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Gerät zur akustischen Meldung mehrerer Vorgänge, die auf einer Tonträgerrolle
gespeichert sind Zur akustischen Anzeige bestimmter Vorgänge sind Signale bekanntgeworden,
die durch ihre Verschiedenartigkeit (Glocken, Hupen usw.) den jeweiligen Vorgang
zur Anzeige bringen. Derartige Geräte können auf den verschiedensten Gebieten in
Anwendung gebracht werden, vor allem, wenn es sich darum handelt, bestimmte, wiederkehrende
Vorgänge anzuzeigen. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung aber im Kraftwerksbetrieb,
wo es auf schnellste Beseitigung vorkommender Störungen ankommt. Um solche Störmeldungen
anzuzeigen, sind verschiedene Warnsignale bekanntgeworden, die sofort bei Auftreten
einer Störung ansprechen und somit dem Bedienungspersonal die Möglichkeit geben,
durch Ergreifen erforderlicher Maßnahmen ein Ausbreiten der Störung zu verhindern.
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Zu diesem Zweck hat man die wichtigen Bestandteile einer Anlage mit
elektrischen Hilfskontakten versehen, die sich automatisch bei Eintreten einer Störung
am betreffenden Gerät schließen oder öffnen. Über diese Hilfskontakte werden dann
akustische Signale, z. B. Hupen- oder Glockensignale, ausgelöst und Transparente
mit Hinweis auf die Störung zum Aufleuchten gebracht. Durch Unterteilung der akustischen
Seite in zwei oder drei Gruppen ist man in der Lage, eine bestimmte Art von Störmeldungen
am jeweiligen Ton, Glocke oder, Hupe, zu erkennen. Die einzelne Fehlerstelle jedoch
kann erst nach Ablesen des auf der Leuchtfachtafel aufleuchtenden Feldes ermittelt
werden. Dieser optische Teil besteht meist aus einer großen Leuchtfachtafel, auf
der für jedes einzelne Gerät Leuchtfächer vorgesehen sind, die eine beträchtliche
Anzahl aufweisen können, was ein Ablesen erschwert, vor allem dann, wenn zwei oder
mehrere Fehler zu annähernd gleicher Zeit auftreten.
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Diesen oft zeitraubenden Vorgang kann man wesentlich einfacher gestalten,
wenn man die akustische Seite präziser ausprägt und dem Bedienungspersonal sofort
die Fehlerquelle mitteilt, wodurch der Schaltwärter in der Lage ist, für schnellste
Beseitigung zu sorgen.
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Nun ist bereits ein sprechendes Unterwerk bekanntgeworden, bei dem
akustisch eine genaue Angabe der Fehlerquelle erfolgt. Man hat zu diesem Zweck auf
einen Tonträger alle vorkommenden Schalterstellungsmeldungen aufgesprochen und kann
von einer entfernten Stelle aus auf Anruf die jeweiligen Schalterstellungen abhören.
Weiter ist es bekannt, im Fernsprechdienst sich ständig wiederholende Aussagen veränderbaren
Inhalts auf Befragen kundzugeben.
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Diese Geräte haben zum Nachteil, daß sie selbsttätig nicht in der
Lage sind, im Störungsfall sofort einem bestimmten Personenkreis die Ursache mitzuteilen,
da sie nur auf Befragen antworten.
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Es ist ferner eine Einrichtung zum Anzeigen von Störungen an Maschinen
bekannt. Bei dieser Anzeigevorrichtung worden mittels Phonographen bestimmte, an
der Maschine auftretende Fehler in Form von Worten bei ihrem Eintreffen wiedergegeben.
Bei dieser Einrichtung ist für jeden Fehler ein Tonträger vorgesehen, wobei über
demselben eine Membran mit zugehörigem Membranstift schwebt, die bei Eintreffen
des Fehlers auf den Tonträger gesenkt wird. Liegt ein Fehler vor, so wird die betreffende
Meldung so lange abgespielt, bis die Ursache des Fehlers beseitigt ist. Eine solche
Einrichtung hat zum Nachteil; daß jeder eintreffende Fehler sofort zur Anzeige gebracht
wird, womit der Wiedergabelautsprecher während der Durchsage eines Fehlers für alle
weiteren Ansagen blockiert ist. Da auch keine selbsttätige Unterbrechung nach einer
vorbestimmten Zeit für die gerade erfolgende Durchsage vorgesehen ist, bedeutet
das, daß bei gleichzeitigem Eintreffen zweier oder mehrerer Fehler diese auch gleichzeitig
und gemeinsam kundgetan werden, womit sich ein derartiges Gemisch von Ansagen ergibt,
daß kein menschliches Gehör mehr in der Lage ist, mit Sicherheit den einen oder
anderen Fehler zu erkennen.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung vermieden werden. Erfindungsgemäß
ist ein Gerät zur akustischen Meldung mehrerer Vorgänge (Störungen) vorgesehen,
bei dem auf einer Tonträgerrolle durch Besprechen mit einer menschlichen Stimme
nacheinander die zu meldenden Vorgänge gespeichert sind, deren Wiedergabe beim Auftreten
eines der Vorgänge selbsttätig und in Übereinstimmung mit dem jeweils
zu
meldenden Vorgang erfolgt, indem an der betreffenden Stelle der Tonträgerrolle ein
Tonabnehmer mit Hilfe eines Elektromagneten aufgesetzt und die zugehörige Meldung
abgespielt wird, derart, daß in Abhängigkeit der Zustandsänderung bestimmter Vorgänge
Impulse ausgelöst und in einer Kontaktbahn gespeichert werden, zu der parallel eine
Tonträgerrolle mit den gespeicherten Ansagen liegt, und daß nur ein Tonabnehmer
vorhanden ist, der längs der Tonträgerrolle geführt, gleichzeitig mittels eines
Kontaktarmes die Kontaktbahn abtastet und bei Anstehen eines Impulses nach Auflegen
auf die Tonträgerrolle die zugehörige Meldung abspielt.
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Dieses hat den besonderen Vorteil, d'aß durch den nur einmal vorgesehenen
Tonabnehmer die Meldungen nur der Reihe nach abgetastet werden können, wodurch eine
gleichzeitige Ansage zweier verschiedener Meldungen unter allen Umständen vermieden
ist. Mittels eines Zeitgliedes wird der Tonabnehmer für eine einstellbare Zeit im
Störungsfall auf der entsprechenden Stelle der Tonträgerrolle zum Aufliegen gebracht,
wodurch die Meldung mehrmals wiedergegeben wird. Nach Ablauf der eingestellten Zeit
tastet der Tonabnehmer erneut die übrigen Meldungen ab, um festzustellen, ob noch
eine weitere Störung hinzugekommen ist. Sobald der Tonabnehmer wieder auf die Stelle
der ursprünglichen Störung trifft, wird diese erneut für die vorbestimmte Zeit abgespielt,
so daß sich der Vorgang so lange wiederholt, bis die Störung beseitigt ist.
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An Hand der Zeichnung sei die Erfindung wie folgt beschrieben: In
der Zeichnung sind die von den Schaltgeräten ankommenden Impulsleitungen mit 1 bis
20 bezeichnet. Ihre Anzahl richtet sich nach der jeweiligen Anzahl der vorhandenen
Schaltgeräte. Jeder Impulsleitung ist ein Relais d 1 bis d20 zugeordnet.
Zu diesem Relais gehören die parallel geschalteten Kontakte a 1 bis a20 und
die in zwei Kontaktbahnen versetzt angeordneten Kontakte b 1 bis
b 20. Auf einer Spindel 32 befindet sich eine in Längsrichtung der Spindel
bewegliche Transportmutter 30, an deren unterem Teil ein schwenkbarer Kontaktarm
29 und an deren oberem Teil ein schwenkbar angeordneter Tonabnehmer 31 angebracht
sind.
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Der Kontaktarm 29 streicht bei einer Linksbewegung der Transportmutter
30 zunächst über die eine Kontaktbahn mit den Kontakten b 1 bis b10 und nach
erfolgter Drehrichtungsumkehr, d. h. Rechtsbewegung der Transportmutter über die
zweite Kontaktbahn mit den Kontakten b11 bis b20. Das Umlegen des
Kontaktarmes wird mittels der dazu vorgesehenen Schiene 34 bewirkt. Für diese Schiene
ist ein Umlenkschütz d24 vorgesehen, das durch die beiden Endkontakte 35 und 36
gesteuert wird.
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Der Antrieb der Spindel 32 wird von einem Gleichstrommotor 27 vorgenommen.
Dieser Gleichstrommotor ist in seiner Drehrichtung umkehrbar. Hierfür ist ein Drehrichtungsumkehrschütz
d25 vorgesehen, das ebenfalls über die beiden Endkontakte 35 und 36 besteuert
wird.
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Der Wechselstrommotor 28 dient zum Antrieb der Tonträgerrolle 37.
Beide Motoren werden durch das von den parallel liegenden Kontakten a 1 bis
a 20 er-
regte Hauptschütz d21 an Spannung gelegt.
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Um beim Auftreten eines Fehlers eine Unterbrechung der Drehbewegung
der Spindel zu bewirken, ist in den Stromkreis des Gleichstrommotors 27 ein Unterbrechungsschütz
d22 geschaltet. Dieses Schütz wird jedesmal dann erregt, wenn der Kontaktarm 29
auf einen zu einem fehlerhaften Gerät gehörenden Kontakt: b l bis b 20 trifft.
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Um nach einer gewissen Zeit den Abspielvorgang wieder zu unterbrechen,
ist das Zeitrelais d23 vorgesehen. Durch dieses Relais wird nach einer einstellbaren
Zeit der Erregerstromkreis des Schützes d22 wieder unterbrochen, womit der Gleichstrommatoz
d27 wieder an Spannung gelegt wird und der Kontaktarm 29 erneut die Kontaktbahnen
durchläuft. Durch dieses Zeitrelais wird bewirkt, daß einerseits neu hinzugekommene
Fehler ebenfalls erfaßt werden und andererseits ein und derselbe Fehler nach jedem
Durchlaufen der Kontaktbahnen erneut zur Anzeige gebracht wird. Dieser Vorgang wiederholt
sich so lange, bis die eingetretenen Fehler beseitigt sind; womit die Anlage wieder
stillgesetzt wird.
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Zum Auflegen und Abheben des Tonabnehmers ist eine Schiene 33 vorgesehen,
die von dem dazugehörigen Auflegeschütz d26 in Abhängigkeit von dem Unterbrechungsschütz
d22 umgelegt wird.
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Die Tonträgerrolle 37 wird zweckmäßig so ausgebildet, daß jeder auf
ihr gespeicherte Vorgang beim Abspielen mehrmals wiedergegeben wird.
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Die Kontakte 38 führen gegebenenfalls über eine Verstärkeranlage
zu den Lautsprechern.
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Die Wirkungsweise ist nun folgende: Bei Auftreten eines Fehlers wird
von dem schadhaften Gerät ein Impuls über die zugehörige Impulsleitung auf das entsprechende
Relais d 1 ... d20 gegeben. Der zu dem betreffenden Relais gehörende
Kontakt a 1 . . . a 20 bewirkt, daß einerseits der Impuls an den betreffenden
Kontakten b 1 ... b20 ansteht und andererseits das Hauptschütz
d21 zum Ansprechen gebracht wird. Hierdurch werden der Gleichstrommotor 27
sowie der Wechselstrommotor 28 in Tätigkeit gesetzt. Der Motor 27 treibt jetzt die
Spindel 32 an, auf der die Transportmutter 30 in Längsrichtung der Spindel hin-
und herbewegt wird. Bei der Hin-und Herbewegung der Transportmutter streicht der
an dieser Transportmutter befindliche Kontaktarm 29 über die Kontaktbahnen
b 1 ... b 10 und b 11 ...
b 20.
Bei Berührung des Kontaktarmes mit dem der fehlerhaften Quelle zugeordneten
Kontakt wird der Impuls über das Zeitrelais d23 auf das Schütz
d22 gegeben; wodurch der die Spindel antreibende Motor 27 stillgesetzt und
das Zeitrelais 23 an Spannung gelegt wird. Gleichzeitig wird über einen Hilfskontakt
des Schützes d22 das Auflegeschütz d26 erregt, das bedeutet; "daß
nach Stillsetzen des Motors 27 und der Spindel 32 das Schütz d26 die Tonabnehmerschiene
umlegt und der Tonabnehmer 31 zum Auflegen auf die Tonträgerrohe 37 gebracht wird.
Jetzt beginnt der Vorgang des Abspielens, der sich so lange fortsetzt; wie die Zeitverzögerung
des Zeitrelais d23 eingestellt ist. Öffnet nach der eingestellten Zeit das
Zeitrelais den Erregerkreis des Schützes d22, so wird der Motor 27 wieder in Tätigkeit
gesetzt und die Spindel erneut angetrieben, womit der Kontaktarm 29 wieder über
die Kontaktbahnen gleitet. Gleichzeitig wird hierbei wieder der Tonabnehmer 31 angehoben.
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Wenn in dieser Zeit der aufgetretene Fehler nicht beseitigt wurde,
so läuft der Kontaktarm alle Kontakte durch, um einen eventuell neu eingetretenen
Fehler anzuzeigen, bis er wieder auf die alte fehlerhafte Stelle kommt, wobei sich
der Vorgang, wie be-
schrieben, erneut abspielt.
Durch diese
Maßnahme ist gewährleistet, daß bei Eintreten mehrerer Fehler zu annähernd gleicher
Zeit diese in der Reihenfolge der Kontakte zur Anzeige gebracht werden.
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Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht allein auf das hier
angezogene Beispiel beschränkt, sondern kann überall dort ihre Anwendung finden,
wo bestimmte Vorgänge akustisch zur Anzeige gebracht werden sollen.