DE860096C

DE860096C - Mund- und Zahnpflegemittel

Info

Publication number: DE860096C
Application number: DEP977A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr Klaenhardt
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1952-12-18

Description

Mund-und Zahnpflegemittel Als Mund-lmd Zahnpflegemittel kommen Mundwasser, Zahnpulver und Zahnpasten (Zahnkrems) in Bletracht. Seitdem die handlichen Tubenpasten im Handel sind, ist die Bedeutung des Mundwassers und Pulvers sehr zurückgegeangen und die Zahnpaste in den Vordergrund gerückt. Sie Besteht im wesentlichen aus I. einer Grundlage, das ist ein körplergeblendes Pulver oder Füllmittel (Kreide, magnesiumcarbonat, Bimssteinpulver u. dgl.), dem gleichzeitig eine milde, den Zahnschmeltz nicht angreifende Schleifwirkung zukommt; 2. einem schlüpfrig machenden Blestandbeil (glyoerin, Glykol, Honig, zuckersirup u dgl.) in Mengen von 10 bis 35%, damit Idie Masse weich bleit ; 3. einem geeigneten Bindemittel. Als solches kommen Substanzen in Frage, die mit Wasser schleimige Lösungen lilefern, z. B. Stärkepulver, Tragant, Carragheen, Kasein, l\ethyloellulose od. dgl. Sie geben der Masse den nötigen Zu sammenhalt und oft auch die nötige Plastizität.
4. Zuweilen werden auch Schaum-und Rleinigungsmittel, wie Seife, Fettalkoholsulfonat, Sulfonsäuren, Netzmittel u. dgl., in Mengen von wenigen Prozenten zugesetzt.
5. Als antiseptische Zusätze werden aMerdem verwendet Salicylsäurephenylester, Thymol, Benzoesäure, Formalin, chlorsaures Kali u. dgl.
6. Als Geschmackstoffe, die zum Teil auch die Mundhöhle desinfizieren, dienen Pfefferminzöl, Menthol, Anisöl, NeLkenöl oder andene Kompositionen.
Es wurde nun gefunden, daß man zu einer sehr guten Zahnpaste gelangt unter Mendung von hochdisperser Kieselsäure, insblesondlere auf pyro- genem Wege gewonnene Kieselsäure, wie sie z. B. durch Zersetzen von flüchtigen Siliciumverbindungen erhalten wird. Eine sehr gut gekömte Kieselsäure lerhält man, wenn rnan flüchtige siliciumverbndungen, insbesondere Halogenide, in gasförmigem Zustand, gegebenenfalls in Gegenwart von brennbaren Gasen, zersetzt, wobei die Oxydteilchen noch in der Zersetzungszone an bewegten Flächen bei Temperaturen oberhalb des Taupunktes des Wassers oder der Salzsäure oder anderer leicht kondensierbarer dampfförmiger Reaktionsprodukte abgechieden werden. Hierbei wird zweckmäßig da für Sorge getragen, daß bei Verwendung von rotierenden Abscheidekörpern, z. B. Walzen, die abgeschiedenen Oxydteilchen durch Abstreifen vor dem erneuten Hindurchführen durch die Zersetzungszone geschützt werden.
Es hat sich gezeigt, daß bei der Verwendung derartiger hochdisperser Kieselsäure Schleimstoffe und glycerin überflüssig werden und daß der Gehalt an Schleifmitteln weitgehend herabgesetzt werden kann. Gegebenenfalls kann auch auf Schleifmittel ganz verzichtet werden. Es war in keiner Weise vorauszusdhehen, daß diese hochdisperse Kieselsäure so cverschiedenartige Eigenschaften in sich vereinigt, daß man insbesondere unter Verzicht auf Schleifmittel und Glycerin od. dgl. zu einfach zusammengesetzten Zahnpasten gelmgtX die homogen sind, nicht erhärten und sich nicht absetzen.
Beispiel lo bis I50/o hochdisperse Kieselsäure, 5 bis 15% Kreide, 2 bis 3% Schaummittel, Seife oder seifenähnliche Produkte, I bis 2% ätherische Öle, z. B. pfefferminzöl, Rest Wasser oder Öle. Die Herstellung der Zahnpastle, d. h. das Mischen der Bestandteile, lerfolgt in üblicher Weise.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Zalmpaste, dadurch gekennzeichnet, daß als wesentlicher Bestandteil hochdisperse, durch pyrogene Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindingen, insbesondene der Halogenide, ewonnene Kieselsäure darin fenthalten ist.
2. Zahnpaste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifmittel in der Zahnpaste ganz oder zum Teil durch hochdisperse7 durch pyrogene Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindungen, insbesondere der Halogenide, gewonnene Kiesels, äune ersetzt ist.
3. Zahnpaste nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel, wie Tragant, Carragheen, Agar-Agar, Methyloellulose, ganz oder zum Teil durch hochdisperse, durch pyrogene Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindungen, insbesondere der Halogenide, gewonnene Kieselsäure ersetzt ist.
4. Zahnpaste nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Glycerin, Glylrol, die Zuckerlösung ganz oder zum Teil durch hochdisperse, durch pyrogene Zersetzung flüchtiger Siliciumverbindungen, insbesondere der Halogenide, gewonnene Kieselsäure ersetzt ist.

Angezogene Druckschrfiten : Deutsche Patentschriften Nr. 300 303, 329 672; Lange, Chemisch technische Vorschriften, 3. Aufl., I923, Bd. d. S. 614; Zahnärztliche Wæelt, 4. Jahrg., S. 498.