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Photographischer Verschluß mit einer Einrichtung zur Auslöseverzögerung
Die Erfindung geht aus von einem photographischen Verschluß mit einem Antriebsorgan,
das wahlweise durch eine Hauptfeder allein oder durch diese und eine Zusatzfeder
gemeinsam antreibbar ist, wobei beim Spannen des Verschlusses unabhängig von der
Zeitstellung die Zusatzfeder zusammen mit der Hauptfeder in vollem Maße gespannt
wird, indem ein das Widerlager der Zusatzfeder tragender, bewegbarer Teil in die
der größten Spannung der Zusatzfeder entsprechende Lage übergeführt und dort festgehalten
wird, während vor Auslösung des Antriebsorgans die Festhaltung für den bewegbaren
Teil der Zusatzfeder gelöst wird und eine teilweise oder völlige Entspannung der
Zusatzfeder nach Maßgabe einer mit dem Belichtungszeit-Einstellorgan verbundenen
Steuerkurve erfolgt, so daß erst danach Haupt- und Zusatzfeder gemeinsam auf das
Antriebsorgan wirken.
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Die mit dem Gegenstand der Erfindung zu lösende, Aufgabe besteht darin,
bei einem Verschluß vorstehender Gattung die Voraussetzungen zu schaffen, daß unter"
Gewährleistung eines geringstmöglichen baulichen Aufwandes und eines Höchstmaßes
an Funktionssicherheit die Auslösung bzw. Freigabe gewisser, die, Belichtung beeinflussender
Einrichtungen vor dem eigentlichen Verschlußablauf selbsttätig und zum richtigen
Zeitpunkt herbeiführbar ist.
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Eine Lösung dieser Aufgabe, ist gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß dem die Haupt- und die Zusatzfeder und das Widerlager umfassenden Triebwerk
ein vor dem Verschlußablauf spannbares und in seiner Spannlage mittels einer Haltevorrichtung
festhaltbares Laufwerk zugeordnet ist, derart, daß das mit der Zusatzfeder zusammenwirkende
Widerlager nach seiner Freigabe die Haltevorrichtung des Laufwerks auslöst, welches
seinerseits am Ende seiner Ablaufbewegung durch Betätigen einer Sperre, den Verschlußantrieb
freigibt.
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Auf diese Weise ist bei einer Verschlußanordnung vorstehender Gattung
die Gewähr für eine zuverlässige sowie auf den gesamten Verschlußablauf zeitlich
exakt abgestimmte Steuerung einer die Belichtung beeinflussenden Einrichtung, beispielsweise
eines Blitzlichtgerätes, einer Springblende oder eines in die Kamera eingebauten
Klappspiegels, gegeben. Unabhängig davon, ob das Antriebsorgan des Verschlusses
allein durch die Hauptfeder oder durch diese und die Zusatzfeder gemeinsam seinen
Antrieb erhält, erfolgt die Auslösung bzw. Betätigung der betreffenden Einrichtung
durch das Laufwerk immer zu
einem Zeitpunkt, der dem Beginn des Belichtungsablaufs
der Kamera in günstigster Weise zugeordnet ist. Um die Bedienung einer mit dem erfindungsgemäßen
Verschluß ausgestatteten Kamera so einfach wie möglich zu gestalten, ferner der
Kamera ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit zu geben, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, Mittel vorzusehen, die beim Spannen des Verschlusses
außer der Haupt- und Zusatzfeder auch die Feder des Laufwerks in Spannlage überführen.
Bei einem Verschluß mit Durchschwingverschlußblättern läßt sich eine besonders zuverlässige
und in ihrem Aufbau unverwickelte Anordnung dadurch erreichen, daß der über eine
Kurbelstange mit dem Triebwerk verbundene Verschlußblätter-Antriebsring mit einem
Mitnehmer versehen ist, welcher beim Spannen des Verschlusses bewegt und unter gleichzeitiger
Mitnahme eines Arrns des Laufwerks letzteres entgegen der Wirkung seiner Antriebsfeder
in Spannlage# bringt.
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Eine besonders unverwickelte und aufwandsparende, Art des Zusammenwirkens
von Triebwerk und Laufwerk läßt sich dadurch erreichen, daß die einen Hebel umfassende
Haltevorrichtung des Laufwerks über einen Relaishebel mit dem beweglichen Widerlager
der Zusatzfeder in Wirkungsverbindung steht, welches nach seiner Freigabe entweder
den Relaishebel oder einen auf ihm gelenkig angeordneten, in seiner Einstellage-
durch einen Steller beeinflußbaren Stützhebel anschlägt und damit die Haltevorrichtung
auslöst.
Zur Zusammenarbeit mit einem Blitzgefät kann dem Laufwerk
des erfmdungsmäßen Verschlusses eine Blitz-Kontakteinrichtung zugeordnet sein.
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In der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 den erfindungsgemäßen
Objektivverschluß in einer teilweisen Draufsicht und in gespanntem Zustand, wobei
die Verschlußblätter die Schließstellung einnehmen, Fig. 2 die gleiche Teffansicht
des Objektivverschlusses bei halbabgelaufenem Triebwerk und in Offenstellung befindlichen
Verschlußblättern, Fig. 3 die wahlweise auf M- und X-Synähronisation umstellbare
Blitzkontakteinrichtung des Objektivverschlusses in einer Einstellage, die diese
Einrichtung vor dem Auslösen des Verschlusses einnimmt, Fig. 4 eine Seitenansicht
des X-Kontaktschalters unmittelbar vor Kontaktgabe, wobei mit strichpunktierten
Linien die Endlage des den Kontakt herbeiführenden Teils angedeutet ist, Fig.
5 die Blitzkontakteinrichtung in der gleichen Darstellung wie in Fig.
3, jedoch im Augenblick der Kontaktgabe auf den X-Kontaktschalter bei halb
abgelaufenem Verschluß, Fig. 6 eine Seitenansicht des X-Kontaktschalters
gemäß der in Fig. 5 eingezeichneten Pfeilrichtung, Fig. 7 einen Querschnitt
durch den vorderen Rohrstutzen gemäß der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie
14.
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In der Zeichnung ist mit 1 das Gehäuse eines photographischen
Objektivverschlusses bezeichnet. In diesem Gehäuse, das in der üblichen Weise aus
einer zylindrischen Außenwand la, einer Rückwand lb sowie einem aus der Zeichnung
nicht ersichtlichen, der Befestigung des Objektivverschlusses am Kameragehäuse dienenden
hinteren Rohrstutzen gebildet wird, ist eine an sich bekannte Verschlußgrundplatte
2 befestigt. Auf dieser sitzt ein der Aufnahme, des Objek-
tivs dienender
vorderer Rohrstutzen 3. Dieser ist in an sich bekannter Weise mit der Grundplatte
2, beispielsweise mittels mehrerer, in der Zeichnung der Einfachheit wegen nicht
näher veranschaulichter Schrauben, fest verbunden.
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In der Grundplatte 2 ist eine einenends aus der Rückwand la des Verschlußgehäuses
1 herausgeführte Spannwelle, 4 drehbar gelagert. Diese ,wiederum trägt eine
auf ihr drehbar angeordnete Scheibe 5. Auf der Spannwelle 4 lagert ferner
eine weitere Scheibe6. Letztere ist beispielsweise mittels eines Zapfens 6a mit
einem auf der Spannwelle 4 drehfest angeordneten Zahnrad7 forinschlüssig verbunden.
Zwischen den beiden Scheiben 5 und 6 ist eine um die Spannwelle,4
herumgeführte Windungsfeder 8 angeordnet, die an ihren Enden mit
je einer Abbiegung versehen ist. Mittels diesen Abbiegungen ist die demVerschlußantrieb
als Zusatzfeder dienende Windungsfeder 8 einenends an dem Anschlaglappen
5a der Scheibe 5, anderenends an einem ebenfalls axial gerichteten
Lappen 6b der Scheibe 6 derart abgestützt, daß im Falle einer relativen
Verdrehung der Scheibe 5 gegenüber der Scheibe, 6 die Feder gespannt
wird. Mit dem Zahnrad 7 kämmt ein weiteres, auf einer ortsfesten Achse
9 der Grundplatte 2 drehbar gelagertes Zahnrad 10. Diesem ist eine
ebenfalls auf der Achse 9 sitzende Scheibe 11 zugeordnet, welche durch
einen Stift 11 a mit dem Zahnrad 10 in formschlüssiger Verbindung
steht. An einem Lappen 1.1 b
der Scheibe 11 greift eine um die
Achse 9 herumgeführte Windungsfeder 12 an, deren freies Ende an einem auf
der Grundplatte 2 angebrachten ortsfesten Stift 13 anliegt. In Abhängigkeit
von der Einstellung des in der Zeichnung nicht weiter dargestellten, an sich bekannten
Belichtungszeitstellers des Verschlusses ist das Zahnrad 11 wahlweise entweder
durch die als Hauptfeder ausgebildete Windungsfeder 12 allein oder aber zwecks Erzielung
einer besonders kurzen Belichtungszeit von beispielsweise Ihooo Sekunde durch diese
und die vorerwähnte Zusatzfeder 8 gemeinsam antreibbar. Dies wiederum ist
abhängig von der Stellung eines mit dem Belichtungszeitsteller sowie der Scheibe
5 zusammenarbeitenden, nachstehend noch näher beschriebenen Organs. Die Aufgabe
dieses Organs besteht darin, die Scheibe 5, welche innerhalb des Triebwerks
die Funktion eines Widerlagers ausübt, entweder bis zur Entspannung der Zusatzfeder
8
ablaufen zu lassen oder aber diese in einer Stellung festzuhalten, in der
ihr Spannmoment erhalten bleibt. Merzu ist an der Scheibe 5 ein als Anschlag
ausgebildeter Lappen 5a vorgesehen, dessen äußeres Ende seitlich abgebogen ist.
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Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, weist die Scheibe
11 einen Lappen 11 c auf, der als Kurbelarm dient. Mit diesem ist
eine Schubstange 14 gelenkig verbunden, die anderenends an einem Ring
15 gelenkig angreift, welcher ebenfalls mit einem Anschlußlappen 15a versehen
ist. Der Ring 15 ist auf einem zylindrischen Ansatz 3a des vorderen Rohrstutzens
3
drehbar gelagert. Er dient dem Antrieb der Verschlußblätter 16, von
denen in der Zeichnung der Einfachheit wegen lediglich nur eines dargestellt ist.
Die beim Bewegungsablauf des Verschlusses in einer Richtung durchschwingenden Verschlußblätter
15
sind jeweils mittels eines Zapfens 17 an der Unterseite der Grundplatte
2 schwenkbar gelagert, während sie durch eine Stift-Schlitz-Verbindung
18 And 19 mit dem Antriebsring 15 in Treibverbindung stehen.
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Um das vorbesehriebene, im wesentlichen aus der Zusatz- und Hauptfeder
8 und 12, dem Widerlager 5
und den beiden Zahnrädern 7 und
10 gebildete Triebwerk 5 bis 13 in seiner in Fig.
1 dargestellten Gespanntlage halten zu können, dient ein an einem Lappen
5 b des Widerlagers bzw. der Scheibe 5 angreifender Rasthebel
20. Dieser ist im Ausführungsbeispiel als Winkelhebel ausgebildet. Außerdem ist
er auf einer Achse 21 entgegen der Wirkung einer Feder 22 schwenkbar gelagert. Dem
Rasthebel 20 ist ein ebenfalls schwenkbar auf einer Achse 23 angeordneter
zweiarmiger Zwischenhebel 24 zugeordnet. Der Zwischenhebel seinerseits ist durch
einen mit dem Auslöser der Kamera in Wirkungsverbindung stehenden Auslösehebel
25 betätigbar. Zu diesem Zweck weist der drehfest auf der Achse
26 gelagerte Auslösehebel 25 an seinem freien Ende einen Zapfen 25a
auf, welcher in der Bewegungsebene des Zwischenhebels 24 liegt. Dem Auslösehebel
25 ist ferner ein Anschlagstift 28 zugeordnet, mittels dessen seine
Drehbewegung in einer Richtung begrenzt und damit seine Endlage bestimmt wird.
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Während das Widerlager 5, wie vorstehend dargelegt, durch einen
mittels des Kameraauslösers betätigbaren, am Lappen 5 b einhakbaren
Rasthebel 20 in der Gespanntlage festhaltbar ist, dient zur Ab-
stützung der
das Spannmoment von Zusatz- und Hauptfeder 8 und 12 aufnehmenden Scheibe
6 des Zahnrades 7 ein zweiarmiger Sperrhebel 30. Dieser,
auf
einer ortsfesten Achse 31 schwenkbar gelagerte Hebel ist mit Bezug auf die
Scheibe 6 so angeordnet, daß sein mitletzterer zusammenarbeitenderHebelarm
30a in Sperrstellung etwa tangential in die, Bewe,gungsbahn des an der Scheibe
6 vorgesehenen Lappens 6b hineinragt. Der andere Arm 30b des
Sperrhebels 30 steht unter der Wirkung einer Rückholfeder 32. Diese
ist bestrebt, den Sperrhebel 30
entgegen dem Uhrzeigersinn um seine Achse
31 zu drehen bzw. in der Sperrlage zu halten.
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Dem Triebwerk 5 bis 13 ist ein vor dem Verschlußablauf
spannbares sowie ablaufendes Laufwerk zugeordnet. Dieses Laufwerk wird im Ausführungsbeispiel
im wesentlichen aus einem um eine Achse 34 drehbar gelagerten Zahnrad
35 gebildet, mit dem ein weiteres koaxial angeordnetes Ritzel 36 in
drehfester Verbindung steht. In das Ritzel 36 greift ein Segmentrad
37 ein, welches seinerseits schwenkbar auf einer Achse 38 lagert.
Das Segmentrad 37 wiederum steht unter der Wirkung einer beispielsweise um
die Achse 38 herumgeführten Windungsfeder 39.
Einenends ist diese Feder
an einem Zapfen 37a des Segmentrades, anderenends an einem ortsfesten Stift 40 abgestützt.
überdies ist die Anordnung dieser Feder noch so getroffen, daß sie unter Spannung
steht, wenn sich das Segmentrad 37 in der in Fig. 1
veranschaulichten
Endlage befindet, wobei auf letzteres ein Drehmoment entgegen dem Uhrzeigersinn
ausgeübt wird.
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Um das Segmentrad 37 in seiner Gespanntlage halten zu können,
ist eine Haltevorrichtung vorgesehen. Diese kann beispielsweise aus einem auf einer
ortsfesten Achse 42 schwenkbar gelagerten Winkelhebel 43 bestehen. Eine auf diesen
Hebel einwirkende, sich einenends an einen ortsfesten Stift 44 der Grundplatte 2
anlegende Windungsfeder 45 dient dazu, den Hebel 43 in seiner Sperrlage zu halten.
Die Feder 45 greift hierzu so am Hebel 43 an, daß sie stets ein im Uhrzeigersinn
gerichtetes Moment auf diesen ausübt, während der dem Seginentrad 37 zugekehrte
Arm 43a sperrend in die Bewegungsbahn eines auf diesem angeordneten Anschlags 46
eingreift.
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Der andere Arm 43 b des Hebels 43 arbeitet mit einem
Relaishebel 47 zusammen, der im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 als
zweiarmiger Hebel ausgebildet und auf einer Achse 48 schwenkbar gelagert ist. Dem
Relaishebel 47 ist eine sich an einem ortsfesten Stift 49 abstützende Windungsfeder
50 zugeordnet, die ihn stets um seine Achse 48 entgegen dem Uhrzeigersinn
zu drehen sucht. Zur Aufnahme dieses Drehmoments dient ein im Bewegungsweg des Arms
47 a des Relaishebels 47 liegender Anschlagstift 51.
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Während der Arm 47 a des Relaishebels 47 mit dem Arm 43
b des Hebels 43 zusammenarbeitet, ist sein anderer Arm 47b so ausgebildet,
daß er mit seinem äußersten Ende in die kreisförnüge Bewegungsbahn des Anschlags
5 a des Widerlagers 5 hineinragt.
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Wie weiter aus der Zeichnung ersichtlich, ist am Arin47b des Relaishebels47
mittels eines Zapfens 53 ein Stützhebel 54 schwenkbar gelagert. Einenends
trägt dieser einen Zapfen 54 a, der in einen mit strichpunktierten Linien
angedeuteten Steuerschlitz55 des in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Belichtungszeitstellers
eingreift. Der Stützliebel 54 ist außerdem so ausgebildet und angeordnet, daß sein
freies Ende mit dem Anschlag 5a des Widerlagers 5 zusammenwirken kann. Je
nach Einstellung des Belichtungszeitstellers, beispielsweise zur Erzielung von Belichtungszeiten
in einem Bereich von 1 bis 1/5oo Sekunde sowie zur Erzielung einer extrem
kurzen Belichtungszeit von 1/iooo Sekunde muß der Stützhebel 54 zwei verschiedene
Lagen einnehmen können. Eine Einstellage, und zwar im angenommenen Bereich von
1 bis 1/5oo Sekunde, wobei sich sein äußeres Ende außerhalb der Bewegungsbahn
des Anschlags 5a befindet, sowie eine andere Einstellage, und zwar bei der angenommenen
Belichtungszeit von 1/iooo Sekunde, in der sein äußeres Ende in die Bewegungsbahn
des Anschlags eingreift. Erreichbar ist dies durch eine entsprechende Foringebung
des Steuerschlitzes 55, wie sie beispielsweise in Fig. 1 und 2 mit
strichpunktierten Linien angedeutet ist. Zur Freigabe des Triebwerks 5 bis
13 dient eine am bogenförrnigen Teil des Segnientrades 37 angeordnete
Nase 56, die mit dem Arm 30b des Sperrhebels 30 zusammenarbeitet,
derart, daß sie am Ende des Bewegungsablaufes 34 bis 39 auf den Arm
30 b des Sperrhebels 30 auftrifft und letzteren entgegen der
Wirkung seiner Rückholfeder 32 um die Achse 31 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
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Um das Laufwerk 34 bis 39 zusammen mit dem Triebwerk
5 bis 13 beim Spannvorgang des Verschlusses in Spannlage überführen
zu können, sind Mittel vorgesehen, welche diese gemeinsame Operation ermöglichen.
Zu diesem Zweck weist der Verschlußblätter-Antriebsring 15 einen Mitnehmer
15 b
auf, der, wie insbesondere aus Fig. 5 und 6 ersichtlich,
riegelartig ausgebildet ist. Der Mitnehmer 15 b
seinerseits arbeitet
mit einem Arm 37b zusammen, welcher zweckmäßig quer zu seiner Bewegungsrichtung
in sich federnd ausgebildet und am Segmentrad 37 seitlich überstehend befestigt
ist. An seinem freien Ende weist der Arm 37b eine nach oben gerichtete Abkantung
37 c auf, wie dies insbesondere aus Fig. 4 und 6 ersichtlich ist.
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In den Fig. 3 bis 6 ist eine der Zündung eines Elektronen-
bzw. Kolbenblitzgerätes dienende Blitzkontakteinrichtung dargestellt, die wahlweise
auf M- und X-Synchronisation umstellbar ist. Außerdem ist diese Einrichtung in Abhängigkeit
von der Ablaufbewegung, des in seinem Aufbau vorstehend bereits beschriebenen Laufwerks
34 bis 39 steuerbar. Im einzelnen umfaßt die Blitzkontakteinrichtung sowohl
einen M- als auch einen X-Kontaktschalter. Letzterer besteht im wesentlichen aus
zwei mittels Schrauben oder Niete 58 auf der Grundplatte 2 nebeneinander
befestigten Kontaktarmen 59 und 60. Von diesen beiden ist der mit
59 bezeichnete Kontaktarm als elektrischer Leiter ausgebildet und hierzu
isoliert auf der Grundplatte 2 angeordnet, während der Kontaktarm 60 als
Masseelement dient. Die Formgebung und Anordnung der beiden einenends mit der Grundplatte
2 verbundenen Kontaktarme 59 und 60 ist im übrigen so gewählt, daß
ihre beiden freien Enden 59 a und 60a an einer gemeinsamen Stelle mit einem
gewissen Abstand übereinander zu liegen kommen. Diese Kontaktstelle wiederum stimmt
überdies geometrisch mit dem Ort überein, an dem das freie Ende des Federarins
37b nach Bewegungsablauf des Segmentrades 37 stehenbleibt. Dies ist
insbesondere aus Fig. 6
ersichtlich"aus der man außerdem sieht, daß sich die
Kontaktstelle in der Bewegungsbahn des Mitnehmers 15 b des Verschlußantriebsrings
15 befindet.
Ebenso wie beim X-Kontaktschalter ist auch beim
M-Kontaktschalter der Blitzkontakteinrichtung ein elektrischer Leiter, beispielsweise
in Form eines mittels Schrauben oder Niete 62 auf der Grundplatte 2 befestigten
sowie isoliert angeordneten Metallstreifens 63 vorgesehen. Dieser Streifen
hat eine Kontaktfläche 63 a. Als Masseelernent dient der Kontaktarm
60 des X-Kontaktschalters. Dieser weist zu diesem Zweck eine Zunge
60 a auf, deren Ende der Kontaktfläche 63 a des elektrischen Leiters
63 gegenüberliegt. Die Betätigung des M-Kontaktschalters erfolgt mittels
eines zweiarrnigen U-förmigen Hebel-, 64. Dieser ist auf einer ortsfesten Achse
65 der Grundplatte 2 schwenkbar gelagert und steht unter dem Einfluß einer
Windüngsfeder 66, die ihn entgegen dem Uhrzeigersinn um seine Achse
65 zu drehen sucht. Außer dieser Feder wirkt auf den Betätigungshebel 64
eineweitere an ihm befestigte Blattfeder 67 ein, die sich mit ihrem freien
Ende 67a in Gespanntlage des Verschlusses an den Lappen 15a des Antriebsrings
15
abstützt und somit ein im Uhrzeigersinn gerichtetes Moment auf ihn ausübt.
Dieses Moment ist Überdies crrö , ßerals das entgegengesetztgerichteteDrehmoment
der Windungsfeder 66. Es ist jedoch nur vorhanden, wenn sich der Antriebsring
in Gespanntlage befindet. Zur Aufnahme des sich hieraus ergebenden Restmomentes
ist der Betätigungshebel 64 mit seinem dem M-Kontaktschalter zugekehrten Ende in
Gespanntlage des Verschlusses, wie insbesondere in Fig. 3 veranschaulicht,
am Anschlag 46 des Segmentrades 37 abgestützt.
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Der Arm 64a des Betätigungshebels 64 weist überdies einen Anschlaglappen
64b auf, der mit der Zunge 60 a des Masseelementes 60 zusammenarbeitet.
Zur Umstellung der Blitzkontakteinrichtung von X- auf M-Synchronisation dient ein
in den Fig. 3
und 5 mit gestrichelten Linien angedeuteter Steller
70. Dieser wiederum ist mit einem Zeiger 70 a ausgestattet, der zu
erkennen gibt, ob die Blitzkontakteinrichtunor auf X- oder M-Synchronisation eingestellt
ist. Der Umstellex 70 trägt außerdem einen Anschlaglappen 70 b. Letzterer
verhindert bei Einstellung der Blitzkontakteinrichtung auf X-Synchronisation, daß
der Betätigungshebel 64 unter dem Einfluß der Blattfeder 67 eine Drehbewegung
im Uhrzeigersinn ausführt und damit vorzeitig den M-Kontakt auslöst.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Verschlußanordnung ist folgendermaßen:
Wird gemäß der in Fig. 1 veranschaulichten Einstellage des Verschlusses zur
Erzielung einer Belichtungszeit von beispielsweise 1/iooo Sekunde der Kaineraauslöser
betätigt, so gibt der mit letzterem über die Hebel, 24 und 25 in Wirkungsverbindung
stehende Rasthebel 20 das Widerlager 5 des Triebwerks 5 bis
13 zum Ablauf frei. Der Anschlag 5 a
des Widerlagers
5 a trifft hierbei auf den Stützhebel 54a, der einerseits
das Widerlager an einer weiteren Drehbewegung hindert, andererseits auf Grund der
dem Widerlager durch das Spannmoment der Windungsfeder 8 vermittelten Bewegungsenergie
den Relaishebel 47 antreibt und um seine Achse 48 verschwenkt. Als Folge
hiervon wird die Haltevorrichtung 43 aus ihrer Sperrlage herausbewegt und damit
das Laufwerk 34 bis 39 zum Ablauf freigegeben. Am Ende der Ablaufbewegung
trifft die Nase 56 des Segmentrades 37 auf den Arm 30
b des Sperrhebels 30, nimmt diesen entgegen der Wirkung der Rückholfeder
32 mit und löst damit durch Entriegelung des Lappens 6b der Scheibe
6 das Triebwerk 5 bis 13
zum Verschlußablauf aus.
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Unter dem Einfluß der Zusatzfeder 8 und der Hauptfeder12 laufen
die Zahnräder7 und 10 nunmehr um ihre Achse 4 bzw. 9 ab. Dabei führt
das Zahnrad 10 eine Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn aus, wobei gleichzeitig
über die Schubstange 14 der Antriebsring 15 mitgenommen wird, der seinerseits
im Zuge dieser Bewegung die Verschlußblätter 16 von der Schließstellung über
die Offenstellung wieder in die Schließstellung überführt. Während bei dem vorstehend
geschilderten Vorgang der am Antriebsring 15 angeordnete Mitnehmer
15 b
ohne nennenswerte Behinderung am Fede-rann 37b
des Seginentrades37
vorbeistreicht, hakt dieser, wie in Fig. 4 in strichpunktierten Linien angedeutet,
beim nachfolgenden Spannvorgang am Federarin ein, so daß das Laufwerk mit dem Triebwerk
in Spannlage übergeführt wird.
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Zur Erzielung einer Belichtungszeit mit längerer Belichtungsdauer,
beispielsweise von 1/5oo Sekunden, wird der Belichtungszeitsteller umgestellt. Durch
diese Umstellung wiederum wird der Stützhebel 54 aus der Bewegungsbahn des Anschlags5a
des Widerlagers5 herausbewegt. Wird das Widerlager5 in der bereits vorbeschriebenen
Weise nun durch Verschwenken des Rasthebels 20 zum Ablauf freigegeben, so schlägt
der Anschlag 5 a am Ende seiner Drehbewegung auf den Arm 47
b des Relaishebels 47 auf. Als Folge hiervon wird über den Arm 47a des Relaishebels
47 die Haltevorrichtung 43 aus ihrer Sperrlage herausbewegt, die ihrerseits in der
gleichen, wie bereits beschriebenen Weise das Laufwerk 37 bis 39 sowie
das Triebwerk 5 bis 13 zum Ablauf freigibt. Allerdings kommt hierbei
nur die Hauptfeder 12 zur Wirkung, da sich die Zusatzfeder 8 beim Ablauf
des Widerlagers 5 vollkommen entspannt hat.
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Sollen mit dem vorstehend beschriebenen Verschluß Blitzlichtaufnahmen
unter Verwendung eines Blitzgerätes, sei es eines Elektronenblitz- oder Kolbenblitzgerätes
zur Durchführung kommen, so ist die in Fig. 3 bis 5 gezeigte und vorstehend
beschriebene Blitzkontakteinrichtung je nach Art des zur Anwendung kommenden
Gerätes entweder auf X- oder auf M-Synchronisation einzustellen. Bei Benutzung eines
Elektronenblitzgerätes und der sich hieraus ergebenden Einstellung auf X-Synchronisation,
wie sie in Fig. 3 und 5 dargestellt ist, erfolgt die Kontaktgabe durch
den Mitnehmer 15 b, der beim Ablauf des Antriebsrings 15 unter
dem Federann 37 vorbeistreicht, diesen leicht anhebt und damit den Kontaktarm
60 am Kontaktarm 59 zur Anlage bringt, wie dies aus Fig.
6 ersichtlich ist. Der Augenblick der Kontaktgabe ist zeitlich so auf die
öffnungs- und Schließbewegung der Verschlußblätter 16 abgestimmt, daß das
Blitzgerät bei voller öffnung der Verschlußblätter aufleuchtet.
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Bei Umstellung der Blitzkontakteinrichtung auf M-Synchronisation,
wie sich eine solche aus der Anwendung einer Kolbenblitzlampe -ergibt, wird der
Anschlaglappen 70 b in die in Fig. 3 und 5 mit strichpunktierten
Linien dargestellte Lage bewegt. Damit wiederum wird erreicht, daß der Betätigungshebel
64 in dem Augenblick, in dem sich das Segmentrad 37
zum Ablauf des Laufwerks
34 bis 39 in Bewegung setzt, unter dem Einfluß seiner Feder 67, dem
Anschlag 46 des Segmentrades folgend, im Uhrzeigersinn
verschwenkt
wird. Infolge dieser Drehbewegung des Betätigungshebels 64 wird die Zunge 60a des
Kontaktschalters 60 mit der Kontaktfläche 63 a des M-Kontaktschalters
in Berührung gebracht und somit der Zündvorgang der Kolbenblitzlampe eingeleitet.
Die volle Leuchtkraft erreicht die Kolbenblitzlampe bekanntlich erst nach Ablauf
einer gewissen Zeitspanne, welche beim erfindungsgemäßen Verschluß durch den Ablauf
des Laufwerkes 34 bis 39 überbrückt wird.