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Kastensupport mit ausfahrbarer Stütze für das Kalibermesser an Walzenkalibrierdrehbänken
Bei Drehbänken ist es erforderlich, die Schneide des Meißels auf die Höhe der Werkstückachse
einzurichten, was in einfachen Fällen durch Unterlegen des Meißelschaftes vor seinem
Festspannen geschieht. Man verwendet hierfür Unterlagplatten verschiedener Stärke,
die aber eine starre Auflage des Meißels nicht gewährleisten.
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Man hat deshalb auch Meißelunterlagen vorgeschlagen, die aus einem
feststehenden Unterteil mit nach dem Werkstück zu ansteigender Keilfläche und einem
über eine zwischen beide Teile eingeschaltete Druckschraube dem Unterteil gegenüber
auf das Werkstück zu verschiebbaren oberen Keilstück besteht, wobei die Unterfläche
des unteren Keilstückes und die Oberfläche des oberen waagerecht zueinander verlaufen.
Diese Ausführung hat jedoch den Nachteil, daß bei zunehmender Höhenverstellung der
spitz zulaufende, zungenförmige, dem Werkstück zugewandte Teil des oberen Keilstückes
weit vorsteht und nicht geeignet ist, den Meißel abzustützen, dessen Schneide noch
weiter aus dem Support auskragen muß. Der Meißel wird deshalb nicht starr abgestützt,
neigt zum Schwingen und ist Zerstörungen ausgesetzt, so daß er die seiner Schneide
entsprechenden, höchsten Zerspanungsleistungen nicht liefern kann.
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Eine weitere, bekannte Ausführungsform zur Höheneinstellung von Meißeln
in Drehbanksupporten sieht deshalb eine Umkehr der Verhältnisse dergestalt vor,
daß das obere Keilstück eine von vorn nach hinten abfallende Keilfläche aufweist
und seine Lage gegenüber Meißelschaft und Support im wesentlichen beibehält, während
das umgekehrt keilförmige, untere Keilstück wesentlich, nämlich etwa dreifach länger
ist als das obere, dabei aber kettengliedartig aufgeteilt ist, so daß die vorn und
hinten überstehenden Teile nach unten abklappen. Durch die Verwendung dieser Kettenglieder
ist aber eine zuverlässig starre Auflage nicht mehr möglich, außerdem setzt sich
die Kette leicht voll Späne, vor allem aber behindert der werkstückseitig nach unten
abklappende Keilkettenlappen den Spanabfluß, so daß eine solche Lösung nur für leichte
Drehbänke in Frage kommen kann, nicht aber für Walzendrehbänke, bei denen Spanleistungen
von bis zu 1,5 t pro Stunde vorliegen.
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Der bekannte Gedanke der Verwendung von Keilflächen zur stufenlosen
Höheneinstellung von Meißeln an Drehbänken konnte aus den genannten Gründen eine
praktische Verwirklichung an schweren Drehbänken wie Walzenkalibrierdrehbänken mit
auf großer Länge zu unterstützenden Meißeln nicht finden.
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Dies gilt insbesondere für Walzenkahbrierdrehbänke mit Kastensupport,
bei denen das Kalibermesser durch einen längsverschiebbaren, d. h. gegen das Werkstück
vorschiebbaren Meißelbalken bzw. ein an seiner Stelle verwendetes Lamellenpaket
abgestützt wird. Da der Meißelbalken bzw. das Lamellenpaket Bestandteil des Supportes,
nicht aber des Kalibermessers sind, weisen sie eine besonders große Länge auf. Dadurch,
daß weiterhin diese Teile zwischen den Boden des Kastens im Support und dem Kalibermesser
eingefügt sind, muß besonderer Bedacht auf eine starre Verspannung gelegt werden,
so daß die Hinzufügung und Zwischenschaltung weiterer Teile zwischen Kalibermesser
und Support untunlich erscheint.
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Die Erfindung überwindet diese Bedenken und besteht demgemäß in, der
Anwendung einer an ihren Enden über gegenläufig sich verschiebende Keilstücke mit
paralleler Ober- und Grundfläche höheneinstellbaren Hubplatte, die den Drehmeißel
im Support abstützt, aisUnterlage für den vorerwähnten, imKastensupport einer Walzenkalibrierdrehbank
längsverschiebbaren, das Kalibermesser abstützenden Meißelbalken bzw. ein an seiner
Stelle verwendetes Lamellenpaket.
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Die Erfindung sei an Hand eines Ausführungsbeispieles wiedergegeben.
Hierbei zeigt Abb. 1 eine bedienungsseitige Ansicht eines Obersupportes gemäß der
Erfindung, während Abb. 2 einen mittleren senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung
nach Abb. 1 wiedergibt.
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Auf dem Maschinenbett 5 ist der Support 6 in an sich bekannter Weise
parallel zur Werkstückachse verschiebbar, während der auf ihm gleitende Obersupport
7 über eine Verstellspindel 8 senkrecht zur Werkstückachse verschoben werden kann.
Wie Abb. 1 erkennen läßt, ist dieser Obersupport 7 in an sich bekannter Weise als
Kastensupport mit einer
Aufnahmenut 9 ausgestattet, in der die im
einzelnen noch darzustellende Hubvorrichtung untergebracht, oberhalb der sich ein
zur Abstützung eines Kalibermessers 10 dienendes Lamellenpaket 11 befindet, dessen
Lamellen verschiedene Stärken aufweisen. Das Kalibermesser wird durch Spannschrauben
12 über Brücken 13 im Support starr verspannt, wobei es in der Aufnahmenut
9 ein reichliches seitliches Spiel aufweist und in dieser Richtung durch nicht dargestellte
und in die Gewindebohrungen 14 eingreifende Einstellschrauben eingestellt
wird. Dabei kann der Vorschub des Messers durch eine in Abb. 2 dargestellte Vorschubschraube
15 vorgenommen werden.
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Wie insbesondere Abb. 2 erkennen läßt, ist gemäß der Erfindung in
der Aufnahmenut 9 des Kastensupports eine Hubplatte 16 vorgesehen, die im
wesentlichen die gleiche Länge aufweist wie der Support selbst. Sie ist an ihren
beiden Enden, und zwar an der Unterseite, mit zwei Keilflächen 17 und
18 ausgestattet und trägt an der Vorderkante ihrer Oberseite eine Einsatzplatte
19 aus gehärtetem Stahl. Der Hubplatte 16 entspricht eine Gegenkeilplatte
20 mit Gegenkeilflächen 21, 22 an ihren Enden. Diese Gegenkeilplatte
ist im Ausführungsbeispiel mit dem Obersupport fest aber lösbar verbunden und nimmt
in. ihrem Inneren eine Hubspindel 23 auf, die in der Gegenkeilplatte drehbar,
aber gegen Längsverschiebung gesichert gelagert ist und über einen Vierkant
24 und eine abnehmbare Handkurbel betätigt werden kann. Auf dem im mittleren
Bereich der Gegenkeilplatte angeordneten und freiliegenden Gewindeteil
25
der Gewindespindel 23 ist ein, im Gegenkeilstück 20
längsverschiebbar,
aber gegen Drehung gesicherter Gleitstein 26 angeordnet, der mit seinem oberen
verlängerten Teil in eine entsprechende Ausnehmung 27
in der Hubplatte
16 eingreift.
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Die Gegenkeilflächen können in verschiedenartiger Weise angeordnet
sein. So ist es möglich, sie unmittelbar in die am Obersupport vorgesehene Nut zur
Aufnahme des Meißels, der Hubplatte und gegebenenfalls des Meißelbalkens bzw. Lamellenpaketes
anzuordnen und fest mit diesen zu verbinden, so daß also die Hubplatte eine Längsbewegung
gegenüber dem Obersupport ausführt. Man kann diese Längsbewegung im Sinn einer Erhöhung
der Auflagefläche in Richtung auf das Werkstück, besser aber noch in umgekehrter
Richtung vorsehen. Diese Änderung ist im Rahmen der Erfindung deshalb möglich, weil
die Hubplatte an ihren beiden Enden mit zwei Keilflächen versehen ist, deren Einheit
beliebig eingerichtet werden kann, so daß also im Gegensatz zu den bekannten, sich
über die gesamte Länge erstreckenden, schwachgeneigten Keilflächen im Fall der Erfindung
die Verschiebewege gering gewählt werden können.
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Man kann weiterhin die Gegenkeilfläche an einem besonderen qegenkeilstück
vorsehen, das man im Support längsverschiebbar führt, wobei dann die Hubplatte höhenverschiebbar,
aber gegen Längsvorschiebung gesichert eingerichtet werden kann.