DE1154237B - Herstellung von Kaugummi - Google Patents

Description

• Herstellung von Kaugummi Als Trägerstoff enthält handelsüblicher Kaugummi Chicle-Gummi, den man fein zerkleinert, mit Wasser kocht., reinigt, in der Hitze erweicht, mit Zucker und Aromastoffen versetzt und verformt. Chicle-Gummi ist ein Pflanzengumm# den man aus von Achras zapota abgezapftem Milchsaft gewinnt.
• Chicle ist ein Naturprodukt und muß bei seiner Verarbeitung zu Kaugummi verschiedenen Reinigungsprozessen unterworfen werden, d. h., seine Aufarbeitung ist sehr aufwendig.
• Weitere übliche Bestandteile des Kaugummis sind: Toluolbalsam, Perabalsam, Rohr- und Traubenzucker, Zimt, Schokolade, Sandelholz, Myrrhe, Ingwer, Cardamon usw.
• Seit geraumer Zeit versucht man, Chicle-Gummi durch Kunststoffe zu ersetzen, z. B. durch Polyvinylacetat. Um Polyvinylacetat einsetzen zu können, müssen als Weichmacher Phthalsäureester eingesetzt werden, die physiologisch nicht unbedenklich sind. Weiterhin ist vorgeschlagen worden, ein Gemisch von synthetischen Polykohlenwasserstoffen mit Weichmachern einzusetzen. Als Weichmacher wurden dabei beispielsweise genannt: mehrwertige Alkohole, natürliche oder synthetische Fette, öle, Wachse, Harze, aliphatische Kohlenwasserstoffe. Die genannten Weichmacher sind jedoch entweder wasserlöslich, d. h., sie werden durch den Mundspeichel aus dem Polykohlenwasserstoffen herausgelöst, oder zeigen einen mehr oder weniger starken Eigengegeschmack.
• Es wurde nun gefunden, daß man -einen ausgezeichneten Kaugummi erhält, wenn man als Trägerstoff an Stelle von oder neben Chicle-Gummi amorphes Polypropylen verwendet. Vorzugsweise enthält der fertige Kaugummi 3 bis 50% amorphes Polypropylen. Amorphes Polypropylen weist den Vorteil auf, daß es im Gegensatz zu anderen polymeren Kohlenwasserstoffen eine Konsistenz hat, die eine Verarbeitung ohne Weichmacherzusatz erlaubt.
• Dem Kaugummi können neben den üblichen Zusätzen gegebenenfalls auch Füll- oder Streckmittel zugesetzt werden. Es ist dabei lediglich darauf zu achten, daß das Füll- oder Streckmittel ein genügend feines Korn aufweist bzw. weich genug ist, um ein »Knirschen der Zähne« zu vermeiden. Zum Beispiel sind feinverteilte Oxyde geeignet, wie sie durch Umsetzung oder Zersetzung flüchtiger Verbindungen von Metallen oder Metalloiden der II., III. oder IV. Gruppe des Periodischen Systems in der Dampfphase oder in der Gasphase, z. B. durch Hydrolyse, gewonnen werden. Man kann dabei die Oxyde für sich oder in Mischung verwenden, ebenso Mischoxyde, die durch gemeinsame Umsetzung verschiedener flüchtiger Verbindungen zu erhalten sind. Vorausetzung für ihre Einsatzfähigkeit ist in erster Linie die, physiologische Unbedenklichkeit. In Frage kommen z. B. Si02 und Al.03' Aber auch andere Füllstoffe, wie z. B. Schlämmkreide, sind geeignet für Kaugummi.
• Die Herstellung der Mischungen auf Mischwalzen, Extrudern oder Knetern erfolgt in der üblichen Weise und bereitet keine Schwierigkeiten.
• Amorphes Polypropylen bietet als Basis zur Herstellung von Kaugummi mehrere Vorteile: 1. Es ist in sehr gleichmäßiger Beschaffenheit herstellbar.
• 2. Es ist physiologisch einwandfrei und praktisch farblos und geschmacklos.
• 3. Es wird durch den Mundspeichel nicht aufgelöst. 4. Es kann ohne Weichmacherzusatz verarbeitet werden.
• 5. Es kann Füllstoffe aufnehmen, wodurch das Zahnfleisch besser massiert wird. Selbstverständlich kann amorphes Polypropylen auch als Streckmittel für Chicle-Gummi Einsatz finden.
• Zur Herstellung der im folgenden Beispiel beschriebenen Mischung ist ein amorphes Polypropylen mit einer Viskosität in der Schmelze bei 120' C von etwa 10 000 cSt eingesetzt worden, der Fließ-Tropf-Punkt betrug 102/1030 C, die Dichte d 211 etwa 0,88 g/cm3, 4 die Härte, Penetrometerzahl=Eindrin,-,tiefe einer Nadel bei 25'C bei Anwendung einer Last von 100 g, gemessen nach 5 Sekunden, etwa 7 mm. Das Produkt enthielt einen geringen kristallinen isotaktischen Anteil (etwa 3 Weitere Versuche mit amorphen Polypropylenprodukten mit einer Viskosität in der Schmelze bei 120' C von 500 bzw. 20000 cSt ergaben, daß für amorphes Polypropylen eine generelle Anwendungsmöglichkeit als. Basismaterial für Kaugummi gegeben ist.
• Beispiel 3 Teile amorphes Polypropylen, 3 Teile Schlämmkreide, 8 Teile Puderzucker, 0,03 Teile Ca-Stearat, 2 Tropfen Pfefferminzöl wurden bei Raumtemperatur auf einer Mischwalze gut homogenisiert. Aus dem erhaltenen Walzfell wurden entsprechende Kaugummiformlinge geschnitten. Die erhaltenen Muster bewährten sich ausgezeichnet im Gebrauch.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Kaugummi, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoff an Stelle von oder neben Chicle-Gummi amorphes Polypropylen verwendet wird.
2. 2. Verfahren zur Herstellung von Kaugummis dadurch gekennzeichnet, daß das als Trägerstoff an Stelle von oder neben Chiele-Gummi benutzte amorphe Polypropylen in einer Menge von 3 bis 50 1/o angewendet wird.