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Ausbaugestell Die Erfindung bezieht sich auf hydraulische Ausbaurahmen,
insbesondere auf solche, die zu sogenannten Ausbaugespannen zusammengefaßt sind,
wobei die Rahmen zueinander parallel durch Lenker und Rückzylinder verbunden sind
derart, daß die Rahmen wechselweise entlastet vorgeschoben und wieder belastet werden
können. Wird also ein Rahmen entlastet und vorgeschoben, so vergrößert sich der
Abstand zwischen je zwei gesetzten Rahmen, so daß die freie Hangendfläche sich verdoppelt.
Die frei gewordene Hangendfläche hat nunmehr das Bestreben, sich zu setzen. Ist
der abgesenkte Rahmen vorgerückt, so wird er erneut gesetzt und drückt nunmehr gegen
den bereits geringfügig gesenkten Teil des Hangenden. Dadurch wird das Hangende
beunruhigt, was bei schlechten Hangendverhältnissen zu erheblichen Schwierigkeiten
führen kann. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Es ist daher schon bekannt, zwei Kappen
unmittelbar nebeneinander zu führen, so daß, wenn die eine Kappe entlastet ist,
die andere das Hangende trägt. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Kappen
zu verbreitern, um möglichst eine große Fläche des Hangenden abzustützen. Es ist
des weiteren insbesondere im Braunkohlenbergbau bekannt, die Kappen dicht aneinander
zu führen und somit die gesamte Hangendfläche voll zu unterstützen. Alle diese bekannten
Einrichtungen erforderten Sonderkonstruktionen, weil die Führung zweier Kappen aneinander,
wenn die eine gegenüber der anderen absenkbar sein soll, erhebliche konstruktive
Schwierigkeiten verursacht. Es ist daher weiter schon vorgeschlagen worden, beispielsweise
in dem deutschen Gebrauchsmuster 1803 116, die Kappen an ihren Seitenflächen
mit Schlitzen zu versehen und die Kappen durch die Schlitze hinterfassende, mit
einem Arm verbundene Kugeln zu verbinden. Auch ist versucht worden, zwei Kappen
teleskopartig ineinander zu führen oder die beiden Kappen durch Kröpfungen ineinander
zu führen. Alle diese Versuche stoßen jedoch auf Schwierigkeiten, weil es nicht
möglich ist, nur die Kappen ineinander zu führen, sondern auch die Liegendkappen
aneinander geführt werden müssen. Da aber sowohl am Liegenden als auch am Hangenden
keine ebene Gleitfläche vorhanden ist, läßt es sich nicht erreichen, daß sowohl
am Liegenden als auch am Hangenden eine absolute Parallele im Vormarsch der Kappen
erzwungen werden kann. Aus diesem Grunde ist es auch bei normalen Ausbaugespannen
bekannt, die Rahmen untereinander urstarr, d. h. durch Federelemente zu verbinden,
die gegebenenfalls eine elastische Anpassung des Ausbaugestelles an die Unebenheiten
des Liegenden und/oder Hangenden ermöglichen. Es ist weiterhin schon bekannt (französisches
Patent 1176 561), die Verbindung der Rahmen derart federnd untereinander
zu gestalten, daß auch eine gewisse federnd elastische Abstandsänderung der Rahmen
untereinander möglich ist.
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Es ist weiterhin eine bergmännische Erfahrung, daß zumindestens bei
den üblichen Hangendverhältnissen schmale Kappen das Hangende mehr schonen als breite.
Es ist also eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Kappen so schmal als möglich
zu machen. Wird aber die Aufgabe gestellt, die Kappen schmal zu machen und andererseits
aneinander zu führen, so ergeben sich konstruktiv erhebliche Schwierigkeiten.
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Die Erfindung löst die gestellten Aufgaben dadurch, daß lediglich
die Liegendkappen oder -schienen über eine geeignete Führungsvorrichtung. parallel
zueinander geführt sind, die Stempel und damit die Hangendkappen vorzugsweise über
federnd elastische Andrückmittel als Ganzes derartig nach außen oder nach innen
gedrückt werden, daß jeweils zwei benachbarte Kappen, federnd aneinandergedrückt,
gleitend aneinander anliegen.
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Durch diese erfindungsgemäße Lösung werden alle Schwierigkeiten beseitigt,
die bisher bei der Führung zweier Kappen aneinander auftraten. Da keine starren
Verbindungsmittel zwischen den Kappen bestehen, können die Kappen gegeneinander
ausweichen, legen sich jedoch durch die auf sie wirkenden Kräfte automatisch immer
wieder aneinander an. Dadurch, daß jeweils zwei schmale Kappen unmittelbar nebeneinander
liegen, wird durch das Lösen des einen Rahmens das Hangende in keiner Weise gestört.
Der urabgestützte Teil des Hangenden vergrößert sich nur unwesentlich. Aus diesem
Grunde ist es nicht erforderlich, daß die Schrittlänge mit
Rücksicht
auf die dem Hangenden zumutbaren Wechselbelastungen sehr groß gemacht wird; vielmehr
kann die Schrittlänge so bemessen sein, daß sie nicht größer ist als etwa die Hälfte
des Abstandes zweier Stempel hintereinander.. Dadurch ist auch gewährleistet, daß
die gelösten Rahmen auch am Ende ihres Schrittes noch genügend Anlagefläche an den
benachbarten gesetzten Rahmen haben..
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die Kappen an ihren
Anlagestellen mit der benachbarten Kappe sogenannte Führungsbleche senkrecht auf,
die es ermöglichen, :daß die eine Kappe gegenüber der einen abgesenkt wird, ohne
daß die Führung verlorengeht. Vorteilhafterweise sind die Führungsbleche nicht genau
senkrecht angeordnet, sondern jeweils zur Stempelachse hin geneigt, so daß die beiden
Führungsbleche bei gesetztem Rahmen zueinander V-förmig konvergieren. Dies hat den
Vorteil, daß sich zwischen den Führungsblechen keine vom Hangenden gelösten Berge
festsetzen können: Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll auch die Führung
der Bodenkappen aneinander unstarr sein. Für die Führung der Liegeradkappen bieten
sich eine Mehrzahl von Konstruktionslösungen an, die hier im einzelnen nicht aufgeführt
werden sollen. Wichtig ist allein, daß die Führung nicht starr, sondern so elastisch
ist, daß die gegeneinander bewegbaren Bodenkappen Unebenheiten des Liegenden ausweichen
können und in die parallele Lage zurückgezogen werden.
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In konstruktiver Ausgestaltung der obigen Erfindungsgedanken ist es
nun möglich, die bekannten Doppelrahmen-Parallelgestelle mit erfindungsgemäßen Kappen
zu versehen und die Verbindungslaschen zwischen den Rahmen und den Rückeinrichtungen
derart kräftig federnd auszubilden, daß die Ausbaurahmen jeweils V-förmig nach außen
gedrückt werden. Es ist dann weiterhin lediglich noch eine zusätzliche Führungseinrichtung
an den Außenseiten der Liegeradkappen anzuordnen, die es ermöglicht, jeweils die
äußeren Rahmen zweier benachbarter Gespanne im Sinne einer Parallelführung elastisch
zu verbinden. Durch diese Verbindung werden die Kappen der beiden äußeren Rahmen
aneinandergedrückt und unter Belastung der Federn die V-Stellung teilweise wieder
aufgehoben.
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Es ist aber auch umgekehrt möglich, die Liegeradkappen eines Ausbaugestelles,
d. h. die Liegeradkappen zweier zusammengehöriger, paralleler Rahmen, in bekannter
Weise durch den Rückzylinder miteinander zu verbinden und den Rahmen eine Federvorspannung
jeweils zur Rahmenmitte hin zu geben. Dann ist der Abstand zwischen den einzelnen
Ausbaurahmen je nach den Hängendverhältnissen beliebig wählbar. Es können Verbindungsmittel
zwischen den benachbarten Gestellen vorgesehen sein. Diese können jedoch auch fortgelassen
werden. Sind derartige Verbindungsmittel zur Parallelführung zweier Gespanne nebeneinander
vorgesehen, so sind auch in diesem Falle vorzugsweise federnd elastische Mittel
zur Parallelführung vorzusehen, weil es weiterhin vorteilhaft ist, diese Verbindungsglieder
derart über verschiebbare Laschen mit den Rahmen zu befestigen, daß der Abstand
zweier Gestelle voneinander veränderbar ist. Zweckmäßig ist es, in einem derartigen
Falle die Rückeinrichtung unmittelbar oberhalb einer der beiden Liegeradkappen anzuordnen,
wobei die Kolbenstange in bekannter Weise (österreichische Patentschrift 197 311)
zwischen den Stempelschuhen des einen Rahmens befestigt ist, während der Zylinder
über eine entsprechende Halterung mit der Liegeradkappe des anderen Rahmens verbunden
ist.
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Die Zeichnung zeigt in Fig.1 ein erfindungsgemäßes Ausbaugestell,
das von den bekannten parallelgeführten Doppelgespannen ausgeht; Fig.2 zeigt eine
entsprechende Draufsicht nach Fig. 1; Fig.3 zeigt eine andere Möglichkeit, das erfindungsgemäße
Ausbaugestell als Schmalgestell auszubilden; Fig. 4 zeigt eine entsprechende Draufsicht
nach Fig. 3.
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In der Fig. 1 sind die beiden Rahmen A und B in bekannter
Weise durch federnd elastische Zwischenglieder 1 und durch den Rückzylinder 2 verbunden.
Entweder durch die federnd elastischen Glieder 1 oder zusätzliche Federelemente
3 wird auf die Rahmen A und B eine nach außen gerichtete Kraftkomponente
ausgeübt. Die Stempel sind in bekannter Weise sowohl zu den Kappen als auch hinten
zu den Liegendschienen hin gelenkig elastisch befestigt, so daß diese sich durch
die Federkraft nach außen neigen, aber nicht nach außen umkippen können. Dem Rahmen
A nach außen hin benachbart steht der Rahmen B des nächsten Ausbaugespannes. Auch
hier sind Federelemente 3 angeordnet, die den Stempel 4 gegen den Stempel 4' des
Rahmens A neigen und somit die Kappen 5 und 5' gegeneinanderdrücken. Die Innenkanten
der Kappen sind mit sogenannten Abweiserblechen 6 verstärkt, die dazu dienen, daß
beim Absenken des einen Rahmens die Kappe des anderen Rahmens an diesen Abweiserblechen
gleitet und beim Setzen wieder in die ursprüngliche Position zurückgeführt wird.
Zwischen den Liegendschienen der beiden Rahmen A und Bist eine Führungsvorrichtung
7 vorgesehen, die der Einfachheit halber als einfache Hakenführung dargestellt wurde.
Die Haken 8 greifen in die U-förmige Schiene 9 ein. Dabei ist es von Wichtigkeit,
daß die Haken 8 beispielsweise federnd elastisch mit der Liegendschiene 10 des Rahmens
A verbunden sind, damit keine absolut starre Parallelführung gegeben ist.
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Die Fig. 2 veranschaulicht lediglich noch einmal in einer Draufsicht
das unter Fig. 1 Beschriebene. Bei der Fig. 3 sind die beiden Rahmen eines Ausbaugestelles
dicht aneinandergedrückt. Die Liegendschienen gleiten unmittelbar aneinander und
sind lediglich über vorzugsweise federnd elastische Rückzylinder 2 und federnd elastische
Verbindungsglieder 1 miteinander verbunden. Von den Rahmen nach außen gerichtete
Stützglieder 11 können auch als Verbindungsglieder zu den Nachbargestellen ausgebildet
sein. Die Länge dieser Verbindungsglieder ist vorzugsweise einstellbar, wie an den
Befestigungslöchern 12 der Glieder 1 (s. Fig. 4) ersichtlich ist. Auch bei diesem
Ausbaugestell sind gegebenenfalls zusätzliche Federelemente 3 vorgesehen, die eine
Kraftkomponente in Richtung der eingezeichneten Pfeile auf die Rahmen ausüben. Dadurch
werden die beiden Kappen 5 und 5' aneinandergedrückt.
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Die Anordnung der Rückeinrichtung ist aus der Draufsicht nach Fig.
4 ersichtlich. Zwischen den Stempelschuhen 13 ist die Kolbenstange 14 angeordnet.
Auf der Kolbenstange 14 gleitet der Zylinder
15, der wiederum
durch ein Verbindungsglied 16 mit dem anderen Rahmen verbunden ist. Dieses Verbindungsglied
16 ist vorzugsweise entsprechend den Verbindungsgliedern 1 der Fig. 1 federnd elastisch
ausgebildet.