DE1145352B - Verfahren zur Herstellung ligninverstaerkter Kautschukmischungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ligninverstaerkter Kautschukmischungen

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DE1145352B
DE1145352B DEU4359A DEU0004359A DE1145352B DE 1145352 B DE1145352 B DE 1145352B DE U4359 A DEU4359 A DE U4359A DE U0004359 A DEU0004359 A DE U0004359A DE 1145352 B DE1145352 B DE 1145352B
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lignin
rubber
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formaldehyde
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DEU4359A
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George Stewart Mills
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Uniroyal Inc
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United States Rubber Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L21/00Compositions of unspecified rubbers
    • C08L21/02Latex

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung ligninverstärkter Kautschukmischungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung ligninverstärkter Kautschukmischungen, bei welchem eine wäßrige, natürliche oder synthetische Kautschukdispersion mit einer alkalischen Ligninlösung gemischt und beide gemeinsam ausgefällt werden.
  • Es wurden schon zahlreiche Versuche unternommen, den in Kautschukgegenständen als Füll-oder Verstärkungsmittel verwendeten Ruß durch andere, billigere Mittel zu ersetzen. So wurde bereits vorgeschlagen, Formaldehydkunstharze oder deren Komponenten einer Kautschukmilch zuzusetzen und das Gemisch zur Ausfällung zu bringen. Es ist ferner vorgeschlagen worden, ligninhaltige Rohmaterialien, wie Holz, Kork, Torf usw., mit Aldehyden zu behandeln und sie dann als Füllstoffe für Kautschuk zu verwenden. Auch hat man bereits versucht, Ligninsulfonsäure bestimmter Konsistenz durch Kneten in eine Kautschukvoimischung einzuarbeiten. Ferner ist ein Verfahren bekannt, nach welchem auf einer Walze in eine trockene Kautschuk-Lignin-Mischung Hexamethylentetramin oder feste Formaldehydpolymerisate, welche als methylenabspaltende Mittel wirken, eingearbeitet werden. Dabei wird die Mischung aus Kautschukmilch und Lignin gemeinsam ausgefällt und das methylenabgebende Mittel dann in die trockene, gemeinsam ausgefällte Kautschuk-Lignin-Mischung eingemischt.
  • Der Ersatz von Ruß durch andere Verstärkungsmittel ist jedoch nur dann befriedigend, wenn andere erstrebte Eigenschaften des Kautschuks nicht beeinträchtigt werden. So muß bei Kautschukgegenständen, welche solch starker Abnutzung ausgesetzt sind, wie dies bei Reifenlaufflächen der Fall ist, die Abriebfestigkeit zumindest erhalten bleiben. Das Streben nach abnutzungsfesten Kautschukgegenständen, wie Reifenlaufflachen, welche ein billigeres Verstärkungsmittel als Ruß enthalten, hat in neuerer Zeit zu dem Vorschlag geführt, den Kautschuk in der Weise mit Lignin zu verstärken, daß man eine Lösung des Lignins mit einer wäßrigen Kautschukdispersion mischt, wonach man die gemischten Kautschuk-Lignin-FeststoíTe gemeinsam ausfällt oder auf andere Weise gewinnt. Die entstandene feste Mischung kann man dann wie eine gewöhnliche Kautschukmischung verarbeiten.
  • Es ist nun Ziel der Erfindung, in Kautschukgegenständen, welche einer starken Abnutzung ausgesetzt sind, wie Reifenlaufflächen, den Ruß durch ein billigeres Verstärkungsmittel zu ersetzen und gleichzeitig die Abriebfestigkeit zu steigern und andere erwünschte physikalische Eigenschaften zu verbessern.
  • Dieses Ziel wird erreicht durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung ligninverstärkter Kautschukmischungen, bei dem eine wäßrige, natürliche oder synthetische Kautschukdispersion mit einer alkalischen Ligninlosung gemischt und beide gemeinsam ausgefällt werden und das sich dadurch kennzeichnet, daß die Ligninlösung vor dem Mischen mit der wäßrigen Kautschukdispersion mit 2 bis 20 Teilen Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret oder Dialkylthioharnstoff pro 100 Teile Lignin und mit 0,5 bis 5 Mol Formaldehyd pro Mol der Verbindung vom Harnstofftyp vorbehandelt wird. Die erfindungsgemäß hergestellten, verbesserten ligninverstärkten Kautschukmischungen können viel leichter als die üblichen Kautschuk-Lignin-Mischungen vulkanisiert werden, wodurch es möglich ist, weniger strenge Vulkanisationsbedingungen und/oder weniger als die üblicherweise erforderliche Menge an Vulkanisiermitteln anzuwenden.
  • Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete wäßrige Kautschukdispersion kann eine wäßrige Dispersion aus natürlichem Kautschuk oder eine wäßrige Dispersion eines synthetischen Kautschuks aus konjugiertem Dien oder Mischungen davon sein.
  • Diese wäßrige Dispersion aus synthetischem Kautschuk aus einem konjugierten Dien kann ein wäßriges Emulsionspolymerisat von einem 1,3 Butadien, wie 1, 3-Butadien, 2-Methylbutadien (Isopren), Piperylen, 2,3-Dimethylbutadien oder eine Mischung dieser 1,3-Butadiene, sein. Die Dispersion von synthetischem Kautschuk aus konjugierten Dienen kann auch ein wäßriges Emulsionspolymerisat einer Mischung aus einem oder mehreren dieser 1,3-Butadiene mit einer oder mehreren anderen polymerisierbaren Verbindungen sein, die mit 1,3-Butadien kautschukartige Copolymerisate bilden können, z. B. bis zu 70°/0 dieser Mischung einer oder mehrerer Verbindungen, die eine einzelne CH2 = C-Gruppe enthalten, bei welcher mindestens eine der freien Valenzen an eine elektronegative Gruppe gebunden ist, d. h. eine Gruppe, welche die elektrische Asymmetrie oder den polaren Charakter des Moleküls wesentlich erhöht.
  • Das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Lignin ist vorzugsweise das Lignin, das gewöhnlich durch Fällung aus seinem löslichen Natriumsalz aus der Schwarzlauge des Kraftsulfatverfahrens des Holzaufschlusses durch Ansäuern der Abfallauge gewonnen wird. Lignin ist in wäßrigem Alkali (z. B.
  • Alkalihydroxyd-oderAmmoniumhydroxydlösung oder Aminlösung) unter Bildung einer alkalischen Lignatlösung leicht löslich, und aus dieser Lösung wird das Lignin beim Ansäuern ausgefällt. Modifizierte Lignine, die in Alkalien löslich und unlöslich in Säuren sind, können beim erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls verwendet werden. Beispiele dieser modifizierten Lignine sind : oxydiertes Lignin, leicht chloriertes Lignin, leicht nitriertes Lignin, leicht sulfoniertes Lignin (entweder durch teilweises Entsulfonieren des sulfonierten Lignins, das durch das Sulfitaufschlußverfahren gewonnen wurde, hergestellt oder durch teilweises Sulfonieren des Alkalilignins, das durch das Sulfataufschlußverfahren gewonnen wurde). Diese modifizierten Lignine sind dem Lignin, welches durch Ansäuern der Abfallauge im Sulfataufschlußverfahren hergestellt ist, erfindungsgemäß äquivalent.
  • Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Lignin zuerst mit Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret oder einem Dialkylthioharnstoff (z. B. Dimethylthioharnstoff, Diäthylthioharnstoff, Dipropylthioharnstoff, Dibutylthiohamstoffoder anderen Dialkylthioharnstoffen) und Formaldehyd behandelt, bevor es mit der wäßrigen Kautschukdispersion gemischt wird. Wie bekannt, haben Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret und Dialkylthioharnstoff die gemeinsame Eigenschaft, daß sie Harze bilden, wenn sie mit Formaldehyd umgesetzt werden. Diese gemeinsame Eigenschaft, zusammen mit der Phenoleigenschaft des Lignins, scheint mit der Brauchbarkeit dieser Gruppe von Substanzen für die vorliegende Erfindung zusammenzuhängen. Wenn auch die gewünschte Wirkung durch eine Behandlung bei Zimmertemperatur in einer beträchtlichen Zeit erhalten werden kann, so wird das Lignin doch vorzugsweise mit dem Zusatz vom Harnstofftyp und Formaldehyd bei mäßig erhöhten Temperaturen, d. h. 60 bis 121°C, behandelt.
  • Durch Digerieren bei diesen mäßig erhöhten Temperaturen kann die Behandlung bis zu einem beträchtlichen Ausmaß innerhalb von 1 bis 20 Stunden vorangetrieben werden.
  • Bei der Behandlung des Lignins mit dem Behandlungsmittel vom Harnstofftyp (d. h. Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret oder einem Dialkylthioharnstoff und Formaldehyd) wird das Lignin vorzugsweise in einem alkalischen Medium gelöst, d. h. einer Lösung eines Alkalihydroxyds oder Ammoniumhydroxyds oder eines Amins mit dem ps von 8 bis 14.
  • Danach wird der Harnstoff oder das Harnstoffderivat hinzugegeben und dann der Formaldehyd. Wenn gewünscht, kann das Lignin mit dem Behandlungsmittel vom Harnstofftyp behandelt werden, während es im neutralen oder sauren wäßrigen Medium suspendiert ist, worauf das behandelte Lignin gelöst werden kann, indem man alkalisches Material hinzugibt. Dann folgt die Zugabe des Formaldehyds für die weitere Reaktion. Bei einer weniger bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Formaldehyd mit dem Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret oder Dialkylthioharnstoff vorgemischt und teilweise umgesetzt werden, und danach kann die Vormischung der alkalischen Ligninlösung zur weiteren Reaktion zugegeben werden.
  • Unabhängig von dem Behandlungsverfahren wird das mit der Verbindung vom Hamstofftyp und Formaldehyd in Form einer alkalischen Lösung behandelte Lignin mit der alkalischen wäßrigen Dispersion des Kautschuks gemischt, und der gemeinsame Niederschlag aus behandeltem Lignin und Kautschuk wird durch Sprühtrocknen oder gemeinsames Ausfällen, wie oben angegeben, gewonnen.
  • Die erhaltene Vormischung von Kautschuk und behandeltem Lignin wird dann gewaschen und getrocknet und zur Herstellung von Kautschukmischungen im wesentlichen in der gleichen Weise wie eine gewöhnliche feste Kautschukvormischung g mit Ruß oder eine gewöhnliche Kautschukvormischung mit nicht modifiziertem Lignin verwendet.
  • Das Verhältnis des Ligninbestandteiles, d. h. des Lignins vor der Behandlung, zu dem Kautschukbestandteil der Vormischung aus behandeltem Lignin und Kautschuk ist gewöhnlich 25 bis 100 Teile pro 100 Teile Kautschuk.
  • Es wurde auch gefunden, daß es vorteilhaft ist, die Vormischung zusätzlich beispielsweise für eine e Zeit von 5 Minuten bis 1 Stunde unter Kneten oder 2 bis 10 Stunden in Ruhe bei erhöhter Temperatur von 149 bis 177°C oder sogar noch höher mit Wärme zu behandeln, vorausgesetzt, daß dafür Sorge getragen wird, daß die Mischung nicht so lange oder so hoch erwärmt wird, daß eine thermische Schädigung eintritt. Um Vorvulkanisation zu vermeiden, wird diese Wärmebehandlung selbstverständlich durchgeführt, bevor das Vulkanisiermittel der Mischung zugegeben wird. Diese Wärmebehandlung kann vorteilhaft durch Zugabe eines sauren Metallsalzes als Katalysator, z. B. Zinkchlorid, zu der Vormischung katalysiert werden. Von diesen Salzen ist bekannt, daß sie im allgemeinen Reaktionen zwischen Harnstoff und Formaldehyd katalysieren.
  • Im folgenden Beispiel wird die Erfindung im einzelnen erläutert. Das in dem Beispiel verwendete Lignin ist eine im Handel erhältliche Substanz. Es ist gereinigtes Kiefernholz-Alkalilignin, erhalten aus der Schwarzlauge des Papiersulfataufschlußverfahrens.
  • Es ist ein braunes, frei fließendes, amorphes Pulver, das ein spezifisches Gewicht von 1,3, einen Feuchtigkeitsgehalt von 4,3 °/o und einen Aschengehalt von 0,4 °/o hat. Die wäßrige Aufschlämmung hat einen pH von 3,4, und es hat einen Methoxylgehalt von 13, 9 °/o, eine scheinbare Dichte von 0,4005 g/ccm, einen Schmelzpunkt von 250 bis 275°C und einen Schwefelgehalt von 0,8 bis 1,5°/0. Es ist in Wasser und wäßrigen Säuren und in nichtpolaren Lösungsmitteln unlöslich, in vielen polaren Lösungsmitteln und alkalischen Lösungen ist es löslich.
  • Beispiel Teil (a) : Thioharnstoff-Formaldehyd-Behandlung 300 g des oben beschriebenen Lignins werden unter dauerndem Rühren in 1200 ccm Wasser in einem Behälter aus rostfreiem Stahl von ungefähr 41 Inhalt dispergiert. Der Behälter wird dann unter fortdauerndem Rühren auf eine Heizplatte gebracht, und es werden 60 g Thioharnstoff darin gelöst.
  • Danach werden 60 g einer 50°/oigen Natriumhydroxydlösung zugegeben. Nachdem die Lösung unter fortdauerndem Rühren auf 40°C erwärmt ist, werden 120 ccm 37°/Oiger Formaldehyd hinzugegeben. Der Behälter wird dann zugedeckt, und es wird 2 Stunden weitergerührt und die Temperatur auf 90 bis 100°C erhöht. Die Lösung wird dann bei dieser Temperatur eine weitere Stunde digeriert und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt.
  • Teil (b) : Harnstoff-Formaldehyd-Behandlung Teil (a) des Beispiels wird wiederholt mit der Ausnahme, daß Harnstoff an Stelle von Thioharnstoff und Triäthanolamin an Stelle von Natriumhydroxyd verwendet wird. Das Lignin wird in 115 g Triäthanolamin in wäßriger Lösung gelöst, dann werden 60 g Harnstoff und 150 ccm 37°/oiges Formalin hinzugegeben und die Mischung wie oben digeriert.
  • Teil (c) : Thioharnstoff-Formaldehyd-Behandlung Teil (a) des Beispiels wird wiederholt mit der Ausnahme, daß die Mengen von Thioharnstoff und Formaldehyd auf die Hälfte verringert werden, d. h. auf 30 g bzw. 60 ccm.
  • Teil (d) : Harnstoff-Formaldehyd-Behandlung Teil (a) wird wiederholt unter Verwendung von 60 g Harnstoff an Stelle von 60 g Thioharnstoff.
  • Teil (e) : Dithiobiuret-Formaldehyd-Behandlung Teil (a) wird wiederholt, wobei 60 g Dithiobiuret an Stelle von 60 g Thioharnstoff verwendet werden.
  • Teil (f) : Diäthylthioharnstoff-Formaldehyd-Behandlung Teil (a) wird wiederholt unter Verwendung von 60 g Diäthylthioharnstoff an Stelle von 60 g Thioharnstoff.
  • Jede der Ligninlösungen, wie in den Teilen (a) bis (f) behandelt, wurde direkt mit 4,25 kg einer wäßrigen Dispersion von Butadienstyrolkautschuk mit 23,5 °/o Styrolgehalt, die 600 g Kautschukfestbestandteile enthält, gemischt.
  • Die Festbestandteile wurden gemeinsam ausgefällt, indem jede Mischung aus der behandelten Ligninlösung und der Kautschukdispersion in eine Ameisensäurelösung eingegossen wurde. Die Ameisensäurelösung wurde hergestellt, indem 100 ccm 90°/oige Ameisensäure in 9,51 Wasser gelöst wurden. Der gemeinsame Niederschlag oder die Vormischung wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet und kann direkt mit den üblichen Aufbaubestandteilen nach üblichem Verfahren gemischt werden. Es werden nach dem Vulkanisieren Produkte erhalten, die besser sind als Kautschukprodukte, die mit einem gemeinsamen Niederschlag von Lignin und Kautschuk, bei welchem das Lignin nicht mit einem Zusatz des Harnstofftyps und Formaldehyd behandelt worden war, verstärkt waren.
  • Vulkanisierbare Mischungen A und B wurden nach den unten in der Tabelle angegebenen Rezepten aus Kautschuk-Lignin-Vormischungen aufgebaut, die ähnlich den obigen Vormischungen und mit Lignin hergestellt waren, das wie in Teil (a) (20°/o Thioharnstol) und Teil (c) (10 °/o Thioharnstoff) behandelt worden war. Als Kontrollen wurden eine Mischung C verwendet, die eine Ligninvormischung enthielt, in welcher das Lignin nicht vorbehandelt wurde, und eine Mischung D aus einer gewöhnlichen Rußvormischung.
  • Die Vormischungen für die Mischungen A und B wurden zuerst kurz unter Kneten mit 1 Teil Zinkoxyd pro 100 Teilen Kautschuk (zugegeben als 10°/Oige Dispersion in Äther) kurz gemischt.
  • Die Vormischung für die Mischung C wurde hergestellt, indem roher Butadienstyrolkautschuk mit 23,5 °/o Styrolgehalt mit einer Mischung aus 70 Teilen Lignin und 100 Teilen Butadienstyrolkautschuk (wie vorstehend) gemischt wurde, wobei eine endgültige Mischung erhalten wurde, die 50 Teile Lignin pro 100 Teile Butadienstyrolkautschuk (Trockengewichtsteile) enthielt.
  • Die Mischungen A, B und C wurden dann unter Kneten in einem Banbury-Mischer 12 Minuten bei 165°C in der Wärme behandelt. Die Vormischung für Mischung D war die übliche Mischung aus 50 Teilen Ruß und 100 Teilen Butadienstyrolkautschuk. Sie wurde nach dem üblichen Rezept für Reifenlaufflächen aufgebaut. Zuerst wurden Ruß und Kautschuk auf einem Walzwerk bei einer Mischungstemperatur von 121 bis 138°C gemischt, und dann wurden die zusätzlichen Aufbaubestandteile, wie Benzthiazyldisulfid, Diphenylguanidin und Schwefel, in den üblichen Mengen auf einem Kaltwalzwerk zugegeben, um den Aufbau der Mischung D zu vervollständigen.
  • Die Zusammensetzung der Mischungen A, B, C und D wird in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
    Mischung
    A B C D
    Unbe-
    Beispiel I Beispiel I handeltes Ruß
    Teil (a) Teil (c) Lignin Kontrolle
    Kontrolle
    Gewichtsteile
    Kautschuk
    Butadien-
    styrolkau-
    tschuk.... 100 100 100 100
    Verstärkungs-
    mittel!
    Behandeltes
    Lignin.... 50 50--
    Thioharn-
    stoff...... 10 5--
    Formalde-
    hyd....... 8 4--
    Unbehan-
    deltes
    Lignin....--50-
    Ruß......---52
    Zinkoxyd.. 1 1--
    Zu den Mischungen A, B und C wurden als zusätzliche Bestandteile die folgenden hinzugegeben :
    ABCD
    Aufbau-
    Bestandteile
    KanalruB.... 2 2 2,, R
    Zinkoxyd.... 555-g
    Weichmacher..5 5 5
    Stearinsäure.. 2 2 2
    Benzthiazyl-
    disulfid...... 1,5 1, 5 1, 5
    Kupferdime-
    thyldithio-
    carbamat..... 0, 290, 300, 20 |
    Schwefel..... 2,5 2, 5 2, 5
    Nachdem die vier Mischungen 45 Minuten bei 3 Atm. Dampfdruck vulkanisiert waren, wurden ihre physikalischen Eigenschaften der Massen wie folgt bestimmt :
    A B C D
    I
    Durometer-
    A-Härte 69 69 71 60
    Belastung bei
    300°/0 Dehnung,
    kg/cm2 105 96 86, 7 95
    Zugfestigkeit,
    kg/cm2........ 292 282 202 239
    Bruchdehnung, °/0 52Q 520 500 560
    Relative Labora-
    toriumsabriebr
    beurteilung.... 142 125 100 73
    Torsionshysterese
    bei Zimmer-
    temperatur 0,410 0,420 0, 400 0,344
    bei 138°C 0,196 0,228 0,205 0, 140
    Einreißfestigkeit
    bei Zimmer-
    temperatur,
    kg/cm........ 22,14 31,5 27,0-
    bei 100°C,
    kg/cm....... 21,96 17,82 8,64-
    Die physikalischen Eigenschaften der Mischungen A und B der Erfindung sind denen der Kontrollmischungen C und D eindeutig überlegen.
  • Unter Verwendung der vier Mischungen A, B, C und D für die Laufflächen wurden Luftreifen hergestellt, und die Reifen wurden bei Straßenversuchen eingehend geprüft. Es wurde gefunden, daß bei diesen Prüfungen die Mischungen A und B der Erfindung einen bedeutend größeren Widerstand gegen die Abnutzung hatten als die mit unbehandeltem Lignin ver- stärkte Mischung oder die rußverstärkte Mischung D.
  • Der durchschnittliche relative Widerstand gegen die Abnutzung der vier Mischungen bei den Straßenversuchen war wie folgt :
    A B C D
    Relativer Abnutzungswider-
    stand bei Straßenprüfungen 138 116 100 104
    Obwohl die Kontrollmischung mit unbehandeltem Lignin und die Kontrollmischung mit Ruß ungefähr den gleichen Abnutzungsgrad bei StraBenversuchen hatten, kann aus diesen Zahlen ersehen werden, daß die Mischungen mit dem mit Thioharnstof E und Formaldehyd behandelten Lignin beide einen merklich verbesserten Abnutzungswiderstand ergaben. Der Preis von Ruß ist viel höher als der des Lignms, und die Erfindung besteht also in einem doppelten Vorteil, daß nicht nur verringerte Kosten entstehen, sondern gleichzeitig eine erhöhte Lebensdauer der Reifenlaufflächen und ähnlicher Gegenstände erhalten wird.
  • Um die mit Ruß verstärkte Mischung D mit den Mischungen A und B der Erfindung leichter vergleichen zu können, wurden die relativen Abriebwerte auf der Basis eines Wertes von 100 für die rußverstärkte Mischung mit folgendem Ergebnis umgerechnet :
    I D B
    Relativer Abnutzungswiderstand bei
    Straßenprüfungen.......... lOD 133 112
    Die erfindungsgemäß hergestellten Mischungen A und B sind also klar und deutlich überlegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung ligninverstärkter Kautschukmischungen, bei dem eine wäßrige natürliche oder synthetische Kautschukdispersion mit einer alkalischen Ligninlösung gemischt und beide gemeinsam ausgefällt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ligninlösung vor dem Mischen mit der wäßrigen Kautschukdispersion mit 2 bis 20 Teilen Harnstoff, Thioharnstoff, Dithiobiuret oder Dialkylthioharnstoff pro 100 Teile Lignin und mit 0,5 bis 5 Mol Formaldehyd pro Mol dei Verbindung vom Hamstofftyp vorbehandelt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 877 669 ; französische Patentschriften Nr. 961 294, 1012791 ; britische Patentschrift Nr. 709 991 ; Industrial and Engineering Chemistry (1954), 46, 4, S. 824 bis 828.
DEU4359A 1956-04-17 1957-02-05 Verfahren zur Herstellung ligninverstaerkter Kautschukmischungen Pending DE1145352B (de)

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FR961294A (de) * 1950-05-09
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