-
Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten Thiolcarbaminsäurealkylestern
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Verbindungen der Formel
in der X und Y Phenyl- oder Pyridylreste, die durch Halogenatome, Alkyl- oder Alkoxyreste
substituiert sind, A eine gegebenenfalls verzweigte aliphatische Kohlenstoffkette
und R1 und R2 Alkylgruppen oder Cycloalkylgruppen bedeuten, wobei R1 und R2 auch
gegebenenfalls verzweigte und/oder durch ein Heteroatom unterbrochene Alkylenketten,
die entweder miteinander oder mit einem Kohlenstoffatom der Kette A zu einem gegebenenfalls
durch Alkylgruppen substituierten 5-, 6- oder 7gliedrigen, heterocyclischen Ring
verbunden sind, sein können, sowie von ihren Salzen mit Säuren und ihren quartären
Ammoniumsalzen. Diese Verbindungen zeichnen sich durch besondere spasmolytische
Wirksamkeit aus.
-
Die Herstellung dieser Verbindungen erfolgt erfindungsgemäß in der
Weise, daß man entweder a) Carbaminsäurechloride der allgemeinen Formel
mit basisch substituierten Merkaptanen der allgemeinen Formel
umsetzt oder indem man b) Carbaminsäurechloride der allgemeinen Formel
mit substituierten Merkaptanen der allgemeinen Formel HS - A - R3 worin R3 eine
Hydroxy- oder geschützte Amino-
gruppe oder ein Halogenatom bedeutet, umsetzt und
anschließend in den erhaltenen Thiolcarbaminsäureestern den Rest R3 in an sich bekannter
Weise in die Gruppierung
worin R1 und R2 Alkyl- oder Cycloalkylgruppen bedeuten, umwandelt oder indem man
c) Metallverbindungen vonAminen der allgemeinen Formel
durch Behandlung mit Kohlenoxysulfid in die entsprechenden Salze von Thiolcarbaminsäuren
überführt und diese mit reaktionsfähigen Estern basischer Alkohole der allgemeinen
Formel
umsetzt,
und gegebenenfalls die nach den Verfahrensweisen a) bis
c) erhaltenen Basen in an sich bekannter Weise in ihre Salze mit Säuren oder in
ihre quartären Ammoniumsalze überführt.
-
Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen, z. B. I, sind den
aus der USA.-Patentschrift 2 642450 bekannten Verbindungen, z. B. II, im Hinblick
auf Toxizität und Spasmolyse überlegen. Dies geht aus den folgenden Ergebnissen
hervor:
I Fumarat
1. Toxizität: DL50 Maus i. v. (berechnet auf Base) 1. . . . 13,0mglkg II. . . 3,2
mg/kg 2. Spasmolyse am isolierten Meerschweinchendarm, der durch Nicotin 1:1 000
000 bzw. Bariumchlorid zur Kontraktion gebracht worden ist.
-
DE50 in y je Liter
Antinicotin Antf-BaC |
1 300 350 |
II 1 290 210 |
3. Zusammenfassung: list bei etwa viermal geringerer Toxizität im Antinicotintest
ungefähr im gleichen Maße spasmolytisch wie II und im Anti-BaCl2-Test etwa 0,6mal
so spasmolytisch wie II; daraus errechnet sich sein überlegener therapeutischer
Index.
-
Die Erzeugnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auch dem aus
den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 558 138 bekannten 4-Athoxydiphenylamincarbaminsäurediäthylaminoäthylester
bezüglich
ihrer spasmolytischen Wirksamkeit überlegen, wie nachstehende Tabelle zeigt:
DLo SO0loige 50°/Oige |
Verbindung Maus i. v. Acetyl- Nicotm- |
dhohn, hemmung |
m!kg hemmlmg |
4-Äthoxydiphenylcarb - |
aminsäurediäthy |
aminoäthyiester . . . 33 2200 920 |
Beispiel 1 ......... 1 50 85 34 |
Beispiel 2 .......... 25 80 78 |
Beispiel 3 .......... 30 70 18 |
Beispiel 5 .......... 30 71 63 |
Beispiel 8........... 30 205 130 |
Beispiel 7 .......... 30 840 420 |
Beispiel 1 In eine Lösung von 30,6 g 3-Chlordiphenylamin in 300 ccm Xylol leitet
man zunächst bei Zimmertemperatur und dann mehrere Stunden bei 100°C Phosgen ein.
Anschließend dampft man im Vakuum etwa 100 bis 150 ccm des Lösungsmittels ab und
ersetzt die Menge durch Benzol. Dann tropft man bei einer Innentemperatur von etwa
800 C eine Mischung von 20 g Diäthylaminoäthylthiol, 16 g Triäthylamin und 500 ccm
Benzol ein und läßt das Ganze 4 Stunden kochen. Man arbeitet wie üblich auf und
erhält 46,8 g 3-Chlordiphenylamin-N-carbonsäure-(ß-diäthylaminoäthyl)-thioester
vom Kp.o,oi 148 bis 1500C, dessen Hydrochlorid bei 145 bis 1460C schmilzt.
-
Beispiel 2 Führt man mit gleichen Mengenverhältnissen und unter gleichen
Bedingungen die im Beispiel 1 beschriebenen Umsetzungen mit 4-Chlordiphenylamin
an Stelle von 3-Chlordiphenylamin durch, so erhält man 32 g 4-Chlordiphenylamin-N-carbonsäure-(ß4iäthylaminoäthyl)-thioester
vom Kp.o,o1 145 bis 150°C, dessen Hydrochlorid bei 145 bis 146°C schmilzt.
-
Beispiel 3 Führt man die im Beispiel 1 beschriebenen Umsetzungen
mit 2-Chlordiphenylamin an Stelle von 3-Chlordiphenylamin durch, so erhält man 30
g 2- Chlordiphenylamin - N - carbonsäure - (ß - diäthylaminoäthyl)-thioester vom
Kp.o,02 155°C, dessen Hydrochlorid bei 163 bis 165°C schmilzt.
-
Beispiel 4 In eine Lösung von 30 g 2-Methoxydiphenylamin in 300 ccm
Xylol leitet man zunächst 2 Stunden bei Zimmertemperatur und dann mehrere Stunden
bei 100°C Phosgen ein. Anschließend dampft man im Vakuum etwa 100 bis 150ccm des
Lösungsmittels ab und ersetzt die Menge durch Benzol. Dann tropft man bei einer
Innentemperatur von etwa 80°C eine Mischung von 20 g Diäthylaminoäthylthiol, 16
g Triäthylamin und 50 ccm Benzol ein und läßt das Ganze 4 Stunden kochen. Man arbeitet
wie früher beschrieben auf und erhält 39,4 g 2-Methoxydiphenylamin - N - carbonsäure
- (ß - diäthylaminoäthyl)-thioester vom Kp.o,ol 160 bis 165°C (Retortenkolben),
dessen Hydrochlorid bei 153 bis 155°C schmilzt.
-
Beispiel 5 Führt man die im Beispiel 4 beschriebenen Umsetzungen
mit 3-Methoxydiphenylamin an Stelle von 2-Methoxydiphenylamin durch, so erhält man
26 g 3 - Methoxydiphenylamin -N- carbonsäure-(p - diäthylaminoäthyl)-thioester vom
Kp.o,ol 160 bis 164°C, dessen Hydrochlorid bei 132 bis 134"C schmilzt.
-
Beispiel 6 Führt man die im Beispiel 4 beschriebenen Umsetzungen
mit 4-Methoxydiphenylamin an Stelle von 2-Methoxydiphenylamin durch, so erhält man
in guter Ausbeute 4-Methoxydiphenylamin-N-carbon säure-(ß-diäthylaminoäthyl)-thioester
vom Kp.o,ol 170"C, dessen Hydrochlorid bei 158 bis 159"C schmilzt.
-
Beispiel 7 Führt man die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Umsetzungen unter Verwendung von Xylol und Benzol als Lösungsmitteln mit 13,1 g
4-Methyldiphenylamin, Phosgen, 9,5 g Diäthylaminoäthylthiol und 7,6 g Triäthylamin
durch, so erhält man 20,2 g 4-Methyldiphenylamin-N-carbonsäure-(ß-diäthylaminoäthyl)-thioester
vom Kp.o,o1 158 bis 162"C, dessen Hydrochlorid bei 159 bis 1600C schmilzt.
-
Beispiel 8 Führt man die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Umsetzungen unter Verwendung von Xylol und Benzol als Lösungsmitteln mit 20,5 g
2-Methyldiphenylamin, Phosgen, 28,6 g Diäthylaminoäthylthiol und 13,4 g Triäthylamin
durch, so erhält man 24,7 g 2-Methyldiphenylamin-N-carbonsäure-(ß-diäthylam. inoäthyl)-thioester
vom Kp.o,oo1 140"C, dessen Hydrochlorid bei 157 bis 159"C schmilzt.
-
Beispiel 9 Führt man die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Umsetzungen unter Verwendung von Xylol und Benzol als Lösungsmitteln mit 87 g 4-Äthoxydiphenylamin,
Phosgen, 91,4 g Diäthylaminoäthylthiol und 42,7 g Triäthylamin durch, so erhält
man 122 g 4-Äthoxydiphenylamin-N-carbonsäure-(ß-diäthylaminoäthyl)-thioester vom
Kp.o,o: 180"C, dessen Hydrochlorid bei 147 bis 149"C schmilzt.
-
Beispiel 10 Führt man die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Umsetzungen unter Verwendung von Xylol und Benzol als Lösungsmitteln mit 55 g 2-Äthoxydiphenylamin,
Phosgen, 58,5 g Diäthylaminoäthylthiol und 27,3 g Triäthylamin durch, so erhält
man 64,8 g 2-Äthoxydiphenylamin-N-carbonsäure-(ß-diäthylaminoäthyl)-thioester vom
Kp.o,ol 145"C, dessen Naphthalin-1,5-disulfonat bei 216 bis 218"C schmilzt.
-
Beispiel 11 Führt man die in den vorangegangenen Beispielen beschriebenen
Umsetzungen unter Verwendung von Benzol als Lösungsmittel mit 42g 2-Methoxydiphenylamin,
Phosgen, 34 g ß-Diäthylaminopropylthiol und 23 g Triäthylamin durch, so erhält man
in
guter Ausbeute 2-Methoxydiphenylamin-N-carbonsäure-(B-diäthylaminopropyl)-thioester.
Das Fumarat hat einen Schmelzpunkt von 137"C.