DE1934660B2 - Verfahren zur Abtrennung von Verunreinigungen aus Zirkonmineralien - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Verunreinigungen aus ZirkonmineralienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Zirkonmineralien durch überführung der verunreinigenden
Begleitelemente in die Chloride.
Zirkon kommt in der Natur insbesondere in Form des Silikats und des Oxyds vor. Wenngleich das
Zirkonsilikat sehr häufig in einem Zustand verhältnismäßig hoher Reinheit gefunden wird, ist es für manche
Verwendungszwecke, z.B. in der keramischen Industrie, notwendig, die natürlich vorkommenden
Zirkonmineralien, welche gegebenenfalls durch Aufbereitungsverfahren, z. B. Flotation, vorgereinigt sind,
einer weiteren Reinigung zu unterziehen.
Nach der Erzaufbereitung enthält das Zirkonorthosilikat (Zirkonsand) immer noch Ilmenit, also
Eisentitanat, sowie gelegentlich andere Verunreinigungen, wie z. B. Aluminiumoxyd bzw. dessen Verbindungen.
Das freie Zirkonoxyd kommt in der Natur meistens als Baddeleyit vor. Nach der Erzaufbereitung enthält
Baddeleyit noch bis zu 10 Gewichtsprozent, teilweise noch höhere Anteile an Apatit, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumsilikat und den entsprechenden Verbindungen des Calciums. Daneben ist auch noch Ilmenit
(Eisentitanat) vorhanden.
Es ist bisher üblich, diese Verunreinigungen naßchemisch durch Einwirkung von Säure, insbesondere
Salzsäure, zu entfernen. Verfahrenstechnisch bereitet dieses Verfahren auf Grund der korrodierenden
Wirkung der Säuren erhebliche Schwierigkeiten. Wirtschaftlich ist besonders nachteilig, daß man einen erheblichen
Säureüberschuß, bezogen auf die zu entfernenden Verunreinigungen, anwenden muß, um eine
möglichst weitgehende Abtrennung der Verunreinigungen zu erreichen. Selbst bei Einwirkung eines
hohen Überschusses an Säure gelingt die Abtrennung der Verunreinigungen nicht immer in einwandfreier
Weise.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Begleitelemente der Zirkonmineralien durch eine Behandlung
mit elementarem Chlor in die Chloride überzuführen und abzutrennen. Dabei geht man von
der Annahme aus, daß in Abwesenheit von Reduktionsmitteln, wie z. B. Kohlenstoff, nur eine begrenzte
Anzahl von Verbindungen durch das Chlorgas zu Chloriden umgesetzt wird. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht darin, daß man einen hohen Chlorüberschuß benötigt und die Reaktion bei hohen Temperaturen,
z.B. Temperaturen von 800 bis 10000C, durchführen muß. Bei diesen Temperaturen treten
jedoch beim Arbeiten mit elementarem Chlor nur schwer zu überwindende Korrosionsprobleme auf,
die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erheblich beeinträchtigen. Ein Zusatz von Kohlenstoff zu dem
Reaktionsgemisch verbietet sich, da dann bei diesen Temperaturen keine selektive Chlorierung der Verunreinigungen
möglich ist. Eine niedrigere Reaktionstemperatur ist aber auf Grund der dann absinkenden
Ausbeute nicht anwendbar.
überraschenderweise wurde nun ein Verfahren
gefunden, welches eine selektive Chlorierung der Verunreinigungen von Zirkonmineralien bei niedrigeren
Temperaturen und in Abwesenheit von elementarem Chlor durchzuführen erlaubt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das feingemahlene Zirkonmineral
auf 400 bis 7000C erhitzt, bei dieser Temperatur chlorierten Kohlenwasserstoff hindurchleitet
und die gebildeten Chloride durch Destillation und/oder Auswaschen aus dem Reaktionsgemisch
entfernt.
Das feingemahlene Zirkonmineral soll dabei ein
Sieb mit einer lichten Maschenweite von <100μ,
vorzugsweise einer Maschenweite von 40 bis 60 μ, passieren. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das
feingemahlene Mineral ein 10 000-Maschensieb (DIN 100) passiert.
Die Reaktionstemperatur, welche innerhalb der Grenzen von 400 und 7000C zu halten ist, soll vorzugsweise
bei 500 bis 6000C liegen. Bei dieser Temperatur
zerfällt ein Teil der chlorierten Kohlenwasserstoffe in die Komponenten Chlor und Kohlenstoff,
die im status nascendi auf die Zirkonmineralien einwirken und von diesen abgefangen werden. Hierdurch
• verlagert sich das Gleichgewicht der Pyrolyse, und es wird fortwährend Kohlenstoff und Chlor in dem Maße
nachgeliefert, wie noch zu chlorierende Verunreinigungen vorhanden sind. Dies bedingt eine selektive
Chlorierung unter verhältnismäßig milden Bedingungen. Da hierbei das bei der Pyrolyse entstehende
Chlor sofort umgesetzt wird, treten keine besonderen Korrosionsprobleme auf, und es ist möglich, die
Reaktion z. B. in Reaktionsgefäßen aus bei den erfindungsgemäßen Temperaturen beständigen Werkstoffen
durchzuführen.
Da es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unnötig ist, mit überschüssigem Chlorkohlenwasserstoff
zu arbeiten, d. h., daß man nur solche Mengen Chlorkohlenwasserstoff
verwenden muß, die bezüglich ihres Chlorgehaltes zur Chlorierung der Verunreinigungen
ausreichen, ist es zweckmäßig, die chlorierten Kohlenwasserstoffe zusammen mit einem Trägergas
in das feingemahlene erhitzte Zirkonmineral einzuleiten. Als Trägergas bietet sich Stickstoff oder Luft
an. Die Verwendung eines Trägergases hat den Vorteil, daß die flüchtigen Chloride durch das Trägergas
aus dem Reaktionsgemisch ausgetragen werden. Außerdem verhindert das Trägergäs ein Agglomerieren des
erhitzten Zirkonminerals. Das Verfahren kann gegegebenenfalls als Wirbelbettverfahren durchgeführt
werden.
Die chlorierten Kohlenwasserstoffe haben vorzugsweise ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Chlor
wie 1:2 bis 1:4. Vorzugsweise wird Tetrachlorkohlenstoff oder Perchloräthylen verwendet.
Bei Einsatz eines Trägergases hat es sich besonders günstig erwiesen, im Falle der Verwendung von
Tetrachlorkohlenstoff technisch reinen Stickstoff und bei Verwendung von Perchloräthylen Luft auszuwählen.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert werden:
In einem senkrecht angeordneten Rohr aus wärmebeständigem Stahl befinden sich über einer Siebplatte,
welche mit sehr feinen Bohrungen versehen ist, 500 g feingemahlenes Baddeleyitkonzentrat (Siebrückstand
auf dem DIN-I OO-Sieb 0,8%). Zur Verringerung des Gasströmungswiderstandes dieser Schicht dient ein
Rührer aus wärmebeständigem Stahl. Durch diese Schicht strömt bei einer Temperatur von 500 bis
520° C ein mit Tetrachlorkohlenstoffdämpfen be-
ladener Stickstoffstrom 21I2 Stunden lang. Zu diesem
Zweck wird technisch reiner Stickstoff bei 18 bis 20° C durch eine mit 62 g Tetrachlorkohlenstoff gefüllte
Waschflasche geleitet. Es werden dabei etwa 70
bis 801 Stickstoff benötigt. Die aus dem Reaktionsrohr
entweichenden Dämpfe werden durch Auswaschen mit Wasser von den flüchtigen Chloriden
befreit. Nach der partiellen Chlorierung werden aus dem feinpulvrigen Baddeleyit die nicht flüchtigen
Chloride des Calciums, des Magnesiums, des Kupfers und des zweiwertigen Eisens mit Wasser extrahiert,
und das gereinigte feinpulvrige Baddeleyit wird schließlich getrocknet. Es werden 467 g gereinigtes
Baddeleyit mit einem Gehalt von 99,3 Gewichtsprozent Zr5HfO2 erhalten.
Die Analysen des Ausgangsmaterials und des Endproduktes zeigen die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens:
Fortsetzung
Zr, HfO2
SiO2
TiO2....
Fe2O3...
CuO....
CaO....
MgO ...
P2O5 ...
Fe2O3...
CuO....
CaO....
MgO ...
P2O5 ...
Ausgangsmaterial %
94,1
0,62
0,73
0,85
0,11
0,41
0,68
0,3
0,62
0,73
0,85
0,11
0,41
0,68
0,3
Endprodukt %
99,3 0,18 0,20 0,03
< 0,001
<0,01
In der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur werden 500 g feinpulvriges Baddeleyit derselben Kornfeinheit
wie im Beispiel 1 bei 560 bis 5800C mit einem
mit Perchloräthylen beladenen Luftstrom 3 bis 3V2 Stunden lang behandelt. Es werden etwa 90 bis
1001 Luft durch auf 55° C erhitztes Perchloräthylen geleitet. Die weitere Aufarbeitung des Materials erfolgt
auf die gleiche Art, wie sie im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Ausbeute beträgt 458 g feinpulvriges
Baddeleyit mit einem Gehalt von 99,3 Gewichtsprozent Zr, HfO2.
Die Analysen des Ausgangsmaterials und des Endproduktes sind:
Zr, HfO2
SiO2....
SiO2....
Ausgangsmaterial
%
%
92,3
0,56
0,56
Endprodukt %
99,3 0,16
TiO2.
Fe2O3
CuO.
CaO.
MgO
P2O5
Fe2O3
CuO.
CaO.
MgO
P2O5
1,47
1,31
0,14
0,47
1,79
0,2
1,31
0,14
0,47
1,79
0,2
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von Zirkonmineralien durch Überführung der verunreinigenden
Begleitelemente in die Chloride und Abtrennung der Chloride von den Zirkonmineralien, dadurch
gekennzeichnet, daß man das feingemahlene Zirkonmineral auf 400 bis 7000C
erhitzt, bei dieser Temperatur chlorierten Kohlenwasserstoff hindurchleitet und die gebildeten ChIoride
durch Destillation und/oder Auswaschen aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das feingemahlene Zirkonmineral ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von
< 100 μ, vorzugsweise einer Maschenweite von 40 bis 60 μ, passiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur 500
bis 6000C beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der chlorierte Kohlenwasserstoff zusammen mit einem Trägergas, vorzugsweise Stickstoff
oder Luft, durch das erhitzte Zirkonmineral hindurchgeleitet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der chlorierte Kohlenwasserstoff ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Chlor wie
1:2 bis 1:4 aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als chlorierten Kohlenwasserstoff
Tetrachlorkohlenstoff oder Perchloräthylen verwendet.
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