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Vorrichtung zum Abdichten des Spaltes zwischen Türblatt und Boden
Bisher war es üblich, den Spalt zwischen der Unterkante von Türen und dem Fußboden
durch Türschwellen zu schließen, gegen die sich die Türunterkanten der Türen beim
Schließen anlegen. Derartige Schwellen sind recht nachteilig, weil sie ein Stolpern
beim Überschreiten verursachen können und weil sie das Durchfahren von Kleinmöbeln,
wie Teewagen, auf Rollen sitzenden Truhen, wie Fernsehtruhen, und Musikschränken,
Kinderstubenwagen u. dgl. erschweren. Man hat, um wenigstens das Begehen und Befahren
in einer Richtung zu erleichtern, häufig den Fußboden im Flur oder Korridor um die
Schwellenstärke erhöht. Das aber stellt nicht nur eine unvollkommene Lösung der
hier vorliegenden Aufgabe dar, sondern erhöht die Baukosten nicht unerheblich.
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Man hat deshalb die Unterkanten von Türen fest mit elastischen Dichtungsstreifen
versehen, die jedoch den Fußbodenbelag, insbesondere Teppiche, beschädigen, und
die selbst rasch abnützen.
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Um dem zu begegnen, hat man die Dichtungsstreifen derart beweglich
an der Türkante angeordnet, daß sie beim Öffnen und Schließen der Tür selbsttätig
angehoben und abgesenkt werden. Zur selbsttätigen Steuerung der Auf- und Abbewegung
der Dichtungsstreifen hat man an der Angelseite oder an der Schloßseite des Türrahmens
Anschläge vorgesehen; die auf entsprechend angebrachte und gestaltete Bewegungsvorrichtungen
an der Tür einwirken. Beide Möglichkeiten haben jedoch nicht zu einem befriedigenden
Erfolg geführt, da der Dichtungsstreifen bei Anbringung des Anschlages auf der Schloßseite
beim Öffnen der Tür zu spät angehoben wird.
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Wird der Anschlag angelseitig am Türrahmen angebracht, dann steht
ein so geringer Anschlagweg zur Verfügung, daß der Dichtungsstreifen über einen
verhältnismäßig großen Winkel mit dem Bodenbelag in Berührung kommt und diesen beschädigt.
Aber auch wenn der Anschlag schloßseitig am Türrahmen angebracht wird, ist es wegen
der meist schräg nach unten gerichteten Form der Dichtungsstreifen sehr schwierig,
ein Abheben und Beschädigen des bis zur Tür reichenden Bodenbelages zu verhindern.
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Um ein tatsächlich beim Öffnen und Schließen der Tür erfolgendes Abheben
und Absenken der Dichtungsstreifen zu erzielen, ist bei einer weiteren bekannten
Vorrichtung ein in einer Längsnut der Türunterkante vertikal beweglich angeordneterDichtungsstreifen
an einem vorzugsweise als Seil ausgebildeter. Zugglied angehängt und wird durch
Betätigung der Türklinke'angehoben und verrastet und beim Schließen der Tür abgesenkt.
Diese bekannte Vorrichtung ist jedoch hinsichtlich der Steuerung und Verrastung
des Dichtungsstreifens und der getrieblichen Verbindung dieses Streifens mit dem
Zugglied recht kompliziert aufgebaut. Unter anderem benötigt sie ein Spezialschloß
mit vielen zusätzlichen Teilen, die zum einwandfreien Arbeiten einander genau angepaßt
werden müssen.
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Die Erfindung zielt darauf ab, eine wesentlich einfachere, billiger
herzustellende und anzubringende und betriebssichere Vorrichtung der nach der Art
und Wirkungsweise bekannten Art zu schaffen. Sie besteht darin, daß das in einer
Längsnut der schloßseitigen Türkante untergebrachte Zugglied an einem einarmigen,
auf dem Vierkant der Türklinke aufgesetzten Hebel angehängt, über eine außerhalb
des Türschlosses in der Längsnut der schloßseitigen Türkante untergebrachte Sperrvorrichtung
geführt und am untersten Ende mit einer das in sich parallele Heben und Senken des
Dichtungsstreifens bewirkenden Vorrichtung verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für jedes beliebige Türschloß
verwendbar, denn bei diesem braucht nur ein mit dem Vierkant der Türklinke verbundener
Hebel vorgesehen zu werden, an den das Zugglied angehängt wird. Die Sperrvorrichtung
ist unabhängig vom Türschloß in der Seitennut der Tür untergebracht, denkbar einfach
gestaltet, arbeitet völlig störungsfrei und wird beim Schließen der Tür ohne irgendwelche
Schwierigkeit ausgelöst.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung besitzt die Sperrvorrichtung
eine oder mehrere Zahnstangen und einen mit diesen im Eingriff stehenden federnden
Rast- und Auslösestift, der über die Seitenkante der Tür nach innen vorsteht und
beim Schließen der Tür vom Türrahmen gegen die Kraft seiner Feder aus der Verzahnung
der Zahnstangen herausgehoben wird.
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Endlich ist vorzugsweise das untere Ende des Zuggliedes über eine
Lasche mit dem an der schloßseitigen
Kante der Tür befindlichen
Ende des Dichtungsstreifens unmittelbar und mit einer nahe der scharnierseitigen
Kante der Tür angeordneten Traglasche des Dichtungsstreifens mittels einer Parallelführung
verbunden, die aus zwei durch ein Seil miteinander verbundenen Winkelhebeln besteht.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
schematischen Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt Fig. 1 den Dichtungsstreifen
mit seiner Betätigungseinrichtung in Vorderansicht, Fig.2 den gleichen Dichtungsstreifen
im Querschnitt, Fig. 3 die Rastvorrichtung in Draufsicht und in Seitenansicht, Fig.
4 die Rastschiene in Draufsicht und in Seitenansicht, Fig. 5 eine Tür mit der erfindungsgemäßen
Dichtungsvorrichtung in Vorderansicht und Fig. 6 die gleiche Tür in Seitenansicht.
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Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Tür besitzt an ihrer Unterkante
eine Nut, in die eine U-förmige, nach unten offene Hülse 1 eingesetzt ist. In dieser
befindet sich ein aus Filz, Gummi, einem elastischen Kunststoff od. dgl. bestehender
Dichtungsstreifen 2, der rechts an einem in der Hülse 1 schwenkbar angeordneten
Winkelhebel 3 mittels einer Lasche 4 und links an einem ebenfalls schwenkbar in
der Hülse 1 angeordneten Winkelhebel 6 mittels einer längeren Lasche 7 angehängt
ist. Diese Lasche 7 ist mit einem nach oben führenden Seil 5 verbunden, das in weiter
unten beschriebener Weise angehoben und gesenkt werden kann. Die beiden kurzen Arme
der Winkelhebel 3 und 6 sind mittels eines Seiles 8 miteinander verbunden, so daß
bei Heben und Senken des Seiles 5 und der Lasche 7 über die beiden Winkelhebel ein
paralleles Anheben des Dichtungsstreifens 2 bewirkt wird.
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Das in einer Längsnut der schloßseitigen Türkante geführte und vorzugsweise
in einem Rohr untergebrachte Seil 5 ist (vgl. Fig. 5 und 6) mit einer Rastvorrichtung
verbunden. Diese besteht, wie aus den Fig. 3 und 4 deutlicher hervorgeht, aus zwei
Zahnstangen 10 und 12, zwischen deren Enden zwei Augenstücke 11 befestigt sind,
und einem mit den Zahnungen der Zahnstangen 10, 12 im Eingriff stehenden Rast- und
Auslösestift 9. Das aus den Zahnstangen 10, 12 und den Augenstücken 11 bestehende
Aggregat ist in Längsrichtung gleitbar in einem etwa U-förmigen Halteteil 13 angeordnet,
das in die Nut der schloßseitigen Türkante eingeschraubt ist und an seinen seitlichen
Abbiegungen Durchbrüche für den Rast-und Auslösestift 9 aufweist. Dieser steht einerseits
unter dem Einfluß einer am Halteteil 13 mittels einer Schraube 15 befestigten
Feder 14 und ragt andererseits derart seitlich aus der Tür heraus, däß er
beim Schließen der Tür gegen die innere Kante des Türrahmens gedrückt und auf diese
Weise gegen die Kraft der Feder 14 von den Zahnstangen 10, 12 entfernt wird.
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Am oberen Augenstück 11 ist ein Seil 17 befestigt, das mit einem am
Vierkant der Klinke drehfest angeordneten Hebel 16 verbunden ist.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Wird beim öffnen der Tür die Klinke
heruntergedrückt, dann wird über das Seil 17, die bewegliehen Teile 11,12,13 der
Rastvorrichtung, das Seil 5 und die Betätigungseinrichtung 3, 4, 6, 7, 8 der Dichtungsstreifen
2 angehoben. Beim Loslassen der Klinke werden die Zahnstangen 10, 12 von dem Rast-
und Auslösestift 9 in der angehobenen Stellung verriegelt, so daß auch der Dichtungsstreifen
2 in der oberen Stellung verbleibt. Bei hierauf folgenden Schwenkbewegungen der
Tür wird somit, auch wenn die Klinke nicht mehr heruntergedrückt wird, eine Beschädigung
des Bodens oder von Teppichen durch den Dichtungsstreifen völlig vermieden.
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Das gleiche gilt, wenn die Tür geschlossen wird, denn erst im letzten
Augenblick, wenn der Rast- und Auslösestift 9 gegen die Innenkante des Türrahmens
stößt, wird die Rastvorrichtung ausgelöst, und der bis dahin angehobene Dichtungsstreifen
2 bewegt sich unter dem Einftuß seines Gewichtes oder einer oder mehrerer im gleichen
Sinne wirkenden, nicht dargestellten Federn nach unten. Diese können beispielsweise
als Blattfedern ausgebildet und so angeordnet werden, daß sie auf die kurzen Schenkel
der Winkelhebel 3, 6 drücken.