DE1141628B - Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen aus Uran-Molybdaen-Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Uranverbindungen aus Uran-Molybdaen-LegierungenInfo
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Description
INTERNAT. KL. C 01 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
C 24573 IVa/12η
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 27. DEZEMBER 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 27. DEZEMBER 1962
Von den Verfahren zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe auf trockenem Wege werden diejenigen
bevorzugt benutzt, bei denen das Uran als Hexafluorid abgetrennt wird. Es erweist sich als besonders
zweckmäßig, das Uranhexafluorid durch Fluorieren eines Uranoxyds, wie UO2 oder U3O8,
herzustellen.
Ein derartiges Verfahren ist jedoch auf Brennstoffelemente
begrenzt, die auf der Basis von Uranoxyd oder einer leicht oxydierbaren Form des Urans beruhen.
Bei Uran-Molybdän-Legierungen ist die Oxydationsreaktion, beispielsweise mittels einer gasförmigen,
aus Luft oder Sauerstoff gebildeten Phase, schwer zu beherrschen; oberhalb eines gewissen Gehaltes
an Molybdän verläuft diese Reaktion nur bei hoher Temperatur mit einer genügend großen Geschwindigkeit;
sie kann dann aber sehr stürmisch werden. Schließlich bringt die Anwesenheit erheblicher
Mengen an Molybdän in den erhaltenen Reaktionsprodukten (im allgemeinen eine Mischung von
Oxyden) große Nachteile mit sich, sowohl bei den weiteren Behandlungen auf nassem Wege, die zum
Abtrennen des Urans angewendet werden, wobei sich unerwünschte Abscheidungen auf der Basis von Molybdän
bilden können, als auch bei der Abtrennung durch Destillation der sich infolge der Fluorierung
der Oxyde bildenden Fluoride; im letzteren Falle wegen der sehr weitgehenden Ähnlichkeit in den
Eigenschaften der Molybdän- und Uranfluoride.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von praktisch molybdänfreien Verbindungen (oder
einer Verbindung) des Urans aus Uran-Molybdän-Legierungen. Diese Gewinnung der Uranverbindungen
erfolgt bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und gestattet die Entfernung des Molybdäns gleichzeitig
mit dem Angriff der Legierung.
Das neue Verfahren ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß man die Uran-Molybdän-Legierung
auf eine Temperatur zwischen 100 und 300° C erhitzt, anschließend dem Angriff einer gasförmigen
Phase aussetzt, die einen Halogenwasserstoff und Sauerstoff enthält, und die gebildeten flüchtigen Molybdänverbindungen
abtreibt.
Ein derartiger Angriff kann insbesondere mit einer Mischung aus Sauerstoff und Chlorwasserstoff oder
einer Mischung aus Sauerstoff und Fluorwasserstoff durchgeführt werden; der Angriff kann auch dadurch
erfolgen, daß man die Halogenwasserstoffe, wie sie oben genannt wurden, durch HJ oder HBr ersetzt.
Diese Halogenwasserstoffe bieten jedoch — insbesondere wegen ihrer hohen Kosten — weniger Interesse.
Ihre Anwendung im technischen Verfahren ist nicht Verf ahren zur Gewinnung
von Uranverbindungen aus Uran-Molybdän-Legierungen
Anmelder: Commissariat ä l'Energie Atomique, Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. R. Beetz, Patentanwalt,
München 22, Steinsdorfstr. 10
Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 3. August 1960 (Nr. 834 863)
Michel Bourgeois, Paris, und Pierre Faugeras, Montrouge, Seine
(Frankreich), sind als Erfinder genannt worden
so wirtschaftlich wie die Anwendung der beiden oben zuerst genannten Halogenwasserstoffe.
Der Rückstand der Angriffsreaktion, den man bei diesem Verfahren erhält, bringt den Vorteil, daß er
sich durch Fluorieren und anschließendes Destillieren des so erhaltenen Produktes in gereinigtes Uranhexafluorid
(das insbesondere frei von Molybdän ist) umwandeln läßt.
Wenn man den Angriff mit einer Mischung aus Sauerstoff und Chlorwasserstoff durchführt, so sublimiert
der größere Teil des in der Legierung enthaltenen Molybdäns in Form des Molybdänoxychlorids,
wobei auch etwas Uran mit dem Sublimat mitgeht.
Das Uran bleibt in dem Rückstand im wesentlichen in .Oxydform zurück. Um reines Uranhexafluorid
zu erhalten, kann dieses Oxyd — wie bereits oben gesagt — nach irgendeinem an sich bekannten
Verfahren fluoriert werden, beispielsweise durch Einwirken
von Fluor oder eines Halogenfluorids auf das Oxyd.
Man kann das Oxyd auch auf nassem Wege behandeln, um dann das Uran nach irgendeiner an sich
bekannten Verfahrensweise abzutrennen, beispielsweise durch Verwendung von Austauscherharzen oder
organischen Lösungsmitteln.
209 749/231
Man kann den Angriff auf die Legierungen auch in der Weise durchführen, daß man die Oxydationsreaktion erst dann einsetzen läßt, wenn in dem Ofen
ein thermischer Gleichgewichtszustand hergestellt ist.
Bei der Verwendung einer Mischung von Sauerstoff und Chlorwasserstoff wurde festgestellt, daß eine
Verringerung des Verhältnisses HClO2 dieGeschwindigkeit
des Angriffes steigert. Es wurde ferner gefunden, daß die Temperatur mit dem Beginn des Ein
Wenn man eine Mischung aus Sauerstoff und Fluorwasserstoff benutzt, geht das sich dabei bildende
Oxyfluorid des Molybdäns infolge seiner starken Flüchtigkeit ab, während das Uran in dem Rückstand
in Form einer Mischung aus Uranoxyfluoiid und -tetrafluorid zurückbleibt.
Dieser Rückstand erweist sich als besonders günstig für die Gewinnung von Uranhexafluorid durch eine
entsprechende Fluorierung, weil er bereits ungefähr
ein Drittel derjenigen Gesamtmenge an Fluor in ge- ίο leitens des Sauerstoffs ansteigt, während diese Tembundenem
Zustand enthält, die in dem Hexafluorid peratur durch das Einführen des Chlorwasserstoffs
vorhanden ist. Überdies wird diese Fluormenge in ohne gleichzeitige Zufuhr von Sauerstoff nicht beeinden
Rückstand hineingebracht, indem man Fluor- flußt wird. Man kann also die Reaktion durch einwasserstoff
verwendet, die ein wesentlich wirtschaft- faches Regeln der in der Zeiteinheit zugeführten
licheres Reagens ist als das Fluor selbst. Schließlich 15 Sauerstoffmenge kontrollieren oder beherrschen,
ist die Fluorierungsreaktion beim Ausgehen von die- Die Geschwindigkeit des Angriffs nimmt stets mit
sem Zwischenprodukt weniger exotherm und leichter der Temperatur zu. Wenn man also die Temperatur
zu beherrschen, als wenn man von einem Uranoxyd bei Beginn der Reaktion erhöht, indem man im Ofen
ausgeht; infolgedessen ergibt sich der weitere Vorteil, ein thermisches Gleichgewicht bei einer entsprechend
daß Korrosionen des in den Vorrichtungen verwen- 20 höheren Temperaturstufe einstellt, und wenn man das
deten Materials verringert werden. vorher erwähnte Verhältnis zwischen HCl und O2
Unter Bezugnahme auf die schematischen Darstel- konstant läßt, steigt die Reaktionsgeschwindigkeit,
hingen der Fig. 1 bis 4 wird nunmehr an Hand meh- Ganz unabhängig von dem jeweils vorgesehenen
rerer Beispiele die Durchführung des erfindungs- Temperaturbereich sind die Reaktionsgeschwindiggemäßen
Verfahrens zur Gewinnung von Uranver- 35 keiten wesentlich größer als diejenigen, die sich
bindungen, ausgehend von Uran-Molybdän-Legierun- durch Einwirken von Chlorwasserstoff allein ergeben
gen, beschrieben. wurden, wobei man Chloride als Reaktionsprodukte
Die Fig. 1 bis 4 betreffen Angriffe von Uran-Molyb- erhält.
dän-Legierungen, die — in der Reihenfolge der Wenn man eine Mischung von Sauerstoff und
Figuren — 0,5, 1, 2 und 10% Molybdän enthalten. 30 Fluorwasserstoff verwendet und die Temperatur beim
Die Angriffe auf diese Legierungen erfolgen in einem horizontalen Rohr aus nichtrostendem Stahl oder
Monelmetall, je nachdem, ob Chlorwasserstoff oder Fluorwasserstoff verwendet wird; die Legierung wird
vorzugsweise in zerteiltem Zustand benutzt, beispielsweise in Form eines Granulates. Das Rohr ist in einem
Ofen angeordnet, in dem man die Temperatursteigerung auf etwa 150° C je Stunde eingeregelt hat.
Die gasförmige Angriffsphase strömt mit geringem
Reaktionsbeginn ändert, aber das Verhältnis HF/O2
konstant hält, wird ebenfalls die Reaktionsgeschwindigkeit heraufgesetzt, wie dies in dem zuvor erwähnten
Fall der Verwendung von Chlorwasserstoff galt.
Anderseits wird die Reaktionsgeschwindigkeit durch Änderung des Verhältnisses HF/O2 praktisch
nicht beeinflußt, zumindest dann nicht, wenn dieses Verhältnis zwischen 0,5 und 10 liegt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man
Durchsatz von einem bis zum anderen Ende des 40 ungefähr 90% des in der Legierung enthaltenen Mo-Ofens
durch das Rohr hindurch; man kann auch lybdäns entfernen, was in den Fällen der vier vorher
erwähnten Legierungen zu Zwischenprodukten führt, in denen das Mengenverhältnis zwischen Molybdän
und Uran ungefähr gleich 0,05, 0,1, 0,2 und 1% ist;
auf einmal die Menge der gasförmigen Phase einführen, die für die gesamte Versuchsdauer erforderlich
ist.
In jeder der vier Figuren ist jeweils die mit a be- 45 der Verlust an Uran ist während dieser weitgehenden
zeichnete Kurve des Ansteigens der Temperatur Γ der Entfernung des Molybdäns kleiner als 0,5%.
Legierung als Funktion der Zeit dargestellt, wie sie Vorzugsweise soll das Molverhältnis zwischen dem
sich ergibt, wenn die gasförmige Phase nicht eingelei- Halogenwasserstoff und dem Sauerstoff zwischen 0,5
tet wird; außerdem sind die drei Kurven b, c und d und 10 liegen; das Optimum befindet sich etwa im
für die Temperaturerhöhung der Legierung darge- 50 Bereich eines Wertes von 2. Bei an Sauerstoff reichestellt, die beim Einwirken einer Mischung aus Sauer- ren Mischungen zeigt die Reaktion Neigung, erst bei
stoff und Chlorwasserstoff, einer Mischung aus Sauerstoff und Fluorwasserstoff sowie bei dem Einwirken
von Sauerstoff allein sich als Funktion der Zeit th in
Stunden ergeben.
von Sauerstoff allein sich als Funktion der Zeit th in
Stunden ergeben.
Man erkennt aus diesen Kurvendarstellungen, daß stets die Reaktion mit Sauerstoff allem erst bei der
höchsten Temperatur einsetzt und man bei Verwendung von Fluorwasserstoff ein Einsetzen der Reaktion
höheren Temperaturen (oberhalb von 300° C) einzusetzen; bei Mischungen, die wesentlich reicher an
Halogenwasserstoff sind, insbesondere im Fall einer Mischung von Sauerstoff und Chlorwasserstoff, wird
die Angriffs- und Reaktionsgeschwindigkeit zu gering. Es erscheint zweckmäßig, auch noch darauf hinzuweisen,
daß man der Mischung aus Sauerstoff und Fluorwasserstoff oder der Mischung aus Sauerstoff
bei einer wesentlich tieferen Temperatur erhält als bei 60 und Chlorwasserstoff ein als Verdünnungsmittel wir-
der Verwendung von Chlorwasserstoff; diese Temperatur
liegt bei der Verwendung von Fluorwasserstoff bereits unter 200° C und bleibt auch bei Verwendung
von Chlorwasserstoff unter 300° C. Es ist aus den
kendes anderes Gas beigeben kann; man erzielt beispielsweise einen Angriff auf die Legierung auch
dann, wenn man den Sauerstoff durch gegebenenfalls an Sauerstoff angereicherte Luft ersetzt. Stickstoff
Kurven ferner ersichtlich, daß der Temperaturanstieg 65 gestattet es, einen Teil der Reaktionswärme abzufühinfolge
der Reaktion bei Verwendung von Fluor- ren; die maximal zulässige Menge an Stickstoff liegt
in der Größenordnung von 73 Volumprozent, wenn man gute Ergebnisse erzielen will. Das Einführen
wasserstoff ganz wesentlich geringer ist als bei Chlorwasserstoff.
von Stickstoff verändert nicht die obengenannten Grenzwerte für das Verhältnis zwischen Chlorwasserstoff
und Sauerstoff.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von im wesentlichen molybdänfreien Uranverbindungen aus
Uran-Molybdän-Legierungen, dadurch gekenn zeichnet, daß die Legierung auf eine Temperatur
zwischen 100 und 300° C erhitzt wird, anschließend dem Angriff einer gasförmigen Phase ausge-
setzt wird, die einen Halogenwasserstoff und Sauerstoff enthält, und die gebildeten flüchtigen
Molybdänverbindungen abgetrieben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als gasförmige Phase ein Gemisch
aus Chlorwasserstoff oder Fluorwasserstoff und Sauerstoff verwendet wird, in dem das Molverhältnis
Halogenwasserstoff zu Sauerstoff im Bereich zwischen 0,5 und 10 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmige Phase bis zu
73 Volumprozent Stickstoff enthält.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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