DE566556C

DE566556C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scheiben u. dgl. aus Holzstoff fuer Bierteller, Unterlagen, Dichtungen usw.

Info

Publication number: DE566556C
Application number: DEI42993D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-11-12
Filing date: 1931-11-12
Publication date: 1932-12-21

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Scheiben u. dgl. au£ Holzstoff für Bierteller, Unterlagen, Dichtungen usw. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von scheibenförmigen Körpern aus Holzstoff, wie sie etwa für Bierteller oder andere Untersätze, Dichtungen u. dgl. Verwendung finden. Während man bisher derartige Körper entweder aus einer vollen, pappartigen Tafel ausgestanzt oder aber in einer Presse einzeln hergestellt hat, wird gemäß der vorliegenden Erfindung zunächst aus dem Holzstoff ein zylindrischer Körper vom Durchmesser der herzustellenden Scheiben geformt, der durch eine Trockenvorrichtung geführt wird und schließlich durch eine Spalt-oder Schneidvorrichtung in die einzelnen Scheiben von gewünschter Dicke zerlegt wird. Dadurch ist eine außerordentlich einfache Herstellungsweise möglich ohne jeden Abfall, und es können mit derselben Einrichtung Scheiben der verschiedensten Dicke erzeugt werden.
Dabei kann noch Vorsorge getroffen werden, die Scheiben gleich mit einem Aufdruck zu versehen, was in der Weise geschieht, daß vor dem Abschneiden jeder Scheibe die Endfläche des Zylinders mit dem betreffenden Aufdruck versehen wird.
Die Scheiben können dabei jeden beliebigen Querschnitt haben, also etwa rund, oval, vier- oder mehreckig usw.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in Abb. i teilweise im Schnitt dargestellt. Abb.2 zeigt die Messeranordnung von der Seite gesehen. Abb. 3 zeigt eine andere Messeranordnung.
Der aufgelöste Holzstoff oder irgendeine andere entsprechende -Tasse wird durch den Trichter i in die Presse 2 eingefüllt, in der eine Förderschnecke 3 sich befindet, die bei q. ihren Antrieb erhält. Daran schließt sich ein langes Rohr 5, das mit Durchtrittsöffnungen 6 für die entweichende Flüssigkeit versehen ist. Das Rohr ist bei der vorliegenden Ausführungsform in drei Unterabschnitte 5a, 5b und 5c eingeteilt, die durch Isolationsscheiben 7 voneinander getrennt sind. An jeden Rohrteil wird eine Phase einer Drehstromleitung angeschlossen, wodurch die einzelnen Abschnitte unter Spannung gesetzt werden und der Strom durch die feuchte Holzstoffmasse hindurchgeht unter gleichzeitiger Erwärmung dieser, so daß die ganze Einrichtung als Erhitzungsvorrichtung dient.
Daran schließt sich dann eine größere Trockenkammer 8, durch die warme Luft mit irgendeiner Einrichtung hindurchgetrieben wird.
Die Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß der bei i in die Presse 2 eingeführte Holzstoff durch die Schnecke 3 fest zusammengedrückt wird und dann als Strang von Zylinder- oder anderem Querschnitt, .je nach der Gestalt des Rohres 5, in dieses eintritt. Durch den durch die Rohrabschnitte 5a, 5b, 5` hindurchgeleiteten Drehstrom wird die ganze Masse stark erwärmt, und ein Teil der Feuchtigkeit tritt auch als Dampf durch die Öffnungen 6 des Rohres 5 aus. Dadurch ist die Masse zu einem langen, zylindrischen Stab g gestaltet, der nunmehr in die eigentliche Trockenkammer 8 hineintritt. Die durch diese Trockenkammer hindurchgetriebene warme Luft bewirkt sofort eine vollständige Trocknung der Holzsäule. Nunmehr wird durch eine Schneidvorrichtung, etwa durch ein an dem um io drehbaren Hebelarm 11 sitzendes drehbares Kreismesser i2 am Ende der Holzstoffsäule, bei jeder Schwenkung des Armes i i eine Scheibe abgeschnitten, wobei der Vorschub der ganzen Holzsäule so geregelt wird, daß die abgeschnittene Scheibe die gewünschte Dicke erhält.
Auf diese Weise werden fortlaufend einzelne Scheiben hergestellt, indem sie nacheinander von der durch die ganze Vorrichtung hindurchgehenden Holzstoffsäule am Ende abgeschnitten werden.
Gegebenenfalls können auch mehrere solcher Schneidrnesser Verwendung finden, An Stelle das Rohr 5 in einzelne Abschnitte zu- zerlegen und Drehstrom zu benutzen für die Erwärmung, kann natürlich auch eine andere Stromart Verwendung finden, bzw. es können besondere elektrische Heizkörper um das Rohr 5 herumgebaut werden, oder es kann auch irgendeine andere Heizvorrichtung, etwa eine Gas- oder Dampfheizung, Verwendung finden.
An Stelle der Preß- und Förderschnecke 3 kann auch irgendeine andere Preßeinrichtung genommen werden.
Das Rohr 5 erhält einen Querschnitt, der dem gewünschten Querschnitt der einzelnen Scheiben entspricht. Unter Umständen kann also dieses Rohr auch oval oder eckig im Querschnitt sein.
Wenn es erwünscht ist, die Scheiben gleich mit einem Aufdruck zu versehen, so wird mit der Einrichtung noch eine Druckeinrichtung in der Weise verbunden, daß auf die Endfläche der Holzstoffsäule g, bevor jeweils eine Scheibe durch das Messer 12 abgeschnitten wird, der Aufdruck in einer oder mehreren Farben erfolgt. Dadurch können auch ganz dünne Scheiben, die einer späteren Bedruckung nicht unterzogen werden können, mit einem Aufdruck versehen werden.
Die Abschneidvorrichtung und auch die Bedruckvorrichtung können gegebenenfalls getrennt von der Vorrichtung zur Herstellung der. Holzstoffsäule aufgestellt werden. Anstatt ein drehbares Kreismesser zu benutzen, kann auch ein feststehendes Messer verwendet werden, das lediglich eine Schwenkbewegung ausführt, wie dies Abb. 3 zeigt. Dann muß die Holzstoffsäule durch irgendeine Vorrichtung in Umdrehung versetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Scheiben u. dgl. aus Holzstoff für Bierteller, Unterlagen, Dichtungen usw., dadurch gekennzeichnet, daß durch Zusammenpressen des Holzstoffes eine Holzstoffsäufe gebildet wird, von der dann die Scheiben in gewünschter Dicke abgeschnitten werden.
2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i eine Vorrichtung, bestehend aus einer Preßvorrichtung für den Holzstoff und einer Trockepvorrichtung für die aus ihm entstehende Säule sowie einer Schneidvorrichtung, die am Ende der Säule die Scheibe abschneidet.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse eine Förder- oder Preßschnecke besitzt, die den Holzstoff in ein sich anschließendes Rohr von der Gestalt der herzustellenden Holzstoffsäule drückt, welches Rohr durch irgendeine Heizvorrichtung erhitzt wird.
4. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß an das Rohr sich eine Trockenkammer anschließt, die die bereits vorgetrocknete und erhitzte Säule aufnimmt und in der die endgültige Trocknung durch Luft, insbesondere durch warme Luft, erfolgt.
5. Ausführungsform der Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das sich an die Presse anschließende Rohr in einzelne voneinander isolierte Abschnitte geteilt ist, an die die einzelnen Phasen eines Dreh-oder Wechselstroms angeschlossen werden.
6. Ausführungsform der Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung aus einem oder mehreren an einem Schwingarm angeordneten Kreismessern besteht.
7. Ausführungsform der Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine besondere Druckvorrichtung die Endfläche der Säule mit einem Aufdruck versehen wird, bevor das Abschneiden der Scheibe erfolgt.