DE2611667A1 - Verfahren zur gewinnung von chlor und eisenoxid aus verunreinigten eisen(ii)-chloridhaltigen chloridgemischen, welche bei der chlorierung titanhaltiger rohstoffe anfallen - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von chlor und eisenoxid aus verunreinigten eisen(ii)-chloridhaltigen chloridgemischen, welche bei der chlorierung titanhaltiger rohstoffe anfallenInfo
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Description
KRONOS TITAN-GMBH Leveikusen, den 17. März 1976
Leverkusen Dr.v«B/Wa
Verfahren zur Gevinnung von Chlor und Eisenoxid aus verunreinigten eisen(ll)-chloridhaltigen
Chloridgemischen, welche "bei der Chlorierung titanhaltiger Rohstoffe anfallen
Die Erfindung "betrifft ein mehrstufiges Verfahren zur Gewinnung
von Chlor und Eisenoxid durch Umsetzen von verunreinigten eisen(ll)-chloridhaltigen Chloridgemischen, welche
bei der Chlorierung titanhaltiger Rohstoffe, insbesondere Ilmenit, anfallen, mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen
Gasen.
Bei der Chlorierung von titanhaltigen Rohstoffen, insbesondere Ilmenit, fällt in großen Mengen ein Eisen(II)-chlorid enthaltendes
Chloridgemisch an, das stark verunreinigt ist. Dieses Chloridgemisch wird im folgenden "Chlorierungsstaub" genannt.
Es enthält außer Eisen(ll )-chlorid unter anderem Koks, titanhaltiges
Ausgangsmaterial und weitere Stoffe, die aus dem Chlorierungsreaktor mitgerissen werden.
Dieser Chlorierungsstaub muß aufgearbeitet werden, denn er kann aus Gründen der Umweltbelastung nicht einfach abgelagert
werden; ferner ist es aus wirtschaftlichen Gründen notwendig, das Eisenchlorid in Chlor und Eisenoxid umzuwandeln und das
Chlor wiederzuverwenden, beispielsweise in einem Chlorierungsreaktor.
Es sind schon mehrere Verfahren zur Oxidation von Eisenchloriden bekannt. Die meisten gehen von Eisen(III)-chlorid aus
und unterscheiden sich dadurch grundsätzlich von der Aufgabe
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der Erfindung, ein im wesentlichen Ei senf II)-chlorid enthaltendes
Material umzusetzen.
Weiterhin ist in diesen Verfahren keine Eede von den großen Mengen begleitender Stoffe. Hierdurch ergeben sich jedoch in
der Praxis zusätzliche Probleme, welche neuartige Lösungen erfordern.
In der US-PS 3 325 252 wird vorgeschlagen, zunächst ein in der
Hauptsache Eisen(lII)-chlorid enthaltendes Eisenchloridgemisch
in einer ersten Zone bei 650 bis 10000C, vorzugsweise 700 bis
9000C, teilweise zu oxidieren und dann die Oxidation in einer
zweiten Zone bei einer Temperatur oberhalb, etwa l*50°C, jedoch
mindestens 25°C, vorzugsweise 50 bis 100 C, unterhalb der in der ersten Zone herrschenden Temperatur fortzusetzen.
Es sind auch schon mehrere Verfahren zur Oxidation von Eisen(ll)-chlorid
unter Bildung von Fe?0„ und Rückgewinnung des Chlors
bekannt:
Nach der DT-OS 23 37 099 vird das Eisen(ll)-chlorid in Dampfform
mit einer überschüssigen Menge an Sauerstoff behandelt, wobei die Temperatur ausreichend hoch ist, um eine Kondensation
des Eisen(II)-chlorids zu vermeiden.
In der US-PS 3 865 920 wird das Eisen(ll)-chlorid zunächst oberhalb
der Chlorierungszone bei 9$0 bis 1110 C mit Sauerstoff in
Berührung gebracht und dabei ein Gemisch aus Eisenchloriden, Eisenoxid, Sauerstoff und Chlor erhalten, welches anschließend
durch einen Kühler geleitet wird, in dem das Eisenchlorid weiter zu Eisen(lII)-oxid und Chlor umgesetzt wird.
In der DT-AS 10 U3 290 wird das Eisen(ll)-chlorid in einer
Wirbelschicht, die außer dem Ei?en(ll)-chlorid gegebenenfalls
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auch Eisenoxid enthalten kann, bei UOO bis 1000 C mit Luft
oder Sauerstoff umgewandelt. Ein weiteres Verfahren ist in der DT-AS 23 06 517 beschrieben; hier erfolgt die Umsetzung
von Eisenchloriddampf in mehreren übereinander gelegenen durch Zwischenwände abgeteilten Zonen in Anwesenheit von
inerten Feststoffteilchen,
Die Oxidation von Chlorierungsstaub ist mit großen Schwierigkeiten
verbunden. Will man das Eisen(II)-chlorid so wie z. B. in der DT-OS 23 37 099 in Dampfform umsetzen, dann müssen,
wegen seiner schweren Flüchtigkeit, hohe Temperaturen angewandt und große Energiemengen zugeführt werden. Liegt es bei
etwa 10000C in der Gasphase vor, dann führt die Zugabe von
Sauerstoff außerdem zur Bildung von Eisenoxidablagerungen an den Reaktorwänden.
Vergrößert werden die Schwierigkeiten durch die mitgeführten
Verunreinigungen. Das Eisen(II)-chlorid liegt in der Praxis mit erheblichen Koksmengen, die bis zu 25 % betragen können,
und weiteren Bestandteilen, wie titanhaltiges Ausgangsmaterial, TiO-, SiO , MgCl , MnCl vermischt vor. Die mechanische Ab-
^ £2 & i—
trennung des Eisen(II)-chlorids von diesen Verunreinigungen vor
der Oxidation ist undurchführbar, weil es auf den anderen Feststoffen kondensiert und deshalb fest mit ihnen .verbunden ist.
Wird andererseits dieses Gemisch oxidiert, dann entsteht ein stark verunreinigtes Eisenoxid, das nicht anderweitig verwertet
werden kann«
Findet die Oxidation bei hohen Temperaturen statt, dann ergibt sich eine weitere Schwierigkeit: der anwesende Koks wird bei
der Oxidation des Eisen(II)-chJorids verbrannt. Dabei entstehen
lokal sehr hohe Temperaturen, die zum Versintern des gebildeten Fep0_ führen. Es bilden sich ständig wachsende Ab-
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lagerungen an den Innenvänden der Apparatur, welche nach
kurzer Zeit zur Verstopfung führen. Außerdem wird das erzeugte Chlor so stark mit CO verdünnt, daß seine unmittelbare
Rückführung in den Chlorierungsreaktor nicht möglich ist. Eine Anreicherung des Chlors ist sehr aufwendig und unwirtschaftlich.
Wird bei den vorgeschlagenen tieferen Temperaturen gearbeitet, so kann die gleichzeitige Oxidation des Kokses nur dann sicher
vermieden werden, wenn die Temperatur auf maximal 800°C begrenzt wird.
Dabei ist es schwierig, die erforderliche Hilfsenergie von
außen zuzuführen. Eine starke Aufheizung der Wandungen des Reaktors könnte leicht zum Zünden des Kokses führen, wodurch
- insbesondere bei großem Sauerstoffangebot - die Reaktion außer Kontrolle geraten würde.
Auch die Durchführung der Reaktion bei abgestuften Temperaturen verbessert nur die Ausbeute der Umsetzung, löst jedoch
nicht das Problem der im eingesetzten Eisenchlorid enthaltenen Fremdstoffe. Diese gelangen restlos in das erzeugte Eisenoxid,
welches dadurch völlig unbrauchbar wird.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß das Gleichgewicht bei der Oxidation des zunächst gebildeten Eisen(III)-chlorids
bei hohen Temperaturen sehr weit auf der Seite des Eisen(III)-chlorids liegt und nur bei relativ niedrigen Temperaturen
eine vollständige Oxidation zu Fe-O und Freisetzung des Chlors erfolgt.
Alle diese Schwierigkeiten sind der Grund dafür, daß die bekannten
Verfahren nicht zufriedenstellend arbeiten. Dieses
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gilt in erhöhtem Maße, venn es sich um die Aufarbeitung des
bei der Chlorierung von titanhaltigen Rohstoffen, insbesondere Ilmenit, als Nebenprodukt anfallenden Chlorierungsstaubes
handelt.
Das letztgenannte Verfahren gemäß der DT-AS 23 06 517 hat dazu den weiteren Nachteil, daß die Vorrichtung sehr kompliziert
und das Verfahren dadurch sehr störanfällig ist.
Es wurde nun ein neues mehrstufiges Verfahren zur Gewinnung von Chlor und Eisenoxid durch Umsetzen von verunreinigten
eisen(ll)-chloridhaltigen Chloridgemischen, welche bei der Chlorierung titanhaltiger Rohstoffe, insbesondere Ilmenit, anfallen,
mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen Gasen gefunden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
a) das Eisen(ll)-chlorid zunächst bei Temperaturen zwischen
500 und 800 C mit nur soviel Sauerstoff umgesetzt wird, daß zwar Fe,,0_ und Eisen(lII )-chlorid, aber im wesentlichen
kein Chlor gebildet wird,
b) aus dem Reaktionsgemisch die Feststoffe bei etwa 500 bis
800°C abgetrennt werden,
c) die eisen(lll)-chloriddampfhaltigen Gase mit weiterem Sauer-
·: stoff unter Bildung von Chlor und Fe 0 umgesetzt werden, wobei die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 600 und 800 C
begonnen wird und die Temperatur dann allmählich bis auf unter 600°C abgesenkt wird,und
d) das in der Stufe c) gebildete Fe„0 abgetrennt wird.
Dieses Verfahren überwindet weitgehend die Nachteile der bekannten
Verfahren.
In Stufe a) erfolgt die Umsetzung im wesentlichen nach der Gleichung
6 FeCl2+1,5 O2 -* Fe2O3+^ FeCl3. (1)
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Dadurch, daß diese Umsetzung bei relativ niedrigen Temperaturen - 500 bis 8OO C - durchgeführt wird, werden anwesende
brennbare Nebenbestandteile des Chlorierungsstaubes mit Sicherheit nicht oxidiert; es tritt deshalb lokal keine unkontrollierte
Reaktion und damit auch keine Überhitzung und Sinterung des Eisenoxids ein. Die Umsetzung kann leicht überwacht
werden. Das gebildete Eisenoxid ist relativ grobteilig und neigt wenig zum Anbacken an den Reaktor wänden. Es wird
zusammen mit den Nebenbestandteilen des Chlorierungsstaubes in Stufe b) vom Gasgemisch, dessen wesentlicher Bestandteil
Eisen(lII)-chlorid ist, leicht abgetrennt. Die Feststoffabtrennung
wird bei den herrschenden Temperaturen von 500 bis 800°C vorgenommen; das eisen(III)-chloridhaltige Gasgemisch
kann ohne Energieverlust weiterverarbeitet werden. Der Sauerstoffverbrauch
in Stufe a) ist entsprechend der Tatsache, daß im wesentlichen kein Chlor gebildet wird, relativ gering und
kann aus der Zusammensetzung des eingesetzten Chlorierungsstaubes mit Hilfe der oben angegebenen Gleichung (1) ermittelt
werden. Nur der kleinere Teil des Eisenanteils des eingesetzten Eisen(II)-chlorids fällt hier in Form von verunreinigtem Eisenoxid
an.
Aus dem eisen(HI )-chloridhaltigen Gasgemisch kann das Eisen(lll)-Chlorid
kondensiert und abgetrennt werden. Infolge seiner großen Reinheit kann es in verschiedenen Gebieten, beispielsweise bei
der Wasseraufbereitung, verwendet werden.
Vorzugsweise wird jedoch das eisen(lll)-chloridhaltige Gasgemisch
in Stufe c) mit weiterem Sauerstoff unter Bildung von Fe-O,- und Chlor nach der Gleichung
2 PeCl3+1,5 O2 ->
Fe203+3 Cl3 (2)
umgesetzt und danach in Stufe d") das in Stufe c) gebildete reine Fe2O, vom chlorhaltigen Gasgemisch abgetrennt.
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Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das in den Stufen c) und d) gewonnene Eisenoxid frei von Verunreinigungen ist und direkt, z.B. in der Hüttenindustrie
oder zum Zwecke der Herstellung von Eisenoxidpigment, weiterverarbeitet werden kann. Verläuft die Reaktion
nach Gleichung (2) in Stufe c) vollständig, dann wird hier doppelt so viel Eisenoxid gebildet wie in Stufe a); somit
wird hier der größere Teil des Eisenanteils des Chlorierungsstaubes
in verwertbarer Form gewonnen.
Je nachdem, bei welcher Temperatur die Eisen(lII)-chloridoxidation
vorgenommen wird, erfolgt die Umsetzung in einem mehr oder weniger großem Ausmaße. Es ist zweckmäßig, so zu
verfahren, daß die Umsetzung in Stufe c") zunächst bei Temperaturen zwischen 600 und 800 C begonnen wird und die Temperatur
dann allmählich bis auf unter 600 C abgesenkt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Temperatur in Stufe
e) bis auf 350 C abgesenkt wird. Das Gasgemisch wird aus der vorhergehenden Stufe ohne Erwärmung oder Abkühlung in den
Eisen(III)-chloridoxidationsreaktor eingeführt; das führt zu einer einfachen Reaktionsführung unter Verwendung einfach
gebauter Vorrichtungen. Durch das Absenken der Temperatur wird das Gleichgewicht in zunehmendem Maße in Richtung der
Pe_0 -Bildung verschoben, so daß es zu einer weitgehend vollständigen
Eisenoxidbildung kommt. Ein weiteres Absenken auf unter 35O°C ist in der Regel nicht ratsam, damit die Kondensation
von nicht ungesetztem Eisen(lII)-chlorid sicher vermieden
wird.
Die Umsetzung in Stufe a) erfolgt schwach exotherm. Es ist daher notwendig, Energie zuzuführen, um den Chlorierungsstaub
auf die Reaktionstemperatur aufzuheizen und die durch Abstrahlung etc. entstehenden Wärmeverluste zu kompensieren. Die
Energiezufuhr kann durch Vorerhitzen eines oder beider Re-
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„ -
aktionspartner erfolgen. Eine günstige Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß in Stufe a) durch Verbrennen eines Brennstoffes vorerhitzter Sauerstoff
eingesetzt wird. Die Vorerhitzung des Sauerstoffes kann dabei direkt erfolgen, indem beispielsweise der Brennstoff
im Sauerstoffstrom selbst verbrannt wird oder der Sauerstoffstrom
mit den heißen Verbrennungsprodukten vermischt wird, oder indirekt über Wärmeaustauschflächen.
Als Brennstoffe können beliebige Stoffe eingesetzt werden, sofern sie keine Produkte bilden, die die Oxidation des Eisen(ll)-chlorids
oder des Eisen(III)-chlorids ungünstig beeinflussen.
So sollen sie im wesentlichen frei von Wasserstoff oder Wasserstoffverbindungen sein. Geeignet sind beispielsweise
Kohlenmonoxid und Kohlenstoff. Falls das Eisen(ll)-Chlorid Koks mitführt, ist es oft vorteilhaft, diesen Koks
als Brennstoff zu verwenden. Dabei ist eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle, daß das in Stufe b) abgeschiedene Feststoffgemisch kokshaltig ist, dieses Feststoffgemisch
mindestens teilweise mit einem Überschuß an Sauerstoff bzw. eines sauerstoffhaltigen Gasgemisches bei Temperaturen über
dem Zündpunkt des Kokses umgesetzt sowie das dabei entstandene vorerhitzte sauerstoffhaltige Gasgemisch von den übrigen
Feststoffen abgetrennt und in die Stufe a) eingeführt wird.
Es ist möglich, entweder das gesamte in Stufe b) abgeschiedene
Feststoffgemisch oder nur einen Teil davon mit dem Sauerstoff zusammenzubringen. Wie man im einzelnen verfährt, richtet sich
danach, wie hoch der Sauerstoff vorerhitzt werden soll, wie groß der Koksgehalt des Feststoffgemisches ist und wie
stark das vorerhitzte sauerstoffhaltige Gasgemisch mit den
Verbrennungsprodukten verdünnt werden darf. Eine zu große Verdünnung ist nachteilig, weil dann das aus Stufe d) abgezogene
chlorhaltige Gas ebenfalls zu stark verdünnt ist.
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Aus dem die Stufe d) verlassenden chlorhaltigen Gasgemisch kann das. nicht umgesetzte Eisen(III)-chlorid in an sich bekannter
Weise abgetrennt werden, bevor das chlorhaltige Gasgemisch weiterverwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Normaldruck durchgeführt werden. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
besteht darin, daß das Verfahren bei Überdruck durchgeführt wird. Es kann dabei in den Stufen c) und d) so gearbeitet
werden wie in der DT-PS 23 50 U69· Abgesehen von anderen Vorteilen
(kleinere Apparaturen! größerer Durchsatz) besteht ein
weiterer Vorteil dieser Ausführungsform darin, daß hinter
Stufe d) das nicht umgesetzte Eisen(IllO-chlorid nicht aus dem
chlorhaltigen Gasgemisch entfernt zu werden braucht. Demgemäß kann das in Stufe d) von Fe_0_ befreite Gasgemisch ohne
Abscheiden von nicht umgesetztem Eisen(III)-chlorid in einen Chlorierungsreaktor eingeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in zahlreichen Fällen anwendbar,
bei denen wasserfreie eisen(II)-chloridhaltige Metallchloridgemische
anfallen und Interesse daran besteht, sowohl den Chloranteil als auch den Eisenanteil dieses Eisen(ll)-chlorids
zu gewinnen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet für die Verarbeitung der bei der Fließbettchlorierung
von Ilmenit oder anderen stark eisenhaltigen Titanmaterialien anfallenden Chlorierungsstäube. Es gestattet,
diese Stäube ohne großen Energieaufwand in einfachen Apparaturen zu einem chlorhaltigen Gasgemisch zu verarbeiten, das
unmittelbar wieder zur Chlorierung weiterer Titanmaterialmengen eingesetzt werden kann. Gleichzeitig fällt dabei das
Eisen zu einem großen Teil als reines gut verwertbares Fe_0
an. Das Verfahren kann gut geregelt und überwacht sowie den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
ι ι
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Durch das Fließbild und das folgende Beispiel wird die Erfindung näher erläutert:
Es wurde Chlorierungsstaub eingesetzt, der bei der Chlorierung von Ilmenit anfiel. Er wies eine Korngröße von weniger als
0,1 mm auf und besaß folgende Zusammensetzung (in Gewichtsprozent):
FeCl2: 71 %
Koks: 23 %
TiO2: 3 %
SiO2: 1,5 %
A12°3: 1»° *
CaO und MgO: 0,5 %
Die Umsetzung dieses Chlorierungsstaubes in Stufe a) erfolgte in einem Oxidationsreaktor, der aus einem 3 m langen ausgemauerten
Rohr mit einem lichten Durchmesser von 11*0 mm bestand;
in dieses Rohr mündete an der einen.Stirnseite axial
ein Zweistoffbrenner; an der anderen Stirnseite konnte das
Reaktonsgemisch abgezogen werden.
Bevor der Chlorierungsstaub zugeführt wurde, wurde das Rohr durch Verbrennen von Kohlenmonoxid in Sauerstoff auf 700 C
aufgeheizt. Danach erfolgte die Zufuhr des Chlorierungsstaubes durch die Zweistoffdüse mit einem Durchsatz von 100 kg/h.
Gleichzeitig wurden 10 m /h Kohlenmonoxid und 8,5 m3/h Sauerstoff
von Raumtemperatur eingeführt (Volumenangaben der Gase im Normzustand). Während der Umsetzung stellte sich im Rohr
eine Temperatur von 75O°C ein.
Nach dem Verlassen des Rohres wurde die Feststoff-Gas-Suspension in einem Zyklon getrennt. Aus dem Zyklon wurde ein
Feststoffgemisch in einer Menge von 1*0 bis U1 kg/h abge-
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zogen, das folgende Zusammensetzung aufwies (in Gewichtsprozent ):
Koks: | CaO, MgO: | 53,8 | % |
TiO2: | 7,2 | % | |
Fe2O3: | 31,8 | % | |
SiO2, Al2O | 7,2 | % | |
Das aus dem Zyklon entweichende Gasgemisch, welches in der Haptsache aus Eisen(III)-chlorid und Kohlendioxid bestand,
wurde mit 6,5 m^/h Sauerstoff (Volumenangabe des Gases im
Normzustand), der eine Temperatur von 75O°C aufwies, axial in eine h m lange Rohrstrecke eingeführt, die einen lichten
Durchmesser von 150 mm aufwies und von -außen mit Wasser gekühlt wurde. In dieser Rohrstrecke fand die Umsetzung gemäß
Stufe c) statt. Am Beginn der Rohrstrecke betrug die Temperatür etwa 78O°C und fiel dann bis zum Ausgang auf 35O°C ab.
Das erhaltene Gemisch wurde mit 350 C in ein Schlauchfilter (Filterfläche 0,7 m ) geleitet. Aus dem Schlauchfilter wurde
in einer Menge von 28 kg/h ein Feststoff folgender Zusammensetzung gewonnen (in Gewichtsprozent):
Fe2°3: 98'9 *
Koks: 0,69 %
Ti0g: 0,17 %
SiO2, Al2O3, CaO, MgO: 0,17 %
Gleichzeitig wurde ein Gasgemisch in einer Menge von 23 m /h
(Volumenangabe des Gasgemisches im Normzustand) abgezogen, das folgende Zusammensetzung aufwies (in Volumprozent):
CO2: 1*3,0 %
O2: 3,5 %
Cl2: 50,0 ί
FeCl3: 3,5 %
Dieses Gemisch war gut für die Chlorierung von Ilmenit geeignet.
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Der Versuch wurde ununterbrochen 72 Stunden lang durchgeführt .
Anstatt der Rohre können für die Umsetzungen auch andere bekannte für diesen Zweck geeignete Vorrichtungen eingesetzt werden. Ebenso sind anstatt der hier genannten Ab
scheideeinrichtungen auch andere bekannte Abscheider möglich« So kann z. B. die Abscheidung des reinen Eisenoxids
in Stufe d) mittels eines Zyklons erfolgen.
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Claims (1)
- Patentansprüche(]) Mehrstufiges Verfahren zur Gewinnung von Chlor und Eisenoxid durch Umsetzen von verunreinigten eisen(II)-chloridhaltigen Chloridgemischenj welche "bei der Chlorierung titanhaltiger Rohstoffe, insbesondere Ilmenit, anfallen, mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daßa) das Eisen(ll)-chlorid zunächst bei Temperaturen zwischen 500 und 800°C mit nur soviel Sauerstoff umgesetzt wird, daß zwar Fe_0 und Eisen(lII)-chlorid, aber im wesentliehen kein Chlor gebildet wird,b) aus dem Reaktionsgemisch die Feststoffe bei etwa bis 800°C abgetrennt werden,c) die eisen(lll)-chloriddampfhaltigen Gase mit weiterem Sauerstoff unter Bildung von Chlor und Fe?0 umgesetzt werden, wobei die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 600 und 800 C begonnen wird und die Temperatur dann allmählich bis auf unter 600°C abgesenkt wird, undd) das in der Stufe c) gebildete Fe„0 abgetrennt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in Stufe c) bis auf 35O0C abgesenkt wird.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle, daß das in Stufe b) abgeschiedene Feststoffgemisch kokshaltig ist, dieses Feststoffgemisch mindestens teilweise mit einem Überschuß an Sauerstoff bzw. eines sauerstoffhaltigen Gasgemisches bei Temperaturen über dem Zündpunkt des Kokses umgesetzt sowie das dabei entstandene vorerhitzte sauerstoffhaltige Gasgemisch von den übrigen Feststoffen abgetrennt und in die Stufe a) eingeführt wird.TG 102709839/02U- -ir -U. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es bei Überdruck durchgeführt wird.5. Verfahren nach Anspruch U, dadurch gekennzeichnet, daß das in Stufe d) von Fe 0 befreite Gasgemisch ohne Abscheiden von nicht umgesetztem Eisen(lII)-chlorid in einen Chlorierungsreaktor eingeführt wird.709839/02U
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