-
Schaltungsanordnung für Freisprechanlagen Die Erfindung betrifft eine
Schaltungsanordnung für Freisprechanlagen, bei denen ein Freisprechmikrofon an einen
Sendekanal und ein Lautsprecher an einen Empfangskanal für die Sprechspannungen
geschaltet bzw. schaltbar sind und ein zusätzlicher elektroakustischer Wandler vorgesehen
ist.
-
Freisprechanlagen weisen gegenüber Fernsprechanlagen mit Handapparat
den wesentlichen Vorteil auf, daß sich der Gesprächsteilnehmer frei unterhalten
kann, ohne daß etwa eine Hand durch das Halten des Handapparates behindert ist,
und bei Gegensprechanlagen mit Freisprechbetrieb ist darüber hinaus der Teilnehmer
an keinen festen Platz beim Gespräch gebunden. Außerdem kann ein größerer Personenkreis
an dem Gespräch teilnehmen.
-
Diese Vorteile sind aber durch einige Nachteile gegenüber Fernsprechapparaten
mit Handapparatbetrieb erkauft, die darin ihre Ursache haben, baß bei der Freisprechanlage
die elektroakustischen Wandler nicht mehr so nahe bei dem Sprech- bzw. Hörorgan
des Teilnehmers angeordnet sind, wie die elektroakustischen Wandler eines Handapparates.
Es ist eine größere Verstärkung in beiden übertragungsrichtungen erforderlich, um
die durch die größere Entfernung der elektroakustischen Wandler von dem Sprech-bzw.
Hörorgan bedingte zusätzliche Dämpfung auszugleichen. Hierbei treten bei Gegensprechanlagen
mit Freisprechbetrieb oft nur durch aufwendige Lösungen zu überwindende Schwierigkeiten
infolge der akustischen Rückkopplung auf. Ein weiterer Nachteil der Freisprechanlagen
gegenüber Fernsprechanlagen mit Handapparatbetrieb, der seine Ursache in der freien
Anordnung des Mikrofons im Raum hat, besteht darin, daß auch die Geräusche und die
Halligkeit des Raumes einen wesentlichen Anteil an den übertragenen Schallschwingungen
haben.
-
Steht nur eine Freisprechanlage zur Verfügung, dann ist es auch nicht
möglich, den im Raum anwesenden Personenkreis von dem Gespräch auszuschließen; ein
derartigerWunsch mag vorhanden sein, wenn das ankommende Gespräch geheimgehalten
oder im gleichen Raum anwesende Mitarbeiter nicht gestört werden sollen.
-
Wegen der vorgenannten Nachteile, die der Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb
anhaften, hat man schon in zahlreichen Formen eine solche Anlage mit einer Fernsprechanlage
mit Handapparat kombiniert. Dadurch ist dem Benutzer derartiger Anlagen die Möglichkeit
gegeben, den jeweiligen Umständen entsprechend entweder die eine oder die andere
Betriebsart zu wählen.
-
Derartige kombinierte Anlagen sind sehr aufwendig, wenn entsprechend
einer bekannten Ausführungsform. bei der Kombination die jeweiligen Grundschaltungen
beibehalten werden. Die Sprechanlage umfaßt dann vier elektroakustische Wandler
und auch zwei Gabelübertrager.
-
Einfachere Schaltungen entstehen, wenn, wie es ebenfalls bereits bekannt
ist, ein elektroakustischer Wandler, beispielsweise der Hörer oder das Mikrofon
des Handapparates, als Freisprechmikrofon mit ausgenutzt wird. .
-
Durch die Erfindung wird nun auf eine neue Kombination zwischen einer
Freisprechanlage und einem zusätzlichen elektroakustischen Wandler hingewiesen,
die im wesentlichen die gleichen Vorteile aufweist wie die bekannten Kombinationen,
sich diesen gegenüber aber .durch eine größere Einfachheit und bequemere Handhabung
auszeichnet.
-
Die Schaltungsanordnung für Freisprechanlagen, bei denen ein Freisprechmikrofon
an einen Sendekanal und ein Lautsprecher an einen Empfangskanal für die Sprechspannungen
geschaltet bzw. anschaltbar sind und ein zusätzlicher elektroakustischer Wandler
vorgesehen ist, ist gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche
elektroakustische Wandler nach Art eines Zweithörers ausgebildet und wahlweise an
wenigstens einen der beiden Übertragungskanäle schaltbar ist. Das Anschalten des
zusätzlichen elektroakustischen Wandlers an den Sendekanal kann durch eine Mikrofonumschalttaste,
das Anschalten an dem Empfangskanal durch einen weiteren
Schalter,
vorzugsweise einen Hakenumschalter, erfolgen.
-
Gegenüber einer Schaltungsanordnung,bei derledig lich ein Fernsprechapparat
mit Handapparat und eine Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb zu einer Anordnung
zusammengefaßt sind; zeichnet sich die Anordnung gemäß der Erfindung durch ihre
Einfachheit aus. Sie enthält einen elektroakustischen Wandler weniger; außerdem
werden, da der zusätzliche elektroakustischeWandler an die schon für die Gegensprechanlage
mit Freisprechbetrieb vorgesehenen Übertragungskanäle anschaltbar ist, ein Gabelübertrager
und einige Schaltmittel eingespart. Trotz der Vereinfachung sind bei der Anordnung
gemäß der Erfindung fast alle Vorteile festzustellen, die durch die Kombination
einer Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb mit einer Fernsprechanlage mit Handapparatbetrieb
entstehen. Wird nämlich der nach Art eines Zweithörers ausgebildete elektroakustische
Wandler an den Sendekanal geschaltet, so kann er als Nahbesprechungsmikrofon benutzt
werden .und. hat damit die gleichen Eigenschaften wie das Mikrofon des Handapparates
bei Handapparatbetrieb. Störgeräusche und Helligkeit des Raums werden eliminiert;
außerdem wird dadurch bei gleicher Verstärkung im Sendekanal .die Reichweite des
abgehenden Gesprächs erhöht. Wird aber der zusätzliche elektroakustische Wandler
der Anordnung gemäß der Erfindung an den Empfangskanal geschaltet und in die Nähe
des Hörorgans gebracht, dann erhält er die gleichen Eigenschaften wie der Hörer
des Handapparates einer Stationsschaltung mit Handapparatbetrieb. Es wird bei dieser
Betriebsweise die dem Ohr zugeführte Schall energe unter Ausschluß der Raumgeräusche
erhöht, und es kann, wenn der Lautsprecher hierbei abgeschaltet wird, das Gespräch
auch unter Ausschluß des anwesenden Personenkreises aufgenommen werden. Ist der
zusätzliche elektroakustische Wandler als Zweithörer ausgebildet, der am Ohr des
Teilnehmers aufgehängt werden kann, dann sind hiermit sogar noch zum Teil die Vorteile
verknüpft, die der Teilnehmer bei Benutzung der Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb
hat. Er kann mit freien Händen und in einem bestimmten Rahmen beweglich das Gespräch
verfolgen. Dies ist in einem Betrieb mit Handapparat nicht möglich, da der Handapparat
während des Gesprächs gehalten werden muß.
-
Die Erfindung weist auch Vorteile gegenüber den bekanntgewordenen
Kombinationen zwischen einer Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb und einem Fernsprechapparat
mit Handapparat :auf, bei denen ein elektroakustischerWandler des Handapparates
als Freisprechmikrofon ausgenutzt wird. Zwar benötigen auch diese Anlagen insgesamt
nur drei elektroakustische Wandler. Es ist aber auch hier zur Überwindung der Nachteile
der Gegensprechanlage mit Freisprechbetrieb ein Handapparatbetrieb vorgesehen, also
eine Betriebsart, bei der ein im Verhältnis zu einem Zweithörer großer und schwererer
Handapparat gehalten werden muß, indem zwei Wandler untergebracht sind. Bei der
Anordnung gemäß der Erfindung braucht dagegen nur ein einziger elektroakustischer
Wandler, der zusammen mit dem Wandlergehäuse ein sehr geringes Gewicht aufweist,
vor das Sprech- bzw. Hörorgan gebracht zu werden, wobei bei entsprechender Ausführung
des Wandlergehäuses ein Einhängen auf dem Ohr des Teilnehmers möglich ist, wodurch
beide Hände frei werden. Die Erfindung wird an Hand von drei in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
In Fig. 1 ist die Teilnehmerschaltung T einer Gegensprechanlage mit
.Freisprechbetrieb dargestellt, bei der in bekannter Weise ein Freisprechmikrofon
FM
an einen Sendekanal SK und ein Lautsprecher L an einen Empfangskanal EK
geschaltet sind. Die beiden Übertragungskanäle sind durch eine Gabel G so mit einer
Fernsprechleitung FL verbunden, daß sie sich gegenseitig nicht beeinflussen.
Die Gabel ist mit einer Nachbildung N abgeschlossen. In den beiden Übertragungskanälen
sind je ein Verstärker SV und EVfür die jeweilige Übertragungsrichtung angeordnet.
Zum Anschalten der Freisprechanlage an die Fernsprechleitung FL dient der
Kontakt feiner Freisprechtaste.
-
Gemäß der Erfindung ist ein zusätzlicher elektroakustischer Wandler
EW, der nach Art eines Zweithörers ausgebildet ist, durch den Arbeitskontakt m 2
einer Mikrofonumschalttaste an den Sendekanal und durch den Arbeitskontakt hu 2
eines Hakenumschalters, an dessen Haken im Ruhezustand der Anlage der zusätzliche
elektroakustische Wandler aufgehängt ist, an den Empfangskanal schaltbar. Die Anschaltung
ist hierbei jeweils mit einer Abschaltung des betreffenden Wandlers der Freisprechanlage
verbunden. Das Freisprechmikrofon ist deshalb über einen Ruhekontakt m 2 der Mikrofonumschalttaste
und der Lautsprecher über einen - Ruhekontakt hu 2 des Hakenumschalters an - den
betreffenden Übertragungskanal angeschaltet. Die Anschaltung des zusätzlichen elektroakustischen
Wandlers EW erfolgte jeweils über ein DämpfungsgIied D 1 bzw. D 2. Der Arbeitskontakt
m 3 der Mikrofonumschalttaste dient dazu, bei einer Verwendung des zusätzlichen
elektroakustischen Wandlers EW als - Nahbesprechungsmikrofon bei betätigtem Hakenuanschalter
eine Verbindung zwischen dem Lautsprecher und dem Empfangskanal herzustellen. Der
Ruhekontakt m 3 der gleichen Taste verbindet den zusätzlichen elektroakustischen
Wandler bei seiner Verwendung als Hörer mit dem Empfangskanal. Durch den Kontakt
m1,derMikrofonumschalttaste ist die Anlage an die Fernsprechleitung FL anschaltbar,
ohne daß die Freisprechtaste betätigt werden muß. Der Ruhekontakt hu 1 des
Hakenumschalters dient dazu, :bei einer Fehlbedienung, wenn nämlich die Mikrofonumschalttaste
betätigt wird und der zusätzliche elektroakustische Wandler EW aufgehängt bleibt,
die Anlage als Gegensprechanlage mit FreisprechbetriDb zu schalten.
-
Soll die in Fig. 1 dargestellte Anlage .als Gegensprechanlage mit
Frensprechbetrieb benutzt werden, so wird die Freisprechtaste betätigt und damit
die Verbindung zur Fernsprechleitung FL hergestellt, über die zugleich die Speisung
der beiden Verstärker erfolgt.
-
Durch Abnahme des zusätzlichen elektroakustischen Wandlers von dem
Haken des Hakenumschalters kann der Empfangskanal von dem Lautsprecher L auf den
zusätzlichen Wandler EW umgeschaltet werden. Der im Raum anwesende Personenkreis
wird dadurch von dem Gespräch ausgeschlossen.
-
Erscheint bei dem Freisprechbetrieb die Sprechverbindung infolge zu
großen Lärmpegels oder zu großer Helligkeit des Senderaums zu schlecht, dann wird
der zusätzliche elektroakustische Wandler EW von seinem Haken abgenommen und die
Mikrofonumschalttaste betätigt. -Der zusätzliche Wandler dient
dann
als Nahbesprechungsmikrofon; das ankommende Gespräch wird durch den Lautsprecher
L wiedergegeben.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel sind eine Gegensprechanlage und eine Zweidrahtverbindung
zugrunde gelegt worden. Die Erfindung ist nicht hierauf beschränkt; sie eignet sich
in gleicher Weise für eine Wechselsprechanlage, bei der der zusätzliche elektroakustische
Wandler als Nahbesprechungsmikrofon oder Kopfhörer benutzt wird und für Anlagen,
bei denen die Verbindung zwischen Teilnehmerstellen vierdrähtig ausgeführt ist.
-
In Fig. 2 und 3 ist die räumliche Anordnung des zusätzlichen elektroakustischen
Wandlers EW dargestellt. Die Zeichnungen zeigen das Gehäuse G einer Gegensprechanlage,
die CSffnungen für das Freisprechmikrofon FM und neben Linientasten
LT die Freisprechtaste F und die Mikrofonumschalttaste M. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 ist der zusätzliche elektroakustische Wandler EW an dem Haken eines
Hakenumschalters HU aufgehängt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist für
den zusätzlichen elektroakustischen Wandler eine Vertiefung V in dem Gehäuse der
Gegensprechanlage vorgesehen, in der sich eine Drucktaste DT befindet, die die Funktion
des Hakenumschalters nach Fig. 1 hat.