DE114607C

DE114607C -

Info

Publication number: DE114607C
Application number: DENDAT114607D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 58

Schubkurvenpresse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Dezember 1899 ab.

Der Umstand, dafs bei Kniehebelpressen die Geschwindigkeit in der Bewegung des Prefsstempels von Anfang bis zu Ende annähernd die gleiche ist, hat den Nachtheil, dafs beim Pressen das in der Form befindliche Prefsgut durch den Stempel gewissermafsen eingestampft, nicht aber, wie es nothwendig ist, allmählich und gleichmäfsig fest zusammengeprefst wird. Aufserdem bietet das Prefsgut, nachdem es auf seiner Oberfläche zusammengestampft ist, dem Prefsstempel so grofsen Widerstand, dafs zum Durchdrücken der Kniehebel in die gestreckte Lage eine sehr grofse Kraft aufgewendet werden mufs.

Vorliegende Erfindung ist nun darauf gerichtet, diese Uebelstände zu beseitigen. Zu diesem Zwecke ist der die Geradführung mit dem Prefsstempel tragende Theil aus einem Stück gebildet. Dieser Theil ist nicht wie bisher drehbar am Querhaupte der Presse angebracht, sondern an seinem oberen Ende mittels eines Bolzens s in einer an dem Querhaupte der Presse befindlichen Führung t gelagert, derart, dafs der Bolzen s sich in dieser Führung hin- und herbewegen läfst.

Der Hebel r steht durch eine auf dem Bolzen s desselben aufgesteckte und an dem bei d drehbaren Winkelhebel / angreifende Stange u mit der Zugstange c und dem Antriebshebel b in Verbindung. Der bei α drehbar gelagerte lange Antriebshebel b zieht bei seiner Bewegung die mit ihm verbundene Zugstange c herauf und herab und setzt dadurch den Winkelhebel f und mittels der an letzterem angreifenden Verbindungsstange u den Hebel r in Bewegung, so dafs beim Aufwärtsbewegen des Hebels b der Bolzen s in der Führung t aufwärts geschoben und dadurch der Hebel r mit der den Prefsstempel tragenden Geradführung gehoben, beim Herabdrücken des Hebels b dagegen der Bolzen s in der Führung t heruntergezogen und dadurch der Hebel r mit der Geradführung und dem Prefsstempel abwärts bewegt wird. Auf diese Weise wird, indem der Prefsstempel in eine darunter stehende, mit dem Prefsgute gefüllte Form gedrückt wird, die Pressung des betreffenden Stoffes vollzogen.

Dadurch nun, dafs der Bolzen s in der Führung t zwangläufig geführt wird und letztere so gestaltet ist, dafs die Abwärtsbewegung des Prefsstempels von vornherein rasch von statten geht, nach und nach aber verlangsamt und die Druckwirkung des Prefsstempels allmählich gesteigert wird, wird das in der Form befindliche Prefsgut in allen Theilen gleichmäfsig fest zusammengeprefst, und da aufserdem die Führungskurve zu Gunsten der Hebelübersetzung mitwirkt, kann trotz der höheren Druckwirkung der Presse ein Arbeiter mindestens dasselbe leisten, was zwei an dem Antriebshebel einer Kniehebelpresse wirkende Arbeiter zu erzielen vermögen.

Claims

Patent-Anspruch:

Schubkurvenpresse mit Hebelantrieb, dadurch gekennzeichnet, dafs das obere Ende eines die Geradführung mit dem Prefsstempel tragenden

Hebels (r) mittels Bolzens (s) in einer am Querhaupte der Presse befindlichen Kurvenführung (t) gelagert ist und beim Auf- und Abwärtsbewegen des Antriebshebels (b) vermittels Zugstange (c), Winkelhebels (f) und Verbindungsstange (u) zwangläufig in der

Führung (t) hin- und herbewegt wird, die so ausgebildet ist, dafs eine Veränderung in der Geschwindigkeit der Bewegung des Prefsstempels stattfindet, zum Zwecke, beim Pressen eine allmählich sich steigernde Druckwirkung zu erzielen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.