DE114008C

DE114008C -

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Publication number: DE114008C
Application number: DENDAT114008D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 63 k.

Der neue Antrieb für Fahrräder u. dgl. soll vorzugsweise für Rennfahrräder benutzt werden, auf welchen die Fahrer eine auch für den neuen Antrieb beabsichtigte stark vornüber geneigte Lage des Oberkörpers einnehmen. Der neue Antrieb läfst aber auch eine aufrechte Haltung des Oberkörpers zu, da er nur eine knieende Stellung des Fahrers bedingt. Er ist also nicht mit Antrieben zu verwechseln, zu deren Bethätigung der Fahrer wirklich gezwungen ist, auf dem Rade mit Bauch und Brust zu liegen, welche Lage unmöglich gesund und praktisch sein kann.

Das Eigenartige des neuen Antriebes selbst besteht darin, dafs für die Unterschenkel bezw. Kniee und Füfse des Fahrers zwei Unterlagen α α am Gestell vor - und rückwärts schwingbar aufgehängt, und mit einem geeigneten Getriebe des Treibrades derart verbunden sind, dafs sie letzteres umtreiben, wenn der Fahrer mit seinen Unterschenkeln bezw. Knieen und Füfsen auf den Unterlagen kniet, ohne dafs er auf einem Sattel zu sitzen braucht und die Unterlagen abwechselnd vor- und rückwärts bewegt.

Eine praktische Ausführungsart dieser Einrichtung ist folgende:

Jede zu einer Seite des Laufrades befindliche Unterlage α hängt mittelst Stützen c c gelenkig an Schwingen b b des Gestelles, wobei die vordere Stütze pufferartig ausgebildet sein kann.

Die vorbeschriebenen Unterstützungen a a können mit dem Treibrade durch jedes sich dafür eignende Getriebe verbunden sein, welches beispielsweise besteht aus zwei Kettenrädern d d, die durch Kupplungsgesperre mit der Laufradachse verbunden sind, aus zwei Leiträdern e e, welche rechtwinklig zu den Kettenrädern versetzt und am Gestell gelagert sind, aus einer endlosen Kette f, welche geschränkt um die vier Räder herumgelegt ist, und aus zwei Stangen g g, von denen jede das Gehänge der einen Unterlage a mit einem der beiden oberen (oder auch unteren) Kettenstränge verbindet.

Die hier beispielsweise beschriebene Bauart des Getriebes wird nicht als zur Erfindung gehörig betrachtet.

Werden die Unterlagen α α abwechselnd vor- und rückwärts bewegt, so schiebt abwechselnd, die eine Stange g den einen Kettenstrang vor und die andere Stange zieht den daneben laufenden Kettenstrang zurück, mithin wird abwechselnd das eine Kettenrad d links und das andere Kettenrad d rechts herumgedreht. Die Kupplungsgesperre zwischen beiden Kettenrädern dd einerseits und der Laufradachse andererseits sind so eingerichtet, dafs die Kettenräder sich abwechselnd mit der Achse verkuppeln, wenn sie sich im Sinne des Vorlaufes drehen, und von der Achse entkuppeln, wenn sie sich im Sinne des Rücklaufes drehen. Mithin wird das Laufrad durch die Hin - und Herbewegung der Unterlagen a a vorwärts bewegt.

Es ist ersichtlich, dafs der Fahrer mit dem neuen Antrieb grofse Kraft entfalten und somit

auch grofse Fahrgeschwindigkeit erzielen kann, weil nicht nur das zurückgeschobene Bein, sondern auch das wieder vorgezogene Bein auf das Getriebe einwirkt, ohne dafs die Oberschenkel unnatürlich hoch gegen den Bauch herangezogen werden, was geschieht, wenn ein Fahrer in stark gebückter Stellung die Pedale im Kreise herumtritt.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Antriebsvorrichtung für Fahrräder u. dgl., gekennzeichnet durch schwingbar aufgehängte Unterstützungen (a) für den Fahrenden, auf welchen der letztere mit den Schienbeinen kniet und deren Bewegungen durch Getriebe (fe) mit besonderen Schaltvorrichtungen auf das Treibrad übertragen werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.