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Vorrichtung zum Abschneiden des Nachziehfadens zwischen Anguß-und
Einspritzdüse für Spritzgießmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Abschneiden des Nachziehfadens zwischen Anguß- und Einspritzdüse für Spritzgießmaschinen.
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Es ist bekannt, daß bei Spritzgießmaschinen, insbesondere bei Automaten,
der kontinuierliche Fortlauf durch das jeweilig herausfallende fertige Werkstück
mit gesteuert wird, so daß gewissermaßen ein fertiges Werkstück den automatischen
Vorgang zur Fertigung des nächstfolgenden Werkstückes steuert.
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Es hat sich nun gezeigt, daß in der Praxis bei Spritzgießautomaten
und ähnlichen Einrichtungen ein sogenannter Nachziehfaden entsteht, der eine Verbindung
zwischen der Angußdüse, also der Düse im Bereich der Werkstückform, und der Einspritzdüse,
also der Düse im Bereich des Spritzzylinders, herstellt. Fällt ein Werkstück nach
der Herstellung mit einem solchen Faden versehen aus der Spritzgußform heraus, so
kann dieses betreffende Werkstück nicht den vorgeschriebenen Fallweg nach unten
nehmen und über das vorgesehene Steuerorgan gleiten. Es bleibt vielmehr an dem Nachziehfaden
an der Einspritzdüse hängen und kann so nicht mehr weiter. Damit wird die Steuerung
des kontinuierlichen Fortlaufes der automatischen Spritzgießmaschine gestört. Dadurch
wird leicht die sich in dem Zylinder befindliche Spritzmasse überhitzt, so daß die
ganze Maschine außer Betrieb gesetzt und der Zylinder entleert werden muß. Damit
entstehen ein erheblicher Arbeitsausfall und ein entsprechender Produktionsverlust.
In der Regel wiederholt sich dieses über, so daß sich die entsprechenden Ausfälle
mehren.
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Es sind schon Vorrichtungen zum Abschneiden des Nachziehfadens zwischen
Anguß- und Einspritzdüse für Spritzgießmaschinen bekannt. So gibt es z. B. solche,
bei denen an der Spritzdüse Anschlußglieder vorgesehen sind, zwar in Form von zwei
Hebelarmen mit gemeinsamer Gelenklagerung, und die an den Hebelarmen Abstreifer
aufweisen, deren Aussparungen im geschlossenen Zustand gemeinschaftlich die Austrittsöffnung
des Düsenkopfes verschließen. Die beiden Hebelarme werden durch Federzug zunächst
gegeneinander bewegt, bei Bewegung der Spritzdüse gegen die Form jedoch werden diese
Hebelarme auseinandergedrückt, so daß die Düsenöffnung freigegeben wird. Die Spreizung
der Hebelarme wird durch je eine an ihrem Ende eingesetzte Rolle begünstigt.
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Eine solche Vorrichtung ist zunächst sehr kompliziert, so daß auch
eine leichte Reparaturanfälligkeit gegeben ist. Damit kann eine solche Vorrichtung
längere Zeit zum Ausfall kommen. Ein be-
sonderer Nachteil ist bei dieser bekannten
Vorrichtung jedoch der, daß sich die komplizierten Verschlußorgane unmittelbar im
Bereich der Düse befinden, so daß deren freier Zugang in Frage gestellt ist. Damit
ist diese Ausführung auch nicht betriebssicher und vor allem nicht leicht bedienbar.
Durch den unmittelbaren Verschluß im Bereich der Düse können auch Verschmierungen
eintreten, die den glatten Durchlauf des Arbeitsvorganges hemmen können.
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Es sind weiterhin Vorrichtungen bekannt, bei denen sich vor die Düsenöffnung
legende und auch von der Düse selbst gesteuerte Abschlußglieder vorgesehen sind,
die sich beim Abheben der Spritzdüse von der Form direkt vor die Düsenmündung legen
und sie verschließen. Bei einer solchen Ausführung ist in besonderer Gestaltung
noch ein scherenartiges Element mit berücksichtigt. Eine solche Vorrichtung ist
ebenfalls sehr reparaturanfällig und erfordert eine solche genaue Fertigung, daß
die Einrichtung, insbesondere bei Miteinordnung eines Scherenorgans, sehr teuer
wird. Auch treten hier leicht Verschmierungen des Düsenkopfes auf. Damit ist auch
hier eine leicht bedienbare und betriebssichere Ausführung nicht gegeben.
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Bei einer ebenfalls bekannten Vorrichtung bewegt sich ein den Nachziehfaden
abschneidendes Trennmesser mittels eines dieses haltenden und unter Federdruck stehenden
Schiebers quer zur Formöffnungsrichtung, und zwar scherenmesserartig auf der betreffenden
Fläche und im Bereich der Formöffnung anliegend. Bei dieser bekannten Ausführung
überklinkt eine an einem Schwenkarm angeordnete
Druckrolle die am
Schneidplattenschieber angeordnete Steuerfläche beim Schließen der Form, so daß
hierbei der Schneidplattenschieber nicht in Tätigkeit tritt. Hierbei ist es erforderlich,
daß der Schwenkarm in die hierfür bestimmte Aussparung des betreffenden Tragarmes
einrastet und nach Überklinken der Steuerfläche wieder ausschwenkt, so daß bei der
Uberklinkung seine Druckrolle gegenüber der Steuerfläche und damit gegenüber dem
Schneidplattenschieber wirksam wird. Auch eine solche Einrichtung kompliziert die
Schneidanordnung, was ebenfalls zur Verteuerung führt und außerdem eine höhere Reparaturanfälligkeit
zur Folge hat. Durch diese Einrichtung können darüber hinaus ebenfalls Verschmierungen
bzw. Verklebungen nicht vermieden werden, wodurch der ganze Automat bzw. die Vorrichtung
längere Zeit zum Ausfall kommen kann.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, die vorbeschriebenen
überstände und Nachteile zu beseitigen. Das geschieht unter Verwendung einer im
Bereich zwischen Plastifizierzylinder mit der Einspritzdüse und der Spritzgießform
mit der Angußdüse angeordneten, bei der Relativbewegung dieser beiden Teile gegeneinander
mittels einer Keilsteuerung einschwenkbaren, aus einem oder mehreren Messern bestehenden
Schneidvorrichtung, die an einem mit der Spritzgießform fest verbundenen Teil gelagert
ist. Der erfinderische Schritt besteht nun darin, daß die Keilsteuerung einen auf
das Schneidmesser einwirkenden Keilsteuerarm aufweist, der mittels eines Klemmorgans
einstellbar an einem mit dem Plastifizierzylinder fest verbundenen Ausleger befestigt
ist. In besonderer weiterer erfindungsgemäßer Ausbildung sind zwei Schneidmesser
voneinander getrennt in dem mit der Spritzgießform fest verbundenen Teil schwingbar
gelagert, und zwar derart, daß auf sie je ein einstellbarer, mit dem Plastifizierzylinder
kraftschlüssig verbundener Keilsteuerarm so einwirken kann, daß die Schneidmesser
scherenartig gegeneinander bewegbar sind. In einer anderen erfindungsgemäßen Gestaltung
ist das Schneidmesser und ein Schlagholz voneinander getrennt an dem mit der Spritzgießform
fest verbundenen Teil schwingbar gelagert, wobei auf das Schneidmesser und das Schlagholz
je ein einstellbarer, mit dem Plastifizierzylinder kraftschlüssig verbundener Keilsteuerarm
derart einwirkt, daß das Schneidmesser und das Schlagholz in Höhe der durch die
Angußdüse und Einspritzdüse gelegten Achse aufeinandertreffen.
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Die nach der Erfindung ausgebildete Vorrichtung hat den großen Vorteil
der leichten Bedienbarkeit und großen Betriebssicherheit, so daß eine Reparaturanfälligkeit
so gut wie ausgeschlossen ist. Die verhältnismäßig einfache Vorrichtung sichert
auch eine verhältnismäßig billige Herstellung, die trotz ihrer Billigkeit auch leicht
übersehbar gestaltet ist, so daß ihre Funktion während ihrer Tätigkeit jederzeit
gut kontrolliert werden kann. Damit ist auch der glatte Arbeitsdurchlauf der betreffenden
Spritzgießmaschine, an der die erfindungsgemäße Vorrichtung angeordnet ist, gesichert.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Abb. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht in teilweisem Schnitt A-B
nach Abb. 3, Abb. 2 die Vorrichtung nach Abb. 1 in Draufsicht und
Abb. 3 die Vorrichtung
in Ansicht gegen das schwingende Schneidmesser.
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Im Bereich der Spritzgießform 2 mit der Angußdüse 2 a ist, zweckmäßig
in einem besonderen Abstandsteil 1, mit Hilfe des Bolzens 3 das schwingende Schneidmesser
4 mit der eigentlichen Messerschneide 4 a, und zwar in senkrechter Bahn zur Verbindungslinie
des Mittelpunktes der Angußdüse 2 a zur Einspritzdüse 9 a schwingbar, angeordnet.
Mit Hilfe einer einseitig an dem Messer und anderseitig an einer feststehenden Gegenlagerung
11 befestigten Zugfeder 10 wird das Messer so betätigt, daß es sich schwingend mit
der Messerschneide 4 a zwischen die Angußdüse 2 a und die Einspritzdüse 9a bewegt,
wenn Angußdüse und Einspritzdüse sich voneinander entfernen. Mit dem Spritzzylinder
9 und damit mittelbar mit der Einspritzdüse 9 a ist an einem Ausleger 7 unter Zwischenschaltung
eines weiteren Auslegerbolzens 8, an letzteren mittels einer vorstellbaren Klemmanordnung
6, der Keilsteuerarm 5 mit dem eigentlichen Steuerkeil 5 a angeordnet. Der Steuerkeil
5a kommt mit dem Oberteil des Messers 4 dann in Berührung, wenn die Spritzgießform
2 und der Spritzgießzylinder 9 sich gegeneinander bewegen. Dadurch drückt der Steuerkeil
5 a die Messer so am oberen Teil seitlich zur Seite, daß die im Bereich des unteren
Teiles sich befindliche eigentliche Messerschneide 4a aus dem Bewegungsbereich der
Angußdüse 2a und der Einspritzdüse 9a fortbewegt wird (siehe die in Abb. 3 gestrichelt
dargestellte Messerstellung).
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Durch die Zugfeder 10 wird der obere Teil des Messers 4 stets gegen
den Steuerkeil 5 a gedrückt, so daß beim Auseinanderfahren der Spritzgießform 2
und des Spritzgießzylinders 9 das Unterteil des Messers 4 mit der eigentlichen Messerschneide
4a wieder in den Bereich zwischen Angußdüse 2 a und Einspritzdüse 9a wandert und
so den sich zwischen den beiden Teilen befindlichen Nachziehfaden zerschneidet.
Hierdurch wird das vorerst durch den Nachziehfaden mit der Einspritzdüse noch in
Verbindung stehende Werkstück abgetrennt, so daß es frei nach unten bzw. nach der
Seite herabfallen und die Steuerorgane in der gewünschten Weise beeinflussen kann.
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Die neuartige Vorrichtung zum Abschneiden des Nachziehfadens kann
acuh so ausgebildet sein, daß scherenartig zwei Messer von beiden Seiten in die
Bahn des Nachziehfadens in ähnlicher Weise gesteuert werden. Da für bestimmte Kunststoffe
ein scherenartiges Schneiden des Nachziehfadens nicht zweckmäßig ist, weil der Nachziehfaden
sich schmierend zwischen die beiden Scherenmesser einkleben würde und so die ganze
Vorrichtung außer Betrieb setzen würde, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung für
derartige Kunststoffe noch so gestaltet sein, daß mit sich der Bewegung des schwingenden
Messers gegen dessen Messerschneide in Anschlagholz, gegebenenfalls auch schwingend,
bewegt, und zwar derart, daß beide Teile im Bereich der verlängert gedachten Mittelachse
zwischen Angußdüse 2a und Einspritzdüse 9a zusammentreffen. Damit wirkt das Schlagholz
gewissermaßen als Auflage für den zu schneidenden Faden, so daß auch möglicherweise
schlecht zu trennende Kunststoff-Nachziehfäden, die eventuell schmieren könnten,
gut und sicher getrennt werden. Die Steuerung der gegeneinanderschwingenden Teile
kann in gleicher Weise
über je einen Keilsteuerarm in entsprechender
Gestaltung erfolgen.