DE115254C

DE115254C -

Info

Publication number: DE115254C
Application number: DENDAT115254D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die seitherige Methode der Destillation bestand darin, dafs man Holz in gröfseren Stücken, oder zerkleinertes Holz, welches man erst zu festen Stücken zusammenprefste, in Retorten destillirte. Dieses Verfahren hat den Nachtheil, dafs die äufseren Theile dieser Holzstücke, sowie das der Wandung näher liegende Holz stärker beansprucht wird und bereits schwere Destillationsproducte liefert, während im Innern des Holzes die Destillation noch kaum begonnen hat. Dadurch werden die werthvolleren Destillationsproducte beeinträchtigt und die Ausbeute an Holzessig, Methylalkohol u. s. w. verringert. Bei einem anderen bekannten Verfahren wird das zerkleinerte Holz mittelst Schnecken durch eine geheizte Retorte befördert, wodurch ein Mischen der Holztheile stattfindet. Die Ausbeute ist bei diesem Verfahren besser, aber die Zwischenräume zwischen den einzelnen Holzstücken sind mit Luft oder Gasen angefüllt und wirken auf die Wärme isölirend und verzögern die Destillation. Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei welchem das zu erhitzende Material unter Druck steht; doch wird dadurch nur erreicht, dafs das Material beim Verkohlen · nicht zerfällt, während die erwähnten Uebelstände bestehen bleiben.

Bei dem vorliegenden Verfahren wird das zerkleinerte Holz in mehr oder weniger dünnen Schichten gegen die heifsen Wan-' düngen der Retorte geprefst, damit die isolirende Schicht auf ein Minimum beschränkt wird, wobei ein beständiges Wenden des Materials stattfindet, damit alle Theile des Holzes in möglichst kurzer Zeit mit den heifsen Wandungen der Retorte in Berührung kommen.

Das Anpressen und Mischen, welches gleichzeitig stattfinden mufs, kann auf verschiedene Art und Weise bewirkt werden.

In Fig. ι und 2 der beiliegenden Zeichnung ist der rotirende Cylinder b mit schrägen Zähnen c besetzt. Dreht sich der Cylinder in der durch einen Pfeil bezeichneten Richtung, so werden die Späne gegen den geheizten Cylinder α angeprefst. Dieser Cylinder α ist gerauht, so dafs ein Mischen der Späne stattfinden mufs.

In Fig. 3 werden die Späne durch einen Kolben c zwischen die beiden Cylinder a und b geprefst. Diese Cylinder sind gerauht, und werden daher beim Drehen des einen Cylinders die Späne gemischt. Der Cylinder a ist geheizt, der Abzug der Gase erfolgt durch einen durchlöcherten Cylinder.

Fig. 4, 5 und 6 stellen eine vollständige Presse dar, bei welcher die beiden vorgenannten Methoden vereinigt sind. Die Späne fallen bei α ein und werden durch den Kolben b zwischen die beiden Cylinder c und d geprefst. Beide Cylinder sind mit Rührflügeln e und f versehen, welche in Fig. 5 und 6 deutlicher dargestellt sind. Der äufsere Cylinder ist geheizt, der innere Cylinder ist durchlöchert, damit die Gase abziehen können, welche bei h entweichen. Das Röstholz sammelt sich bei z, der innere Cylinder wird bei g in Drehung versetzt.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur trockenen Destillation von zerkleinertem Torf, Holz und dergl., gekennzeichnet dadurch, dafs das Material unter beständigem Umrühren durch eine mechanische Vorrichtung fest gegen geheizte Wandungen des Destillationsapparates geprefst wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.