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Arbeitspult für Setzarbeiten Bei den bekannten Arbeitspulten für Setzarbeiten
ist die Arbeitsfläche verhältnismäßig beschränkt, so daß es erforderlich ist, noch
einen zusätzlichen Arbeitstisch aufzustellen. Infolgedessen ist für die verschiedenen
Arbeiten ein dauerndes Hin- und Herlaufen erforderlich, was einer rationellen betriebswirtschaftlichen
Arbeitsplatzgestaltung entgegensteht. Auch die Lichtverhältnisse sind hierbei meist
durch die Aufbauten zumindest teilweise ungünstig.
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Um ein Arbeitspult zu schaff-en, bei dem sich eine weitgehend glatte
Arbeitsplatte ergibt, die eine größtmögliche Ausnutzung der eigentlichen Arbeitsfläche
gestattet, weist dieses erfindungsgemäß gleichzeitig die folgenden Merkmale auf:
a) AlsSetzkästen dienende herausnehmbareSchubladen, b) abnehmbare Halter,
um die Schubladen oberhalb der Pultplatte in Schräglage zu halten, c) eine waagerechte
aufbaulose Pultplatte, d) unterhalb der Pultplattenebene liegende, nach oben
offene abdeckbare Blindmaterialfächer. Bei einem derartigen Pult ist es möglich,
sämtliche Arbeiten auszuführen, ohne daß man noch eine zusätzliche Ablage oder einen
Arbeitstisch benötigt. Man kann die hierdurch geschaffene Arbeitsfläche sowohl für
Arbeiten benutzen, die sich beim Handsatz, beim Umbruch, bei Klischees als auch
beim Maschinensatz er-eben. Außerdem werden dadurch besonders günstige Lichtverhältnisse
erreicht, die gerade bei Setzarbeiten von ausschlaggebender Bedeutung sind. Diese
Vorteile er,-eben sich jedoch nur dann, wenn sämtliche der oben beschriebenen Merkmale
a) bis d) gleichzeitig angewandt werden, so daß sich der Schutz auch nur
auf die gemeinsame Anwendung dieser Merkmale beschränkt. Dies gilt insbesondere
deshalb, weil die Einzelmerkmale für sich bereits bekannt sind. Jedoch ist ihre
gemeinsame Anwendung zur Erreichung des erfindungsgemäßen Zieles bisher noch nicht
verwirklicht worden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die Blindmaterialfächer
in an sich bekannter Weise schräge Bodenflächen auf und nimmt ihre Tiefe mit zunehmendem
Abstand von der Pultvorderseite zu. Vorzugsweise besteht die Abdeckung der Blindmaterialfächer
aus einem oberhalb derselben in der Ebene der Pultplatte liegenden, versenkbaren
oder wegnehmbaren Deckel.
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Für die Unteransprüche wird Schutz nur im Zusammenhang mit dem Hauptanspruch
hergeleitet.
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In der Zeichnuno, ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Das Setzereipult 1 weist eine horizontale Pultplatte auf, welche
auf ihrer ganzen Fläche plan ist und keinen sie überragenden Aufbau aufweist. Unterhalb
der Pultplatte2 befinden sich Schubladen3, von denen mindestens einzelne als Setzkästen
zur Aufnahme von Schriftmaterial ausgebildet sind. Weitere Schubladen können
je nach Bedarf für Einlege- oder Steckschriften, als Satzbretter für montierte
oder unmontierteKlischeesoder irgendwelche andereZwecke ausgebildet sein.
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Entlang der Vorderseite und allenfalls der Rückseite des Pultes ist
an der Stirnkante der Pultplatte je eine Schiene 5 befestigt, welche
mit Trägern 4 so zusammenwirkt, daß Setzkästen auf diese Träger aufgestellt werden
können und dann eine Schräglage einnehmen, die es dem Setzer gestatten, die hinteren
Fächer bequem zu erreichen. Die Träger 4 können entweder einzelne Tragstangen sein
oder in Form eines Rahmens ausgebildet werden. Diese Träger oder der Tragrahmen
können entweder in Öff-
nungen in den Schienen 5 eingehängt werden
oder auf diesen verschiebbar gehalten sein. Solche Träger sind bekannt. Da sich
die Träger oder der Tragrahmen nur auf einem schmalen Steg auf der oberen Pultfläche
abstützen, ist es möglich, daß sich unterhalb des schräg gestellten Setzkastens
irgendwelches Material befinden kann, z. B. Satz, Klischees od. dcI., welches nicht
weggeräumt werden muß und auch nicht Gefahr läuft, beschädigt zu werden.
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Die auf Kugellagern laufenden Schubladen 3 haben vorzugsweise
herunterklappbare Vorderseiten, sind
herausnehmbar und können unter
sich beliebig ausgetauscht werden. Selbstverständlich können auch andere Setzkästen
als die im Pult untergebrachten Schubladen auf den Tragrahmen gelegt werden.
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Seitlich der Schubladen 3, vorzugsweise rechts von ihnen, befindet
sich ein oben offener Materialbehälter, in welchem sich sämtliches für die Herstellung
eines Satzes benötigte Blindmaterial befindet, welches somit durch die rechte Hand
bequem erreichbar ist.
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Dieses Blindmaterial liegt in Behältem 6, deren Tiefe mit zunehmendem
Abstand von der Vorderseite zunimmt. Der Boden dieser Behälter ist derart geneigt,
daß das Blindmaterial nach vom, d. h. gegen den Setzer zu gerichtet ist,
so daß er es bequem ergreifen kann. Diese Behälter sind zur Aufnahme von Stegen,
Regletten oder Durchschuß bereits bekannt. Diese Kassetten liegen auf einem horizontalen
Brett 7
auf, das von einem nach hinten versenkbar ausgebildeten Deckel (in
der Zeichnung nicht sichtbar) überdeckt werden kann, welcher dabei auf den Traleisten
9 ruht. Dabei liegt der Deckel in der gleichen Ebene wie die Pultplatte 2,
so daß im gedeckten Zustand eine plane Fläche verbleibt. Die Anordnung der Kassetten
ist so getroffen, daß die über den Kassettenrand hinausragenden Enden der Stege,
Regletten und Durchschüsse knapp unterhalb der Höhe der Tragleisten 9 des
Deckels liegen.
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Die für den Deckel vorgesehenen parallelen Tragleisten 9 dienen
bei versenktem oder weaclenommenem Deckel darüber hinaus dazu, einen oder mehrere
wegnehmbare Materialbehälter 11 verschiebbar zu halten, in welchen spezielles
Blindmaterial, beispielsweise Quadrate, Stückdurchschuß oder Speziallängen von Durchschuß
aufbewahrt werden. Diese Materialbehälter sind lose auf die Tragleisten aufgelegt
und werden. bei Nichtgebrauch auf das hierfür vorgesehene Brett 15 geschoben.
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Weiter enthält der Korpus 6 a in einer Schublade 12
den gesamten Ausschluß; eine weitere Schublade 13
ist als Manuskriptschublade
vorgesehen, und eine dritte, besonders tiefe Schublade 14 enthält Kassetten mit
Reservematerial. Von den beiden sich darunter befindlichen Tablaren 15, 16
dient das obere zur Aufnahme der Materialbehälter 11, welche vom mit einem
Etikettengriff versehen sind, während das untere Tablar zur Aufbewahrung von Satz
auf Schiffen vorgesehen ist. In der Nische 17 steht ein in der Zeichnung
nicht sichtbarer Bleikarren für das bei der Korrektur oder beim Ablegen von Maschinensatz
anfallende Abfallblei, während die beiden Fächer 18
zum Versorgen von Setzschiffen
und Träger 5 bzw. Tragrahmen dienen.
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Der Korpus 6 a ist als Bestandteil des Setzereipultes
zu betrachten. Er kann dabei mit dem übrigen Teil, d. h. mit dem Schubladenteil
oder der Pultplatte, fest verbunden sein, oder lose, allenfalls sogar fahrbar, neben
dem Schubladenteil aufgestellt werden.
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Dank diesem beschriebenen Setzereipult steht dem Setzer bei Bedarf
eine gegenüber den herkömmlichen Regalen u. dgl. bedeutend vergrößerte horizontale
Pultfläche zur Verfügung, wodurch seine Arbeit wesentlich erleichtert wird. Diesem
Umstand kommt dadurch noch vermehrte Bedeutung zu, als die Verarbeitung von Maschinensatz
und der Anteil von Klischees in den Druckformen im gleichen Maße an Bedeutung zunahm
und zunimmt, wie die ursprüngliche Handsetzarbeit abnimmt, indem Handsatz heute
seltener verwendet wird, beispielsweise noch für Titelsatz oder Spezialsatz Verwendung
findet. Dadurch aber entsteht für den Setzer im Interesse eines rationellen Arbeitsablaufes
ein erhöhtes Bedürfnis nach Abstellfläche, insbesondere auch für ein oder mehrere
Setzschiffe 20.
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Die beschriebene Ausbildung des Setzereipultes trägt dieser Forderung
Rechnung. Durch den Umstand, daß das gesamte Blindmaterial in einem einzigen, relativ
schmalen Korpus untergebracht ist, fällt das ständige Hin- und Hergehen des Setzers
weg, da er dieses von seinem Standort aus mühelos erreichen kann.
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Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal wird darin erblickt, daß die Anzahl
der Arbeitsplätze bei einer gegebenen Grundfläche gegenüber den bisher bekannten
Einrichtungen erhöht werden kann, da es ohne weiteres möglich ist, daß auf der Vorder-
und Rückseite des Pultes Setzkästen schräg aufgestellt sind und an ihnen
je ein Setzer arbeitet. Durch den Wegfall des mittleren Aufbaus ist es möglich,
die Tiefe des Pultes kleiner zu halten, ohne daß deswegen Nachteile entstehen. Dadurch
ergibt sich eine gesteigerte Ausnutzung des Arbeitsraumes.
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Es wäre auch denkbar, daß der Korpus 6 a zwischen den beiden
Schubladenblöcken 3 oder auf der linken Seite aufgestellt würde, oder daß
mehrere Setzereipulte nebeneinander angeordnet werden und diesen ein Korpus gemeinsam
zugeordnet ist.