-
Magnetisch oder durch ein Druckmittel, insbesondere elektropneumatisch
gesteuerte Exzenter- oder Kurbelpresse mit Drehkeilkupplung Die Erfindung bezieht
sich auf eine magnetisch oder durch ein Druckmittel, insbesondere elektropneumatisch
gesteuerte Exzenter- oder Kurbelpresse mit Drehkeilkupplung und Zweihandbedienung,
wobei am Pressenständer zwei bewegliche Schaltnocken vorgesehen sind, die mit einem
schwenkbar an der umlaufenden Exzenter- oder Kurbelwelle angeordneten, zugfederbelasteten
und auf die Drehkeilkupplung schaltend einwirkenden Rasthebel zusammenwirken.
-
Von bekannten Einrichtungen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
in vorteilhafter Weise dadurch, daß am Pressenkörper zwei voneinander getrennte,
magnetisch oder durch Preßluftsteuerzylinder betätigte und vorteilhaft untereinander
gleiche Steueraggregate vorgesehen sind, wobei die Kolbenstangen der beiden pneumatischen
Steuerzylinder zweckmäßig über je einen Winkelhebel mit verschiebbaren, in einem
Winkel von zweckmäßig unter 90° zueinander angeordneten, in Führungen gleitenden
Schaltnocken zusammenwirken.
-
Zunächst hat die Trennung der Steuerung der Presse in zwei voneinander
unabhängige Aggregate den Vorteil, daß der nachträgliche Einbau in bereits vorhandene
Pressen leicht durchführbar ist. Man braucht nur einen bzw. die beiden Zylinder
und wenige Zubehörteile anzubringen, um eine vorhandene Presse zu modernisieren.
Dieser nachträgliche Einbau kann so vorgenommen werden, daß bei Vorhandensein einer
Hauptauslösung infolge der Funktionstrennung in zwei Aggregate - die dazu noch untereinander
gleich ausgebildet sein können, was die Lagerhaltung wesentlich vereinfacht und
verbilligt -nur ein Aggregat angebaut zu werden braucht, um eine einfache Presse
mit Drehkeilkupplung nachträglich in eine Sicherheitspresse mit Nachgreifschutz
umzubauen. Diesem nachträglichen Umbau kommt besondere Bedeutung zu, weil die Sicherheitsbestimmungen
für Pressereien, Stanzereien usw. immer schärfer festgesetzt werden.
-
Dies ist aber nicht der einzige Vorteil der Einrichtung nach der Erfindung.
Ein weiterer ausschlaggebender Grund für die Funktionstrennung in zwei Aggregate,
also durch die Maßnahme der Anbringung eines vollselbständigen Aggregates für die
Sicherheitsauslösung der Presse, ist in der Erhöhung der Betriebssicherheit zu sehen.
Bei allen bekannten Steuerungen der hier betroffenen Art sind die Hauptauslösung
einerseits und die Sicherheitsauslösung andererseits voneinander abhängig. Das bedeutet,
daß selbst bei Verwendung einer Pneumatik die Presse hinsichtlich der Haupt- und
der Sicherheitsauslösung derart gekuppelt ist, daß entweder beide Einrichtungen
richtig arbeiten oder aber keine der beiden Einrichtungen. Denn durch die gegenseitige
Abhängigkeit der beiden Auslösungen fallen beide Steuerungen aus, sobald innerhalb
einer der Einrichtungen eine Störung eintritt.
-
Auch dieser Mangel ist durch die erfindungsgemäße Verteilung der Funktion
auf zwei voneinander getrennt arbeitende Steuerungen zuverlässig vermieden. Fällt
hier beispielsweise die Sicherheitsauslösung durch eine mögliche technische Störung
aus, dann fällt nicht etwa die ganze Maschine aus. Man kann dann immer noch unter
Beachtung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen mit der Maschine bis Schicht- oder
Betriebsende weiterarbeiten, weil die Hauptauslösung noch einwandfrei arbeitet.
Fällt die Hauptauslösung aus, dann kann ebenfalls weitergearbeitet werden, weil
dann die Sicherheitsauslösung voll arbeitsfähig bleibt. Die Pressebeendet dann ihren
Hub nicht in der oberen Totpunktstellung, sondern um einen geringen Betrag später.
Immerhin ist man aber in der Lage, selbst bei Ausfall eines Aggregates mit dem anderen
vorübergehend weiterzuarbeiten, bis in einer normalen Betriebspause od. dgl. der
Schaden behoben werden kann.
-
Es ist also durch die neuartige Trennung der Auslösungen in zwei aufbau-
und wirkungsmäßig voneinander
unabhängige Aggregate dafür Sorge
getragen, daß selbst für den Fall; daß eines der beiden Aggregate ausfällt, die
Maschine voll arbeitsbereit bleibt, während bei allen bekannten Einrichtungen infolge
der gegenseitigen Abhängigkeit der beiden Auslösungen im Fall der Störung einer
Auslösung die ganze Maschine stillgesetzt werden muß.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Darstellung einer elektropneumatischen Steuerung
mit Steuerzylinder und Schaltnocken und Fig. 2 eine andere Ausführung eines Steuerzylinders
mit außenliegender Rückholfeder.
-
Darin ist mit 10 und 10' je ein Preßluft-Steuerzylinder
bezeichnet, die mittels schwenkbarer Lager 11 und 11' am Pressenkörper
gehalten sind. An den austretenden Kolbenstangenenden 12 und 12' sind
Winkelhebel 13 und 13' vorgesehen, die einerseits drehbar um eine
Achse 14 gelagert sind und andererseits mit ihren freien Enden in einer Aussparung
15 von Schaltnocken 16 und 16' angreifen. Diese Schaltnocken
16 und 16' gleiten je für sich in einer Führung 17, die in
einem bestimmten Winkel zueinander angeordnet sind, der aber zweckmäßig kleiner
gehalten ist als 90°.
-
Ein an dem Drehkeil angebrachter Rasthebel 18
ist schwenkbar
an der Exzenter- oder Kurbelwelle 19
der Presse gelagert und zusätzlich durch
eine Feder 20 belastet, die an einem fest mit der Exzenterwelle 19 verbundenen
Hebel 21 gehalten ist.
-
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform eines Preßluft-Steuerzylinders
dargestellt, der auch als Schwingzylinder ausgebildet ist und mit seinem Lager 22
am Pressenkörper angebracht werden kann. Seine Kolbenstange 23 ist dabei verlängert,
wobei auf der Verlängerung eine Rückholfeder 24 angeordnet ist. Somit kann
der Kolben 25 des Steuerzylinders 26 im Sinne der Kupplungsauslösung
mit Preßluft beaufschlagt sein, während die Feder 24 für die Rückführung
des Kolbens sorgt. Diese außenliegende Rückholfeder 24 stellt eine vorteilhafte
Weiterentwicklung in bezug auf die Kontrollmöglichkeit dar, da ein. etwaiger Federbruch
sofort erkannt werden kann. Es kann allerdings auch umgekehrt verfahren werden,
indem man den Kolben 25 im Sinne der Rückführung mit Preßluft beaufschlagt
und die Feder 24 im Sinne der Auslösung wirken läßt. Ferner ist es auch möglich,
sowohl Auslösung als auch Rückführung mit einem Druckmittel, z. B. Preßluft, zu
bewirken.
-
Die Wirkungsweise dieser elektropneumatischen Steuerung ist wie folgt:
Die Darstellung nach Fig. 1 zeigt eine Presse in der Ruhe- bzw. ausgeschalteten
Stellung. Beim Bedienen der (nicht gezeichneten) Einschalt-Druckknöpfe wird auch
gleichzeitig ein die Zylinder 10 und 10' steuerndes Elektromagnetventil
betätigt, wodurch Preßluft in die Steuerzylinder 10
und 10' strömt.
Hierbei gleiten die Kolbenstangen 12
und 12' nach vorn und betätigen
die Winkelhebel 13
und 13', die sich im Sinne der Auslösung zurückdrehen,
wobei sie die Schaltnocken 16 und 16' mitnehmen. Der Rasthebel
18 wird aus seiner Konterstellung frei und gleichzeitig durch die Feder
20
zurückgezogen, so daß die Kupplung eingeschaltet wird und die Exzenterwelle
19 sich dreht, wobei der Stößel seinen Arbeitshub beginnt. Beim Loslassen
der Einschalt-Durckknöpfe schaltet das Elektromagnetventil ab, dieses wird entlüftet,
und die Rückholfedern fördern den Kolben in seine Ausgangslage zurück, wobei die
Schaltnocken 16 und 16' wieder nach vorn geschoben werden. Bei einer
Wellenumdrehung, d. h. bei einem Nieder- und einem Hochgang des Stößels, schlägt
der Rasthebel 18 wieder gegen den Haupt-Schaltnocken 16 und beendet
das Arbeitsspiel des Stößels.
-
Beim vorzeitigen Loslassen der Einschalt-Druckknöpfe, d. h. bei zu
frühem Abfallen des Elektromagneten und Sperrung der Preßluft, schlägt der Rasthebel
18 gegen den zweiten Sicherungs-Schaltnocken 16', so daß der Stößel seinen
Arbeitshub nur beginnt, aber nicht zu Ende führt. Dadurch ist für das Bedienungspersonal
der Presse ein Nachgreifschütz gegeben.
-
Ist allerdings der Rasthebel 18 schon über die Stellung des
zweiten Schaltnockens 16' hinausgelaufen, so ist die Zeit, um noch ins Werkzeug
zu greifen, zu kurz, wodurch Unfälle vermieden werden.
-
Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen
nur Beispiele für die Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt,
vielmehr sind im Rahmen der Erfindung noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen
möglich, insbesondere in bezug auf die Ausführung und Gestaltung der Steuerorgane
sowie deren Anordnung und Lage am Pressenkörper. Außerdem könnte man auch auf die
Winkelhebelübertragung verzichten, wenn man die Kolbenstangen als Schaltnocken ausbilden
und diese gleichzeitig als Rückanschlag verwenden würde. Auch ließe sich die Steuerung
mit anderen Mitteln abweichend von den Ausführungsbeispielen gestalten, z. B. durch
ein hydraulisches Druckmittel.