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Verfahren zur Herstellung von metallbeladenen zeolithischen Molekularsieben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallbeladenen zeolithischen
Molekularsieben, die sich als Katalysatoren, Reinigerstoffe und Getter eignen.
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Die Verwendung von Metallen als Katalysatoren, Reinigerstoffe und
Getter in einer Reihe von chemischen Reaktionen und Systemen ist in der Technik
bekannt. Es erwies sich, daß die Wirksamkeit des Metalls in diesen Fällen in starkem
Maße von der Form abhängt, in der das Metall in der Reaktionszone vorliegt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
metallbeladenen Zeoliths, bei dem der Zeolith mit einer Verbindung von Kupfer, Silber,
Gold, Platin, Iridium, Osmium, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Zink, Cadmium, Aluminium,
Zinn, Blei, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel, Titan,
Zirkon, Hafnium oder Vanadium in Berührung gebracht wird und das sich dadurch auszeichnet,
daß als Zeolith ein entwässertes Molekularsieb verwendet wird, das Benzol zu adsorbieren
vermag, daß zu Metall zersetzbare Verbindungen in Form von Gasen, Flüssigkeiten
oder Lösungen angewendet werden und die Metallverbindung an den inneren Sorptionsbereichen
des Zeoliths zu elementarem Metall zersetzt wird.
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Es ist bekannt, natürlichen oder künstlichen Zeolith und andere unlösliche
Basen austauschende Verbindungen mit den einzuführenden Metallen oder Metallverbindungen,
insbesondere Metallsalzlösungen, zu tränken. Für das Verfahren gemäß der Erfindung
können demgegenüber nur solche zeolithischen Materialien verwendet werden, die als
Molekularsiebe zu wirken vermögen. Es gibt zwar Molekularsiebe, die auf Grund ihrer
Zusammensetzung der Klasse der Zeolithe zugeordnet werden können, aber die meisten
Zeolithmineralien sind keine Molekularsiebe. Sowohl die natürlichen als auch die
synthetischen zeolithischen Molekularsiebe sind Metallaluminiumsilikate.
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Diese Stoffe haben einen solchen Kristallaufbau, daß eine verhältnismäßig
große Adsorptionsfläche im Innern jedes Kristalls vorliegt. Der Zugang zu diesem
Bereich ist durch Öffnungen oder Poren im Kristall gegeben. Molekularsiebe adsorbieren
Moleküle selektiv in erster Linie nach ihrer Größe und Polarität.
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Zeolithische Molekularsiebe bestehen grundsätzlich aus einem dreidimensionalen
Gitterwerk von SiO4- und AlO4-Tetraedern. Die Tetraeder sind über Sauerstoffatome
vernetzt. Die Elektronenvalenzen der Aluminium enthaltenden Tetraeder sind durch
Einbeziehung eines Kations, z. B. eines Metallions, Ammoniumions, Aminkomplexes
oder Wasserstoffions,
in den Kristall abgeglichen. Die Räume zwischen den Tetraedern
können durch Wasser oder andere Adsorbatmolekel besetzt sein.
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Die Zeolithe können durch Abtreiben praktisch des gesamten Hydratwassers
aktiviert werden. Der nach der Aktivierung in den Kristallen verbleibende Raum steht
zur Adsorption von Adsorbatmolekeln zur Verwägung. Ein etwa nicht durch die adsorbierten
elementaren Metalle eingenommener Teil dieses Raums ist für die Adsorption von Molekeln
verfügbar, deren Größe, Form und Energie derart sind, daß sie in die Poren der Molekularsiebe
eintreten können.
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Um für das Verfahren gemäß der Erfindung geeignet zu sein, müssen
die zeolithischen Molekularsiebe in der Lage sein, Benzolmoleküle unter normalen
Temperatur- und Druckbedingungen zu adsorbieren. Nur dann sind sie auch in der Lage,
die zu Metall zersetzbaren Verbindungen aufzunehmen.
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Molekularsiebe mit kleineren Poren gestatten nicht ohne weiteres den
Eintritt der zersetzbaren Metallverbindungen in den inneren Adsorptionsbereich des
Kristalls. Die zersetzbaren Metallverbindungen werden
in einer
Form zugeführt, die eine gute Verteilung der Verbindung auf die inneren Sorptionsbereiche
ermöglicht, d. h. als Dämpfe, Flüssigkeiten oder Lösungen in nicht wäßrigen Lösungsmitteln.
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Unter die Benzol adsorbierenden Molekularsiebe fallen die natürlicheFn
Zeolithe Faujasit und Erionit und die synthetiscitlen Zeolithe X, Y, L und T. Die
natürlichen Stoffe werden in den einschlägigen Handbüchern der MkEtralõgiek beh'aideit.
Die Eigenschaften der synthetischen Molekularsiebe und die Verfahren zu ihrer Herstellung
sind in den nachstehenden Patentschriften beschrieben: Zeolith X Deutsciie Patentschrift
1 016, Zeolith Y: Deutsche Patentschrift 1 098 929, Zeolith L: Deutsche Patentschrift
1 100 009, Zeolith T: Deutsche Patentschrift 1 098 930.
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Das aktivierte zeolithische Molekularsieb wird mit der fließfähigen,
zersetzbaren Metallverbindung in innige Berührung gebracht. Zu den Metallen, mit
denen die zeo2ithiscaen Molekularsiebe nach dem Verfahren gemäß der Erfindung beladen
werden können, gehören Kupfer, Silber, Gold, Platin, Iridium, Osmium, Palladium
- Rhodium, Ruthenium, Zink, Cadmium, Piluminn, Zinn, Blei, Chrom, Molybdän, Wolfram,
Mangan, Wienlum, Eisen, Kobalt, Nickel, Titan, Zirkon, Vanadium und Hafnium. Als
besonders geeignete reduzierbare Verbindungen dieser Metalle erwiesen sich die Carbonyle,
Carbonylhydride, Acetylacetonatkoniplexe von Metallen im Wertigkeitszustand Null,
reduzierbare Halogenide, Metallalkyle und andere metallorganische Verbindungen,
wie Cyclopentadienylmetallverbindungen und äthylenische Komplexverbindungen ,der
Edelmetalle. Die Metalle werden am vorteilhaftesten in folgenden Formen in die Molekularsiebe
eingeführt: Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Rhenium, Eisen, Nickel, Kobalt, Palladium
Rhodium, Ruthenium, Platin, Iridium und Osmium als Carbonyle oder Carbonylhydride;
Kupfer, Silber und Gold als Acetylacetonatkomplexe, in denen das Metall die Wertigkeitsstufe
Null hat, Zink, Cadmium, Aluminium, Zinn und Blei als Metallalkyle und Titan, Zirkon
und Hafnium als flüchtige Halogenide.
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Zur Herstellung der das elementare Metall enthaltenden zeolithischen
Molekularsiebe gemäß der Erfindung muß das Molekularsieb vor der Adsorption der
zersetzbaren Metallverbindung aktiviert werden.
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Dies kann durch Erhitzen des zeolithischen Molekularsiebes bis zu
einer Temperatur von etwa 3500 C in einem trockenen Inertgasstrom oder im Vakuum
erfolgen. Es erwies sich als vorteilhaft, möglichst viel Wasser aus dem zeolithischen
Molekularsieb zu entfernen, ohne den Kristallaufbau zu zerstören. Es ist hierdurch
nicht nur möglich, eine größere Menge der fließfähigen, zersetzbaren Metallverbindung
zu adsorbieren, sondern auch eine sehr weitgehende Dispergierung des Metalls innerhalb
des gesamten Adsorptionsbereichs nach der Zersetzung und Reduktion zu erzielen.
Das auf diese Weise dispergierte Metall hat eine große spezifische Oberfläche mit
entsprechend hoher chemischer und katalytischer Aktivität.
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Die Reduktion der Verbindung kann entweder chemisch oder thermisch
erfolgen. Bei der chemischen Reduktion kann zuerst das Reduktionsmittel im inneren
Sorptionsbereich niedergeschlagen und anschließend die reduzierbare Verbindung eingeführt
oder umgekehrt zuerst die reduzierbare Verbindung
im inneren Sorptionsbereich adsorbiert
und anschließend das Reduktionsmittel eingeführt werden.
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Die verschiedenen Variationen der thermischen und chemischen Reduktion
werden in den Beispielen veranschaulicht.
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Beispiel 1 22,7 g Zeolith X wurden durch Erhitzen auf 3500 C aktiviert.
Der aktivierte Zeolith wurde mit flüchtigem Eisenpentacarbonyl unter vermindertem
Druck behandelt, bis die Adsorption des Carbonyls durch den Zeolithen aufhörte.
Der behandelte Stoff wurde unter einen Stickstoffstrom langsam auf 2500 C erhitzt,
bis das Eisenpentacarbonyl zersetzt war und elementares Eisen in den Kristallen
des Zeoliths X zurückblieb.
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Der Zeolith X nahm eine tiefe Purpurfarbe an. Es wurde festgestellt,
daß der eisenbeladene Zeolith sehr oxydationsempfindlich war. Sobald der Zeolith
der Luft ausgesetzt wurde, veränderte ein Teil seine Farbe von Purpur zur charakteristischen
Farbe des Eisenoxyds, während ein Teil des eisenbeladenen Zeoliths nach der Einwirkung
schwarz wurde. An dem Verhalten des Materials in einem magnetischen Feld war erkennbar,
daß die verschiedenen Farben auf die Anwesenheit verschiedener Eisenoxyde zurückzuführen
waren. Das oxydierte Material wurde analysiert. Es ergaben sich 8,1 Gewichtsprozent
Eisen in den Zeolithporen. Aus den Adsorptionsdaten war erkennbar, daß der mit Eisen
beladene Zeolith X vor der Zersetzung des Eisencarbonyls 8,2 Gewichtsprozent Eisen
enthielt. Aus dieser Übereinstimmung des Eisengehalts ist ersichtlich, daß im Zersetzungsvorgang
eine vernachlässigbare Menge Fe(CO)s desorbiert wurde und praktisch quantitative
Zersetzung stattgefunden hatte.
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Beispiel 2 Ein mit Nickel beladener Zeolith X wurde auf die gleiche
Weise wie der mit Eisen beladene Zeolith hergestellt, außer daß Nickeltetracarbonyl
verwendet wurde. Das erhaltene Produkt war dem eisenbeladenen Zeolith ähnlich, jedoch
graufarbig. Bei Luftzutritt trat keine merkliche Farbänderung ein.
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Beispiel 3 Kupferacetylacetonat (1 g) wurde in 50 cm3 Chloroform
gelöst. Dieser Lösung wurden 10 g aktivierter Zeolith X in Pulverform zugegeben.
Der erhaltene Brei wurde etwa 30 Minuten stehengelassen. Das Pulver wurde abfiltriert
und mit trockenem, gasförmigem Wasserstoff durchgeblasen, um die letzten Chloroformspuren
zu entfernen. Das trockene Pulver wurde 4 Stunden unter einem trockenen Stickstoffstrom
auf etwa 4000 C erhitzt, um das adsorbierte Kupfersalz zu zersetzen. Aus der Röntgenanalyse
des erhaltenen Produkts war ersichtlich, daß der Zeolith X seine Struktur zurückbehalten
hatte und Kupfer enthielt.
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Die Versuchsergebnisse lassen erkennen, daß zersetzbare Verbindungen
durch Molekularsiebe adsorbiert werden können, wenn die Verbindungen entweder gasförmig,
flüssig oder in Lösung sind. Der Ausdruck »fließfähig« dient hier somit zur Kennzeichnung
von Gasen, Flüssigkeiten und Lösungen. Es ist natürlich darauf zu achten, daß die
Verbindungen nicht auf ihre Zersetzungstemperaturen erhitzt werden, bevor sie durch
die Molekularsiebe adsorbiert werden.
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Ferner dürfen die zeolithischen Molekularsiebe nicht
auf
eine Temperatur erhitzt werden, bei der Zerstörung des Kristallaufbaues stattfindet,
d. h. nicht über 6500 C oder vorzugsweise nicht über 5000 C.
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Die in den vorstehenden Beispielen verwendeten Carbonyle zersetzen
sich bei Temperaturen über etwa 1500 C. Aus diesem Grunde werden diese Carbonyle
vorzugsweise bei Temperaturen unter etwa 1000 C adsorbiert. Die besten Ergebnisse
wurden erzielt, wenn die Adsorption und Desorption unter vermindertem Druck durchgeführt
werden, jedoch ist das beschriebene Verfahren auch bei Normaldruck oder Überdruck
ausführbar.
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Außer auf thermischem Wege kann die Zersetzung der adsorbierten Metallverbindung
durch chemische Umsetzung der Verbindung mit einem anderen Stoff vorgenommen werden.
Beispielsweise reagiert Wasserstoff unter geeigneten Temperatur- und Druckbedingungen
mit metallischen Cyclopentadienylen unter Bildung von elementarem Metall. Bei Drücken
zwischen 65 und 130 Atm. und Temperaturen von 100 bis 1400 C zerfallen Nickel- und
Kobaltcyclopentadienyl in Gegenwart von Wasserstoff zu Nickel bzw.
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Kobalt. Metallhalogenide können mit Wasserstoff oder anderen Stoffen,
wie metallischem Natrium, zum Metall reduziert werden. Die Arbeitsweise, bei der
die Niederschlagung von elementarem Metall in einem Molekularsieb durch die Reaktion
von zwei oder mehr Stoffen vorgenommen wird, ist in den Beispielen 4 und 5 veranschaulicht.
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Beispiel 4 Bis-(cyclopentadienyl)-nickel (10 g) wurde bei 950 C in
100 cm3 n-Heptan gelöst. Zeolith X in Pulverform (50 g), der vorher bei 3750 C aktiviert
worden war, wurde zugegeben und der Brei 2 Stunden unter Argon unter dem Rückflußkühler
erhitzt. Diese Maßnahme wurde getroffen, um Diffusion der Nickelverbindung in die
Poren des Zeoliths zu ermöglichen.
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Der Brei wurde in ein 300-cm3-Druckgefäß übergeführt und in einen
Autoklav gestellt. In den Behälter wurde Wasserstoffgas eingeführt, bis der Druck
84 kg/cm2 betrug. Die Temperatur des Reaktors und Inhalts wurde langsam in einer
Geschwindigkeit von etwa 10 C pro Minute erhöht. Bei 800 C trat ein leichter Druckabfall
von 90 auf 84 kg/cm2 ein, worauf der Druck konstant blieb. Hieran war die Adsorption
des Wasserstoffs durch den Zeolith erkennbar. Bei 1050 C fand ein stärkerer Druckabfall
von 84 auf 70 kg/cm2 statt. Der Druck blieb dann bei etwa 70 kg/cm2 konstant. Aus
diesem Druckabfall war die Hydrierung der Cyclopentadienylverbindung ersichtlich.
Das Gefäß wurde dann auf Raumtemperatur gekühlt, belüftet, der Brei herausgenommen
und in inerter Atmosphäre getrocknet. Der mit Nickel beladene Zeolith hatte eine
gleichmäßige tiefschwarze Farbe.
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Beispiel 5 Eine äthylenische Komplexverbindung von Platin wurde hergestellt,
indem wasserfreies Natriumhexachlorplatinat (6 g) mit absolutem Äthanol (50 cm3)
unter dem Rückflußkühler erhitzt wurde. Die vollständige Umsetzung des Natriumhexachlorplatinats
wurde durch Zusatz von gesättigter Ammoniumchloridlösung, die nicht umgesetztes
Natriumhexachlorplatinat als unlösliches Ammoniumsalz niederschlug, sichergestellt.
Die erhaltene Lösung wurde zur Trockene eingedampft und der Platin-Äthylen-
Komplex
mit Chloroform (150 cm3) extrahiert.
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Zeolith X in Pulverform (5 g) wurde der Lösung zugegeben und 1 Stunde
geschüttelt, damit der Zeolith den Platin-Äthylen-Komplex aus der Lösung adsorbieren
konnte. Die Lösung wurde dann filtriert und der Zeolith getrocknet. Der Zeolith
wurde- mit Wasserstoff bei 1500 C behandelt, um den adsorbierten Platin-Äthylen-Komplex
zum freien Platinmetall zu reduzieren. Als Produkt wurde Zeolith X mit 2,18 Gewichtsprozent
metallischem Platin erhalten, bestimmt durch Elementaranalyse.
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Beispiel 6 10 g pulverförmiger Natrium-Zeolith Y, der zur Abtreibung
des intrakristallinen Wassers auf 3500 C erhitzt und dadurch aktiviert worden war,
wurden mit 2 g Bistoluolchrom gemischt und 2 Stunden im geschlossenen Rohr auf 950
C erhitzt. Dies hatte Adsorption der Chromverbindung in das Porensystem des zeolithischen
Molekularsiebes zur Folge. Dieser wurde in strömendem Argongas auf 3750 C erhitzt.
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Hierdurch wurde das Bistoluolchrom zersetzt und Chrommetall im Zeolith
niedergeschlagen. Laut Analyse waren 4,9 Gewichtsprozent Chrom im Zeolith niedergeschlagen
worden.
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Beispiel 7 Um die mehrfache Beladung eines Molekularsiebes mit einem
Metall zu veranschaulichen, wurden 0,509 g pulverförmiger aktivierter Natrium-Zeolith
X abwechselnd bei 250 C mit Nickelcarbonyldämpfen in Berührung gebracht, um diese
zu adsorbieren, und anschließend auf 160 bis 1850 C erhitzt, um das Nickelcarbonyl
zu zersetzen, während gleichzeitig das entwickelte Kohlenoxyd abgetrieben wurde.
Nach 42maliger Wiederholung dieser Behandlung hatte das Gewicht der Probe um 2124/o
zugenommen. Schätzungsweise waren zu diesem Zeitpunkt etwa 80°/o des Volumens der
großen Poren des Molekularsiebes mit elementarem Metall gefüllt. Das Produkt wies
ferromagnetische Eigenschaften auf.
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Aus den physikalischen Eigenschaften des Produkts, z. B. der höheren
Dichte und dem Ferromagnetismus, ist ersichtlich, daß es als Bauelement oder für
elektrische Zwecke verwendet werden könnte. Erhöhten Wert als katalytisches Mittel
hätte es für solche Verfahren, in denen ein allmählicher Verlust des Metalls stattfinden
könnte.
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Beispiel 8 Ein Glasrohr wurde mit 15 g aktiviertem Natrium-Zeolith
X in Kornform und 4 g Chromhexacarbonyl in getrennten Zonen gefüllt. Zwischen den
Zonen und an ihrem Ende befanden sich Glaswollestopfen. Das Rohr wurde in einem
Elektroofen auf 1000 C erhitzt, während Argon von der Chromcarbonylzone durch die
Zeolithzone hindurchgeführt wurde. Nach mehrstündigem Einhalten dieser Bedingungen
wurde die Temperatur auf 3750 C erhöht, um das adsorbierte Chromcarbonyl zu zersetzen
und auf dem Natrium-Zeolith X abgelagertes elementares Chrom zu bilden.
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Wenn das aktive Chrom der Luft ausgesetzt wurde, oxydierte es unter
erheblicher Wärmeentwicklung.
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Beispiel 9 21 g zerkleinerter aktivierter Natrium-Zeolith X mit einer
Korngröße von 0,6 X 1,2 mm und 4 g Molybdänhexacarbonyl wurden in ein Pyrexglasrohr
von
3 cm Außendurchmesser und 58 cm Länge gegeben und durch einen GlaswolIestopfen getrennt
Das Rohr wurde dann in einem Ofen auf 1000 C erhitzt, während ein langsamer Argonstrom
zuerst über das Carbonyl und dann über den Zeolith geleitet wurde, um das Molybdäncarbonyl
zur Adsorption zu bringen.
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Nachdem das gesamte Molybdäncarbonyl am Zeolith adsorbiert war, wurde
das Produkt auf 3750 C erhitzt. Erhalten wurde ein mit Molybdän beladener Natrium-Zeolith
X, der 6,5 Gewichtsprozent Molybdän enthielt.
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Beispiel 10 50 g aktivierter Natrium-Zeolith X wurden in einen Kolben
gegeben und unter Argon auf 1250 C erhitzt.
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Dann wurden 6 g stückiges Natrium unter Rühren zugegeben und nach
Dispergierung im Zeolith 12,4 g Titantetrachlorid langsam unter ständigem Rühren
zugesetzt. Nach Abschluß der Reaktion war die Farbe des Materials tiefschwarz. Bei
Einwirkung der Luft wurde die Farbe hellgrau. Das Produkt enthielt 6,2U/( Titan.
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Beispiel 11 Aktivierter Natrium-Zeolith X wurde mit einer Chloroformlösung
von Kobaltacetylacetonat behandelt, bis eine wesentliche Menge des Kobaltacetylacetonats
adsorbiert war. Der das Adsorbat enthaltende Natrium-Zeolith X wurde dann einem
Wasserstoffstrom von 3500 C ausgesetzt. Hierdurch wurde das Kobaltacetylacetonat
zu metallischem Kobalt zersetzt. Das Produkt enthieIt 0,3 Gewichtsprozent Kobalt.
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Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Produkte sind
sehr vorteilhaft als Katalysatoren, insbesondere als selektive Katalysatoren für
die spezifische Katalyse von Reaktanten, die in Mischung mit anderen Stoffen, die
vorn zeolithischen Molekularsieb nicht adsorbiert werden, vorliegen. Die adsorbierten
Stoffe werden umgesetzt, während die nicht adsorbierten Stoffe nicht umgesetzt zurückbleiben.
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Ebenso sind die Produkte vorteilhaft als selektive Getter, die bestimmte
Komponenten einer Mischung abfangen, ohne die anderen Komponenten zu beeinträchtigen.
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Die metallbeladenen zeolithischen Molekularsiebe sind vorteilhafte
Mittel zur geregelten Zugabe von Metallen zu Reaktionssystemen.
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Ein weiterer Vorteil der Verwendung von metallbeladenen zeolithischen
Molekularsieben liegt darin, daß die Wanderneigung des Metalls auf ein Minimum herabgedrückt
ist. Normale Katalysatoren, die aus Metallen auf Trägern bestehen, weisen eine Wanderung
des Metalls während der Katalyse auf. Hierdurch ergibt sich eine ungleichmäßige
Verteilung des Katalysatormaterials bei entsprechender Abnahme der katalytischen
Wirksamkeit.
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Darüber hinaus eignen sich die metallbeladenen zeolithischen Molekularsiebe
zur Herstellung von Molekularsieben, die mit anderen Stoffen beladen sind. Beispielsweise
kann ein Chrom enthaltendes zeolithisches Molekularsieb einer milden oxydierenden
Behandlung unterworfen werden, durch die das Chrommetall in Chromoxyde umgewandelt
wird. Das mit Chromoxyd beladene Molekularsieb kann dann als ausgezeichneter selektiver
Chromoxydkatalysator verwendet werden.
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Zur Herstellung des Chromoxyd enthaltenden zeolithischen Molekularsiebes
wurden 256 g hydratisierter Zeolith X, der 27,6 Gewichtsprozent Wasser enthielt,
in 600 cma Wasser suspendiert. Der Suspension wurde 1 1 Wasser, in dem 25,6 g Chlorchrom
gelöst waren, zugesetzt. Das Gemisch wurde 10 Minuten gerührt und das Molekularsieb
abgenutscht, gewaschen und bei 1250 C getrocknet. Etwa 230/0 der Natrininkationen
waren gegen komplexe Chromkationen ausgetauscht worden. Der Chromgehalt des Molekularsiebes
zu diesem Zeitpunkt betrug 1,95 Gewichtsprozent. 104 g des getrockneten Materials
wurden mit 38 g Binderton gemischt. Das Gemisch wurde zu Fadenkorn von 1,7 X 2,4
mm geformt und dann 8 Stunden in einem Stickstoffstrom auf 5500 C erhitzt. Während
des Erhitzens wurde das Chrom von der Form des komplexen Kations zur oxydierten
Form reduziert.
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Das Chromoxyd enthaltende Molekularsieb wurde zur Dehydrierung von
Propan verwendet. Hierzu diente ein Reaktionsrohr in Form eines Quarzrohres von
1,27 cm Durchmesser und 50 cm Länge. Die Katalysatorschicht war etwa 20 cm lang.
Vor ihr waren dicht gepackte Quarzspäne auf einer Länge von IO cm angeordnet. Durch
den erhitzten Katalysator wurde getrocknetes Propan mit einer Raumgeschwindigkeit
von 1000 cma/cm3 Katalysator/ Stunde geleitet, und zwar zuerst bei 6000 C und dann
bei 6500 C. Das austretende Gas wurde mit einem Eiswasserbad gekühlt. Das gekühlte
Austrittsgas wurde dann in eine Lösung von Brom in Tetrachlorkohlenstoff geleitet.
Der Umsatz des Propans wurde dann aus der bekannten Menge des über den Katalysator
geleiteten Propans und der Menge des pro Zeiteinheit verbrauchten Broms berechnet.
Bei 6000 C wurde ein 50/oiger Umsatz und bei 6503 C ein 90/oiger Umsatz erzielt.
In jedem Fall wurden die Versuche 3 Stunden ausgeführt. Flüssigprodukt wurde in
keinem Versuch erhalten. Hieraus ist zu folgern, daß keine Nebenreaktionen oder
Polymerisationen stattgefunden hatten.
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Die metallbeladenen zeolithischen Molekularsiebe, insbesondere diejenigen,
die ferromagnetische Metalle enthalten, können vorteilhaft für elektrische undloder
magnetische Anwendungszwecke eingesetzt werden.
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PATENTANSPRCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines metallbeladenen
Zeoliths, bei dem der Zeolith mit einer Verbindung von Kupfer, Silber, Gold, Platin,
Iridium, Osmium, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Zink, Cadmium, Aluminium, Zinn,
Blei, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel, Titan, Zirkon,
Hafnium oder Vanadium in Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zeolith ein entwässertes Molekularsieb verwendet wird, das Benzol zu adsorbieren
vermag, daß zu Metall zersetzbare Metallverbindungen in Form von Gasen, Flüssigkeiten
oder Lösungen angewendet werden und die Metallverbindung an den inneren Sorptionsbereichen
des Zeoliths zu elementarem Metall zersetzt wird.