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Raupenfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Raupenfahrzeug,
bestehend aus Trieb- und Laufwerk, bei welchem das Laufwerk um eine in Längsrichtung
des Fahrzeuges verlaufende horizontale Achse schwenkbar ist.
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Derartigen Fahrzeugen fehlt die grundlegende Voraussetzung für eine
universelle Verwendbarkeit als geländegängige Lastenträger bzw. -schlepper und als
vielseitige Arbeitsmaschinen.
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Bei einem an sich bekannten Raupenfahrzeug für luftbereifte Radschlepper
ist die die Vorderräder tragende Vorderachse aus zwei Pendelhalbachsen zusammengesetzt
und auch bei aufgelegter Raupenkette um einen Gelenkpunkt des Fahrzeugrahmens in
vertikaler Ebene schwenkbar. Auch dieses Raupenfahrzeug eignet sich nicht als universelles
Mehrzweckfahrzeug und weist auch keine ausreichende Geländetüchtigkeit auf.
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Es ist auch an sich bekannt, bei Schleppern alle vier Räder gangabhängig
anzutreiben (Allradantrieb). Ferner sind Räderfahrzeuge bekannt, die aus einem Triebwerk
und einem Laufwerk bestehen, welche gegeneinander um eine horizontale, zentral gelegene
hohle Längsachse drehbar sind, durch die die Zapfwelle geführt ist.
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Schließlich ist auch ein Spezialfahrzeug ohne Zapfwelle zum Aufnehmen,
Fahren, Kippen und Absetzen von Kübeln mit einem nach vom offenen Rahmen bekannt.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Raupenfahrzeug
der genannten Gattung bei gleichzeitiger Steigerung der Geländegängigkeit so auszubilden,
daß es sich zum Tragen und Ziehen von Lasten in unwegsamem Gelände ebenso eignet
wie zum Antrieb von Geräten verschiedener Art während der Fahrt oder als stationäre
Kraftquelle für angebaute und nicht angebaute Arbeitsvorrichtungen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender
Merkmale gelöst: a) In an sich bekannterWeise ist die zentral gelegene horizontale
Achse als Hohlachse ausgebildet und durch diese eine Zapfwelle geführt.
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b) Ein an sich bekannter hufeisenförrniger Triebwerkrahmen
setzt mit seinem Scheitel an der zentral gelegenen Hohlachse (Zentralgelenk) an.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das hinter dem
Triebwerk angeordnete Laufwerk im Bedarfsfalle von der Zapfwelle mit gangabhängiger
Drehzahl antreibbar ist.
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Zweckmäßig ist im Bereich des in der Nähe des Gesamtschwerpunktes
des Fahrzeuges liegenden Zentralgelenkes eine Anhängevorrichtung angebracht. Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine mit dem Laufwerk gelenkig verbundene,
auf dem Hufeisenrahmen bei Belastung aufliegende Ladebrücke vorgesehen, die umklappbar
sowie abnehmbar ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Zentralgelenk eine
konische Lagerstelle zwischen dem Hohlzapfen und einem Anschlußknopf auf, der über
eine Mutter in deren Gewinde auf dem Hohlzapfän gelagert ist.
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Die Mutter ist mittels einer Einstellschraube im Anschlußkopf so fixierbar,
daß eine nahezu spielfreie und bei Bedarf nachstellbare Einstellung der konischen
Lagerstelle möglich ist.
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Nachstehend wird, die Erfindung an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung das Raupenfahrzeug
in Seitenansicht mit abgehängtem Lastschlitten, Fig. 2 den Rahmen des Laufwerkes
gemäß Fig. 1
mit Seilwinde und Ladebrücke in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 das Raupenfahrzeug mit Seilwinde und Ladebrücke in Seitenansicht,
Fig. 4 das Raupenfahrzeug mit Doppelseilwinde in Seitenansicht, Fig. 5 den
Rahmen des Laufwerkes gemäß Fig. 4 mit aufgebauter Doppelseilwinde in perspektivischer
Sicht, Fig. 6 das Raupenfahrzeug mit einem aufgesetzten Seilkran in Seitenansicht,
Fig. 7 schematisch den Rahmen des Laufwerkes gemäß Fig. 6 mit aufgesetztem
Seilkran in perspektivischer Darstellung und
Fig. 8 einen
Längsschiiitt durch das Zentralgelenk. Das den Motorblock 1 und die luftbereiften
Triebräder 2 umfassende Triebwerk und das dahinter angeordnete, mit luftbereiften
Laufrädem 15 und 15,
ausgerüstete Laufwerk sind miteinander über ein
Zentralgelenk verbimden'. Hierdurch sind Triebwerk und Laufwerk relativ! zueinander
um eine in Längsrichtung des Fahrzeuiges verlaufende horizontale Achse schwenkbar.
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Wie aus Fig. 8 ersichtlich, besteht dasZentralgelenk
3
aus einem mit dem Motorblock 1 fest verbundenen waagerechten Hohlzapfen
4, einem Anschlußkopf 5
für den Rahmen 14 des Laufwerkes mit einem Anschlußflansch
6. Der den'konischen Hohlzapfen 4 hülsenartig umfassende Anschlußkopf
5 ist am einen Ende über eine konische Lagerstelle 25 und am anderen
Ende mittels einei Mutter 7 auf dem Hohlzapfen 4 gelagert. Hierbei steht
ein Innengewinde der Mutter 7
mit dem Hohlzapfen.4 im Gewindeeingriff. Die
Mutter 7 ist mit Hilfe von Befestigungs- bzw. Stellschrauben 8 im
AnschlußKop# 5 so fixierbar, daß eine annähernd spielfreie und bei Bedarf
nachstellbare Einstellung der konischen Lagerstelle 25 möglich ist. Der Anschlußflansch
6 ist mit dem Anschlußkopf 5 verschraubt.
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Zwischen Hohlzap fen 4 und der Zapfwelle 9 befindet sich ein
Dichtimg#ring 11.
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Der Rahmen 14 jeslaufwerkes ist hufeisenförmig ausgebildet und setzt
am Anschlußkopf 5 an. Dabei befindet sich der Anschlußkopf 5 im Scheitel
des huf-
eisenförmigen Rahmens 14. über die luftbereiften Laufräder
15 und 15'.laufen die beiden von den luftbereiften Triebrädern 2 angetriebenen
Ketten 16 ab.
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Das Getriebe des Raupenfahrzeuges ist so ausgebildet, daß das hinter
dem Triebwerk angeordnete Laufwerk im Bedarfsfalle auch von der Zapfwelle
9, die rückseitigmit Kugellager 10 im Anschlußflansch 6 gelagert
ist, mit gaiigabhängiger Drehzahl angetrieben werden kann.' Im Anschlußkapf
5 ist eine Anhängevonichtung 12 angebracht; diese beflüdet sich also im Bereich
des Zentralgelenkes und damit nahe dem Gesamtschwerpunkt des Fahrzeuges. Die Anhängevorrichtung
ist im Ausführungsbeispiel als Kugel ausgebildet; bei Anhängung einer Deichsel nimmt
diese nicht nur die Zugkräfte für die angehängten Lasten, sondern auch einen Teil
der vertikal wirkenden Last selbst auf. Dies ist z. B. bei der Anordnung gemäß Fig.
1 der Fall: Der Zugschlitten 17 ist hier über ein Gelenk
18 mit der Deichsel 13 verbunden. Auf der Deichsel 13 ist ein
Auflagekamm 19 für das zu transportierende Langholz 20 so angebracht, daß
ein Teil der LanghoWast auch noch über die Deichsel 13 und die Anhängevorrichtung
12 vom kaupenfahrzeug übernommen wird.
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Wie aus Fig, 21: ersichtlich,' ist auf dem hufeisenfürmigen Rahmen
14 eine mit diesem gelenkig verbundene und bei Belastung auf demselben aufliegende
Ladebrücke 21 abnehmbar angebracht. Sie ist in den Gelenken 22 und 2V beweglich
montiert. Eine Seilrolle 23 arbeitet mit der zapfwellengetriebenen Seilwelle
24 zusammen.
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Beider Anordnung gemäß Fig. 3 wirkt die umklappbare Ladebrücke
21'#über Seilrollen 23 mit der Seilwinde 24 zusammen.
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Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß auf dem hufeisenförmigen Rahmen 14
eine Dopp&.lseilwinde 26 auswechselba:.r angebracht-sein kann# Ein Fahrersitz
27 setzt unmittelbare am M8torblock'an. Wie aus Fig. 5 erkennbar,
ist es möglich, die Doppelseilwinde 26 mittels einer Kettenübersetzung 28
anzutreiben. Der Antrieb kann mit verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgen, so daß
auch die Seile 29 und 29' mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf-
bzw. abgespult werden können. Es ist auch vorgesehen, die Seilrollen 30 und
30' der Doppelwinde 26 in gegenläufiger Drehrichtung zu betreiben,
so daß ein Seilbahneffekt mit umlaufendem Trag- oder Zugseil erzielt wird. Um diese
Drehrichtungsumkehrung durchzuführen, ist das Getriebe 31 an der Doppelseilwinde
angebracht.
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Bei der Anordnung gemäß den Fig. 6 und 7 ist mit dem
hufeisenförmigen Rahmen 14 ein Doppelseilkran 33 mit Seilrollen 34 und 34'
mittels Einsteckzapfen 32
verbunden. Über die Seilrollen 34 und 34' führen
die Seilzüge 35 und 35. deren Antrieb von der auf dem Rahmen 14 befestigten
zapfwellengetriebenen Seilwinde 36 erfolgt. Die Seilwinde 36 erhält
ihr Drehmoment von der Zapfwelle über das Getriebe 37.
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Das Zentralgelenk, durch dessen Drehachse die Zapfwelle
9 geführt ist, schafft in Verbindung mit der hufeisenförmigen Gestaltung
des Laufwerkrahmens 14 die wesentlichen Voraussetzungen sowohl für die Geländegängigkeit
als auch für die vielseitige Verwendbarkeit des Raupenfahrzeuges: So ist es möglich,
die Anhängevorrichtung in der Nähe des Gesamtschwerpunktes des Raupenfahrzeuges
anzubringen.
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Ferner ist es möglich, eine umklappbare und abnehmbare, auf dem Hufeisenrahmen
bei Belastung aufliegende Ladebrücke in Kombination mit einer Seilwinde und an dieser
Ladebrücke oder einem Kran angebrachten Seilrollen rasch auswechselbar anzubauen,
und zwar so, daß die von der Seilwinde z. B. herangezogenen Baumstämme auf der Ladebrücke
mit ihrem Vorderteil aufliegen und auf diese Weise abgeschleppt werden können.
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Außerdem besteht die Möglichkeit, von der Zapfwelle angetriebene Geräte
aller Art, wie Seilwinden für verschiedene Zwecke, Seitenwinden, Erdbohrer und Rindenschälmaschinen
anzubringen. In dem durch die hufeisenförmige Ausbildung des Laufwerkrahmens gewonnenen
Raum können Bodenbearbeitungsgeräte wie Pflüge, Eggen, Zughacken, aber auch zapfwellengetriebene
Geräte, wei Fräsen, Mäher und auf dem Hufeisenrahmen Seilkräne, u. dgl. fär seilbahnartige
Transporteinrichtungen leicht auswechselbar, beispielsweise aufsteckbar, angebracht
werden.