DE1148461B

DE1148461B - Scheibenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1148461B
Application number: DER23789A
Authority: DE
Original assignee: Renault SAS
Current assignee: Renault SAS
Priority date: 1957-08-01
Filing date: 1958-07-30
Publication date: 1963-05-09
Also published as: FR72473E; CH344915A; NL229304A; FR1180475A; BE569610A; GB925644A; CH362933A; GB844003A; US3027978A; US3072221A; NL104784C; FR75585E; OA01671A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer ringförmigen Bremsscheibe, die längs ihres mittleren Halbmesserkreises von speichenartigen Armen einer mit dem Rad fest verbundenen Halterung getragen wird, und mit beiderseits der Bremsscheibe symmetrisch zu deren mittlerem Halbmesserkreis angeordneten, einander jeweils bezüglich der Bremsscheibe gegenüberliegenden Reibbelägen.

Es ist eine Scheibenbremse bekannt, bei der sowohl für das außerhalb als auch für das innerhalb des mittleren Halbmesserkreises angeordnete Reibbelagpaar je eine Zuspannvorrichtung vorgesehen ist. Die äußeren Zuspannvorrichtungen sind unabhängig von den inneren betätigbar, und zwar die ersteren mit der Fuß-, die letzteren mit der Handbremse. Abgesehen davon, daß die Verwendung gesonderter Zuspannvorrichtungen für die innerhalb und die außerhalb des mittleren Halbmesserkreises befindlichen Reibbeläge einen erheblichen baulichen Aufwand bedingt, läßt sich auf diese Weise kein bezüglich des mittleren Halbmesserkreises symmetrischer und gleichzeitiger Kraftangriff an der Bremsscheibe erreichen. Bei der bekannten Scheibenbremse ist es vielmehr unvermeidbar, daß sich häufig sowohl senkrecht zur Bremsscheibenebene als auch in der Bremsscheibenebene selbst eine Kräfteresultierende ergibt, die außerhalb oder innerhalb des mittleren Halbmesserkreises angreift. Eine solche Kräfteresultierende erzeugt entweder ein Biegemoment oder ein Torsionsmoment an den Verbindungspunkten der Scheibe und ihrer Halterung. Die Bremsscheibe der bekannten Bremse wird dadurch sowohl durch Biege- als auch durch Torsionsmomente verformt.

Ferner ist es bereits vorgeschlagen worden, bei einer Scheibenbremse, deren Bremsscheibe entlang ihres Umfangs gehaltert ist, die beiderseits der Scheibe angeordneten Reibbeläge mittels zweier in einem Zylinder verschiebbarer gegenläufiger Kolben an die Bremsscheibe anzupressen.

Das durch die Erfindung zu lösende Problem besteht darin, bei einer Scheibenbremse, deren Bremsscheibe entlang ihres mittleren Halbmesserkreises gehaltert ist, die Zuspannvorrichtung so auszubilden und anzuordnen, daß beim Anpressen der außerhalb und innerhalb des mittleren Halbmesserkreises angeordneten Reibbeläge keine Verformung der Bremsscheibe auftritt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei Verwendung ringsektorförmiger Reibbeläge sowie eines Zylinders mit zwei gegenläufigen Kolben zum Anpressen der Reibbeläge der erste Kolben mit einer die beiden auf einer Brems-Scheibenbremse,
insbesondere für Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Regie Nationale des Usines Renault,
Billancourt, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Liebau, Patentanwalt,
Göggingen über Augsburg, Von-Eichendorff-Str. 10

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 1. August und 14. November 1957
(Nr. 744 704 und Nr. 751 596)

scheibenseite angeordneten Reibbeläge tragenden Druckplatte und der zweite Kolben über einen Bügel und die Bremsscheibe am Außen- und Innenumfang umfassender Zugstangen mit den auf der anderen Bremsscheibenseite angeordneten Reibbelägen verbunden und die Lage des Zylinders so gewählt ist, daß seine Achse den mittleren Halbmesserkreis im Bereich der Mitte der Reibbeläge schneidet.

Durch das Anpressen sämtlicher Reibbeläge mittels eines einzigen Zuspannzylinders und die zentrale Anordnung dieses Zylinders erfolgt der Kräfteangriff an der Bremsscheibe der erfindiungsgemäßen Scheibenbremse streng symmetrisch bezüglich des mittleren Halbmesserkreises. Da die Bremskräfte zwangläufig an sämtlichen Reibbelägen gleichzeitig angreifen, wird die Kräfteresultierende unter allen Umständen im mittleren Halbmesserkreis wirksam. Weder Biege- noch Torsionsmomente können auftreten. Eine Verformung der Bremsscheibe mit entsprechender Beeinträchtigung der Bremsleistung ist ausgeschlossen. Die erfindungsgemäße Bremse ist außerdem infolge der Betätigung beider Reibbelagpaare mit einem einzigen Zuspannzylinder baulich besonders einfach.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Scheibenbremse, entsprechend der Schnittlinie A-A¹ in Fig. 2,

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Claims

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Fig. 2 eine Ansicht der Bremse, ihren Profilteilen 16 und 18 zum Auswechseln aus-

Fig. 3 eine Einzeldarstellung, gebaut werden.

Fig. 4 eine Einzeldarstellung eines Reibbelages im Die Bremse kann mit einer beliebigen, von Hand

Schnitt nach der Linie B-B¹ der Fig. 1, bedienbaren Zuspanneinrichtung ausgerüstet werden.

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der erfin- 5 Die Fig. 5 bis 8 zeigen eine weitere Ausführungs-

dungsgemäßen Scheibenbremse im Schnitt, form der erfindungsgemäßen Scheibenbremse, bei

Fig. 6 eine Einzeldarstellung im Schnitt entspre- der ein besonders leichtes Auswechseln der Reib-

chend der Schnittlinie A-B in Fig. 5 und beläge möglich ist. Bei dieser Ausführungsform ist

Fig. 7 und 8 zwei verschiedene Formen von Einzel- eine ringförmige Bremsscheibe 31 vorgesehen, welche

teilen der Bremse nach Fig. 5 entsprechend einem io auf einer Halterung 32 mit speichenartigen Armen

Schnitt nach der Linie C-D in Fig. 5. angeordnet ist, die an dem nicht dargestellten Rad

Die in der Zeichnung dargestellte Scheibenbremse befestigt ist. Der Bremsscheibe 31 sind Reibbeläge

weist eine einteilige, ringförmige Bremsscheibe 1 auf, 34 und 34¹ zugeordnet.

die entlang ihres mittleren Halbmesserkreises an meh- Die Zuspannvorrichtung weist einen Zylinder 37

reren Stellen am Ende von speichenartigen Armen 15 auf, der gewöhnlich am Ende der Radachse oder

einer Halterung 2 befestigt ist. Die Enden der Arme einem anderen nicht abgefederten Teil des Fahrzeugs

sind durch die Scheibe hindurchgeführt und mit angeordnet ist.

dieser bei 3 fest verbunden. Der Bremsscheibe sind Von den nicht dargestellten gegenläufigen Kolben Reibbeläge 4 zugeordnet, von denen zwei auf der der des Zylinders 37 wirkt der eine unmittelbar auf eine Halterung 2 zugekehrten Seite symmetrisch zum mitt- 20 die Reibbeläge 34¹ tragende Druckplatte 40, während leren Halbmesserkreis angeordnet sind, und zwar der andere Kolben über einen Bügel 42 und Zugderart, daß ein Durchlaß für die umlaufenden Arme stangen 43, die sich durch dein Zylinder 37 erstrecken, der am Rad 5 beispielsweise mit Hilfe von Bolzen 6 auf die Reibbeläge 34 wirkt. Die Zugstangen 43 befestigten Halterung 2 besteht. Die beiden anderen haben vorteilhafterweise einen verhältnismäßig großen Beläge 4¹ sind auf der entgegengesetzten Seite der 25 Durchmesser und weisen an ihren dem Bügel 42 be-Bremsseheibe gegenüberliegend den beiden erstge- nachbarten Ende Einkerbungen 52 auf, in welche nannten Belägen vorgesehen. letzterer mit seinem Rand eingreift.

Zum Anpressen der Reibbeläge an die Brems- In einer zu der Ebene der Zugstangen 43 senk-

scheibe ist ein Zylinder 7 vorgesehen, welcher auf rechten Ebene sind Haltebolzen 53 angeordnet, die

der der Halterung abgekehrten Seite der Bremsscheibe 30 sich ebenfalls durch den Zylinder 37 erstrecken und

angeordnet und am Rahmen oder an einem anderen in hierfür vorgesehenen Öffnungen gleitbar sind,

festen Teil des Fahrzeugs durch einen Halter 8 be- Ferner erstrecken sich die Haltebolzen durch den

festigt ist und zwei gegenläufige Kolben enthält. Der Bügel 42 und die Druckplatte 40 und halten den

Zylinder 7 ist so angeordnet, daß seine Achse den ersteren in seiner Lage zum Zylinder. Außerhalb des

mittleren Halbmesserkreis im Bereich der Mitte der 35 Zylinders 37 sind Rückstellfedern 54 angeordnet, die

Reibbeläge schneidet. mit ihren Enden am Kopf der Haltebolzen 53 und

Der eine Kolben 9 stützt sich gegen eine Druck- an der Druckplatte 40 verankert sind und die Rückplatte 10 ab, weldhe die Reibbeläge 4¹ trägt, während führung der Reibbeläge 34, 34¹ nach der Bremsung sich der andere Kolben 11 gegen einen Bügel 12 ab- in ihre Ruhelage gewährleisten, stützt, der über Zugstangen 13 auf die Beläge 4 wirkt. 40 Als Sicherheitsmaßnahme können die beiden Halte-Zu diesem Zweck tragen die Zugstangen 13 an ihren bolzen 53 durch eine außerhalb des Bügels 42 ange-Enden Pratzen 14, die senkrecht zu dem mittleren ordnete Stange miteinander verbunden sein, um eine Halbmesserkreis angeordnet sind und sich mit einer einwandfreie Wirkungsweise beim Bruch einer der Auflagefläche auf den Reibbelägen 4 abstützen. Dies Federn 54 sicherzustellen.

gewährleistet, unabhängig von der Stärke des Druckes, 45 Fig. 7 und 8 zeigen zwei Ausführungsformen des

eine zur Bremsscheibe parallele Anpressung der Bügels 42.

Reibbeläge. Zwischen der die Reibbeläge 4¹ tragen- Das Auswechseln der Reibbeläge geschieht in der

den Druckplatte 10 und dem Bügel 12 sind Rück- folgenden Weise: Zuerst werden die Rückstellfedern

stellfedern 15 angeordnet. 54 ausgebaut, indem ihre Vetankerungen an den

Jeder Reibbelag 4 sitzt zweckmäßig in einem ge- 50 Haltebolzen 53 und an der Druckplatte 40 gelöst

eigneten Profilteil 16, dessen Rückseite mit einer Ab- werden, worauf der Bügel 42 abgenommen werden

stützplatte 17 verschweißt ist, die rückwärts eine kann, entweder indem er seitlich gleitend bewegt

Aussparung aufweist, in die die Pratzen 14 eingreifen. wird, wenn er die in Fig. 7 gezeigte Form aufweist,

Die Reibbeläge 4¹ sind in ein Profilteil 18 eingesetzt, oder um die Zylinderachse gedreht wird, wenn er die

das mit Öffnungen versehen ist, mit denen sich Vor- 55 in Fig. 8 gezeigte Form hat, da die Aussparungen 55

Sprünge 19 an der Druckplatte 10 im Eingriff be- des Flansches unter die Zugstangen 43 zu liegen

finden. kommen, oder indem irgendeine andere Form der

Zweckmäßig ist der Raum zur Regelung des Ab- Verriegelung des Flansches gelöst wird. Standes der Kolben 9,11 mit einer beispielsweise als Die Zugstangen 43 sind nun frei im Zylinder 37 Ablaßschraube 21 ausgeführten Ablaßeinrichtung ver- 60 gleitbar, so daß die Reibbeläge 34, 34¹ gelöst und dasehen. Wenn die Abnutzung der Reibbeläge derart her sehr rasch durch neue Beläge ersetzt werden ist, daß sie ausgewechselt werden müssen, können können,
die beiden Kolben einander angenähert werden, nachdem durch das Lösen der Ablaßschraube 21 das PATENTANSPRÜCHE: Druckmittel ausgetreten ist. 65

In dem Augenblick, in welchem die Dicke bzw. 1. Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahr-

die Höhe der Teile 17 und 19 geringer ist als der zeuge, mit einer ringförmigen Bremsscheibe, die

vorgesehene Verschleiß, können die Reibbeläge mit längs ihres mittleren Halbmesserkreises von

speichenartigen Armen einer mit dem Rad fest verbundenen Halterung getragen wird, und mit beiderseits der Bremsscheibe symmetrisch zu deren mittlerem Halbmesserkreis angeordneten, einander jeweils bezüglich der Bremsscheibe gegenüberliegenden Reibbelägen, dadurch ge kennzeichnet, daß bei Verwendung ringsektorförmiger Reibbeläge (4, 4¹ bzw. 34, 34¹) sowie eines Zylinders (7 bzw. 37) mit zwei gegenläufigen Kolben (9, 11) zum Anpressen der Reibbeläge der erste Kolben (9) mit einer die beiden auf einer Bremsscheibenseite angeordneten Reibbeläge (4¹ bzw. 34¹) tragenden Druckplatte (10 bzw. 40) und der zweite Kolben (11) über einen Bügel (12 bzw. 42) und die Bremsscheibe (1 bzw. 31) am Außen- und Innenumfang umfassender Zugstangen (13 bzw. 43) mit den auf der anderen Bremsscheibenseite angeordneten Reibbelägen (4 bzw. 34) verbunden und die Lage des Zylinders (17 bzw. 37) so gewählt ist, daß seine Achse den mittleren Halbmesserkreis im Bereich der Mitte der Reibbeläge schneidet.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder auf der dem Betätigungszylinder abgewandten Seite liegende Reibbelag (4) in ein Profilteil (16) eingesetzt ist, mit dessen Rückseite eine Abstützplatte (17) verschweißt ist, die rückwärts eine Aussparung aufweist, in die mit den Zugstangen (13) verbundene Pratzen (14) eingreifen.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zur Regelung des Abstandes der Kolben (9, 11) mit einer Ablaßeinrichtung (21) versehen ist.
4. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Kolben (9, 11) des Zylinders (7 bzw. 37) auf Zwischenstücke wirken, zwischen welchen Rückstellfedern (15 bzw. 54) angeordnet sind.
5. Scheibenbremse nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Enden der Zugstangen (13 bzw. 43) verbundenen Pratzen (14) senkrecht zu dem mittleren Halbmesserkreis der Bremsscheibe (1 bzw. 31) angeordnet sind.
6. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen (43) sich durch die Wand des Zylinders (37) erstrecken und Einkerbungen (52) für den Eingriff mit dem Rand des Bügels (42) aufweisen, wobei der Bügel durch leicht ausbaubare Haltebolzen (53) gehalten wird, welche sich durch die Wand des Zylinders erstrecken, und daß die Rückstellfedern (54) zwischen dem Kopf der Haltebolzen und der Druckplatte (40) der Reibbeläge (34¹) derart angeordnet sind, daß das Auswechseln der Beläge durch Ausbauen der Rückstellfedern, Lösen der Haltebolzen und eine gleitende Bewegung der Zugstangen geschehen kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 562 120, 595 437,
917595;

französische Patentschrift Nr. 743 774;
USA.-Patentschriften Nr. 1171 655, Re 14426.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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