DE1143644B - Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit

Info

Publication number
DE1143644B
DE1143644B DEK41868A DEK0041868A DE1143644B DE 1143644 B DE1143644 B DE 1143644B DE K41868 A DEK41868 A DE K41868A DE K0041868 A DEK0041868 A DE K0041868A DE 1143644 B DE1143644 B DE 1143644B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
magnesium
reaction material
inert
torr
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEK41868A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Otto Bretschneider
Dr Rer Nat Gerhart Jaekel
Dr Herbert Diskowski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Knapsack AG
Original Assignee
Knapsack AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Knapsack AG filed Critical Knapsack AG
Priority to DEK41868A priority Critical patent/DE1143644B/de
Priority to CH998861A priority patent/CH427303A/de
Priority to GB3672061A priority patent/GB997402A/en
Publication of DE1143644B publication Critical patent/DE1143644B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B26/00Obtaining alkali, alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/20Obtaining alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/22Obtaining magnesium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B5/00General methods of reducing to metals
    • C22B5/02Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
    • C22B5/04Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes by aluminium, other metals or silicon
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B5/00General methods of reducing to metals
    • C22B5/02Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes
    • C22B5/06Dry methods smelting of sulfides or formation of mattes by carbides or the like
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • C22B9/04Refining by applying a vacuum

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit Die Reduktion von Magnesiumoxyd oder Ausgangsstoffen, die solches enthalten, durch Reduktionsmittel, die außer Magnesiumdampf keine gasförmigen Reaktionsprodukte ergeben, ist schon früher einer in inerten Atmosphäre durchgeführt worden. Nachdem man erkannt hatte, daß die rasche Abführung des Magnesiumdampfes die Reaktion stark beschleunigt, wurde (neben der Anwendung eines inerten Trägergases) auch die Anwendung von Unterdruck eingeführt.
  • Diese Maßnahme genügt bei den meisten der bisher für die Reduktion von Dolomit vorgeschlagenen Apparaturen, da in diesen das Reaktionsgut, soweit es während der ganzen Reaktionszeit in festem Zustand verbleibt, nur in mäßigen Schichtdicken vorkommt. Diese Schichtdicke beträgt z. B. beim sogenannten Retortenverfahren nur etwa 10 bis 15 cm. Da in diesem Fall das Reaktionsgut in der Regel in brikettierter Form eingesetzt wird, sind genügend Zwischenräume vorhanden, die ein ungehindertes Entweichen des Magnesiumdampfes gestatten.
  • Die Verhältnisse liegen jedoch anders bei solchen Verfahren, bei denen das Reaktionsgut in sehr großer Schichtdicke vorliegt. So können beispielsweise bei der in der deutschen Patentschrift 1028 789 beschriebenen Arbeitsweise meterhohe Schichtdicken des Reaktionsgutes vorkommen. Dabei ist in den untersten Querschnitten der Schicht die Reaktion infolge der Erschöpfung der Reaktionspartner bereits zum Stillstand gekommen, während sie in den höher liegenden Querschnitten noch fortschreitet und an der Oberfläche am lebhaftesten verläuft.
  • Die oberste Schicht des Reaktionsgutes ist in diesem Falle auf eine Temperatur von etwa 1600°C erhitzt, und die Hauptmenge des gebildeten Metalldampfes entweicht an dieser Stelle. Die Reaktion schreitet jedoch auch unterhalb der obersten Schicht mit dem allmählichen Absinken des Reaktionsgutes noch weiter, solange die Reaktionspartner noch nicht bis zur Erschöpfung aufgebraucht sind und solange ihr fühlbarer Wärmeinhalt zur Deckung des Energiebedarfs der endotherm verlaufenden Reaktion ausreicht.
  • Da die Reduktion des Dolomits mit Ferrosilicium bekanntlich schon bei etwa 1100°C in merklichem Ausmaß einsetzt, kann das an sich als guter Wärmeisolator bekannte Reaktionsgut seinen fühlbaren Wärmeinhalt in dem Bereich von etwa 1600°C bis hinunter zu etwa 1100°C für die Reduktionsarbeit zur Verfügung stellen. Erst dieser Umstand ermöglicht die Durchführung der Reaktion in großen Schichtdicken. Die Geschwindigkeit der Entwicklung des Magnesiumdampfes, d. h. die Reaktionsgeschwindigkeit, hängt bei so großen Schichtdicken, die ihren Energiebedarf aus dem fühlbaren Wärmeinhalt des Reaktionsgutes decken, sehr stark von der Geschwindigkeit der Abführung des bereits gebildeten Metalldampfes ab. Wird in solchen Fällen das Reaktionsgut nicht unter Aufwendung zusätzlicher Kosten vor dem Eintragen in den Reaktionsofen brikettiert, sondern wird gekörntes Reaktionsgut in loser Schüttung verwendet, wie es beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1095 522 angegeben ist, so treten bei größeren Schichtdicken erhebliche Verzögerungen im Ablauf der Reaktion in den tieferen Schichten auf, die auf die trotz der für die Durchführung der Reaktion bis zu Ende zur Verfügung stehenden großen Zeitspanne unzureichende Abführung des Magnesiumdampfes zurückzuführen sind.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von calciniertem Dolomit mit Ferrosilicium oder anderen metallischen Reduktionsmitteln bei Unterdruck, durch dessen Anwendung diese Verzögerung vermieden wird. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß durch das im Verlauf der Reaktion nach unten absinkende heiße, in großer Schichtdicke aufgehäufte Reaktionsgut ein inertes Spülgas im Gegenstrom durchgeleitet und mit den oberhalb des Reaktionsgutes in den Reaktionsraum zur Bespülung kälterer Stellen des Ofens eingeleiteten Teilströmen des gleichen oder eines anderen inerten Spülgases zu einem Trägerstromgas vereinigt wird, der, beladen mit dem zum Teil unmittelbar an der Oberfläche des Reaktionsgutes freigesetzten, zum Teil aus den tieferen Schichten des Reaktionsgutes stammenden Magnesiumdampf, über eine Reinigungsvorrichtung zur Kondensationsvorrichtung geführt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht weiter darin, daß in dem Teil der Kondensationsvorrichtung, in dem das Magnesium flüssig kondensiert, ein Druck von 20 bis 90 Torr, vorzugsweise von 25 bis 35 Torr, aufrechterhalten wird.
  • Als inerte Träger- und Spülgase werden Wasserstoff' und/oder Edelgase, insbesondere Argon, verwendet.
  • In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Reaktionsvorrichtung unter Anlehnung an eine in der deutschen Patentschrift 1028 789 veröffentlichte Vorrichtung angegeben.
  • Der innen in bekannter Weise ausgekleidete Ofenbehälter 1 ist unten durch den Rost 2 abgeschlossen, auf dem das aus der Materialschleuse 13 über die Eintrageinrichtung 11 aufgegebene Reaktionsgut 14 ruht. Auf dem Ofenbehälter 1 ist die Ofenhaube 8, in der unter anderem die Heizelemente 9 untergebracht sind, befestigt. Der Rost 2 ist durch das Ofenunterteil 3, an das sich die Durchschleuseneinrichtung 4 für den Reaktionsrückstand anschließt, gegen die Außenluft abgeschlossen.
  • Gemäß der Erfindung wird nun durch das am Ofenunterteil 3 angebrachte Rohr 5 inertes Spülgas eingeblasen und zwischen den Spalten der Roststäbe 2 und durch das Reaktionsgut 14 hindurch in den Reaktionsraum 10 gedrückt. Weitere Teilströme des inerten Spülgases werden durch Einzelleitungen 12 beispielsweise zur Bespülung der Eintrageinrichtung 11 und der Zuführungen zu den Heizelementen 9 sowie durch Leitung 6 zur allgemeinen Spülung des Reaktionsraumes 10 zugeführt.
  • Die mit Magnesiumdampf beladenen vereinigten Träger- und Spülgasströme gelangen nach Durchgang durch die Verbindungsleitung 7 in eine Reinigungsvorrichtung 28 und von da in den Sammelraum des Kondensators 15, in dem sich ein großer Teil des Magnesiumdampfes bei einer Temperatur zwischen 750 und 800°C in flüssiger Form niederschlägt. Dieses flüssige Magnesium sammelt sich im Tiegel 27, aus dem es durch Anwendung eines höheren Vakuums Ohne Betriebsunterbrechung in eine Vorlage abgesaugt werden kann. Der Tiegel 27 ist in einem besonderen Behälter 26 untergebracht, der auch abgeflanscht und ausgewechselt werden kann.
  • Auf dem Sammelraum des Kondensators 15 sind ferner beispielsweise zwei in bezug auf die Strömung von Gas und Magnesiumdampf einander parallel geschaltete, rohrförmige Kondensatoren aufgesetzt. Diese bestehen aus den unten offenen Kondensatorrohren 19, von denen jedes von z. B. drei in Richtung der Längsverstrebung der Rohre 19 übereinander aufgesetzten Mänteln 16, 17 und 18 umgeben ist. Im Inneren eines jeden Kondensatorrohres 19 ist zentrisch ein Kühlrohr 20 angeordnet, das von einem durch Rohrstutzen 21 zugeführten und durch Rohrstutzen 22 abgeführten Kühlmittel durchströmt wird und auf seiner Außenseite mit Prallblechen 23 versehen ist. Am oberen Ende des Kondensationsrohres 19 ist schließlich noch ein Rohrstutzen 25 angebracht, an den die Vakuumpumpen zur Erzeugung des erforderlichen Unterdrucks in der Gesamtanlage angeschlossen sind.
  • Die Einhaltung bestimmter Temperaturbedingungen zur Herbeiführung einer vollständigen Kondensation des Magnesiumdampfes wird gewährleistet durch die regelbaren Heiz- bzw. Kühlelemente 24 in den verschiedenen Teilen der Kondensationseinrichtung.
  • Wird z. B. im Mantel 16 ein Temperaturgefälle von 750 auf 650°C aufrechterhalten, so wird damit der größtmögliche Anteil an flüssigem Magnesium erbalten. In den darüberliegenden Mänteln 17 und 18 fällt die Temperatur von 650°C auf unter 400°C ab. Hier kondensiert dann der letzte in dem Strom von Träger- und Spülgasen noch enthaltene Anteil des Magnesiumdampfes in fester Form und setzt dabei allmählich den Ringraum zwischen Kühlrohr 20 und Kondensationsrohr 19 mit festem Magnesium zu. Sobald dies der Fall ist, wird der zweite, bisher nicht benötigte Kondensator durch Herstellung der geeigneten Temperaturbedingungen und Durchsaugen des Magnesiumdampf enthaltenden Stromes von Träger- und Spülgas in Betrieb genommen, während aus dem mit festem Magnesium gefüllten, vorher benutzten Kondensationsrohr 19 nach Abschalten von der Saugleitung 25 das Metall durch Wärmezufuhr mittels der Heizelemente 24 ohne Betriebsunterbrechung ausgeschmolzen wird und durch den Sammelraum 15 in den Tiegel 27 läuft.
  • Das Mengenverhältnis der fest und der flüssig kondensierten Anteile des Magnesiumdampfes weicht infolge der Anwendung von Träger- und Spülgasströmen etwas von den sonst gewohnten Werten ab und macht die Einhaltung bestimmter, später behandelter Druckbereiche erforderlich.
  • Der Druck in dem oberhalb des Reaktionsgutes befindlichen Reaktionsraum 10 liegt zweckmäßig zwischen 25 und 50 Torr. Trotz dieses geringen Druckes und trotz der Gasdurchlässigkeit des in loser Schüttung eingetragenen, beim Erhitzen schwach zusammensinternden Reaktionsgutes sind bei der hohen Schichtdicke desselben Stauungen in der Strömung des entwickelten Magnesiumdampfes aus dem Reaktionsgut heraus nicht zu vermeiden. Erst durch das erfindungsgemäße Verfahren des Durchblasens eines Inertgases im Gegenstrom zu dem allmählich absinkenden Reaktionsgut wird der Magnesiumdampf nach Maßgabe seiner Bildung aus dem Reaktionsgut weggeführt.
  • Durch die Ausdehnung des Wasserstoffs infolge des Unterdruckes und der Erhitzung an dem heißen Reaktionsgut tritt eine so starke Strömung des Wasserstoffs ein, daß der in den Zwischenräumen zwischen den Partikeln des Reaktionsgutes befindliche Magnesiumdampf rasch abgeführt wird.
  • Dies ist gleichbedeutend mit einer Erniedrigung des Partialdruckes des Magnesiums in der Schicht des Reaktionsgutes und hat eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit zu Folge, was besonders gegen Ende der Reaktion von Bedeutung für die Erzielung günstiger Raum-Zeit-Ausbeuten ist.
  • Nach der deutschen Patentschrift 689 712 werden Magnesiumdämpfe mittels eines durch den Reaktionsraum streichenden Stromes von indifferenten oder reduzierenden Gasen unter Vermeidung einer Abkühlung auf die Verflüssigungstemperatur des Magnesiums durch eine zur Staubabscheidung geeignete Hilfsvorrichtung hindurch in den Kondensator geführt.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren trifft der den aus der obersten Schicht des Reaktionsgutes in den Reaktionsraum entweichenden Magnesiumdampf in bekannter Weise abführende inerte Trägergasstrom im Reaktionsraum mit dem zur Erniedrigung des Partialdruckes des Magnesiumdampfes im Reaktionsgut durch dasselbe hindurchgetriebenen inerten Spülgasstrom zusammen. Dazu können noch Teilgasströme inerten Gases, mit denen noch im Reaktionsraum liegende kältere Stellen der Reaktionseinrichtung, z. B. Teile der Beschickungseinrichtung, zur Verhütung der Kondensation von Magnesiumdampf an ihnen bespült werden. Die Gesamtheit dieser mit Magnesiumdampf beladenen Träger- und Spülgasströme wird schließlich nach Durchgang durch eine Reinigungsvorrichtung der Kondensationsvorrichtung zugeführt.
  • Das inerte Spülgas soll die Schicht des Reaktionsgutes möglichst gleichmäßig durchströmen. Bei einer Reaktionseinrichtung, bei der das Reaktionsgut auf einem Rost aufliegt, ist daher die Durchleitung der Spülgase durch die Roststäbe von unten her angebracht Ruht dagegen das Reaktionsgut beispielsweise auf der Auskleidung eines Reaktionsofens, so ist das Spülgas an mehreren Stellen desselben gleichmäßig zuzuführen.
  • Das inerte Spülgas erfährt durch die fühlbare Wärme des von ihm zunächst durchströmten heißen Reaktionsrückstandes eine Vorwärmung. Im Bedarfsfall kann das Spülgas durch bekannte Maßnahmen aber auch noch zusätzlich vorgeheizt werden. Dies gilt insbesondere auch für die zur Freihaltung kälterer Stellen von Magnesiumdampf vorgesehenen Teilströme von Spülgas.
  • Die Wahl des Druckbereiches von 20 bis 90 Torr, vorzugsweise 25 bis 35 Torr, im Flüssigkondensator 26/27 führt bei der Produktion von Magnesium im Vakuum zu einer optimalen Menge an flüssigkondensiertem Metall. Es ist erwünscht, einen möglichst großen Anteil an flüssiger Kondensation des Magnesiums zu erhalten, damit die Festkondensatoren nicht zu stark belastet werden. Der Anteil der Flüssigkondensation steigt mit steigendem Druck im Flüssigkondensator. Bei zu hohem Druck kann aber aus zweierlei Gründen das Verfahren nicht durchgeführt werden: Erstens geht bei Drücken über 100 Torr die Reaktionsgeschwindigkeit im Reaktionsraum 10 stark zurück, und zweitens muß im zwischengeschalteten Reinigungsapparat 28 die vorzeitige Magnesiumkondensation vermieden werden. Die tiefste Temperatur an der Stelle, wo das mit Magensiumdampf beladene Trägergas die Reinigungsapparatur verläßt, beträgt 900°C. Bei dieser Ausgangstemperatur sind alle im Dampfstrom enthaltenen Verunreinigungen, wie Siliciummonoxyd, Mangan, Eisen und Calcium, im Reinigungsapparat quantitativ abgeschieden. Da der Dampfdruck des reinen Magnesiums bei 900°C etwa 95 Torr beträgt, darf zur Vermeidung vorzeitiger Kondensation der Gesamtdruck im Kondensatorteil 15 nicht den Wert von 95 Torr erreichen. Nachdem die obere Grenze des optimalen Druckbereichs damit festliegt, wird die untere Grenze nach rechnerischen Überlegungen gewählt. Die Nachrechnung des flüssig kondensierenden Anteils bei verschiedenen Drücken ergibt, daß dieser Anteil oberhalb 20 Torr nur noch unwesentlich steigt. Somit liegen die optimalen Arbeitsbedingungen für eine möglichst starke Flüssigkondensation im silicothermischen Magnesiumprozeß bei Unterdruck bei einem Druckbereich von 20 bis 90 Torr im Flüssigkondensator. Beispiel In einer evakuierten Reaktionsvorrichtung ist das Reaktionsgut auf dem auf einem Rost aufliegenden Reaktionsrückstand auf einem Kreis von 2,0 m Durchmesser, d. h. auf einer Fläche von 3,14 m2, ausgebreitet. Durch Strahlungsheizung wird diesem Reaktionsgut so viel Energie zugeführt, daß es in der obersten Schicht eine Temperatur von 1600°C aufweist.
  • Das Reaktionsgut setzt sich zusammen aus je 100 kg calciniertem Dolomit in Korngrößen zwischen 3 und 10 mm mit 37,0 °/o Mg0 und aus je 17 kg Ferrosilicium mit 750/, Siliciumgehalt in Korngrößen zwischen 0,5 und 2 mm. Von diesem Reaktionsgut werden stündlich 300 kg eingetragen und gleichmäßig ausgebreitet.
  • Ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden dabei stündlich 42 kg Magnesium erhalten. Bläst man aber gemäß der Erfindung stündlich 1,6 Nm3 Wasserstoff unter dem Rost ein, so erhöht sich die Magnesiumausbeute in dieser gleichen Zeit auf 47 kg.
  • Bei diesem Beispiel konnte durch Spülung mit Wasserstoff die in 253 kg Reaktionsrückstand in dem Temperaturbereich zwischen 1600 und etwa 1200°C gespeicherte fühlbare Wärme für den viel Zeit brauchenden, langsamer verlaufenden letzten Teil der Reaktion ausgenutzt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von calciniertem Dolomit mit Ferrosilicium oder anderen metallischen Reduktionsmitteln bei Unterdruck, dadurch gekennzeichnet, daß durch das im Verlauf der Reaktion nach unten absinkende heiße, in großer Schichtdicke aufgehäufte Reaktionsgut ein inertes Spülgas im Gegenstrom durchgeleitet und mit den oberhalb des Reaktionsgutes in den Reaktionsraum zur Bespülung kälterer Stellen des Ofens eingeleiteten Teilströmen des gleichen oder eines anderen inerten Spülgases zu einem Trägergasstrom vereinigt wird, der, beladen mit dem zum Teil unmittelbar an der Oberfläche des Reaktionsgutes freigesetzten, zum Teil aus den tieferen Schichten des Reaktionsgutes stammenden Magnesiumdampf, über eine Reinigungsvorrichtung zur Kondensationsvorrichtung geführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Teil der Kondensationsvorrichtung, in dem das Magnesium flüssig kondensiert, ein Druck von 20 bis 90 Torr, vorzugsweise von 25 bis 35 Torr, aufrechterhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als inerte Träger- und Spülgase Wasserstoff und/oderEdelgase, insbesondere Argon, verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: »Freiberger Forschungshefte<c, Bd. 34, Mai 1959, S. 91.
DEK41868A 1960-10-12 1960-10-12 Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit Pending DE1143644B (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK41868A DE1143644B (de) 1960-10-12 1960-10-12 Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit
CH998861A CH427303A (de) 1960-10-12 1961-08-28 Thermisches Verfahren zur Gewinnung von Magnesium
GB3672061A GB997402A (en) 1960-10-12 1961-10-12 Thermal process of preparing magnesium

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK41868A DE1143644B (de) 1960-10-12 1960-10-12 Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1143644B true DE1143644B (de) 1963-02-14

Family

ID=7222564

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK41868A Pending DE1143644B (de) 1960-10-12 1960-10-12 Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit

Country Status (3)

Country Link
CH (1) CH427303A (de)
DE (1) DE1143644B (de)
GB (1) GB997402A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2463190A1 (fr) * 1979-08-08 1981-02-20 Vasipari Kutato Intezet Procede metallothermique pour la production simultanee de magnesium et de ciment ou de calcium et de ciment

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3525747A1 (de) * 1985-07-19 1987-01-29 Pfeiffer Vakuumtechnik Anlage und verfahren zum behandeln von metallen im vakuum
US5582630A (en) * 1995-02-21 1996-12-10 Sony Corporation Ultra high purity magnesium vacuum distillation purification method
CN100362119C (zh) * 2006-09-11 2008-01-16 陕西西科博尔科技有限责任公司 多热源-电热法冶炼镁装置及工艺
JP6162625B2 (ja) * 2014-02-27 2017-07-12 株式会社日立製作所 結晶育成用るつぼおよびそれを備えた結晶育成装置ならびに結晶育成方法

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2463190A1 (fr) * 1979-08-08 1981-02-20 Vasipari Kutato Intezet Procede metallothermique pour la production simultanee de magnesium et de ciment ou de calcium et de ciment

Also Published As

Publication number Publication date
GB997402A (en) 1965-07-07
CH427303A (de) 1966-12-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1065625B (de) Rückgewinnung von Fluoriden aus gebrauchten Aus kleidungen von Alumimumreduktionszellen
DE1143644B (de) Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von Dolomit
NO141567B (no) Fremgangsmaate og anordning for fremstilling av mekanisk raffinoermasse
DE2130066B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen von Heißbriketts
DE2024302B2 (de) Raffination von schrotten
DE1519701A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen einer verdampfbaren normalerweise festen Substanz
AT204791B (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminium durch thermische Zersetzung von Aluminiumnitrid
DE2504610C3 (de) Verfahren zur Herstellung von metallischem Zirkonium
DE806171C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Reduktion bei hoher Temperatur und hierfuer bestimmter Ofen
DE666712C (de) Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Gewinnung von Magnesium
DE667751C (de) Verfahren zur Gewinnung von Magnesium
DE2460563A1 (de) Verfahren zur herstellung von magnesium
AT128341B (de) Verfahren zur Zerlegung von Silizium-Aluminium-Legierungen in siliziumreiche und siliziumarme Legierungen durch Seigern.
DE635387C (de) Verfahren zur Herstellung von kompaktem Magnesium
AT221282B (de) Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Aluminium aus einem körnigen aluminiumhältigen Metall
DE2103255C3 (de) Carbothermisches Verfahren zur Reduktion eines Oxids aus einem reaktionsfähigen Metall
DE847568C (de) Ungebrannte feuerfeste Steine
DE60220878T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur erhöhten Reinigung von Reinmetallen wie Indium mittels Vakuumdestillation
DE585627C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Zink, Zinkstaub oder Zinkoxyd
AT215678B (de) Verfahren zur elektrothermischen Produktion von Magnesium
DE688436C (de) Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die fuer die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium
AT147355B (de) Verfahren zur Gewinnung von metallischem Magnesium aus oxydischen Ausgangsstoffen in ununterbrochenem Arbeitsgang.
DE1142064B (de) Verfahren zur Gewinnung von Magnesium durch elektrothermische Reduktion von calciniertem Dolomit
DE887643C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisenpulver durch Reduktion von pulverfoermigen Eisenoxyden
AT160023B (de) Verfahren zur Vorbereitung von geformten Reaktionsgemischen für die thermische Herstellung von Magnesium.