DE1152094B - Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals - Google Patents

Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals

Info

Publication number
DE1152094B
DE1152094B DEC20808A DEC0020808A DE1152094B DE 1152094 B DE1152094 B DE 1152094B DE C20808 A DEC20808 A DE C20808A DE C0020808 A DEC0020808 A DE C0020808A DE 1152094 B DE1152094 B DE 1152094B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
niobium
tantalum
pentachlorides
chlorination
carbon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC20808A
Other languages
English (en)
Inventor
Charles Alexander Sutherland
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nova Beaucage Mines Ltd
Original Assignee
Nova Beaucage Mines Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nova Beaucage Mines Ltd filed Critical Nova Beaucage Mines Ltd
Priority to DEC20808A priority Critical patent/DE1152094B/de
Publication of DE1152094B publication Critical patent/DE1152094B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G33/00Compounds of niobium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/80Compositional purity

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals durch Erhitzen von oxydischem Ausgangsmaterial mit Kohlenstoff und anschließende Chlorierung der gebildeten Carbide. Als Ausgangsmaterial dienen insbesondere Erze oder Erzkonzentrate der genannten Metalle, z. B. Pyrochlor, Colombit und Tantalit.
  • Niob- und Tantalmetalle können durch Reduktion ihrer Pentachloride gewonnen werden. Es ist bekannt, daß bei der Durchführung dieses Verfahrens infolge der Anwesenheit von Oxychloriden, die bei der Bildung der Pentachloride zugleich entstehen, Schwierigkeiten auftreten. Die Oxychloride können von den Pentachloriden nur schwer getrennt werden. Die Schwierigkeit besteht in der Behandlung der Oxychloride, da diese sublimieren und beim Reduzieren ein durch Sauerstoff verunreinigtes Metall ergeben.
  • Die Reduktion von Nioboxyd mittels Aluminium ist an sich bekannt. Aber die Anwendung des Thermitprozesses auf Nioberze oder -konzentrate führt zur Bildung einer dichten harten Schlackenmasse, welche noch Metall einschließt. Es ist daher schwierig, reines Niobmetall aus einem derartigen Produkt zu gewinnen. Auch kann ein solches Gemisch nicht in befriedigender Weise chloriert werden. Die Chlorierungsversuche mit solchen Gemischen, selbst wenn diese als Pulver vorliegen, haben gezeigt, daß nur ein Teil des Niobs in Pentachlorid und Oxychlorid umgesetzt werden kann. Ein beträchtlicher Teil des Niobs bleibt unchloriert im Rückstand.
  • Es ist auch bekannt, daß sich Kohlenstoff mit Nioboxyd bei hoher Temperatur zu Niobcarbid vereinigen kann und daß Niocarbide sich chlorieren lassen. Es ist aber wegen der endothermen Natur der Reaktion schwierig, eine vollkommene überführung der Metalloxyde solcher Erze und Konzentrate in Carbide zu erreichen. Auch ist das erhaltene Carbid größtenteils pulverförmig, und es bereitet infolgedessen technische Schwierigkeiten, dasselbe in den Chlorierungsofen einzuführen. Ferner entsteht in der Chlorierungsstufe bei der Bildung von Oxychlorid teilweise reduziertes Oxyd.
  • Nach einem anderen Verfahren ist es bekannt, Niob- und Tantalhalogenide aus deren Phosphoroxychloriden herzustellen. Dieses Verfahren ist von der vorliegenden Erfindung grundverschieden, da es nicht von Oxyden ausgeht, sondern von Phosphoroxychloriden, in denen die Pentachloride bereits vorgebildet sind. Die Phosphoroxychloride werden durch Erhitzen wieder in ihre Komponenten zerlegt. Eine brauchbare Anweisung, wie die Ausgangshalogenide gewonnen werden können, wird jedoch nicht gegeben. Halogenide der niederen Wertigkeitsstufen von Niob und Tantal können nach einem bekannten Verfahren aus bereits vorgebildeten Pentachloriden dieser Metalle und aus Metallcarbiden hergestellt werden. Die nach diesem Verfahren sich bildenden Trichloride sind jedoch für die Verwendungszwecke, denen die Pentachloride dienen sollen, nicht geeignet.
  • Niob- und Tantalchloride werden nach einem anderen Verfahren in einem Zustand hergestellt, in dem sie zur elektrolytischen Erzeugung der Metalle selbst dienen sollen. Das Verfahren arbeitet in Schmelzen von Alkalihalogeniden, ist also sehr umständlich und führt nicht zu oxychloridfreien Pentachloriden, da sich bei dem Prozeß Wasserdampf und andere 02 haltige Gase bilden. Die sich bildenden Chloride bleiben in der Schmelze und werden nicht abgetrennt.
  • Es ist auch ein Verfahren bekannt, wonach man ebenfalls in der Salzschmelze arbeitet und als Ausgangsmaterial vorgebildete Metallcarbide, also Stoffe, die das Endprodukt der neuen ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens bilden, benutzt. Jedoch verbleiben die Halogenide hier in der Schmelze, in welcher die Elektrolyse anschließend durchgeführt wird. Es handelt sich also um ein Verfahren, das für die Herstellung von isolierten Niob- und Tantalpentachloriden ungeeignet und viel zu umständlich ist.
  • Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß man ein trockenes Gemisch, enthaltend Niob und/oder Tantal, in oxydischer Form mit der stöchiometrischen Menge an Aluminiumpulver und einem überschuß an Kohlenstoff unter einem Inertgas zündet, auf über 1600° C erhitzt und das entstandene Niob- und/oder Tantalcarbid in bekannter Weise zu den entsprechenden Pentachloriden chloriert.
  • An Stelle von Aluminiumpulver kann man auch feinverteiltes Aluminium in anderer Teilchenform verwenden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich gegenüber den bekannten Verfahren besonders dadurch, daß man ein Niob- und/oder Tantalcarbidprodukt erhält, das bei der Chlorierung, ohne gleichzeitige Bildung von nennenswerten Mengen von Metalloxychloriden, praktisch nur Pentachloride liefert. Der technische Fortschritt gegenüber den bekannten Verfahren liegt hier in erster Linie in der Carbidbildungsstufe, da die so erhaltenen Metallcarbide zwecks Bildung von Metallchloriden in an sich bekannter Weise in einer von Sauerstoff und Wasserdampf praktisch freien Atmosphäre chloriert werden können und sich dabei im wesentlichen nur Pentachloride, aber keine Oxychloride bilden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei welchem zunächst Aluminium und Kohlenstoff mit dem Niobkonzentrat gemischt werden, fällt das Sinterprodukt porös aus und wird daher leicht chloriert, wobei sich schnell Chloride bilden, ohne daß die Neigung zur Bildung von Oxychloriden auftritt. Die Ausbeute an Niob ist hoch; es werden in dem Chloridgemisch bis zu 90% und mehr des im Konzentrat vorhandenen Niobs als Niobpentachlorid gewonnen.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll das Niob .enthaltende Rohmaterial vor seiner Mischung mit Aluminiumpulver und Kohlenstoff getrocknet werden. Wenn Hydratwasser im Konzentrat enthalten ist, kann man das Wasser durch Erhitzen des Konzentrats auf 800 bis 1000° C entfernen.
  • Die Menge des mit dem Niobkonzentrat zu mischenden Aluminiumpulvers soll für eine Reduktion derjenigen Metalle, die in dem Konzentrat in oxydierter und durch Aluminium reduzierbarer Form vorliegen, äquivalent sein. Gangartmaterial wie z. B. Aluminiumoxyd und Kalk sind daher bei der Bemessung der für die Reduktion erforderlichen Menge des Aluminiumpulvers nicht zu berücksichtigen. Kieselsäure wird durch Aluminium zu Silicium reduziert. Daher muß die Menge Kieselsäure; sofern sie in dem Rohmaterial vorhanden sein sollte, bei der Bemessung der erforderlichen Menge von Aluminium berücksichtigt werden. Die reduzierbaren Metalloxyde enthalten gewöhnlich außer dem Niobpentoxyd auch Oxyde wie TiO, und Fe203. Diese Oxyde können in den Konzentraten in Form äquivalenter Verbindungen, z. B. als Niobate, und Titanate, vorhanden sein. Es ist nicht vorteilhaft, einen ilberschuß an Aluminium hinzuzugeben, weil der überschuß nicht an der Reaktion teilnehmen und nur als Verdünnungsmittel wirken würde. Zudem würde im Sintergut unreagiertes Aluminium enthalten sein, welches bei der darauffolgenden Chlorierung Schwierigkeiten macht, da Aluminiumchlorid zurr Sublimieren neigt. Mattes Aluminiumpulver gibt bei der Zündung befriedigende Resultate.
  • Der mit dem Konzentrat zu mischende Kohlenstoff wird gewöhnlich im überschuß angewandt gegenüber I der Menge, die theoretisch benötigt wird für die Bildung der Karbide des. Niobs und anderer Metalle, die im Konzentrat in Form von durch Aluminium reduzierbaren Oxyden vorliegen, wie Titan und Eisen. Die Menge des Kohlenstoffüberschusses soll sich direkt nach dem Gehalt des Konzentrats an reduzierbarem Metalloxyd richten und kann bis zu 200°/o bei einem Konzentrat, z. B. mit 8011/o Nb205, 9-% Ti02, 711/o Fe2O3, betragen und bis herab zu 50'% bei einem Konzentrat, z. B. von 30% Nb205, 15% Ti02, 911/o Fe2O3. Ein überschuß an Kohlenstoff ist zur Erzielung einer vollkommenen Reduktion des gesamten Metalls zu Karbid notwendig und auch dazu, um bei Konzentraten mit hohem Nb-Anteil den Ablauf der Reaktion unter Kontrolle zu halten. Eine geeignete Form des Kohlenstoffs für diese Reaktion ist pulverisierter Koks.
  • Das trockene Konzentrat, Aluminiumpulver und Kohlenstoff werden in einem Mischer oder in einer anderen geeigneten Mischvorrichtung gemischt; um eine gleichmäßige Verteilung der verschiedenen Bestandteile zu gewährleisten. Die erhaltene Mischung wird dann verfestigt oder verdichtet. Diese Verfestigung kann erfolgen durch Verdichtung des trockenen Gemisches in Form von Kügelchen oder durch Befeuchten der Mischung mit Wasser oder mit einer anderen geeigneten Bindeflüssigkeit und Pressen oder Herausspritzen des angefeuchteten Materials in geeignete Form, z. B. Stäbe oder Briketts. Wenn das Gemisch zur Verfestigung befeuchtet ist; wird das verfestigte Material bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur, z. B. 100° C, zur Entfernung des Wassers getrocknet. Das trockene Gemisch wird dann in Form von Stäben oder Briketts in den Ofen gebracht und dort auf Zündungstemperatur erhitzt. Vorteilhafterweise wird die Charge in einen gedeckten feuerfesten Tiegel, z. B. aus Graphit, gebracht, der von außen erhitzt wird. Das Erhitzen erfolgt auf eine Temperatur der Charge von schwacher Rotglut, z. B. von 700 bis 900° C, worauf die Charge sich entzündet und die Reaktion von selbst vor sich geht. Die Reaktion verläuft exotherm, und es wird so viel Wärme entwickelt, daß die Temperatur der Charge auf 600° C und höher steigt. Während dieses Erhitzungs- und Sinterungsvorganges wird, um eine Reaktion mit der Atmosphäre zu verhindern, die Mischung mit inertem Gas abgeschirmt.
  • Die bei dieser Zündung erreichte Temperatur soll, um eine vollständige Reaktion der reduzierbaren Metalloxyde und eine vollständige Umwandlung der entsprechenden Metalle in ihre Karbide zu gewährleisten, wenigstens 1600° C betragen. Bei niedrigeren Temperaturen fällt der Sinter unbefriedigend aus, da er sich dann nicht leicht bei den gewünschten niedrigen Chlorierungstemperaturen von 400 bis 500° C chlorieren läßt. Es können Temperaturen oberhalb von 1600° C in der Sinterungsstufe erreicht werden. Ein zufriedenstellender Bereich liegt zwischen 1.600 und 2200° C. Die Reaktion soll natürlich nicht zu heftig verlaufen. Daher ist es notwendig, die Menge des zugegebenen Kohlenstoffüberschusses auf das Anfangsgemisch so einzustellen, daß man die Sinterungstemperatur innerhalb der erwähnten Grenzen hält.
  • Die Wärmeerzeugung innerhalb der Charge erfolgt durch die Reaktion zwischen Aluminium und den reduzierbaren Metalloxyden oder deren äquivalenten Verbindungen, wobei sich Aluminiumoxyd und die Metalle bilden. Bei den in der Reaktionszone erzeugten hohen Temperaturen reagieren die Metalle mit dem Kohlenstoff unter Bildung von Karbiden- Das nach der Zündung erhaltene Produkt stellt daher eine gesinterte poröse Mischung dar, welche aus Aluminiumoxyd, Metallkarbiden, Kohlenstoffüberschuß und der in den Konzentraten vorhandenen Gangart besteht.
  • Der Niobgehalt des dem Prozeß unterworfenen Materials kann sehr variieren. Es ist vorteilhaft, wenn der Gehalt des Konzentrats an reduzierbarem Metalloxyd genügend hoch ist, da die mit Aluminium in der Sinterstufe entstehende Reaktionswärme imstande ist, das Chargengemisch auf die erforderliche Temperatur von 1.600-- C zu bringen.
  • Wenn der Gehalt des Konzentrats an reduzierbarem Metalloxyd zu niedrig ist, um die Reduktionsreaktion von selbst aufrechtzuerhalten, kann eine ergänzende äußere Erhitzung angewendet werden. Indessen ist es in solchen Fällen vorzuziehen, die erforderliche zusätzliche Wärme durch Beimischung von genügend Nb,0, oder TiO2 oder durch Zugab eines Oxydationsmittels, z. B. NaCl03 oder Ba0., zu gewährleisten, damit die Reduktionsreaktion von selbst eine genügend hohe Hitze erzeugt, um die erforderliche Temperatur zu erreichen.
  • Das zur Zündung gebrachte Produkt liegt in Form eines porösen Sinters vor. Man läßt den Sinter abkühlen und gibt ihn dann dem Chlorierungsofen auf. Der Sinter behält annähernd die Teilgröße und die Form der ursprünglichen Charge. Ein solches Sinterprodukt ist physikalisch und chemisch zur Beschikkung des Chlorierungsofens gut geeignet. Der Sinter ist porös und bietet daher für die Umsetzung mit dem Chlor eine große Oberfläche. Er ist andererseits auch genügend fest, um die Chlorierung ohne Zerbröckelung ablaufen zu lassen, aber auch leicht in eine zur Beschickung für die Chlorierungszone passende Größe zu bringen.
  • Das Aluminiumoxyd im Sinter würde aus der Atmosphäre Wasser absorbieren, und die heißen Karbide würden mit dem Sauerstoff und dem Wasserdampf reagieren. Es ist daher notwendig, den Sinter nicht unnötig der Atmosphäre auszusetzen, indem man ihn gewöhnlich unter dem Schutz eines inerten Gases, z. B. von Argon oder Stickstoff, abkühlt und in geschlossenen Behältern, bis er der Chlorierungstufe des Verfahrens zugeführt wird, lagert.
  • Der gekühlte, trockene Sinter wird einem Chlorierungsofen oder Reaktor zugeführt, in dem er mit gasförmigen Chlor in Berührung gebracht wird. Die während der Chlorierung aufrechtzuerhaltene Temperatur der Charge liegt zwischen etwa 350 und 6003 C, vorteilhaft zwischen 400 und 500° C. Diese Temperatur kann durch die bei der Chlorierungsreaktion erzeugte Wärme leicht aufrechterhalten und durch Wärmeaustauscher oder durch Variationen der Menge des dem Ofen zugeführten Chlors unter Kontrolle gehalten werden. Temperaturen oberhalb vor. 500 = C sind zwar zulässig, aber nicht erforderlich. Die niedrigste Temperatur von 350 C ist notwendig, um eine vollständige Verflüchtigung der Metallchloride zu gewährleisten.
  • Die flüchtigen Chloride, welche aus dem Ofen austreten, werden durch Kondensation gewonnen. Sie bestehen normalerweise im wesentlichen aus Niobpentachlorid, Titantetrachlorid und Eisenchlorid. Das Chloridgemisch der Chlorierungsstufe ist praktisch frei von Oxychloriden.
  • Der Chlorierungsofen und der Kondenser werden vor Beginn der Chlorierung mit inertem Gas, z. B. mit Argon, ausgespült, um sicher zu sein, daß die Apparatur frei von Sauerstoff und Wasserdampf ist.
  • Das Niobpentachlorid kann aus dem Chloridgemisch durch fraktionierte Destillation nach der üblichen Methode in reiner Form wiedergewonnen werden. In ähnlicher Weise können auch andere Chloride, soweit gewünscht, z. B. Titantetrachlorid, wiedergewonnen werden. Der in dem Chlorierungsofen nach der Chlorierung zurückbleibende Rückstand ist trocken und dicht. Er behält die Form der Sintercharge, die man dem Ofen zugeführt hat, und kann leicht aus dem Ofen entfernt werden. Beispiel 2120 g Niobkonzentrat mit einem Gehalt von 30 % Nb,05, 14,4 0/'o T i0, und 10 % Fe,03 werden zunächst während einer Stunde zur Entfernung sämtlichen Wassers bei 800"'C calciniert. Dann wird die Masse gekühlt und mit 660 g mattem Aluminiumpulver und 425 g pulverisiertem Koks gemischt. Die resultierende Mischung wird mit Wasser befeuchtet und zu Stäbchen von ungefähr 5 cm Durchschnitt und 25 cm Länge verformt.
  • Die Stäbchen werden dann bei 100' C getrocknet und in einen geschlossenen Graphittiegel gefüllt. Der Tiegel wird auf 900°C elektrisch erhitzt, worauf sich die Charge im Tiegel von selbst entzündet. Sie erreicht unmittelbar nach der Zündung ein Temperaturmaximum von mehr als 1600=' C. Die Reaktion wird innerhalb einer Zeit von 30 Sekunden, gerechnet vom Zeitpunkt der Zündung, zu Ende geführt. Der Tiegel wird sodann aus dem Ofen entfernt und abgekühlt; während des Erhitzens und Kühlens hält man eine Argonatmosphäre über dem Inhalt des Tiegels aufrecht.
  • Der erhaltene Sinter wird nach der Kühlung in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt. Der Sinter wiegt 3060 g. Die Analyse des Sinters, ausgedrückt in Oxyden, ergibt 20,8% Nb20-, 10,0% TiO2 und 7 % e.>02. Natürlich liegen diese Metalle im Sinter als Karbide vor.
  • Der Sinter von 3060 g wird in Stücke gebrochen, z. B. von einer Größe von 16 cm3, und in den Chlolierungsofen gebracht.
  • Der Chlorierungsofen besteht aus einem senkrecht aufgestellten, heizbaren Pyrexrohr von rund 7,6 cm Durchmesser und ungefähr 150 cm Länge. In den Boden des Ofens leitet man Chlorgas ein.
  • Der Ofen wird anfangs auf eine Temperatur von 400'y C erhitzt. Wenn aber die Chlorierungsreaktion begonnen hat, wird die Temperatur durch die Reaktionswärme aufrechterhalten und durch Variierung der Menge des Chlorstromes in den Ofen geregelt.
  • Die in der Chlorierungszone des Ofens gebildeten flüchtigen Chloride gelangen aus dem Kopf des Ofens in einen auf Raumtemperatur gehaltenen Kondensor. Insgesamt werden 11.410 g Niobpentachlorid im Kondensor aufgefangen, ferner auch etwas Titantetrachlorid und Eisenchlorid. Dieses Gemisch von Chloriden wiegt 1880 g und ist praktisch frei von Oxychloriden.
  • Aus dem Chloridgemisch wird durch fraktionierte Destillation praktisch reines Niobpentachlorid gewonnen. Die Ausbeute an Niob aus dem Konzentrat beträgt in dem Chloridgemisch 87,5 '0 /0.
  • Der im Ofen nach der Chlorierung zurückbleibende Rückstand wiegt 2380 g. Seine Analyse ergibt, ausgedrückt in Oxyden, 3,3 % Nb20s, 2,1% TiO2 und 4,2 % Fe 203* Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Anzahl von Vorteilen. Es kann leicht in der gewöhnlichen Apparatur ausgeführt werden; alle erforderlichen Materialien sind leicht zu beschaffen; das Chlorierungsprodukt ist durchweg frei von Oxychloriden. Das Karbidgemisch der Sinterstufe ist leicht zu handhaben; es ist porös, aber es ist so fest, daß man es handhaben kann, ohne daß es seine Struktur während der Chlorierung verändert.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals durch Erhitzen von oxydischem Ausgangsmaterial mit Kohlenstoff und anschließende Chlorierung der gebildeten Carbide, dadurch gekennzeichnet, daß man ein trockenes Gemisch, enthaltend Niob und/oder Tantal in oxydischer Form, mit der stöchiometrischen Menge Aluminiumpulver und einem überschuß an Kohlenstoff unter einem Inertgas zündet, auf über 1.600' C erhitzt und das entstandene Niob- und/oder Tantalcarbid in bekannter Weise zu den entsprechenden Pentachloriden chloriert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus Niob und/oder Tantal enthaltenden Materialien mit Aluminium und Kohlenstoff brikettiert und die erhaltenen Briketts (Pellets) vor der Zündung trocknet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 767 593, 1035 623, 1036 820, 1050 315; österreichische Patentschrift Nr. 201568.
DEC20808A 1960-02-16 1960-02-16 Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals Pending DE1152094B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC20808A DE1152094B (de) 1960-02-16 1960-02-16 Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC20808A DE1152094B (de) 1960-02-16 1960-02-16 Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1152094B true DE1152094B (de) 1963-08-01

Family

ID=7016869

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC20808A Pending DE1152094B (de) 1960-02-16 1960-02-16 Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1152094B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1533472B1 (de) * 1966-05-05 1972-11-09 Union Carbide Corp Anwendung des verfahrens zur herstellung von niob enthaltendem vormaterial

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767593C (de) * 1936-04-28 1952-12-01 Metallurg De Hoboken Sa Soc Ge Verfahren zum Gewinnen von Tantal- und/oder Niob-Verbindungen
AT201568B (de) * 1956-11-13 1959-01-10 Ciba Geigy Verfahren zur Gewinnung von Niob- und Tantalhalogeniden aus deren Phosphoroxychloridaddukten

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767593C (de) * 1936-04-28 1952-12-01 Metallurg De Hoboken Sa Soc Ge Verfahren zum Gewinnen von Tantal- und/oder Niob-Verbindungen
AT201568B (de) * 1956-11-13 1959-01-10 Ciba Geigy Verfahren zur Gewinnung von Niob- und Tantalhalogeniden aus deren Phosphoroxychloridaddukten

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1533472B1 (de) * 1966-05-05 1972-11-09 Union Carbide Corp Anwendung des verfahrens zur herstellung von niob enthaltendem vormaterial

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2034385C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von schwerschmelzbaren Metallen in kompakter Form aus deren Oxiden
DE2611667A1 (de) Verfahren zur gewinnung von chlor und eisenoxid aus verunreinigten eisen(ii)-chloridhaltigen chloridgemischen, welche bei der chlorierung titanhaltiger rohstoffe anfallen
DE2629934C2 (de)
DE2261968A1 (de) Verfahren zur herstellung von titan oder zirkonium
DE1152094B (de) Verfahren zur Herstellung der Pentachloride des Niobs und/oder Tantals
DE1814580C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Aluminium
DE1592368C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Chlor aus Ammoniumchlorid
DE4124547C2 (de) Verfahren zur Isolierung von Titananteilen
DE1533403A1 (de) Vanadincarbid-Zusatzlegierung
DE830787C (de) Verfahren zur Herstellung fluechtiger Chloride
DE2032545C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Metallchlorids oder eines Metallchloridgemisches
AT398208B (de) Verfahren zur rückgewinnung von wertstoffen aus schlacken von metallothermischen prozessen
DE1592408C (de) Verfahren zur Herstellung von Titan tetrachlond und Fernoxyd
DE2623833A1 (de) Aluminothermisches verfahren
DE854947C (de) Verfahren zum Reinigen von Zirkontetrahalogeniden
EP0060826A1 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Schwermetallen
DE1592408B2 (de) Verfahren zur herstellung von titantetrachlorid und ferrioxyd
AT220597B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallhalogeniden
AT156468B (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem Beryllium.
DE1926364C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Agglomeraten aus Carbiden des Vanadiums, Niobs, Tantals oder Titans
AT200110B (de) Verfahren zur Fraktionierung von wasserfrein Halogeniden der Elemente der 5. Gruppe des periodischen Systems
DE1245134B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallen und Legierungen durch metallothermische Reduktion
AT202114B (de) Verfahren zur Reduktion der Doppelsalze der Niob- und/oder Tantalhalogenide
DE1458792A1 (de) Herstellung von siliciumhaltigen Eisenlegierungen
DE1934694C3 (de) Chrom-Zugabemittel für die Herstellung von chromhaltigen Legierungen in Pelletform