DE1142C - Einrichtung an Webschützen, um die von der Spule ablaufenden Einschlagfäden gedreht oder gezwirnt in das Gewebe einzutragen - Google Patents

Description

Pat en τ-An spruch: Eine Einrichtung an Weberschützen, um die auf der Spule aufgewickelten Eintragsfäden gedreht oder gezwirnt im Gewebe einzutragen, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1877.

S. WEIGERT und Dr. MAX WEIGERT in BERLIN.

Einrichtung an Webschützen, um die von der Spule ablaufenden Einschlagfäden gedreht oder

gezwirnt in das Gewebe einzutragen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. November 1877 ab.

Diese Einrichtung soll zur Anfertigung von Geweben dienen, welche eine abwechselnde Eintragung von rechts nach links gedrehten oder gezwirnten Einschlagfäden erheischen.

Insbesondere soll mit derselben erzielt werden:

a) Schufsfäden derartig in Gewebe einzutragen, ' dafs sie beim Hingange des Schützen eine

weitere Zudrehung, beim Rückgange eine Aufdrehung event, eine Gegendrehung (oder umgekehrt) erhalten.

b) Zwei oder mehr verschiedenartige oder verschiedenfarbige Fäden je nach dem Laufe des Schützen rechts oder links gezwirnt oder gegenseitig umschlungen im Gewebe einzuschiefsen.

Diese Zwecke werden durch die vorliegende Einrichtung dadurch erreicht, dafs, während der Schützen das Kettfach durchläuft, die Spule in "Umlauf gesetzt wird, womit die Eintragsfäden, in dem Maafse, als sie von der Spule sich abziehen, eine Drehung oder Zwirnung erhalten.

Der Umlauf oder die Drehung der Spule wird mittelbar durch die Rotation der Schützenrollen bewirkt. Durch ein konisches Rädchenpaar sind Schützenrolle und Spule in Verbindung gesetzt, die Rotation der ersteren bewirkt die Drehung der letzteren. Mit dem Hin- und Rückgange des Schützen wechselt die Drehrichtung der Rollen und erhalten damit die Einschlagfäden abwechselnd eine entgegengesetzte Zwirnung.

Die beiliegende Zeichnung soll das Gesagte an einem Schützen mit zwei Spulen veranschaulichen und wird die Einrichtung eines einspuligen Schützen sich daraus leicht ergeben.

Der Schützen, aus Buchsbaum oder Metall, hat die gewöhnliche Schnellschützenform. An den Rollen c sind die konischen Rädchen d angebracht, mit ihren Zähnen eingreifend in die mit den Spindeln i versehenen konischen Rädchen e. Die Spulen α sind auf den Spindeln fest aufgesteckt, die darauf gewickelten Schufsfäden ziehen über den Haken / durch die Oehre g nach dem Gewebe. Damit auf der hinteren, dem Riethblatte zugekehrten Seite des Schützen, die Schufsfäden durch das Blatt keine Reibung erhalten, wird daselbst dem Schützen, wie die Querschnitt-Figuren bei m andeuten, eine Aushöhlung gegeben. Nach der Zahl der Windungen, welche die Einschlagfäden bei einer einmaligen Umdrehung der Rollen erhalten sollen, wird der Durchmesser derselben, das Gröfsenverhältnifs und die Zahnung des konischen Rädchenpaares d und e bestimmt.

Die Anordnungen für die Anbringung und Lagerung der konischen Rädchenpaare an den Rollen und Spindeln derselben erhellen aus den Zeichnungen; andere gebräuchliche Einrichtungen, wie Vorkehrungen zum Festhalten der Spule auf der Spindel, zum gleichmäßigen Abziehen der Schufsfäden u. dergl., sind in den Zeichnungen unberücksichtigt geblieben.

Um den Rollen eine sichere Rotation zu geben, und um sie zu befähigen, die Widerstände zu bewältigen, dürfte, wenn die Schwere des Schützen nicht genügen sollte, es erforderlich werden, die Peripherie der Rollen gerippt oder gefurcht event, auch in gleicher Weise die Schützenbahn herzustellen. Für die Gewebearten, zu deren Herstellung die Einrichtung dienen soll, wird die hierdurch entstehende gröfsere Reibung ohne nachtheiligen Einflufs bleiben.

Die Uebertragung der Bewegung der Rollen auf die Spulen, die hier durch konische Rädchenpaare bewirkt wird, kann auch in anderer Weise durch irgend welches Getriebe oder Schnur ohne Ende ausgeführt werden.