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Mischkammer für Fasergut Die Erfindung bezieht sich auf eine Mischkammer
für Fasergut, in der die Fasersorten jeweils in übereinanderliegenden Schichten
abgelegt und zum selbsttätigen Entleeren der Mischkammer und zum Mischen von einer
am Boden der Kammer angeordneten Fördervorrichtung zu einer Abtragvorrichtung gebracht
werden, wo sie quer zur Schichtenlage abgebaut werden.
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Mischkammern der genannten Art sind in den verschiedensten Ausführungen
bekannt. Bei den üblichen Mischkammern sind feste, vertikal stehende Seitenwände
vorgesehen. Auch die hintere Stirnseite weist eine fest angeordnete Abschlußwand
auf, wobei im unteren Teil der hinteren Seitenwand ein Leitblech vorgesehen sein
kann, das das Gut zu dem Beginn des als Boden der Kammer dienenden Lattentuches
führt. Das vollständige Entleeren und Säubern einer mit dem Fasergut gefüllten Mischkammer
ist bei feststehenden Wänden der Kammer umständlich und erfordert besondere Arbeitsvorgänge,
insbesondere, wenn die Mischkammer von alten Faserresten vollständig zu befreien
ist, wenn eine neue Partie, vornehmlich von anderem Fasermaterial, in die Mischkammer
gebracht werden soll.
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Es gibt ferner sogenannte Zwischenmischer in Form von Hauben, die
sich nach unten erweitern. Die Wände derselben sind also nach unten schräg auswärts
gerichtet. Zur Entleerung der Haube wird diese im ganzen gehoben, wobei an dem unteren
frei gewordenen Rand ein Absaugen des Fasergutes erfolgt. Solche in Form von Hauben
ausgebildete Kammern können nur bedingt angewendet werden; sie ersetzen nicht die
Aufgabe von großen, im allgemeinen fest angeordneten Mischkammern mit mehr oder
weniger starren Wänden.
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Die Erfindung hat eine weitere Ausbildung einer Mischkammer der vorstehend
genannten Art zum Gegenstand. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß die Mischkammer
drei Wände aus Blech aufweist, die an den Kammerwänden oder an einem Kammergestell
abnehmbar angeordnet und nach unten schräg auswärts gerichtet sind sowie oben auswärts
und unten einwärts abgeschrägte Randflächen aufweisen.
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Durch eine solche Ausbildung der Mischkammer wird erreicht, daß von
einer Mischpartie in der entleerten Kammer möglichst wenig zurückbleiben kann. Durch
die Abnehmbarkeit der Wände und die Ausbildung dieser als große Blechflächen lassen
sich an den Wänden noch anhaftende Faserreste durch Bewegen der Wandteile leicht
abschütteln. Es kann ein Klopfen gegen das Blech oder eine Längsverschiebung im
Sinne einer Abhebebewegung bereits zu dem Abfallen von hängenbleibenden Fasern führen.
Die Bleche selbst tragen dazu bei, daß die Kammer bei einem Wechsel der Faserpartien
nach Aufarbeiten einer Partie ohne weiteres zusätzliches und umständliches Säubern
für die nächste Faserpartie sauber ist. Das selbsttätige Abfallen der Fasern von
den Blechwänden wird durch die zusätzlich nach unten schräg auswärts verlaufende
Aufhängung der Bleche unterstützt. Vorteilhaft dient als Fördervorrichtung eine
Stabkette, die selbst verhältnismäßig sauber bleibt bzw. sich leicht sauberhalten
läßt. Durch die Abwinklung am unteren Rand an den seitlichen Wandteilen wird noch
erreicht, daß die seitlich verlaufenden Bolzenkettenstränge der Stabkette von vornherein
von dem Fasergut im wesentlichen freibleiben.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Kammer gemäß der Erfindung
zur Aufnahme und zum Häufen von flockigem Fasergut mit der automatischen Entleerungsvorrichtung;
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt
nach der Linie III-III der Fig. 1.
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Die zur Aufnahme und zum Sammeln bzw. Stapeln von Fasergut bestimmte
Kammer 1 ist oben durch eine feste Wand 2, an einer Seite durch eine Wand 3 und
unten durch den festen Boden 4 begrenzt. Oberhalb des Bodens 5 befindet sich eine
Fördervorrichtung 5, die aus einer Stabkette 6 gebildet ist und um die Umlenkräder
7 und 8 geführt wird. An einer Stirnseite der Kammer 1 befindet sich eine Abnahmevorrichtung
9. Diese besteht vorteilhaft ebenfalls aus
einer endlosen und gegebenenfalls
mit nach oben gerichteten Nadeln versehene Stabkette 10, die schräg aufwärts bewegt
wird und um die Umlenkräder 11 und 12 und 13 geführt ist. Die Seitenwände 14 und
15 und eine Rückwand 16 der Kammer 1 bestehen aus Blech und sind so ausgebildet,
daß die Wandflächen nach unten zu der Fördervorrichtung 5 schräg auswärts verlaufen.
Die den Kammerraum begrenzenden Seitenwände können selbständige Wände sein, die
an Kammerwänden oder an einem Kammergestell abnehmbar angebracht sein können. Diese
Wände 14 und 15 und 16 erhalten zweckmäßig oben nach außen abgeschrägte Randflächen
14a und 15a und 16a. Unten weisen die Wände einwärts abgeschrägte Randflächen
14 b und 15 b und 16 b auf. Dadurch ergibt sich ein Kammerraum, der
sich nach unten, d. h. zur Bodenfördervorrichtung hin erweitert, so daß sich das
eingespeiste Fasergut zwischen den Kammerwänden nicht verklemmen kann. Die Einspeisung
erfolgt beispielsweise pneumatisch über die Rohrleitung 17 und den Auslaß 18, wobei
die Rohrteile 17 teleskopartig verschiebbar sein können. Mit 19 ist der Trichter
für den Abführkana120 bezeichnet. Die Stabkette 6 der Bodenfördervorrichtung braucht
nur einseitig mit Stäben versehen zu sein, und zwar nur auf dem oberen Trum, während
das untere Trum der Stabkette frei von Stäben gehalten werden kann. Bei Einspeisung
des Fasergutes bei ortsfesten Auslaß 18 in der Rückwand 16 kann die Stabkette so
weit zurückgeführt werden, daß der vordere Stabteil unter dem fallenden Gut liegt.
Das Gut wird bis zu einer gewünschten Höhe gehäuft, worauf die Stabkette in Richtung
des Pfeiles 21 absatzweise vorgerückt wird, wobei das Aufhäufen des Gutes ebenfalls
absatzweise durchgeführt wird. Unterhalb des oberen Trums der Stabkette kann eine
Tischfläche 22 angeordnet sein.
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Die Kammer kann eine beträchtliche Höhe aufweisen, z. B. drei bis
vier Meter. Die Länge der Kammer beträgt ein Vielfaches der Höhe. Das pneumatisch
eingeblasene Fasergut, das bereits angefeuchtet ist, wird in der Kammer in der gewünschten
Höhe gestapelt. Nach entsprechender gleichmäßiger Durchfeuchtung wird das gehäufte
Fasergut an dem Stirnende der Kammer, wie an sich bekannt, mittels der Stabkette,
die in Pfeilrichtung 27 umläuft, abgerissen und auf die Rückseite der Fördervorrichtung
9 geführt, wo das Gut über den Trichter 19 und den Kanal 20 der Weiterverarbeitung
zugeführt werden kann. Das ständige Zuführen des gehäuften Gutes in der Kammer erfolgt
mittels der Fördervorrichtung 5, deren Stabkette 6 in Richtung des Pfeiles 21 der
Abnahmevorrichtung 9 zugeführt wird. Auf diese Weise wird der Kammerinhalt, wie
an sich bekannt, ohne weiteres Hinzutun automatisch entleert.