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Vorrichtung zum Synchronisieren eines Filmprojektors mit einem Magnettongerät
sowie Tonband zur Verwendung in derselben Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Synchronisieren eines Fihnprojektors mit einem Magnettongerät, bei welcher für
den Filmantrieb ein Steuerstromkreis mit zwei periodisch arbeitenden Schaltern verwendet
wird, von denen der eine mittels eines Kettenrades durch die Filmlochungen und der
andere mittels eines zweiten Kettenrades durch besondere, nur zu Synchronisierungszwecken
vorgesehene Lochungen des Tonbandes betätigt wird, wobei diese beiden Schalter bei
Gleichlauf den Steuerstromkreis dauernd offen oder geschlossen halten und denselben
bei einerüberhöhung derFilmgeschwindigkeit abwechselnd öffnen und schließen, so
daß der Filmantrieb bremst und dadurch der Synchronismus wiederhergestellt wird.
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Mit dieser Vorrichtung kann man zwar eine einwandfreie Synchronisierung
erreichen, solange der Film und das Tonband noch die unsprüngliche Zusammensetzung
aufweisen, aber es treten gewisse Schwierigkeiten auf, wenn man wegen Beschädigungen
oder für Montagezwecke gewisse Teile aus dem Film ausschneiden und dabei das Tonband
entsprechend verkürzen will. Erstens ist es dabei schwierig, die richtigen Steilen
zu finden, an denen das Tonband durchgeschnitten werden soll, und zweitens werden,
wenn man diese Stellen einwandfrei festgestellt hat, die Lochungen der beiden zusammengeklebten
Teile des Tonbandes sich oft nicht richtig aneinander anschließen, so daß die Synchronisierung
in Frage gestellt wird. Ein weiterer Nachteil der betreffenden Vorrichtung besteht
darin, daß es nicht möglich ist, die Zusatzapparatur so zu normen, daß man jede
beliebige Kombination eines Films und eines Tonbandes mit jeder Zusatzapparatur
vorführen kann.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß die Kettenräder
auswechselbar sind und daß das Tonband mit einer solchen Anzahl von Lochungen versehen
ist, daß die je Zeiteinheit durch das Tonbandgerät laufende Zahl der Lochungen in
einem einfachen Verhältnis zur Zahl der je Zeiteinheit den Filmprojektor durchlaufenden
Filmbilder steht.
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Vorzugsweise wird gemäß der Erfindung die Lochung des Tonbandes in
solcher Weise vorgenommen, daß eine ganze Anzahl Lochungen je Sekunde das Tonbandgerät
durchläuft, wenn das Tonband mit normaler Geschwindigkeit abgespielt wird. üblicherweise
beträgt diese Geschwindigkeit entweder '9,5 oder 19,0 cm/Sek. Werden die Lochungen
nun erfindungsgemäß mit einem gegenseitigen Abstand der Lochungsmittellinien von
23,75 mm im Tonband angeordnet, so durchlaufen je Sekunde vier bzw. acht Lochungen
das Tonbandgerät. Wenn der Film üblicherweise mit einer Geschwindigkeit von sechzehn
Bilder je Sekunde abgespielt wird, so ergibt sich für das obenerwähnte Verhältnis
ein Wert von 1:4 bzw. 1: 2. Auch wenn man den Film mit einer Geschwindigkeit von
zwanzig bzw. vierundzwanzig Bilder je Sekunde abspielen will, liegt stets noch ein
einfaches Verhältnis vor.
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Das gemäß der Erfindung gelochte Tonband ergibt auch sehr erhebliche
Vorteile bei der Nachsynchronisierung von Filmen sowie bei der Herstellung von Zeichen-
und Puppenfilmen, weil die zueinander gehörigen Stellen von Film und Tonband sich
durch Abzählung der Filmbilder und der Tonbandlochungen sehr leicht ermitteln lassen.
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Ein für die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders geeignetes Tonband
kennzeichnet sich dann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal dadurch, daß in der
Nähe eines der Ränder kreisförmige Lochungen vorgesehen sind, die in solchen Abständen
zueinander liegen, daß eine ganze Anzahl Lochungen je Sekunde ein Tonbandgerät durchläuft,
auf dem das Tonband mit normaler Geschwindigkeit abgespielt wird, wobei ebenfalls
gemäß der Erfindung der Abstand der Mittellinien der Lochungen 23,75 mm beträgt.
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Bekannt war die Aufgabe, nach dem Lichttonverfahren registrierte Tonaufzeichnungen
sichtig auf einen Bildfilm aufzukopieren, auch wenn bei der Tonaufzeichnung
gewisse
Geschwindigkeitsschwankungen aufgetreten sind. Zu diesem Zweck wird mittels einer
Lampe für jedes Bild ein schwarzer Strich auf das Tonband aufgetragen und an Hand
dieser Striche beim Kopieren die Geschwindigkeit des Tonbandes so geregelt, daß
die Striche wieder je einem Bild entsprechen. Die Erfindung bezieht sich dagegen
auf die Lösung einer völlig abweichenden Aufgabe, nämlich der Synchronisierung von
Bild und Ton beim Abspielen in den Fällen, wenn der Ton nicht auf den Bildfilm aufgetragen
ist, sondern mit einem gesonderten Magnettongerät wiedergegeben wird. Die Erfindung
schafft für diesen Sonderfall ein Hilfsgerät, das unabhängig von der Film- und Tonbandgeschwindigkeit
universell anwendbar ist. Bei den handelsüblichen Filmgeräten sindFilmgeschwindigkeitenvon
sechzehn, zwanzig oder vierundzwanzig Bilder je Sekunde erforderlich, während bei
Tonbandgeräten Geschwindigkeiten von 9,5 oder 19,0 cm/Sek. vorkommen. Gemäß der
Erfindung ist es möglich, durch ein einfaches Auswechseln der Kettenräder des Hilfsgeräts
diesen verschiedenen Geschwindigkeiten anzupassen, wenn man beim Tonband eine besondere
Lochung anwendet. Es handelt sich dabei jedoch nicht wie bisher um Markierungen,
die während der Aufnahme angebracht werden, da die Lochungen schon vor der Aufnahme
vorhanden sind. Bei einem weiteren bekannten Vorschlag wird ein besonders hergestelltes
Magnettonband verwendet, das die Gestalt eines halbbreiten Filmes hat. Das Tonband
ist demzufolge auch in der gleichen Weise wie der Film gelocht und wird durch ein
Kettenrad angetrieben, das mit dem Kettenrad für den Filmantrieb starr gekuppelt
ist. Eine Anpassung an verschiedene Geschwindigkeiten ist dabei völlig unmöglich.
Außerdem muß das Magnettonband sehr viel stärker sein als üblich, weil das handelsübliche
Band einen Antrieb mittels Lochungen überhaupt nicht zuläßt, bei welchem diese Lochungen
sehr bald zerreißen, so daß die weitere Verwendung des Bandes unmöglich wird. Bei
der Erfindung dienen die Lochungen auch ausschließlich zu Synchronisierungszwecken.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der einige
Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines
Filmprojektors, der mit einem Zusatzgerät für Synchronisierungszwecke versehen ist,
Fig.2 ein Schaltbild des Synchronisierungsstromkreises, Fig. 3 eine Draufsicht auf
ein Tonbandgerät, das gleichfalls mit einem Zusatzgerät für die Synchronisierung
versehen ist, Fig. 4 eine Einzelheit der Zusatzgeräte und Fig. 5 ein gelochtes Tonband
gemäß der Erfindung. In Fig. 1 ist bei einem Filmprojektor 1 der Film 2 von der
Vorratsspule 3 über das Bildfenster nach einer Abwickelspule 4 geführt. Der Film
2 wird kontinuierlich von der Spule 3 abgewickelt und auf die Spule 4 aufgewickelt.
Nur im Teil 5 des Projektors, in dem sich das Bildfenster befindet, wird der Film
schrittweise fortbewegt.
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Auf dem Projektor ist ein Hilfsgerät montiert, auf dessen Außenseite
zwei Führungsrollen 7 und 8 und ein dazwischenliegendes Kettenrad 9 angeordnet sind.
Der von der Vorratsspule ablaufende, kontinuierlich bewegte Film wird über die Führungsrollen
7 und 8 und über das Kettenrad 9 geführt, so daß letzteres durch den Film angetrieben
wird. Gewünschtenfalls könnte man das Hilfsgerät 6 auch in der Nähe der Aufwickelspule
4 auf dem Projektor montieren.
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Das Hilfsgerät 6 enthält eine auf der Achse des Kettenrades 9 angeordnete
Nockenscheibe 10 (Fig. 2), die einen Schalter 11 betätigt. Weiterhin sind auf dem
Hilfsgerät zwei Druckknöpfe 12 und 13 und eine Signallampe 14 vorgesehen.
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Wie aus dem Schaltbild nach Fig. 2 hervorgeht, ist der Antriebsmotor
15 des Projektors mit einem einstellbaren Vorschaltwiderstand 16 und mit dem im
Hilfsgerät 6 angeordneten Schalter 11 an das Wechselstromnetz 17 in Reihe geschaltet.
Parallel zum Schalter 11 liegt ein zweiter Schalter 18, der durch eine Nockenscheibe
19 betätigt wird. Die Scheibe 19 ist mit dem Transportmechanismus des Tonbandes
gekuppelt.
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Die Nockenscheiben 10 und 19 sind derart ausgebildet, daß die Schalter
11 und 18 je während der Hälfte ihrer Umdrehung der betreffenden Nockenscheibe geschlossen
sind. Würden die Nockenscheiben 10 und 19 isochron laufen und dabei die in der Zeichnung
angegebene Phasenverschiebung von 180° aufweisen, so wäre immer entweder der Schalter
11 oder der Schalter 18 geschlossen, so daß der Motor 15 fortwährend eingeschaltet
wäre. Der Filmtransportmechanismus läuft jedoch etwas zu schnell, so daß der isochrone
Zustand nicht auftreten kann. Der Motorstromkreis ist demzufolge während eines Bruchteiles
jeder Umdrehung der Nockenscheibe 19 stromlos, so daß der Motor so viel abgebremst
wird, daß der erwünschte Synchronismus erzielt wird.
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Wenn Film und Tonband zwar synchron laufen, aber eine Phasendifferenz
aufweisen, so daß Bild und Ton nicht zusammenfallen, läßt sich diese Phasendifferenz
mittels der Druckknöpfe 12 und 13 korrigieren. Diese Druckknöpfe betätigen je einen
Schalter 20 bzw. 21. Beim Eindrücken des Druckknopfes 12 wird der Schalter
20 geschlossen, so daß der Schalter 11 kurzgeschlossen wird. Der Motor 15
ist dann fortwährend eingeschaltet, so daß der Film mit erhöhter Geschwindigkeit
angetrieben wird. Beim Eindrücken des Druckknopfes 13 wird der Schalter 21 geöffnet,
so daß der Schalter 18 völlig ausgeschaltet wird. Der Motor 15 ist dann nur während
der halben Zeit eingeschaltet, so daß die Filmgeschwindigkeit herabgesetzt wird.
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Die Signallampe 14 ist in Reihe mit einem Widerstand 22 zum Schalter
11 parallel geschaltet. Kann der Synchronismus nicht zustande kommen, weil der Motor
15 zu langsam läuft, so bleibt die Lampe 14 während einer so großen Zeitspanne eingeschaltet,
daß sie aufleuchtet. Durch Änderung der Einstellung des Vorschaltwiderstandes 16
kann man dann die Motorgeschwindigkeit erhöhen, so daß der Synchronismus zustande
kommt.
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Der Fig. 3 zeigt den Antrieb der Nockenscheibe 19. Am Tonbandgerät
23 ist ein Hilfsgerät 33 montiert, in dem sich die Nockenscheibe 19 mit dem Schalter
18 befindet. Auf der Achse der Nockenscheibe 19 ist ein Nockenrad 24 montiert. Das
Tonband 34, das von der Vorratsspule 25 über den Magnetkopf nach der Aufwickelspule
27 geführt wird und für Synchronisierungszwecke mit einer Lochung versehen ist,
läuft über das Kettenrad 24, so daß die Nockenscheibe 19 angetrieben wird.
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Es ist zu bemerken, daß die Lochungen des Tonbandes nicht zum Antrieb
desselben verwendet werden,
und zwar weil das von Amateuren üblicherweise
verwendete schmale Tonband für einen solchen Antrieb zu schwach ist, so daß die
Lochungen bald zerrissen würden. Der Antrieb erfolgt vielmehr in der üblichen Weise
mittels einer Reibungskupplung, z. B. indem die Führungsrolle 32 mit dem Antriebsmotor
gekuppelt ist, wobei weitere Antriebsmittel für die Aufwickelspule 27 vorgesehen
sind.
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Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, hat das Kettenrad 10 sechzehn und das
Kettenrad 19 vier Zähne. Wenn der Film mit einer Geschwindigkeit von sechzehn Bildern
je Sekunde abgespielt wird und wie üblich eine Lochung je Bild aufweist, macht das
Kettenrad 10 somit eine Umdrehung je Sekunde. Um das Kettenrad 19 mit der gleichen
Geschwindigkeit anzutreiben, muß das Tonband dann so gelocht sein, daß vier Lochungen
je Sekunde das Tonbandgerät durchlaufen. Bei der genormten Abspielgeschwindigkeit
von 9,5 cm/Sek. sind die Lochungen des Tonbandes dazu mit einem gegenseitigen Abstand
von 23,75 mm anzubringen. Will man das gleiche Tonband mit der für höchste Tongüte
vorgesehenen Normalgeschwindigkeit von 19,0 cm/Sek. abspielen, so kann man dazu
das Kettenrad 19 durch ein Rad mit acht Zähnen ersetzen. In entsprechender Weise
kann man eine Filmgeschwindigkeit von zwanzig bzw. vierundzwanzig Bildern je Sekunde
anwenden, indem man das Kettenrad 10 durch ein Rad mit zwanzig bzw. vierundzwanzig
Zähnen ersetzt.
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Die obigen Zahlen sind natürlich nur als Beispiele zu betrachten.
Der gegenseitige Abstand der Tonbandlochungen kann auch einen anderen Wert haben,
der zu den genormten Tonbandgeschwindigkeiten in einem einfachen Verhältnis steht,
z. B. den Wert von 11,875 mm.
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Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind die Nockenscheiben 10 und 19 derart
ausgebildet, daß die Schalter je während der Hälfte einer Umdrehung der betreffenden
Nockenscheibe geschlossen sind. Die Nokkenscheiben können jedoch, wenn das mit Rücksicht
auf die Abmessungen und Verzahnungen der Kettenräder sowie auf die Transportgeschwindigkeiten
und die Abstände der Lochungen des Filmes und des Tonbandes erwünscht ist, auch
so ausgebildet werden, daß die zugehörigen Schalter während einer Umdrehung mehrere
Male geöffnet und geschlossen werden.
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Die Fig. 4 zeigt beispielsweise eine Nockenscheibe 28, die den zugehörigen
Schalter 29 zwölfmal je Umdrehung öffnet und schließt. Weiterhin zeigt diese Figur
eine Vorrichtung, mit der kleine Phasenverschiebungen zwischen Film und Tonband
korrigiert werden können. Die Kontakte des Schalters 29 sind nämlich auf einer isolierenden
Brücke 30 montiert, die mit Hilfe eines Bedienungsorgans 31 um die Achse der Nockenscheibe
gedreht werden kann. Diese Vorrichtung kann nach Wahl bei einem der Schalter 11
und 18 vorgesehen werden. Vorzugsweise wird das Bedienungsorgan 31 gemäß Fig. 3
als ein das Nockenrad 24 umschließender Ring ausgebildet.
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In Fig. 5 ist ein Tonband dargestellt, das entsprechend der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gelocht worden ist. Das Tonband 34, das in der üblichen Weise mit einer
Schicht aus magnetisierbarem ferromagnetischem Material bekleidet und 6,35 mm breit
ist, ist mit kreisförmigen Lochungen versehen, die einen Durchmesser von 1,8 mm
haben und dessen Mittelpunkte 2,1 mm vom Rande des Tonbandes entfemt sind. Der Abstand
zwischen den Mittellinien aufeinanderfolgender Lochungen beträgt 23,75 mm. Wenn
das Tonband mit der genormten Geschwindigkeit von 9,5 bzw. 19,0 cm/Sek. abgespielt
wird, durchlaufen je Sekunde vier bzw. acht Lochungen das Tonbandgerät.
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Indem man die Kettenräder 10 und 19 auswechselbar macht, kann man
das beschriebene Tonband ohne weitere Änderungen der Zusatzapparatur für jede Kombination
der üblichen Film- und Tonbandgeschwindigkeiten anwenden.