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Walzen-Reibbarren-Maschine Die Erfindung betrifft eine Walzen-Reibbarren-Maschine
mit einer rotierenden Reibwalze und gegen diese auf beliebige Weise angepreßtem
Reibbarren. Die Arbeitsweise dieser Maschinen beruht darauf, daß durch Adhäsion
von der Walzenoberfläche festgehaltenes Mahlgut in sehr dünner Schicht unter dem
Reibbarren durchgezogen wird. Anschließend wird dieses Mahlgut von der Walzenoberfläche
mit Hilf. e eines Abstreifinessers abgenommen. Auf diesemWege wird zum Teil
durch Ahsiebung grober Bestandteile, zum Teil durch hydraulische Aufteilung und
Benetzung,der in der Flüssigkeit suspendierten Pulver ein sehr gutes, glanzvolles
Erzeugnis erzielt.
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Bisher wurde zur Unterstützung der Reibleistung dem Walzenkörper eine
zusätzliche hin- und hergehende Bewegung in Achsrichtung erteilt. Diese Bewegung
soll nach der herrschenden Meinung sowohl für das Verhalten des Mahlgutes ab auch
für die Gleichmäßigkeit der Benetzung von Vorteil sein. Eingehende überlegungen
und Serienversuche haben je-
doch gezeigt, daß diese Meinung nicht zutrifft.
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Es sind Mahlvorrichtungen bzw. Mahlinaschinen bekannt, bei denen zwei
relativ zueinander unverschieblich gelagerte Walzen mit wellen- oder rillenförmiger
Oberfläche Verwendung finden. Die besondere Gestaltung der Walzenoberflächen dient
dabei zur Beeinflussung der Bewegungsrichtung der aufgegebenen Massen und verhindert
relative axiale Verschiebungen zwischen den beiden Walzen. Demgegenüber besteht,die
Erfindung darin, daß bei einer Walzen-Reibbarren-Maschine mit einer rotierenden
Reibwalze und einem gegen diese anpreßbaren Reibbarren die Reibwalze und der Reibbarren
in axialer Richtung gegeneinander unverschiebbar sind. Die im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit
der Reibwalze nur minimale Schubgeschwindigkeit in axialer Richtung zwischen Reibwalze
und Reibbarren hat beiden bisher bekannten Maschinen praktisch keinen Einfluß auf
die Adhäsion des Mahlgutes zur Reibwalze und die Zuführung von Pigmentagglomeraten
zum Reibspalt. Hingegen zeigten sich nach längerer Laufzeit schwerwiegende Nachteile.
Wenn nämlich eine Reibwalze mit seitlichem Schub irgendwo Verschleiß zeigte, sei
es durch unterschiedliche Härte der Walze, sei es durch unterschiedliche Härte des
Barrens oder sei es durch nicht über die ganze Walzenlänge gleichmäßig verteilte
Beanspruchung durch die Trichterabdichtung, so wurden an diesen Verschleißstellen
unterschiedlich starke Beläge mitder Periodizität der Seitenbewegung beobachtet.
Besonders nachteilig war es dann, daß diese Beläge dann stärker als die Normalbelegung
waren. Bei der erfindungggemäß ausgebildetenWalzen-Reibbarren-Maschine ohne derartige
hin- und hergehende Bewegung der Walze werden diese Nachteile vermieden. Außerdem
wird die Maschine wesentlich einfacher und störungsfreier. Es entfällt nämlich auch
die Notwendigkeit, Mittel zur hin-,und hergehenden Bewegung der Reibwalze anzuordnen,
wobei diese Mittel noch derart ausgestaltet sein müssen, daß trotzder Relativbewegung
in axialer Richtung zwischen Reibwalze und Reibbarren ein möglichst gleichmäßiger
Anpreßdruck erhaltenbleibt.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sichdadurch, daß bei Maschinen nach der
Erfindung -eine weitestgehende Unabhängigkeit vom Walzenverschleiß auftritt. Der
Reibbarren wird sich immer nach kurzer Einlaufzeit auf seiner ganzen Länge mit etwa
gleichen Bedingungen anlegen, auch dann, wenn die Walze z. B. örtlich tiefe Rillen
oder ähnliches aufweisen sollte. Derartige Fehlerstellen der Reibwalze zwangen bei
den bisher bekannten Maschinen unbedingt zu einem Neuschliff der Walze.
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Darüber hinaus ist es sogar möglich,die Reihwalze absichtlich abweichend
von der idealen Zylinderforin zu gestalten, ohne daß Nachteile bezüglich des Reibspaltes
während des Betriebes auftreten können. Ab-
weichungen von der reinen Zylinderform
können dabei zusätzliche Vorteile bringen. Eine beispielsweise tonnenförmige Ausbildung
der Reibwalze ergibt eine Angleichung der Umfangsgeseliwindigkeit an die MabIgutmitnahmeverhältnisse
im Eingabetrichter einerseits und eine Verteilung der Wärmestauung andererseits.
Die Anpassung der Adhäsien ist dadurch gegeben, daß überraschcnderweise die Haftung
des Malilgutes bei einer geringeren Walzenumfangsgeschwindigkeit besser ist als
bei einer höheren. Das bedeutet, daß die Haftung jetzt zu den Walzenaußenenden
bosser
wird. Geradehier ist (sie aber von Vorteil, da das Mahlgut im Trichter durch die
Trichterseitenwande an der inneren Umwalzbewegung gehmdert wird. Die innere Umwälzbewegung
ihrerseits ist aber wiederum für Hafterscheinungen mitverantwortlich. Die bessere
Wärmeverteilung ist bei einer tonnenförinigen Walze dadurch bedingt, daß die Wärmeentstehung
von der Walzenumfangsgeschwindigkeit abhängt. Die Außenenden zeigen deshalb bei
einer tonnenförinigen Ausbildung der Reibwalze weniger Wärmeentwicklung. Diese geringere
Wärmeentwicklung ist insofern von Vorteil, als gerade an den Walzenstirnwändendie
Abführung von Wärme im allgemeinen sehr erschwert ist.
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Es ist ohne weiteres denkbar, auch eine in radialer Richtung geriffelte
Walzenoberfläche, anzuwenden. Durch die damit gegebene Walzenoberfläche, wird die
Gesanitadhäsionskraft wesentlich vergrößert. Zwar ist bei einer derartig ausgebildeten
Walzedie spezifische Spaltpressung nicht über die ganze Walzenlänge absolut gleichbleibend,
jedoch übersteigt die Zunahme der Gesamtadhäsionskraft bei weitem diese örtlich
veränderlichen Druckverhältnisse.
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In der Zeichnung sind schematisch Ausführungsbeispiele. der Erfindung
dargestellt. Dabei sind alle Einzelheiten, die zum Betrieb zwar erforderlich, zur
Erläuterung der Erfindung jedoch nicht notwendig sind, weggelassen. Gleiche Teile
sind in allen Figuren mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Fig. 1 zeigt eine Einwalzen-Reibbarren-Maschine mit zylindrischer
Reibwalze. Gegen die Reibwalze 1
wird der Reibbarren 2 angepreßt. Über ein
Antriebskeilriemenrad 3 erfolgt der Antrieb der Reibwalze 1
in Richtung
des Pfeiles 4. Die Wirkung der nicht gezeichneten Andruckmittel für den Reibbaren
2 ist durch Pfeile 5 symbolisch dargestellt. In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem eine Tonnenwalze 6 vorgesehen ist. Der Reibbarren
7 besitzt eine an die tonnenförinige Oberfläche der Reibwalze 6 angepaßte
Form.
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Die Fig. 3 zeigt ebenfalls schematisch als Ausführungsbeispiel
eine wellen-förmig ausgebildete Reibwalze 8 sowie den entsprechend angepaßten
wellenförmigen Barren 9.
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In Fig. 4 findet eine Reibwalze 10 mit Rillen bzw. rillenförmiger
Oberfläche in Verbindung mit einem ebenfalls rillenförinigen Reibbarren
11 Verwendung.