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Fernmeldekabel mit in Lagen angeordneten Einzeladern, aus denen durch
systematisches Kreuzen Doppelleitungen gebildet sind Zusatz zum Patent
1083 880 Das Hauptpatent 1083 880 betrifft ein Fernmeldekabel mit
in Lagen angeordneten Einzeladern, aus denen durch gegenseitiges systematisches
Kreuzen Doppelleitungen gebildet sind. Es wird im Hauptpatent vorgeschlagen, innerhalb
von gegen die Fabrikationslängen kurzen Kreuzungsabschnitten systematische Kreuzungen
jeweils zwischen zwei am Kreuzungspunkt benachbart liegenden Adern einer Lage in
bestimmten Abständen so durchzuführen, daß am Anfang und Ende jedes Kreuzungsabschnittes
die gleiche Zählfolge der Adern vorhanden ist. Die Doppelleitungen sind durch diesen
Aufbau weitgehend störungsfrei.
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Im Hauptpatent wird ferner vorgeschlagen, zwischen den einzelnen oder
zwischen mehreren aufeinanderfolgenden Kreuzungsabschnitten oder innerhalb der einzelnen
Kreuzungsabschnitte zusätzliche Adervertauschungsstellen vorzusehen, an denen geradzahlige
und ungeradzahlige Adern jeweils unter sich gekreuzt bzw. vertauscht werden. Diese
zusätzlichen Adervertauschungen in Form von Einzeladerkreuzungen erfolgen vorteilhaft
in einem zum Kreuzungsabschnitt sehr kurzen Platzwechselabschnitt. Durch diese Maßnahmen
können innerhalb der Kreuzungsabschnitte zwischen allen Doppelleitungen alle systematischen,
kapazitiven und magnetischen Kopplungen kompensiert werden. Es treten aber geringe
Restkopplungen, insbesondere rein induktive Kopplungen, innerhalb der Platzwechselabschnitte
auf, in denen die zusätzlichen Adervertauschungen bzw. Aderkreuzungen vorgenommen
werden.
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Gemäß der Erfindung sind in Verseillagen, deren Aderzahl ein Mehrfaches
von acht beträgt, an den zusätzlichen Kreuzungsstellen, in der Umfangsrichtung gesehen,
gleichzeitig 2P aufeinanderfolgende Adern mit den nächsten 2P aufeinanderfolgenden
Adern vertauscht, wobei p eine ganze positive Zahl, insbesondere 1 oder 2, bedeutet.
In der einfachsten Ausführung werden jeweils zwei aufeinanderfolgende Adern mit
den nächsten zwei aufeinanderfolgenden Adern gekreuzt. Gegenseitige Kreuzungen von
je zwei Adern werden im folgenden kurz als Zweifachkreuzungen bezeichnet.
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Durch derartige Kreuzungen werden die im Hauptpatent vorgesehenen
zusätzlichen Platzwechselabschnitte mit mehreren Einzeladerkreuzungen und die damit
verbundenen Nachteile vermieden. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn in den ein
Mehrfaches von acht enthaltenden Lagen jeweils aus zwei diagonal gegenüberliegenden
Adern Doppelleitungen und aus jeweils zwei senkrecht zueinander stehenden Doppelleitungen
bzw. Stammleitungen Phantomleitungen gebildet werden. Es zeigt sich, daß durch die
Anwendung der angegebenen Zweifachkreuzungen eine Entkopplung aller Leitungen wenigstens
innerhalb einer 16adrigen Lage erzielt wird. In höheradrigen Lagen, z. B. in Lagen
aus zweiunddreißig Adern, ist es angebracht, außer den Zweifachkreuzungen weitere
Zusatzkreuzungen anzuwenden, bei denen jeweils vier aufeinanderfolgende Adern mit
den nächsten vier aufeinanderfolgenden Adern gekreuzt werden, um alle Stammleitungen
gegeneinander und damit auch alle bildbaren Phantomleitungen, wie Vierer-, Achter-
und Sechzehner-Phantomleitungen, zu entkoppeln. Diese Zusatzkreuzungen werden zum
Unterschied von den Zweifachkreuzungen kurz als Vierfachkreuzungen bezeichnet.
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Mit besonderem Vorteil werden die Zusatzkreuzungen im Zusammenhang
mit den Grundkreuzungen ohne Umkehr der Kreuzungsrichtung so durchgeführt, daß die
Adern von aneinandergrenzenden Doppelleitungen bzw. Vierer-Phantomleitungen sich
sowohl in entgegengesetzten Richtungen als auch um verschieden große Drehwinkel
verlagern. Die Zusatzkreuzungen haben zur Folge, daß die in den Grundkreuzungen
gewählten Aderverlagerungen sich an den zusätzlichen Kreuzungsstellen für einen
Teil der Adern vergrößern und für den anderen Teil der Adern verkleinern. Eine andere
Möglichkeit besteht in der Anwendung von Kreuzungen in der Weise, daß sich die in
denGrundkreuzungen gewählteAderverlagerung an den zusätzlichen Kreuzungsstellen
für alle Adern umkehrt.
Für den Fall, daß die Aderzahl der Lage
2n (n> 3),
also 16, 32 usw. beträgt, werden so viele Zusatzkreuzungen durch
Zusammenfassung von 2P-Adern durchgeführt, daß n-3 verschiedene Arten von Zusatzkreuzungen
zur Anwendung gelangen, deren niedrigste je p = 1 und deren höchste je p = n-3 Adern
je Kreuzungsgruppe enthält.
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Durch die Zusatzkreuzungen entstehen innerhalb des gesamten entkoppelten
Kreuzungsabschnittes Teilkreuzungsabschnitte verschiedener Art, und zwar Grundkreuzungsabschnitte,
die jeweils aus einer Grundkreuzung und einem folgenden ungekreuzten bzw. glatten
Abschnitt bestehen, sowie Zusatzkreuzungsabschnitte aus einer Zusatzkreuzung und
einem nachfolgenden glatten Abschnitt. Vierfachkreuzungen werden vorteilhaft in
der Mitte eines glatten Zweifachkreuzungsabschnittes vorgenommen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Die Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Verseillage aus sechzehn Einzeladern
1 bis 16, von denen jeweils zwei diagonal gegenüberliegende Adern eine Doppelleitung
bilden. Innerhalb dieser Verseillage können, wie bereits im Hauptpatent angegeben,
acht um einen Kern verseilte Einzeladern angeordnet sein, wobei beide Verseillagen
durch eine vorzugsweise hohlraumbildende Schicht voneinander getrennt sind. In der
Figur ist durch die gestrichelt gezeichneten Umrandungen angedeutet, daß man sich
die Anordnung von sechzehn Adern auch aus einer Anordnung aus zweimal acht Adern
aufgebaut denken kann. Kreuzt man jede Gruppe aus zwei Adern, ähnlich wie bei einer
8adrigen Lage, mit benachbarten Gruppen aus zwei Adern kontinuierlich, so sind z.
B. auch die ursprünglich gekoppelten Leitungskreise 1/9 und 3/11 ebenfalls entkoppelt.
Aus den sechzehn Adern können die folgenden Stamm- und Phantomleitungen gebildet
werden:
Adern 1/9 = St, -1 Ph |
Adern 5/13 = St2 J 1 |
Adern 3/11 = St, Phl12 |
Adern 7/15 = St4 J Ph2 |
Adern 2/10 = St, 1 Ph3 |
Adern 6/14 = St" J |
Adern 4/12 = St, P123/4 |
Adern 8/16 = St,) Ph4 j |
Es bedeuten Stl bis
St, acht Stammleitungen, Phl bis Ph4 vier Vierer-Phantomleitungen
und Phl12 und Ph314 zwei Achter-Phantomleitungen. Insgesamt sind also vierzehn entkoppelte
Leitungen vorhanden.
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Die Fig. 2 zeigt als Ausführungsbeispiel die Anwendung von zusätzlichen
Kreuzungsstellen in einer 16adrigen Lage. Wie man sieht, beginnt der Kreuzungsabschnitt,
wenn man vom halben glatten Anlaufabschnitt absieht, mit vier Grundkreuzungsabschnitten
aus je vier Grundkreuzungen G und vier glatten Abschnitten. Hierauf folgt ein Zweifachkreuzungsabschnitt
aus der Zweifachkreuzung Z (p =1) und einem glatten Abschnitt. Vier solcher Teilabschnitte,
je bestehend aus vier Grundkreuzungsabschnitten und einem Zweifachkreuzungsabschnitt,
bilden den gesamten entkoppelten Kreuzungsabschnitt. Im Anschluß an die Zweifachkreuzung
Z ist in der Fig. 2 noch ein sich hieran anschließender Grundkreuzungsabschnitt
dargestellt, um die Fortführung im folgenden Teilabschnitt zu erkennen. An der Zweifachkreuzungsstelle
ist die Verlagerung einer ungeradzahligen und einer geradzahligen Ader den Verlagerungen
dieser Adern an den Kreuzungsstellen gleichgerichtet und die Verlagerungen der anderen
beiden Adern den zugehörigen Aderverlagerungen an den Grundkreuzungsstellen entgegengesetzt
gerichtet. Dies hat zur Folge, daß sich die für die Grundkreuzungen gewählten Aderverlagerungen
an den Zweifachkreuzungsstellen für die Hälfte der Adern (Adern 1, 4, 5, 8, 9, 12,
13, 16) vergrößern und für die andere Hälfte der Adern (Adern 2, 3, 6, 7, 10, 11,
14, 15) verkleinern, so daß sich die Adern der zwei aneinandergrenzenden Vierer-Phantomleitungen
Ph, und Ph, und die Adern der anderen beiden aneinandergrenzenden Vierer-Phantomleitungen
Pla, und Phl in der Umfangsrichtung um verschieden große Drehwinkel verlagern, die
im Verhältnis ± 1 : ± 3 stehen.
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Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung eines Kreuzungsabschnittes
für eine 16adrige Lage, bei der aber die für die Grundkreuzungen gewählten Aderverlagerungsrichtungen
sich an den zusätzlichen Kreuzungsstellen für alle Adern umkehren. Der Kreuzungsabschnitt
beginnt im Anschluß an den halben glatten Anlaufabschnitt mit acht Grundkreuzungsabschnitten
aus je acht Grundkreuzungen G und acht glatten Abschnitten, woran sich ein Zweifachkreuzungsabschnitt
aus der Zweifachkreuzung Z und einem glatten Abschnitt anschließt. Unmittelbar vor
der Zweifachkreuzungsstelle Z wird für die Hälfte der Adern die Verlagerungsrichtung
umgedreht, für die andere Hälfte der Adern nach der Zweifachkreuzungsstelle. Vier
Abschnitte aus je acht Grundkreuzungsabschnitten und einem Zweifachkreuzungsabschnitt
bilden den gesamten entkoppelten Kreuzungsabschnitt. Um die Fortführung der Kreuzungen
anzudeuten, ist in der Figur noch die folgende Grundkreuzung und der zugehörige
glatte Abschnitt dargestellt.
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Die Anwendung von Zusatzkreuzungen in einer Lage aus vierundzwanzig
Adern wird an Hand der Fig. 4 und 5 erläutert.
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Die Fig. 4 zeigt zunächst im Querschnitt die Verseillage mit den Adern
1 bis 24, aus denen die folgenden Stamm- und Phantomleitungen gebildet werden können:
Adern 1/13 = St, Ph |
Adern 7/19 = St2 1 |
Adern 3/15 = St, Ph @hll2 |
Adern 9/21 = St4 2 |
Adern 2/14 = Sts @_ P1 Phll2-314 |
Adern 3/20 = Stg J 3 |
P1 |
Adern 4/16 = St 314 |
7 #Ph J |
Adern 10/22 = St, J 4 |
Adern 5/17 = St, Ph |
Adern 11/23 = Stll |
Adern 6/18 = St".l @lz |
Adern 12/24 = Stl, f B |
Es bedeuten St, bis Stlp zwölf Stammleitungen, Phl bis Phs sechs Vierer-Phantomleitungen,
Phl;2, Ph314 zwei Achter-Phantomleitungen und Phl12_a14 eine Sechzehner-Phantomleitung.
Insgesamt sind also einundzwanzig entkoppelte Leitungen vorhanden.
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Die hierfür vorgesehene Anwendung zusätzlicher Zweifachkreuzungen
besonderer Art ist in der Fig. 5
dargestellt. Hiernach beginnt der
Kreuzungsabschnitt im Anschluß an den halben glatten Anlaufabschnitt mit drei Grundkreuzungsabschnitten
aus je drei Grundkreuzungen G und drei glatten Abschnitten. Es folgt ein Zusatzkreuzungsabschnitt,
an dessen Kreuzungsstelle Z' in der Umfangsrichtung jeweils eine Zweifachkreuzung
und zwei ungekreuzte Adern abwechselnd aufeinanderfolgen. Vier solcher Teilkreuzungsabschnitte
bilden den gesamten entkoppelten Kreuzungsabschnitt. Durch diese Kreuzungen wird
in vorteilhafter Weise erreicht, daß sich die Adern von aneinandergrenzenden Doppelleitungen
und Viererleitungen nicht nur in entgegengesetzten Richtungen, sondern auch um verschieden
große Drehwinkel verlagern, und zwar um Drehwinkel, die im Verhältnis von -' 1 :
± 2 : ± 3 stehen.
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Der Fig. 5 ist noch zu entnehmen, daß in Verseillagen, deren Aderzahl
3 - 2n beträgt, wobei n eine ganze positive Zahl größer als 2 ist, an den Zweifachkreuzungsstellen
Z' - in der Umfangsrichtung gesehen - nach einer Zweifachkreuzungsstelle zwei Adern
ungekreuzt bleiben.
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Die Fig. 6 zeigt eine Verseillage aus zweiunddreißig Adern, aus denen
die folgenden dreißig Stamm- und Phantomleitungen gebildet werden können:
Adern 1/17 = St, l Pjt |
Adern 9/25 = St., f |
Adern 5/21 = St, ( P,1P1112 |
Adern 13/29 = St, J 2 |
Adern 3/19 = St5 ` P>>112-314 |
Adern 11/27 = St, P jt3 |
Adern 7/23 = St Pj13; 4 |
Adern 15/31 = St, J Ph4 |
Adern 2/18 = St, Ph5 |
Adern 10/26 = Stlo |
Adern 6/22 = Stll @h P@lS@s |
Adern 14/30 = Stl2 ( s |
Adern 4/20 = St13 1 Pjt ph5rs- 718 |
Adern 12/28 = St14 J |
Adern 8/24 = St @jt'@s |
Adern 16/32 = St" J P@ts f |
Für die systematische Kreuzung der Adern einer aus zweiunddreißig Adern bestehenden
Verseillage sind mit Vorteil Kreuzungen nach der Fig.7 anwendbar. Wenn man von dem
halben glatten Anlaufabschnitt absieht, beginnt der Kreuzungsabschnitt mit vier
Grundkreuzungsabschnitten aus vier Grundkreuzungen und vier glatten Abschnitten,
worauf ein Zweifachkreuzungsabschnitt aus der Zweifachkreuzung Z und einem glatten
Abschnitt folgt. Hieran schließen sich drei weitere solcher Teilabschnitte aus je
vier Grundkreuzungsabschnitten und einem Zweifachkreuzungsabschnitt an. In der Mitte
des sich an die letzte Zweifachkreuzung Z dieses Teilabschnittes anschließenden
glatten Abschnittes wird eine Vierfachkreuzung V
(p = 2) ausgeführt. so daß
beiderseits der Vierfachkreuzung je ein halber glatter Abschnitt liegt. Vier solcher
Abschnitte aus insgesamt sechzehn Grundkreuzungsabschnitten und vier Zweifachkreuzungsabschnitten
sowie einer Vierfachkreuzung bilden zusammen den gesamten entkoppelten Kreuzungsabschnitt.
Es ist dann wieder die gleiche Zählfolge der Adern wie zu Anfang des Kreuzungsabschnittes
vorhanden. Auch bei dieser Ausführung wird erreicht, daß sich die Adern von aneinandergrenzenden
Doppelleitungen und Vierer-Phantomleitungen sowohl in entgegengesetzten Richtungen
als auch um verschieden große Drehwinkel verlagern. Die Drehwinkel stehen im Verhältnis
von ± 1 : ± 3 : J--5 :
4-7 zueinander.
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Die Kreuzungspläne nach den Fig. 2, 5, 7, die keine Umkehr der Kreuzungsrichtung
vorsehen, sind so abgestimmt bzw. ausgebildet, daß zwischen den zusätzlichen Kreuzungsabschnitten
eine möglichst kleine Zahl von Grundkreuzungsabschnitten vorhanden ist. So betragen
bei diesen Ausführungsbeispielen die jeweils unmittelbar aufeinanderfolgenden Grundkreuzungsabschnitte
vier (Fig. 2), drei (Fig. 5) und vier (Fig.7). Es können aber auch solche Kreuzungspläne
zur vollständigen Entkopplung führen, bei denen z. B. die Zahl der Grundkreuzungsabschnitte
zwischen zwei Zweifachkreuzungsabschnitten verdoppelt oder allgemein mit dem Faktor
2- multipliziert werden, wobei m eine ganze positive Zahl ist. Dies kann unter Umständen
dazu führen, daß die Zahl der aufeinanderfolgenden Abschnitte, in denen zwei sich
beeinflussende Doppelleitungen oder Phantomleitungen direkt benachbart sind, herabgesetzt
wird, so daß die resultierenden Summenkopplungen auf einzelnen, nicht voll kompensierten
Teilabschnitten möglichst klein werden.
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Während bei der Ausführung nach der Fig. 7 die Adern ihre Kreuzungsrichtung
beibehalten, ist es in einer 32adrigen Verseillage auch möglich, die Kreuzungsrichtung
an den Zweifachkreuzungsstellen umzukehren. In diesem Fall ist es zweckmäßig, auf
je sechzehn Grundkreuzungsabschnitte einen Zweifachkreuzungsabschnitt folgen zu
lassen und auf acht solcher Abschnitte einen Vierfachkreuzungsabschnitt. Vier solcher
Abschnitte, in denen die Zweifachkreuzungen abwechselnd ihre Kreuzungsrichtung wechseln,
bilden dann den gesamten entkoppelten Kreuzungsabschnitt.
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Die Erfindung ist sinngemäß auch anwendbar für andere Aderzahlen,
die durch acht teilbar sind.