DE1148036B - Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus Gasgemischen

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DE1148036B
DE1148036B DEV9074A DEV0009074A DE1148036B DE 1148036 B DE1148036 B DE 1148036B DE V9074 A DEV9074 A DE V9074A DE V0009074 A DEV0009074 A DE V0009074A DE 1148036 B DE1148036 B DE 1148036B
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absorption
solution
alkali
liter
carbon dioxide
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DEV9074A
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Giuseppe Giammarco
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Vetrocoke SpA
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Vetrocoke SpA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • C10K1/14Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors organic
    • C10K1/143Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors organic containing amino groups

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Description

  • Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus Gasgemischen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus insbesondere sauerstoffhaltigen Gasgemischen durch Absorption mittels einer alkalischen Lösung, die eine stickstoffhaltige Verbindung aus der Gruppe der Proteine und Aminosäuren enthält, und Regeneration dieser Lösung.
  • Es ist ein Verfahren zur Entfernung von Kohlensäure aus Gasen unter Verwendung organischer Hydroxylverbindungen oder Aminoverbindungen, wie Glutaminsäure, als Absorptionsmittel in Gegenwart von Basen bekannt.
  • Bei diesen bekannten Verfahren sind die Basen nicht im überschuß über die zur Salzbildung erforderlichen Mengen zugegen.
  • Weiterhin ist es bekannt, daß die bisher zur Gaswaschung benutzten, Aminosäuren enthaltenden Lösungen, die keinen Alkahüberschuß enthalten, stark korrodierend wirken.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nachteil der bekannten Verfahren auszuschalten. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß das in der Absorptionslösung enthaltende Alkali stets in mindestens dem 155fachen der zur Salzbildung mit der stickstoffhaltigen Verbindung erforderlichen stöchiometrischen Menge vorhanden ist.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Absorptionslösung zusätzlich anorganische oder organische Salze von Zink, Selen, Tellur, Aluminium und dreiwertigem Arsen allein oder im Gemisch und Borsäure enthält. Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn das in der Absorptionslösung vorhandene Alkali als Alkaliarsenit vorliegt.
  • Es wurde festgestellt, daß die oben angegebenen Zusätze der vorerwähnten Stoffe ausreichen, das Absorptions- und Desabsorptionsvermögen der verwendeten Lösung beträchtlich zu steigern, und daß die nachfolgenden Zusätze allmählich abnehmende Wirkungen ergeben, wie nachstehend in Verbindung mit Fig. 1 der Zeichnung näher erläutert wird. Es wurde ferner festgestellt, daß der Wirkungsgrad dieser Zusätze höher ist, wenn die Absorption unter höherem als dem normalen Außenluftdruck stattfindet.
  • Es wurden auf dem Gebiet der CO; Absorption mittels Lösungen von Alkalicarbonaten, die durch Zusatz von Aminosäuren aktiviert worden sind, besondere Forschungsarbeiten durchgeführt, da diese Stoffe eine wohldefinierte chemische Zusammensetzung haben und schließlich Proteine bilden.
  • Fig. 1 zeigt die Ergebnisse von in einer Versuchsanlage mit einem Absorptionsturm und einem Regenerator unter Wärmeanwendung in an sich bekannter Weise durchgeführten Versuchen.
  • Bei dem in Fig. 1 gezeigten Kurvenschaubild sind auf der Abszisse die Mengen des der Absorptionslösung zugesetzten Glycins in Gramm/Liter aufgetragen, während der C02 Prozentsatz am Auslaß des Absorptionsturms längs der Ordinatenachse aufgetragen ist.
  • Die Kurve a bezieht sich auf das Waschen bei atmosphärischem Druck und 75° C eines Gasgemisches mit einem Anfangsgehalt an CO., von 10% mittels einer Lösung von 170 g/Liter y Natriumcarbonat, das durch allmählichen Zusatz von Glycin aktiviert worden ist.
  • Die Kurve b bezieht sich auf das Waschen bei einem Druck von 12 at und bei 75° C eines Gasgemisches mit einem Anfangsgehalt an C02 von 25 0/0 mittels einer Lösung von 294 g/Liter Kaliumcarbonat unter allmählichem Zusatz von Glycin.
  • Die Form der Kuten a und b zeigt, daß die ersten Zusätze der Aktivierungsstoffe am wirksamsten sind, während die folgenden Zusätze allmählich weniger wirksam werden, bis ihre Wirkung im letzten asymptotischen Teil der Kurven gleich Null wird.
  • Wie ersichtlich, ist beim Arbeiten unter Druck (Kurve b) der Wirkungsgrad der ersten Zusätze beträchtlich höher als beim Betrieb unter atmosphärischem Druck (Kurve a).
  • Ferner ergibt sich, daß das stärkste Absorptionsvermögen, besonders beim Arbeiten unter Druck, mit verhältnismäßig geringen Zusätzen an aktivierenden Stoffen erreicht wird.
  • Diese Feststellung ist bei der Verwendung von An-iinosäuren für die Absorption von C02 und anderer saurer Gase von großer Bedeutung. Aus der britischen Patentschrift 391786 ist auch bereits die Verwendung von Aminosäuren zur Absorption von Kohlendioxyd bekannt.
  • Bei dem in dieser Patentschrift beschriebenen Verfahren werden Aminosäuren in stöchiometrischen Mengen, entsprechend dem Alkaligehalt der Absorptionslösung, verwendet. Es wurde jedoch, wie in der Beschreibung dieser Patentschrift auch erwähnt, eine starke Korrosion bei eisenhaltigen Materialien festgestellt, so daß das Interesse der Industrie für dieses Verfahren sehr gering war.
  • Es wurde experimentell festgestellt, daß die korrodierende Wirkung der Alkalien und Aminosäuren enthaltenden Lösungen aufhört, wenn überschüssiges Alkali in mindestens der 1,5fachen stöchiometrischen Menge anwesend ist, welche für die Bildung des Salzes erforderlich ist, welche Bedingungen beispielsweise im Punkt M der Kurve a vorliegen.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß die korrodierende Wirkung auch vermieden wird, wenn der Alkaliüberschuß durch arsenige Säure statt durch Kohlensäure gebunden wird, d. h. wenn ein Alkaliarsenit einer Lösung alkalischer Salze einer Aminosäure zugesetzt wird.
  • Zum Unterschied von dem Verfahren nach der britischen Patentschrift 391786 wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung aus den vorerwähnten Gründen eine Absorptionslösung verwendet, die eine Alkaliverbindung (Carbonat oder Arsenit) und eine Menge an Aminosäure enthält, die geringer ist als die nach dem stöchiometrischen Verhältnis mit Rücksicht auf das in der Lösung befindliche Alkali erforderliche Menge. Hierdurch wird die Gefahr einer Korrosion vermieden, obwohl der Absorptionswirkungsgrad der gleiche ist wie der einer Lösung mit einem Aminosäuregehalt, der stöchiometrisch dem Alkaligehalt in der Lösung entspricht.
  • Dementsprechend tritt in der Kurve a der Fig. 1 die Korrosion beim Punkt M auf, d. h. nachdem das maximale Absorptionsvermögen der Lösung bereits erreicht worden ist.
  • Im Falle der Kurve b, die sich auf die Absorption unter Druck bezieht, wird das maximale Absorptionsvermögen sogar noch früher erreicht, d. h. bei einem Aminosäuregehalt, der sehr viel niedriger ist als derjenige, bei welchem Korrosion beginnt.
  • Es wurde die Brauchbarkeit von Zusätzen aktivierender Stoffe aus der Gruppe der Proteine und Aminosäuren auch bei Anwendung für die Zwecke der Industrie, z. B. bei einer großen Anlage für das Abtrennen von C02 unter Druck aus dem Konversionsgas für die Ammoniaksynthese erkannt. Es wurde bei einer solchen Anlage festgestellt, daß ein Zusatz von nur 15 g/Liter Glycin zu einer Mineralsalzlösung mit einem Gehalt von 200 g/Liter K20 die Verringerung des Volumens der Absorptionsanlage auf mindestens die Hälfte sowie die Herabsetzung der Menge der umlaufenden Absorptionsflüssigkeit auf die Hälfte ermöglicht. Ein günstigeres Ergebnis wurde durch die Verwendung einer Lösung erreicht, die 200 g/Liter K20 und 30 g/Liter tierischen Leim handelsüblicher Art enthielt. Der Zusatz des tierischen Leims wird beispielsweise in der Weise vorgenommen, daß dieser in einem Teil der erwärmten Flüssigkeit am Ende der Regenerationsstufe eingebracht wird und die Flüssigkeit in geeigneter Weise von im Leim enthaltenen unlöslichen Stoffen durch Filtern gereinigt wird.
  • Für die Abtrennung von Kohlendioxyd bei mit atmosphärischem Druck arbeitenden Anlagen werden zweckmäßig Mineralsalzlösungen verwendet, die eine größere Menge von Aktivierungsstoffen enthalten, jedoch darf diese Menge den Grad der Konzentration, oberhalb welchem Korrosion stattfindet, nicht überschreiten.
  • Die Aktivierungsstoffe gemäß der Erfindung können entweder für sich allein oder in Mischung miteinander verwendet werden. Da diese Stoffe nicht flüchtig sind, kann durch ihren Zusatz zur Mineralsalzlösung die letztere für jedes bekannte Verfahren sowohl für das Abtrennen von Kohlendioxyd zur Gewinnung desselben als auch für das Reinigen von Gasgemischen von Kohlendioxyd verwendet werden.
  • Im letzteren Falle ist es besonders vorteilhaft, ein Verfahren anzuwenden, bei welchem die Regeneration durch Desorption bei einer Temperatur unter dem Siedepunkt der verwendeten Lösungen durch Behandlung mit Luft oder anderen heißen oder vorher erhitzten und angefeuchteten Gasen, wie im Beispiel 1 angegeben, in direktem Kontakt durchgeführt wird.
  • Es wurde festgestellt, daß der Zusatz von Verbindungen aus der Gruppe der Proteine und Aminosäuren zu Absorptionslösungen verringert werden kann und trotzdem die Wirkung gleichbleibt, wenn zusätzlich anorganische oder organische Salze von Zink, Selen, Tellur, Aluminium, dreiwertiges Arsen allein oder im Gemisch und Borsäure zugesetzt werden.
  • Diese Stoffe sind auch dann wirksam, wenn sie in mit der chemischen Zusammensetzung des Gases und der Lösung vereinbaren geringen Spuren vorhanden sind.
  • Unter den Versuchsbedingungen nach Fig. 1 hat der Zusatz von 5 g/Liter Borsäure zur Absorptionslösung zur Folge, daß die Kurve a einen anderen Verlauf nimmt, der durch die gestrichelte Kurve c dargestellt ist, während die Kurve b, die sich auf die Absorption unter Druck bezieht, die Form der gestrichelten Kurve d annimmt.
  • Aus diesen Kurven ergibt sich beispielsweise, daß der Zusatz von 5 g/Liter Borsäure sich derart auswirkt, daß bei Betrieb unter Druck eine Lösung, die 5 g/Liter Glycin und 5 g/Liter Borsäure enthält, das gleiche Absorptionsvermögen hat wie eine Lösung, die 5 g/Liter Glycin enthält.
  • Es ist nun bekannt, daß Aminosäuren, wenn sie als solche oder aus einer Hydrolyse stammend verwendet werden, der die Proteine unter den Temperaturverhältnissen der Anlage unterzogen worden sind, während des Verlaufs des Arbeitsprozesses zu Verlusten durch Zersetzung infolge der Wärme oder der Anwesenheit von Sauerstoff führen.
  • Die Verluste sind proportional der Konzentration der Aminosäuren in der Absorptionslösung. Daher hat bei Verringerung der Menge der Aminosäure, welche für einen gegebenen Absorptionsgrad erforderlich ist, die Wirkung der Zusatzstoffe gleichzeitig eine Verringerung der Verluste durch Zersetzung und Oxydation zur Folge.
  • Es wurde festgestellt, daß ähnlich wie bei C02 die Absorption von H.S durch Waschen mittels Alkalisalzlösungen der vorerwähnten Art dadurch wirksamer gemacht werden kann, daß die der Gruppe der Proteine und Aminosäuren angehörenden Stoffe zugesetzt werden.
  • Für die Durchführung dieser Absorption werden vorteilhafterweise alkalische Lösungen verwendet, denen eine angemessene Menge Aminosäure zugesetzt worden ist, um einen entsprechenden Absorptionsgrad zu erreichen, die jedoch geringer ist als die Menge, welche den Beginn der Korrosion von Eisen herbeiführen würde, welche die Möglichkeit der Anwendung des Verfahrens für das Absorbieren von H.S mittels Lösungen, die Alkalien und Aminosäuren in ihrem richtigen stöchiometrischen Verhältnis (Alkazid) enthalten, d. h. ohne den Alkaliüberschuß gemäß der Erfindung ernstlich beeinträchtigen.
  • Aus den britischen Patentschriften 391780 und 391786 ist es bekannt, daß die Korrosion nicht mehr auftritt, wenn in dem behandelten Gas H.S oder andere sulfurierte Verbindungen enthalten sind. Es wurde jedoch in der industriellen Praxis festgestellt. daß die Inhibitorwirkung von H.,S nicht ausreichend ist, was die Verwendung einer Apparatur erforderlich macht, die aus einem anderen Metall als Eisen besteht, z. B. korrosionsbeständigem Stahl, Aluminium oder anderen Metallen, um eine Korrosion vor allem in der Regenerationszone der Anlage und in allen Zonen, in denen eine erhöhte Temperatur herrscht, zu vermeiden.
  • Korrosion tritt auch ein, wenn der H.,S-Anteil des zu reinigenden Gemisches niedrig ist.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erfolgt die Absorption von H.S zweckmäßig mittels einer Alkalien und Aminosäuren enthaltenden Lösung, wobei die letzteren in einer Menge vorhanden sind, die ausreicht, einen zufriedenstellenden Absorptionswirkungsgrad zu erzielen, jedoch geringer ist als diejenige, bei welcher die Korrosion beginnt.
  • Zur näheren Erläuterung werden folgende Beispiele gegeben. Beispiel 1 Bei der in Fig. 2 dargestellten Anlage wurde ein 28 % C02 enthaltendes Konvertierungsgas in den Absorptionsturm 1 von unten unter einem Druck von 12 at eingeleitet, nachdem das Gas vorher in einem Wärmeaustauscher 4 die verbrauchte, aus dem Regenerator kommende Absorptionsflüssigkeit erwärmt hat.
  • Das Gas wurde im Turm 1 im Gegenstrom mit einer 200 g/Liter K,0 und 15 g/Liter Glycin enthaltenden Lösung bei einer Temperatur von 70 bis 75°C behandelt. Das Gas trat aus dem Turm 1 durch einen Auslaß 2 mit einem Restgehalt an C02 von 0,15 bis 0,4% aus. Es wurde festgestellt, daß ein Kubikmeter dieser Lösung bis zu 25 bis 30 cbm CO, absorbieren kann, ohne daß sogar im kalten Zustand während dieses Vorgangs feste Ablagerungen entstehen.
  • Die verbrauchte Lösung wurde vom Turm 1 abgezogen, im Wärmeaustausdher 4 auf 85 bis 95° C erwärmt, dem Entgasungsgefäß 3 zugeführt, das in reinem Zustand einen Teil des absorbierten Kohlendioxyds aufnehmen kann, und von diesem zum oberen Ende des Regenerationsturms 5 geleitet, in welchem sie im Strom mit Luft behandelt wurde, die im Turm 7 durch Wasser angefeuchtet und erwärmt worden ist, das im Turm 6 durch die Warmluft aus dem Turm 5 erwärmt worden ist.
  • Die Menge der zur Regeneration verwendeten Luft wurde so geregelt, daß die Austrittstemperatur der regenerierten Flüssigkeit bei etwa 70 bis 75° C lag, d. h. gleich der für den Absorptionsvorgang gewählten Temperatur war.
  • Beispiel 2 In einer großen Industrieanlage mit einem unter Druck betriebenen Absorptionsturm und einem unter atmosphärischem Druck betriebenen Regenerationsturm wurde ein Konvertierungsgas, das auf 12 at verdichtet worden war und 28 % C02 enthielt, bei einer Temperatur von 55 bis 60° C mit einer 200 g/Liter K20 enthaltenden Kaliumcarbonatlösung behandelt, der 5 g/Liter Glycin und 5 g/Liter Borsäure zugesetzt worden waren. Das Gas verließ den Absorptionsturm mit einem Restgehalt an C02 von 0,2 bis 0,4%.
  • Es wurde festgestellt, daß unter diesen Bedingungen 1 cbm Lösung 25 bis 30 cbm CO., absorbiert.
  • In der gleichen Anlage wurden bei Verwendung einer Kahumcarbonatlösung, die 300 bis 350 g/Liter K20 und 40 g/Liter hydrolisierten tierischen Leim enthielt, bei einer Temperatur von 80 bis 85° C und bei der Behandlung eines Gases, das 35 % C02 enthält, etwa 35 cbm CO., je Kubikmeter Lösung absorbiert. Beispiel 3 Ein Koksofengas, das auf 12 at verdichtet worden war und 2,5% CO., sowie 0,3% H2S enthielt, wurde in einem Turm mit einer Natriumcarbonatlösung gewaschen, die 50 g/Liter Na20 und 15 g/Liter Glycin enthielt. Das aus dem Turm austretende Gas war frei von H2S, während der restliche C02 Gehalt 0,05 0/0 betrug. Beispiel 4 Ein 2% C02 und 0,8% H.S enthaltendes Gas wurde bei atmosphärischem Druck in einem Turm durch eine Natriumcarbonatlösung gewaschen, die 100 g/Liter N020 und 15 g/Liter Glycin enthielt. Das aus dem Turm austretende Gas hatte einen Restgehalt an C02 von 0,8 bis 1% und an H.,S von 0,05 0/0. Die Apparatur war ganz aus Eisen. Beispiel 5 Ein 10% C02 enthaltendes Gas wurde unter atmosphärischem Druck in einem Turm durch eine Natriumcarbonatlösung gewaschen, die 50 g/Liter N020 und 70 g/Liter Glycin enthielt. Das aus dem Turm austretende Gas hatte einen Restgehalt an C02 von 0,5 %.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus insbesondere sauerstoffhaltigen Gasgemischen durch Absorption mittels einer alkalischen Lösung, die eine stickstoffhaltige Verbindung aus der Gruppe der Proteine und Aminosäuren enthält, und Regeneration dieser Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Absorptionslösung enthaltene Alkali stets in mindestens dem 1,5fachen der zur Salzbildung mit der stickstoffhaltigen Verbindung erforderlichen stöchiometrischen Menge vorhanden ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslösung zusätzlich anorganische oder organische Salze von Zink, Selen, Tellur, Aluminium oder dreiwertigem Arsen allein oder im Gemisch und Borsäure enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Absorptionslösung vorhandene Alkali als Alkaliarsenit vorliegt. In. Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 352 800, 603 399. 661030; britische Patentschriften Nr. 391780, 391786.
DEV9074A 1954-06-21 1955-06-18 Verfahren zum Abtrennen und Gewinnen von Kohlendioxyd und anderen sauren Gasen aus Gasgemischen Pending DE1148036B (de)

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