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Mehrfach-Rohrprüfpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrfach-Rohrprüfpresse
mit nur in ihrer Achsrichtung verschiebbaren Prüfköpfen, bei welcher die an einem
Ende der Presse liegende Prüfkopfgrnppe starr in einem Prüfkopfrahmen angeordnet
ist, der mittels eines gegen einen an der Presse befestigten Stützrahmen abgestützten
Kniehebelmechanismus in Achsrichtung der Presse verschiebbar ist, während die am
anderen Ende der Presse liegenden Prüfköpfe in einem Rahmengestell unabhängig voneinander
längsbewegbar sind, und bei welcher eine der Prüfkopfgruppen mit der Preßwasserzuleitung
verbunden ist.
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Bei dieser bekannten Presse ist der Prüfkopfrahmen mittels eines
Kniehebelmechanismus hin- und herbewegbar. Die Prüfköpfe des Prüfkopfrahmens weisen
die Preßwasserzuleitungen auf. Der an der Gegenseite dazu liegende Rahmen ist auch
in Längsrichtung verschiebbar und festlegbar. Die in letzterem befindlichen Prüfköpfe
weisen eine federnde hydraulische Bewegungseinrichtung auf. Der Nachteil dieser
Anordnung besteht darin, daß der bewegbare Prüfkopfrahmen die Preßwasserzuleitung
trägt, die also jede durch die Kniehebel bewirkte Bewegung mitmachen muß. Da auch
an der Gegenseite hydraulische Einrichtungen vorgesehen sind, ist die Anlage kompliziert.
Die federnde Lagerung der einen Prüfkopfgruppe hat noch den Nachteil, daß abzudichtende
Dichtstellen vorgesehen sind und daß nach dem Preßvorgang alle zugehörigen Prüfköpfe
mit den Rohren in Richtung zum anderen Prüfkopfrahmen zurückbewegt werden. Zum Entfernen
der Rohre aus diesen Prüfköpfen ist deshalb zusätzlich eine Magnetverschiebeeinrichtung
notwendig, die die Presse weiterhin kompliziert und den Arbeitsablauf verlangsamt.
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Es ist an sich bekannt, einen ersten verschieb- und festlegbaren
Rahmen mit einzelnen verschiebbaren Prüfköpfen zu versehen, die die Preßwasserzuleitungen
aufweisen. Die Gegenseite trägt aber auch hydraulische Einrichtungen, mit der alle
Prüfköpfe gleichzeitig verschoben werden. Der Nachteil besteht darin, daß die Vorrichtung
an der einen Rahmenseite eine unverhältnismäßig lange, etwa halbe Pressenbettlänge
aufweisende, bewegliche Preßwasserzuleitung benötigt, die eine Vielzahl von beweglichen
Dichtstellen aufweist. Beide Enden der Presse haben je getrennte Druckwasserzuleitungen.
Bei dieser Vorrichtung fehlt der Kniehebelmechanismus.
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Zwecks Vermeidung dieser Nachteile besteht die Erfindung darin, daß
die starr im vom Kniehebelmechanismus bewegbaren Prüfkopfrahmen angeordnete Prüfkopfgruppe
ausschließlich als an sich bekanntes Gegenlager für die zu prüfenden Rohre dient
und
daß die unabhängig im Rahmengestell längsverschiebbaren Prüfköpfe mit je einer an
sich bekannten, hydraulischen, fest mit der Presse verbundenen Verschiebe- und Wasserzuführungsvorrichtung
versehen sind. Der Vorteil dieser Kombination besteht darin, daß Preßwasser lediglich
der einen Seite der Presse zugeführt wird. Dabei sind die beiderends liegenden Prüfkopfgruppen
relativ zu den in der Presse liegenden Rohren zusammenführbar und auseinanderziehbar,
so daß eine Vorrichtung zum Herausziehen der Rohre nach dem Öffnen der Presse entfällt.
Darüber hinaus ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Prüfung von Rohren
mit großen Längenunterschieden möglich. Die neue Ausführungsform ist relativ einfach,
betriebssicher und läßt eine automatische Zu-und Abführung der Rohre zu. Der Kniehebelmechanismus
erlaubt eine wesentlich schnellere Arbeitsweise als bisher und bringt den Prüfkopfrahmen
ohne Anwendung komplizierter Stopvorrichtungen ohne Zeitverlust immer in die festgelegte
Ausgangslage.
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Die Erfindung wird nachstehend mit Hilfe der Zeichnung erläutert.
Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Gesamtdarstellung einer Rohrprüfpresse nach
der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die gleiche Presse, Fig. 3 eine zugehörige
Seitenansicht, Fig. 4 bis 6 die gleiche Draufsicht wie Fig. 2, jedoch in anderen
Betriebsstellungen, Fig. 7 einen Schnitt durch die Presse etwa gemäß Vil-Vil der
Fig. 2, Fig. 8 einen Schnitt gemäß VIII-VIII der Fig. 7,
Fig. 9
eine Ansicht auf die Vorrichtung zum Drehen eines Querförderers nach Fig. 7 in größerem
Maßstab, Fig. 10 einen Schnitt gemäß X-X der Fig. 9, Fig. 11 einen Schnitt gemäß
XI-XI der Fig. 10, Fig. 12 einen Schnitt durch eine auf die Welle des Querförderers
wirkende Bremse, Fig. 13 eine Ansicht gemäß XlIl-XIll der Fig. 12, Fig. 14 und 15
ein Spannband zum Halten der Rohre während eines bestimmten Betriebszustandes.
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Auf Schienen 1 ist mittels Räder 2 der die Querfördervorrichtung
tragende Wagen verschiebbar und durch nicht gezeichnete Mittel feststellbar. Diese
Querfördervorrichtung hat eine Längswelle 3, auf welcher Förderscheibenpaare 4 und
5 sitzen, welche mittels entsprechender Rasten 25 jeweils ein zu prüfendes Rohr
6 von einer schrägen Ablaufbahn 7 abheben und um einen bestimmten Weg weiter befördern.
Die Rohre 6 gelangen auf die Ablaufbahn 7 mit Hilfe von Schraubenförderern 8, welche
die Rohre 6 a anheben und gleichzeitig mit ihrem einen Ende gegen ein Führungsblech
9 schieben, so daß die Rohre an diesem Ende bündig liegen. An diesem Ende sitzt
ein festes Rahmengestell 10, das an Zugankern 11 angeschlossen ist, an welchen sich
ein in Längsrichtung verschiebbarer Prüfkopfrahmen 12 mittelbar abstützt.
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Dieser Prüfkopfrahmen 12 ist nämlich über zwei Kniehebelpaare 13 mit
einem Stützrahmen 14 verbunden, der ebenfalls auf den Schienen 1 verschiebbar ist,
aber mit Hilfe von Steckbolzen 15 in verschiedenen Stellungen festgestellt werden
kann. Die Kniehebelpaare 13 können durch einen Lüftmagneten 16 gestreckt oder durchgedrückt
werden und verschieben hierbei den Prüfkopfrahmen 12 jeweils um einen bestimmten
Betrag vorwärts oder rückwärts. Am Prüfkopfrahmen 12 sitzen fünf Prüfköpfe 19, die
gegenüber dem Prüfkopfrahmen nicht längsverschiebbar sind.
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Am festen Rahmengestell 10 sitzen mehrere, in diesem Falle fünf Prüfkopfträger
18 a mit Prüfköpfen 18, die je für sich gegenüber dem Rahmengestell 10 vor- und
zurückschiebbar sind und gleichzeitig der Zuführung des Füllwassers und des Preßwassers
dienen.
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Jedes Ende eines zum Halten der Rohre dienenden Spannbandes sitzt
an einem Hebel 21, der an je einem Zuganker 11 angelenkt ist. Die Hebel 21 können
durch Zylinder und Kolben 22 geschwenkt werden, wobei sie aus der Stellung gemäß
Fig. 15 in die Spannstellung gemäß Fig. 16 gelangen.
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Die Fig. 7 und 8 zeigen die Querfördervorrichtung.
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Die Rohre 6 laufen auf der Ablaufbahn 7 an ein Anschlagblech 23, das
verstellbar ist, damit die feststehenden Rasten 25 der Scheibe 4 stets nur ein einziges
Rohr erfassen. Die Rasten 25 sitzen fest an der Scheibe 4. Diese ist mittels einer
Spannmutter 26 mit der Scheibe 5 zusammen auf der Welle 3 aufgekeilt.
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Die Scheibe 5 trägt Halteklauen 27, die im Takt mit den aufgenommenen
oder abzugebenden Rohren 6 um einen Zapfen 28 schwenkbar sind.
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Die jeweilige Drehung der Welle 3 um 900 erfolgt mittels eines Klinkengetriebes,
das in den Fig. 9 bis 11 dargestellt ist. Auf der Welle 3 ist ein Klinkenrad 44
fest aufgekeilt, in dessen Rasten eine Klinke 45 einzugreifen vermag, deren Schwenkzapfen
46 in einem Zahnrad 47 gelagert ist. Das Zahnrad 47 nimmt also bei einer Drehung
entgegen dem Uhrzeigersinn das Klinkenrad 44 mit der Welle 3 mit, während bei einer
Drehung des Zahnrades 47 im Uhrzeigersinn keine
Drehung der Welle 3 erfolgt. Das
Zahnrad 47 steht im Eingriff mit einer Zahnstange 48, die auf einem Zylinderkörper
49 sitzt. In den einen Zylinder 50 taucht ein feststehender Kolben 51, durch dessen
Bohrung 52 Druckflüssigkeit in den Zylinder 50 geleitet werden kann. In den anderen
Zylinder 53 taucht ein feststehender Kolben 54, in welchen durch eine Bohrung 55
ebenfalls Druckflüssigkeit geleitet werden kann.
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Der Zylinderkörper 49 ist auf einer Bahn 56 längsverschiebbar und
trägt, wie Fig. 9 zeigt, einen Anschlag 57. Auf der Welle 3 sitzt ein Anschlagrad
58 mit vier Anschlägen 58 a. Der Anschlag 57 des Zylinderkörpers 49 ist so zu den
Anschlägen 58 a des Anschlagrades 58 angeordnet, daß beide Anschläge aufeinander
treffen, wenn der Zylinderkörper 49 seine Bewegung nach rechts (Fig. 9) vollendet
hat. Auf diese Art ist sichergestellt, daß die Welle 3 sich jedesmal genau um 900
dreht, so daß also die von ihr getragenen Rohre die richtige Stellung zu den Prüfköpfen
18, 19 haben.
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Beim Rücklauf des Zylinderkörpers 49, der durch Druckeinleitung in
den Zylinder 53 erfolgt, darf die Welle 3 nicht unbeabsichtigt zurückgedreht werden.
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Um dies zu verhindern, dient die Bremse 17 nach den Fig. 12 und 13.
Die Bremsbacke 60 wird durch eine Feder 61 gegen eine Bremsscheibe 62 gedrückt,
die auf der Welle 3 aufgekeilt ist. Die Bremsbacke 60 wird gelöst durch einen Bremslüfthebel
63, der auf der Welle 64 aufgekeilt ist. Die Lösung erfolgt dadurch, daß eine Nockenwelle
65, die auf der Welle 3 aufgekeilt ist, den Hebel 63 entgegen dem Uhrzeigersinn
(Fig. 13) schwenkt, so daß dann der ebenfalls auf der Welle 64 sitzende Hebel 66
die Bremsbacke 60 nach unten drückt. Dadurch ist die Welle gebremst, während der
Zylinderkörper 49 nach links (Fig. 11) zurückgleitet. Die Lüftung der Bremse erfolgt
vorzugsweise bei Beginn des Vorlaufes des Klinkengetriebes.
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In großen Zügen betrachtet, arbeitet die Prüfpresse wie folgt: Die
Rohre 6, die an ihrem rechten Ende (Fig. 2) bündig liegen, werden nacheinander den
Rasten 25 der Transportscheiben zugeführt. Hierbei sind sie, wie Fig. 2 zeigt, am
linken Ende von unterschiedlicher Länge. Sind die fünf Rohre 6 zwischen je zwei
Prüfköpfe 18 und 19 gebracht, so wird, wie Fig. 4 erläutert, zunächst der Prüfkopfrahmen
12 durch Betätigung des Magneten 16 vorgeschoben, beispielsweise um einen Betrag
von 100 mm. Hierbei kommen nur die längsten Rohre zur Anlage an einen Prüfkopf 19.
Daraufhin wird auf die rechts liegenden Prüfkopfträger 18 a (Fig. 4) Füllwasser
gegeben, so daß diese sich verschieben und in die Stellung nach Fig. 5 gelangen.
Nun können die Rohre gefüllt und abgepreßt werden. Nach dem Pressen werden die Prüfköpfe
18 selbsttätig zurückgezogen (vgl. Fig. 6), während die Prüfköpfe 19 durch Zurückbewegung
des Prüfkopfrahmens 12 zurückbewegt werden. Während der Zurückbewegung der Prüfköpfe
werden die Rohre durch das Spannband 20 gehalten, das wegen Verbesserung der Übersicht
in den übrigen Figuren nur in den Fig. 5, 14 und 15 dargestellt ist. Diese Festspannung
der Rohre erfolgt kurz vor dem Rückzug der Preßköpfe 18 und 19, wenn letztere aus
der Stellung nach Fig. 5 in die Stellung nach Fig. 6 übergehen. Anschließend wird
das Band 20 wieder gelöst, so daß bei der nunmehr einsetzenden Drehung der Welle
3 um 900 die Rohre ohne Hinderung weiterbewegt werden können. Im Verlauf dieser
Drehung werden sie von den Scheiben 4, 5 auf eine Ablaufbahn 33 abgeworfen.