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Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen von quer zur Längsrichtung
einer Bahn aus Papier, Metallfolie, Kunststoff od. dgl. verlaufenden Wellen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen von quer zur Längsrichtung einer
Bahn aus Papier, Metallfolie, Kunststoff od. dgl. verlaufenden Wellen durch Verformen
der Bahn zwischen mit runden Formstäben besetzten umlaufenden Förderelemenlen sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
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Solche Verfahren werden vor allem bei der Wellpappenherstellung angewendet,
können z. B. aber auch zur Herstellung von Wand- oder Türfüllungen in Gebäuden,
Fahrzeugaufbauten oder Möbeln dienen, wenn statt Papier das jeweils geeignete Material,
z. B. eine Metallfolie, Kunststoff od. dgl., verarbeitet wird. Man erhält dadurch
ein Kernfüllungsmaterial von geringem Gewicht, das in Verbindung mit beiderseitigen
Abdeckplatten eine be trächtliche Steifigkeit und außerdem auch noch besondere Isolierungseigenschaften
besitzen kann.
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Bei der Herstellung von Wellpapier benutzte man zur Wellung der Papierbahn
zunächst zwei entlang ihrem Umfang geriefte und wie Zahnräder ineinandergreifende
Walzen, durch die die Papierbahn vermittels der Drehung der Walzen hindurchgezogen
und dabei zugleich gewellt wurde. Da die verwendeten Walzen an ihrer Eingriffsstelle
im wesentlichen forrnschlüssig ineinandergreifen, erfolgte die Wellung der Papierbahn
also durch eine Art Formpressen. Man erkannte jedoch bald, daß diese Art der Formgebung
recht unzureichend war und eine umständliche Weiterverarbeitung, zumindest eine
sorgfältige weitgehende Verleimung erforderte, damit die Wellung in der gewünschten
Form erhalten blieb.
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In der neuzeitlicheren Wellpappenherstellung verwendet man statt
der vorgenannten gerieften Walzen Förderbänder mit daran angebrachten ineinandergreifenden
Speichen, an deren freien Enden je ein im Querschnitt runder Formstab so befestigt
ist, daß er sich quer zur Bewegungsrichtung des Bandes über dessen Breite erstreckt.
Dabei sind die beiden Förderbänder in einem solchen Abstand parallel nebeneinander
angeordnet, daß die zwischen den beiden Förderbändern einander zugekehrten Speichen
je zwischen zwei Formstäben des anderen Förderbandes hindurchragen, wobei die Formstäbe
in ihrem Eingriffsbereich nicht nur quer zur Bahnebene, sondern auch in Längsrichtung
der Bahn dicht nebeneinander liegen und auf die zwischen ihnen hindurchführenden
Wellen der Papierbahn einen gegenüber dem älteren Verfahren wesentlich länger anhaltenden
Formpreßvorgang ausüben. Durch die Anordnung an den beiden Förderbändern haben die
einzelnen Formstäbe an den eintrittsseitigen und austrittsseitigen
Enden der Förderbänder
entlang der dortigen Bandkrümmung trotzdem einen wesentlich größeren Abstand voneinander
und können die Bahn eintrittsseitig der Förderbänder ohne eine nennenswerte Verschiebung
gegenüber den Formstäben in die Wellenform falten und austrittsseitig aus den Wellungen
auch ohne eine solche Verschiebung wieder herausbewegt werden.
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Auch bei dem zuletzt genannten Wellungsverfahren ist ungünstig, daß
die Formhaltigkeit der erzeugten Wellen trotz des verhältnismäßig großen Aufwandes
von Förderbändern mit einer großen Zahl von Formstäben und selbst bei einer Beheizung
der ganzen Anordnung noch verhältnismäßig schlecht ist. Wollte man z. B. eine so
gewellte Papierbahn von den Förderbändern auf eine ebene Tischplatte abgeben und
ein in der Praxis oftmals erwünschtes unmittelbares Aneinanderliegen der benachbarten
Wellungen durch einfaches Zusammenschieben der Papierbahn erreichen, so würde die
Papierbahn in ihrem Mittelbereich erfahrungsgemäß nach oben ausweichen und das einfache
Zusammenschieben unmöglich machen.
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Man ist deshalb gezwungen, die so hergestellten gewellten Papierbahnen
in besonderen Käfigen aufzunehmen, in denen das Zusammenschieben der Wellungen durch
besondere, in die Käfige eingreifende Speichenräder od. dgl. bewirkt wird. Es liegt
auf der
Hand, daß die genannten, an sich schon umfangreichen und
kostspieligen Vorrichtungen zum Herstellen von Wellpapier hierdurch noch komplizierter,
umfangreicher und teurer ausfallen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Weg zu finden,
der das Herstellen von besser formhalügen Wellen auf einfachere Art und Weise zuläßt,
damit das richtig zusammengeschobene Wellpapier oder sonstige gewellte bandförmige
Material mit einem gegenüber bisher geringeren Aufwand hergestellt werden kann.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird von der z. B. beim Runden
von Buchrücken angewendeten Erfahrung ausgegangen, daß man einen Papier- oder Kartonstreifen
durch dessen wiederholtes Vorüberziehen an einer Brettkante oder durch Vorüberziehen
eines Falzbeines über das Papier zu einer bleibenden Krümmung bringen kann. Diesem
Verfahren gegenüber, welches naturgemäß nur auf verhältnismäßig schwach gekrümmte
und kurze Kreisbogenteile beschränkt ist, besteht die vorliegende Erfindung im wesentlichen
darin, daß die Formstäbe auf Bügeltemperatur gehalten werden und die Bahn während
ihrer Verformung über die Formstäbe hinweggezogen wird.
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Erst durch eine solche Kombination des Vorüberstreichens der Bahn
an einer abgerundeten Kante mit einem Beheizen der Kante auf eine geeignete Bügeltemperatur
kann die hier angestrebte weit größere Rundung schnell und wirksam erzielt werden,
womit die Grundlage dazu geschaffen ist, den bisher üblichen Formpreßvorgang durch
eine Art »Bügelvorgang« zu ersetzen. Bei diesem Bügelvorgang werden die auf Bügeltemperatur
gebrachten Formstäbe an einzelnen Stellen der Papierbahn relativ zu dieser bewegt
und die an dieser Stelle gekrümmte Bahn dabei entsprechend »gebügelt«. Selbst wenn
hierbei für jede einzelne Welle nur eine beschränkte Streichbewegung gegenüber einem
Formstab zur Verfügung steht, so sind mit diesem Verfahren doch Wellen erzielbar,
die sich über weit mehr als 1800 erstrecken und zudem formhaltiger als die bisher
im Formpreßverfahren erzielten Wellen sind.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Bahn zwischen den Förderelementen im wesentlichen von oben nach unten hindurchgezogen.
Die lotrechte Hindurchbewegung der Bahn zwischen den Förderelementen bringt den
Vorteil einer gleichmäßigen Auswirkung der Schwerkraft auf die beiderseits ausgebogenen
Wellen in Förderrichtung der Bahn mit sich.
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Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete
Vorrichtung mit auf umlaufen den Speichen und auf diesen in solchem gegenseitigen
Abstand angeordneten Formstäben, daß sie zwischen in gleicher Anordnung und gleichsinnig
umlaufende Formstäbe einführbar sind, weist nach einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung auf einem Walzenpaar angeordnete und beheizte Formstäbe auf.
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Nach einer weiteren konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung erfolgt
die Beheizung der Formstäbe durch je Walze eine an der Bahn der Formstäbe angeordnete
und zur Beheizung der Formstäbe auf Bügeltemperatur dienende Heizeinrichtung. Eine
solche Anordnung der Heizeinrichtung trägt besonders zur wirksamen und formhaltigen
Wellung bei.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Wellungen
sind erfahrungsgemäß so form-
haltig, daß das Zusammenschieben der gewellten Bahn
lediglich auf einer Tischplatte und ohne besonderen Käfig bis zum gegenseitigen
Berühren der einzelnen Wellen erfolgen kann. Während allerdings bei einem solchen
Zusammenschieben der gewellten Bahn noch eine entsprechende Schubkraft erforderlich
ist, die im einfachsten Falle z. B. durch die Hände einer Bedienungsperson aufgebracht
werden kann, kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zur Aufnahme der
gewellten Bahn auch ein an sich bekannter Käfig verwendet werden, der in diesem
Falle jedoch unterhalb der Walzen als Schacht angeordnet ist. Die Erfahrung hat
gezeigt, daß die erfindungsgemäß gewellte Bahn sich in einem solchen Schacht schon
durch ihr Eigengewicht in dem gewünschten Maße zusammenschiebt, so daß eine zusätzliche
Schubkraft entbehrlich ist. Man braucht dann lediglich z. B. noch den unteren Käfigteil
auswechselbar zu gestalten, damit die jeweils gefüllten unteren Käfigteile zur Weiterverarbeitung
der gewellten Bahn entnommen werden können.
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Es ist zwar bereits bekannt, eine Papierbahn zwischen zwei mit sternfönnig
angeordneten Speichen ineinandergreifenden Walzen hindurchzubewegen; hierbei dienen
die an ihren freien Enden verhältnismäßig spitze Kanten aufweisenden Speichen jedoch
nicht zu einem Runden entsprechend dem eingangs genannten Falzbeinrunden, sondern
lediglich zum »Weichmachen« des Papiers, weshalb das Papier mit einer gegenüber
der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen schnelleren Geschwindigkeit durch vorzugsweise
mehrere aufeinanderfolgende Walzenpaare mit zunehmend tieferem Speicheneingriff
in kaltem Zustand hindurchgezogen wird. Das bekannte Weichmachungsverfahren, welches
also gerade das Gegenteil wie die vorliegende Erfindung bezweckt, hat mit der Erfindung
somit nichts zu tun.
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Nachstehend wird die Ausführung der Erfindung beispielsweise und
vollständiger an Hand der Zeichnungen beschrieben, und zwar zeigen Fig. 1 bis 5
schaubildliche Darstellungen verschie dener Ausführungsbeispiele des vorfabrizierten
Werkstoffes, Fig. 6 und 7 eine Ansicht des Hinter- bzw. Vorderendes der Vorrichtung,
die zur Herstellung des Zellmaterials verwendbar ist, und Fig. 8 eine Vorderansicht
zur Darstellung eines Hilfsteiles der Vorrichtung, die bei ihrer Ausbildung nach
Fig. 6 und 7 zu verwenden ist.
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Gemäß Fig. 1 besteht das Zellmaterial aus einer Papierbahn 1, die
in sich selbst abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen derart abgebogen ist,
daß sie zwei Reihen von ungefähr gleichförmigen und sich in Querrichtung erstreckenden
Zellen 2 bzw. 3 bildet, bei denen die Zellen jeder Reihe dicht beieinander und versetzt
zueinander liegen und teilweise zwischen die Zellen der anderen Reihe vorragen;
die Papierbahn 1 wird in ihrem zellenbildenden Zustand mittels Papierstreifen 4
festgehalten, die mit Klebstoff an die einander entgegengesetzten Stirnkanten derart
angebracht sind, daß sie Bindestreifen bilden, welche die die Zellen 2, 3 bestimmenden
Windungen überbrücken. Diese Bindestreifen für die Stirnkanten können breiter sein,
als sie gezeichnet sind, und können so breit sein, daß sie die Stirnenden der Zellen
2, 3 vollständig schließen; sie können sogar so breit sein, daß sie die Stirnenden
der Zellen nicht nur schließen, sondern daß ihre längs verlaufenden Randteile für
die
einander entgegengesetzten Planfiächen des Zellenaufbaues hinweg
gefaltet werden können.
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Statt dessen oder zusätzlich zu den Bindestreifen 4 für die Stirnkanten
können ähnliche Streifen 5 in Längsrichtung auf die einander entgegengesetzten Seiten-
oder Plamlächen des Zellenaufbaues aufge bracht werden, wie es Fig. 1 in strichpunktierten
Linien zeigt. Diese Streifen werden mit Klebstoff auf den Kämmen der Sinuswellen
so angebracht, daß diese miteinander verbunden und die dazwischenliegenden Wellentäler
oder Querfurchen überbrückt werden. Vorzugsweise werden jedoch die die Stirnkanten
verbindenden Streifen 4 nur als zeitweilige Festhaltemittel verwendet, während andere
und dauerhaftere, bleibende Festhaltemittel angebracht werden können; diese bestehen
vorzugsweise aus Klebstoff, der in flüssiger Form auf die einander entgegengesetzten
Seiten- oder Planfiächen des Zellenaufbaues derart aufgebracht wird, daß er von
den Wellenkämmen herabfließt und sich in den Wellentälern oder Querfurchen sammelt,
wo er meniskusartige Klebstellen 6 (s. Fig. 2) bildet. An diesen Stellen hält der
Klebstoff, wenn er abgebunden hat, die Wellenkämme zusammen und erhält auf diese
Weise den zellenbildenden Zustand des Aufbaues bleibend. Die die Kanten verbindenden
Streifen 4 werden zwecks mäßig zusammen mit einem klebrigen und verhältnismäßig
langsam trocknenden Klebstoff angebracht, so daß sie, wenn erwünscht, entfernt werden
können, sobald die meniskusartigen Klebstellen 6 abgebunden haben.
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Statt der meniskusartigen Klebverbindungen 6 oder zusätzlich zu diesen
können bleibende Festhaltemittel in Form von Bindestreifen für die Seiten- oder
Planflächen vorgesehen sein, z. B. die in strichpunktierten Linien in Fig. 1 gezeigten
Streifen 5 oder die Papierbögen 7 in der strichpunktierten Darstellung der Fig.
2. Diese Bögen sind mit Klebstoff an den einander entgegengesetzten Seiten- oder
Planflächen des Zellenaufbaues derart angebracht, daß sie die Wellenkämme verbinden
und die spitzwinkligen zwischenliegenden Täler oder Querfurchen überbrücken, wobei
sie Außenhäute bilden, die die gesamten einander entgegengesetzten Seitenflächen
überdecken. Die Bögen 7 können eine solche Breite haben, daß ihre Randteile über
die Stirnkanten des Zellenaufbaues hinweg gefaltet werden können, und dann derart
aneinanderstoßen oder sich derart überlappen, daß sie die Stirnenden der Zellen
2, 3 schließen. Solche Bögen 7 können natürlich in gleicher Weise auf den in Fig.
l gezeigten Zellenaufbau an Stelle der die Seitenflächen verbindenden Streifen 5
angewendet werden, worauf die die Stirnkanten verbindenden Streifen 4 entfernt werden
können.
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Als weitere Alternative können die Festhaltemittel aus einem Umschlag,
einer Hülle oder einem äußeren Gehäuse geeigneten Querschnittes bestehen, der, die
bzw. das den Zellkörper eng umhüllt und in den, die bzw. das die sinusförmig gebogene
Papierbahn 1 in der Längsrichtung der Zellen eingesetzt werden kann, während sie
vorübergehend in ihrem zellenbildenden Zustand gehalten wird. Eine derartige Anordnung
ist in Fig. 3 gezeigt, in der die Hülle oder das Gehäuse mit 8 bezeichnet ist. In
dieser schaubildlichen Darstellung steht der Zellenaufbau aus dem Gehäuse 8 vor
und kann mit einem nicht gezeichneten übergreifenden Faßdeckel abgedeckt werden.
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Der vorfabrizierte, zwei Reihen von Zellen 2 bzw. 3
bildende Werkstoff,
wie er an Hand von Fig. 1 und 2 aufgebaut und beschrieben ist, besitzt geringes
Gewicht und ist im Verhältnis zu seinem Gewicht stark; er hat auch gute Wärmedämmeigenschaften
und zeigt beträchtliche elastische Festigkeit gegen seitliche Zusammendrückung,
so daß er hervorragend für verschiedene Anwendungsgebiete als allgemeines Packmaterial
geeignet ist. Der Werkstoff besitzt auch ein hohes Maß von Biegsamkeit in Längsrichtung,
so daß er gekrümmten Oberflächen angepaßt werden kann, ohne daß die Verbindung zwischen
den benachbarten Zellen jeder der Reihen bricht.
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Die Ausführungsform nach Fig. 3 kann als Packung zum Schutz von stabförmigen
Gegenständen, z. B.
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Zigarren oder Zigaretten, dienen, die in Längsrichtung Stück für Strick
einzeln in jede der Zellen eingesetzt werden. Es ist aber auch die Möglichkeit ge
geben, solche stabförmigen Gegenstände von der Seite her in die Wellungen der Papierbahn
einzulegen, bevor die Wellungen in dem zellenbildenden Zustand in sich geschlossen
sind, und daß man den zellenbildenden, in jeder der Zellen einen stabartigen Gegenstand
einschließenden Aufbau, während dieser zellenbildende Zustand vorübergehend aufrechterhalten
wird, in eine den Zustand erhaltende Hülle oder ein solches äußeres Gehäuse einführt.
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Fig. 4 zeigt einen Vielzellenaufbau, dessen Komponenten je aus einer
zwei Zellenreihen bildenden Papierbahn 1 gemäß Fig. 2, jedoch ohne äußere Bögen
7, bestehen; diese Komponenten werden übereinander aufgebaut oder zusammengesetzt
und miteinander Planfläche parallel an Planfläche mittels Klebstoff verbunden. Soweit
es die annähernde Gleichförmigkeit der Komponenten erlaubt, sind die Zellen in beiden
Reihen, wie sie von einer der Komponenten gebildet werden, vorzugsweise versetzt
angeordnet zu den durch die nächste Komponente in der unmittelbar benachbarten Reihe
gebildeten Zellen und ragen teihveise, wie gezeichnet, zwischen diese Innern.
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Wie ersichtlich kann dieser Vielzellenaufbau, der sich insbesondere
als ein Kernfüllmaterial eignet, in unterschiedlichen Größen aufgebaut werden, die
von den Abmessungen und der Zahl der verwendeten Komponenten abhängen. Für die Zwecke
schneller und wirtschaftlicher Fertigung werden die Zellenlängen der Komponenten
vorzugsweise als ein Vielfaches der Zelleniänge gewählt, die für den Kernfüllkörper
gewünscht wird. Nach der Zusammensetzung des Vielzellenaufbaues wird dieser dann
geteilt, z. B. durch Verwendung schnell laufenderKreis-oder Bandsägen, und zwar
längs Ebenen, wie sie durch die strichpunktierten Linien 9 angedeutet sind, wobei
sich eine Anzahl von Vielzellenaufbauten mit der gewünschten Zellenlänge ergibt,
von denen einer in Fig. 5 dargestellt ist. Die Zellen des Vielzellenaufbaues oder
Kernfüllmaterials können durch Seitenhäute 10 aus Papier, Pappe, Furnier oder Sperrholz
oder anderem geeignetem blatt- oder schichtförmigem Material geschlossen werden,
das mittels Klebstoff an die Stirnkanten der Zellen gemäß Fig. 5 angebracht wird.
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Gemäß Fig. 6 und 7 besitzt die Vorrichtung zur Herstellung des zwei
Zellenreihen bildenden Grundwerkstoffes ein Paar miteinander zusammenarbeitender
Wellungswalzen, zwischen denen ein Papierband 1 geeigneter Breite nach unten ausgehend
von einer Zuführrolle 11 hindurchgeführt wird. Jede der Wellungswalzen
besitzt
eine Achse oder Welle 12, Endflansche oder Stirnscheiben 13, radiale Speichen 14
und längs des Umfanges angeordnete. axial verlaufende Metallstäbe 15, die von den
Speichen 14 und durch deren Vermittlung von den Stirnscheiben 13 getragen werden.
Die beiden Wellungswalzen werden so angetrieben und mit einem nicht gezeichneten
Zwischengetriebe miteinander gekuppelt, daß sich ein genaues Kämmen ihrer Stäbe
15 miteinander ergibt.
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Diese werden ihrerseits durch Reihen von Gasdüsen 16 derart erhitzt,
daß die erhitzten Stäbe 15 bei der Bildung der Wellungen an dem durch den Spalt
zwischen den Walzen durchgehenden Papierband 1 denjenigen Teilen des Bandes eine
bleibende Verformung oder Krümmung erteilen, an denen sie angreifen und die dabei
teilweise um die Stäbe 15 herumgebogen werden.
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Beim Verlassen des Spaltes zwischen den Walzen geht das gewellte
Papierband senkrecht nach unten zwischen begrenzenden und führenden Oberflächen
hindurch, die durch die genuteten oder geschlitzten, sich in senkrechter Richtung
erstreckenden Seitenwände eines oberen Rahmens oder Käfigs 17 gebildet werden. Das
Papierband geht dann weiter durch den offenen Fußteil des oberen Käfigs 17 hindurch
in einen ähnlichen, in senkrechter Richtung angeordneten und fluchtenden unteren
Käfig 18 hinein, in welchem das Band in dem zellenbildenden Zustand ge speichert
wird. Zwischen dem oberen Käfig 17 und dem unteren Käfig 18 befindet sich ein Spalt,
der dazu dient, eine Vorrichtung zum Abtrennen eines zellenbildenden Abschnittes
des im unteren Käfig 18 ge speicherten Papierbandes 1 von der restlichen Bahn von
Zeit zu Zeit einzuführen; eine derartige Abtrennvorrichtung ist als Messer 19 dargestellt,
das mit einer Holzstange 20 zusammenarbeitet, die an der gegenüberliegenden Seite
des Spaltes ortsfest angebracht ist, um den abzuschneidenden Werkstoff zu unterstützen.
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Sobald das Papierband 1 die Walzen in gewellter Form verläßt, geht
es direkt nach unten zum Boden des unteren Käfigs, wobei die Schwerkraft das Papier
in den unteren Käfig hineinzieht und die Wellungen zu einer flachen Wellenform auseinanderzieht,
so daß die Einführung der Abtremivorrichtung möglich ist; indessen verhindert die
mehr oder weniger bleibend gemachte Einstellung oder Krümmung der Wellenkämme, daß
die Wellen sich ganz öffnen oder ganz gestreckt werden, so daß das Papierband 1
bei Erreichen des Bodens des unteren Käfigs sich von selbst wieder zusammenstapelt
und unter dem aufgehäuften Gewicht fortschreitend den vollständigen zellenbildenden
Zustand annimmt. Man setzt die Auf speicherung fort, bis das Papierband im ganzen
Käfig 18 und im unteren Teil des oberen Käfigs 17 den zellenbildenden Zustand angenommen
hat, worauf das Messer 19 in Bewegung gesetzt wird und die in dem unteren Käfig
18 befindliche Papierbandlänge von dem übrigen Band abtrennt. Man läßt das Messer
19 in der eingeschobenen Schneidstellung, bis die abgetrennte, zellenbildende Papierbandlänge
in Richtung gegen die Kanten aus dem unteren Käfig entfernt worden ist; während
dieses Zeitraumes geht die Aufspeicherung des Papierbandes im zellenbildenden Zustand
in dem oberen Käfig 17 weiter vor sich, wobei das Messer 19 vortibergehend einen
geschlossenen Boden für den oberen Käfig 17 und einen geschlossenen Deckel für den
unteren Käfig 18 bildet.
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Nach dem Abschneidvorgang und vor der Entfernung des zellenbildenden
Papierabschnittes aus dem unteren Käfig 18 können Bindestreifen, z. B. die Streifen
4 der Fig. 1, auf die Kanten des Papierbandabschnittes entweder als zeitweilige
oder als bleibende Festhaltemittel aufgebracht werden. Wenn die Vorschubgeschwindigkeit
des Papierbandes so groß ist, daß sie nicht gestattet, solche Kantenbindestreifen
aufzubringen, während der zellenbildende Papierbandabschnitt sich noch in dem unteren
Käfig befindet, so kann dieser Abschnitt unmittelbar nach dem Abschneidvorgang in
Richtung gegen die Kanten z. B. mittels eines Schiebers 21 (s. Fig. 7, 8) in einen
Hilfskäfig 22 übergeführt werden, der einen Käfig aus einer Anzahl solcher Hilfskäfige
bilden und einen Teil der Vorrichtung darstellen oder von dieser ge sondert sein
kann. Der Käfig 22 wird in Querrichtung mit dem unteren Käfig 18 ausgerichtet, so
daß er dessen Einsatz leicht aufnehmen kann. Der Hilfskäfig 22 ähnelt dem unteren
Speicherkäfig 18, mit der Ausnahme, daß er noch einen geschlossenen Deckel besitzt.
Im Käfig 22 kann dann der zellenbildende Papierbandabschnitt mit den kantenbindenden
Streifen 4 zur Bildung entweder eines bleibenden oder eines zeitweiligen Festhaltemittels
in der zuvor beschriebenen Weise versehen werden.
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Wenn der zellenbildende Papierbandabschnitt aus dem unteren Käfig
18 herausgenommen worden ist, wird das Messer 19 aus dem Spalt herausbewegt. Das
im oberen Käfig aufgespeicherte Papier fällt dann unmittelbar in etwas geöffnetem
Zustand in den unteren Käfig 18 herab, wo seine Aufspeicherung und die Wiederherstellung
des vollständigen zellenbildenden Zustandes in dem Maße wieder beginnt und fortschreitet,
in dem das gewellte Papier in den oberen Käfig t7 hinein vorgeschoben wird.
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Nach Entfernung aus dem unteren Käfig 18 oder wenn ein solcher verwendet
wird - aus dem Hilfskäfig 22 können an dem zwei Zellenreihen bildenden Grundwerkstoff,
der mit seine Kanten bin denden Streifen versehen ist, weitere Festhaltemittel angebracht
werden, z. B. Klebstoff 6 (Fig. 2) in den Querfurchen oder Wellentälern zwischen
den Wellenkämmen, Bindestreifen 5 (Fig. 1), Papierbögen 7 (Fig. 1) oder die Umhüllung
8 (Fig. 3). Es können auch Kombinationen dieser bleibenden Festhaltemittel verwendet
werden.
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Bei der Zusammensetzung eines Vielzellenaufbaues aus den zwei Zellenreihen
bildenden Komponenten kann es ausreichen, Klebstoff auf die Wellenkämme nur einer
der Oberflächen jeder der Komponenten aufzubringen und sich darauf zu verlassen,
daß dieser Klebstoff mit oder ohne Bildung meniskusartiger Klebstellen 6 die Wellenkämme
zusammenhält und auch die benachbarten Wellenkämme der nächsten Komponente in ihrer
Lage hält.
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Bezüglich des Verfahrens und der Vorrichtung zur Herstellung des
zwei Zellenreihen bildenden Grundwerkstoffes ist zu bemerken, daß es, um die Aufspeicherung
des Papierbandes im zellenbildenden Zustand sicherzustellen, notwendig ist, das
Papier durch die Walzen mit tiefen Wellungen zu versehen.
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In dieser Hinsicht stellen die Walzen mit den über den Umfang parallel
zueinander verteilten und durch verhältnismäßig dünne Speichen getragenen Stäben,
wie es Fig. 6 und 7 zeigen, eine einfache und billige Bauweise dar, mittels der
die erforderliche Eingrifftiefe erzielbar ist. überdies bildet das lotrechte Aufspeichern
der
tiefgewellten Papierbahn zwischen den seitlichen und in geringem Abstand voneinander
befindlichen Begrenzungs- und Führungsflächen ein einfaches Mittel, diese Speicherung
und das Zusatz mendrücken der Papierbahn in sich selbst bis zur Erreichung des zellenbildenden
Zustandes durch ihr Eigengewicht herbeizuführen; auf diese Weise wird die Verwendung
einer umständlichen und sorgfältig einzustellenden Vorrichtung vermieden, wie sie
notwendig wäre, wenn das Aufspeichern und Zusammendrücken in den zellenbildenden
Zustand in einer waagerechten Ebene herbeigeführt würde.
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Die Erfindung ist zwar vorstehend insbesondere im Hinblick auf einen
Werkstoff beschrieben, bei dem jede Zelle einen gebogenen Wandteil besitzt, indessen
ist ersichtlich, daß das Biegen oder Falten des Papiers auch in Winkelformen erfolgen
kann, derart, daß sich zwei Reihen von Zellen ergeben, die einen Querschnitt mit
gänzlich geraden Seitenflächen, z. B. dreieckigem oder rhombenförmigem Querschnitt,
besitzen.