein Bremsschuh
(nicht dargestellt) auf die Bremstrommel 44 zur Einwirkung gebracht. Der Schalter
52 dient somit als Schutzschalter, denn er stoppt den Motor in dem Augenblick, in
dem die Seile spannungslos werden, d. h. auch dann, wenn die Seile infolge eines
Hindernisses, das ein Absenken der Hubplattform verhindert, schlaff werden. Der
Schalter 52 verhindert in Verbindung mit der Bremsung aber auch, daß in einer Endlage
einige Windungen des Seiles 38 in verkehrter Richtung auf die Seiltrommel aufgewunden
werden.
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Zum Beladen des Lastfahrzeuges werden die Lasten oder Güter auf die
Hubplattform 21 gefahren und der Elektromotor so eingeschaltet, daß das Seil 38
aufgewunden wird und somit die Trageinrichtung entlang den Führungsschienen 16 so
lange schräg nach oben gezogen wird, bis sie eine gewünschte Höhe, z. B. die Höhe
der Ladefläche 13, erreicht hat und die Güter oder Lasten von der Hubplattform 21
auf die Ladefläche 13 gefahren werden können. Die Plattform 21 kann auch auf eine
größere Höhe angehoben werden, wenn z. B. Gegenstände auf bereits auf der Ladefläche
13 stehende Güter abgestellt werden sollen, oder auf Ladeborden, die an den Seitenwänden
des Laderaumes befestigt sind, verstaut werden sollen. Zum Abstoppen des Antriebes
in genau der Höhe, in der die Hubplattform 21 anhalten soll, dienen Schalter, die
beispielsweise an einer Seitenwand des Laderaumes befestigt sind und von einem Anschlag
oder einer
Strebe der Gleitschienen betätigt werden. Die Betätigung
des Elektromotors, d. h. die Einstellung auf Links- und Rechtslauf sowie das Ein-
und Ausschalten kann mittels einer Druckknopfsteuerung erfolgen. Außerdem ist, wie
bei 56 in F i g. 2 angedeutet ist, eine Türschaltereinrichtung vorgesehen, die denen
ähnlich ist, wie sie bei Aufzugstüren verwendet werden.
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Als Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung einer zufälligen oder
versehentlichen Betätigung der Be-und Entladevorrichtung bei geschlossenen hinteren
Türen des Lastkraftwagens können Unterbrecherschalter vorgesehen sein, die den Motorstromkreis
nur bei völlig geöffneten Türen schließen.
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Eine weitere mechanische Sicherheitseinrichtung, die mit den Gleitschienen
18,19 verbunden ist, dient dazu, eine Abwärtsbewegung der Hubplattform oder ein
Verkanten derselben in dem Fall zu verhindern, daß eines der beiden Seile 25 reißt
oder aus anderen Gründen schlaff wird. Diese Vorrichtung ist in F i g. 7 schematisch
dargestellt. An der oberen Längsstrebe 18 eines jeden Rahmengestells ist
ein Bremsklotz 57 angeordnet. An dem Bremsklotz ist ein Verbindungsstück 58 befestigt,
das durch eine Öffnung in einem der beiden Schenkel des Winkelprofils der Längsstrebe
18 hindurchtritt und mit einem Auge 59 versehen ist, das mittels eines Stiftes 60
an einem Hebel 61 angelenkt ist; der eine Nocke 62 aufweist, die auf dem gleichen
Schenkel der Längsstrebe 18 aufliegt, während das freie Ende 64 des Nockenhebels
61 ausgekehlt ist, so daß es sich dem Querschnitt des Seiles 25 anpaßt. Am unteren
Ende des Verbindungsstückes 58, d. h. an der Stelle, wo es mit dem Bremsklotz 57
verbunden ist, greift eine Druckfeder 63 an, die sich mit ihrem anderen Ende an
der Längsstrebe 18 abstützt und den Bremsklotz 57 gegen die Führungsschiene 16 zu
drücken sucht. Die Bewegung des Bremsklotzes wird jedoch so lange verhindert, wie
das Ende 64 des Nockenhebels an einem straff gespannten Seil 25 anliegt,
dessen Seilspannung so groß ist, daß die von der Druckfeder 58 auf den Hebel 61
übertragene Kraft nicht ausreicht, das Seil 25 seitlich auszulenken. Wenn die Spannung
des Seiles 25 unter einen bestimmten Wert absinkt, wird der Hebel 61 infolge der
auf ihn einwirkenden Kraft der Druckfeder 63 um den Stift 60 verschwenkt, so daß
das Seil 25 seitlich ausgelenkt und der Bremsklotz 57 von der Feder 63 gegen die
Führungsschiene 16 gedrückt wird.
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Die F i g. 8 zeigt den hinteren Teil der linken Seitenwand 65 eines
Laderaumes. Die Seitenwand 65 ist waagerecht geschnitten. Die Ladefläche 72 wird
nach hinten von einer Platte 71, die der Hubplattform 21 entspricht, verlängert.
Die Seitenwand 65 weist einen in den Laderaum vorspringenden Teil 66 auf, der einen
Hohlraum 67 bildet, der zur Aufnahme der Gleitschienen 69 einer abgewandelten Form
der Be-und Entladevorrichtung dient. Eine Führungsschiene 68 ist an dem zurückspringenden
Teil 66 der Seitenwand 65 so befestigt, daß zwischen dem zurückspringenden Teil
66 und der Führungsschiene 68 ein Abstand entsteht. An den beiderseitigen Gleitgestellen
69 sind Rollen 70 vorgesehen, die auf den Kanten der Führungsschiene 68 laufen.
Eine Platte 71 ist, wie bereits für die Hubplattform 21 beschrieben, an den Gleitgestellen
69 befestigt, jedoch so ausgebildet, daß zwischen der Ladefläche 72 und ihr ein
guter übergang und ein dichter Abschluß der Seitenkanten der Platte 71 mit den zurückspringenden
Teilen 66 gebildet wird. Zum Heben und Senken der Platte 71 dient ein Seilzug, der
bereits in den F i g. 1 bis 7 ausführlich dargestellt ist.
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In den F i g. 9 und 10 ist der Laderaum 74 des Lastkraftwagens oder
Lastfahrzeuges mit besonderen Einrichtungen zum Kübel- oder Behältertransport versehen
und weist eine Ladefläche 75 auf. An den Seitenwänden des Laderaumes sind Trag-
oder Stützschienen 76 befestigt, denen eine mittlere, z. B. T-förmige Trag- oder
Stützschiene 77 gegenübersteht, welche über Verbindungsstücke 78 unter der Mittellinie
des Daches 79 befestigt ist. Durch die Stütz- oder Tragschienen 76 oder 77 wird
über der eigentlichen Ladefläche 75 eine zweite Ladeebene gebildet, in welcher Behälter
80 verstaut werden können. Die Behälter 80 weisen Bodenräder 81 und seitliche Stützrollen
82 auf und können somit auf den Bodenrädern 81 auf die Hubplattform 21 gerollt werden
und nach Anheben in die Höhe der Ladelläche 75 auf derselben weiter gerollt werden,
oder aber bei Anheben der Hubplattform 21 in eine größere Höhe mit den Seitenrollen
82 auf die waagerechten Trag- oder Stützschienen 76 und/oder 77 gerollt werden.
Die Stützschienen 76, 77 sind bis nahe an die Führungsschienen 16 herangeführt,
so daß gewährleistet ist, daß die Seitenrollen 82 auf den Stützschienen 76, 77 aufliegen,
ehe die Bodenräder 81 des Behälters 80 die Hubplattform 21 verlassen haben, wenn
der Behälter auf die Stützschienen aufgerollt wird.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Be- und Entladevorrichtung ist
ausschließlich als Beispiel zu verstehen. Es sind zahlreiche Abwandlungen möglich.
So kann z. B. die Hubplattform 21 zur Vermeidung von Erschütterungen und Vibrationen
beim Aufsetzen auf den Erdboden mit Stoßdämpfern versehen sein. Sie kann auch bei
Lastfahrzeugen verwendet werden, die keine Seitenwände, sondern nur eine Ladepritsche
aufweisen, indem Stützpfosten angeordnet werden, an denen die Stützschienen 16 befestigt
werden können. An Stelle des Elektromotors zum Antrieb der Seilwinde kann ebensogut
ein hydraulischer Motor wie auch ein Verbrennungsmotor verwendet werden, z. B. der
Fahrmotor des Lastkraftwagens. Zur Betätigung der Seile 25 oder des Seiles 38 können
auch hydraulische oder pneumatische Arbeitsglieder, z. B. Druck-oder Vakuumzylinder,
verwendet werden.
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Weitere Abwandlungen der Vorrichtung sind möglich, wenn die Gleitgestelle
18, 19 ohne Rollen ausgebildet sind und entweder über Führungsschienen mit Querprofilen
oder in Rollensätzen, die an den Seitenwänden des Laderaumes befestigt sind, geführt
werden. Dabei müssen die Rollensätze schräg nach vorn und oben ansteigen, also entlang
der Mittellinie der beschriebenen Führungsschiene 16 verlaufen. Dabei sind die Rollen
möglichst reibungsfrei zu lagern. Bei rollenloser Führung können an den Gleitgestellen
Böcke befestigt sein, die auf den Kanten der Führungsschiene gleiten und deren Oberflächen
mit Werkstoffen versehen sind, die gute Gleiteigenschaften aufweisen.
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Die Be-und Entladevorrichtung gestattet ein schnelles und bequemes
Be- und Entladen von Fahrzeugen aller Art und an Ladeplätzen mit unterschiedlichen
Ladebedingungen. So kann die Hubplattform 21 z. B. so abgesenkt und angeordnet werden,
daß sie sich an das Förderende eines Rollenförderers anschließt, über den die zu
entladenden oder aufzuladenden Güter abtransportiert werden. Ein gleicher Förderer
kann bei
großen Fahrzeugen z. B. innerhalb des Fahrzeuges vorgesehen
sein und dort zum Weitertransport innerhalb des Laderaumes dienen. Bei der Formgebung
der Hubplattform 21 kann eine weitgehende Anpassung an die Ladegüter erzielt
werden. Sie kann z. B. als Rahmengestell ausgebildet sein und zur Aufnahme von Paletten
oder Kästen oder Palettenträgern dienen, während im Fahrzeug selbst Vorrichtungen
zur Aufnahme der Paletten, Kästen oder Palettenträger vorgesehen sein können.