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Die Erfindung betrifft eine Kiste, bei der mindestens eine Stirnwand
mit wenigen Handgriffen von den Seitenwänden lösbar ist. Solche Kisten braucht man
zum Verpacken, wenn Güter schnell eingefüllt und entnommen werden sollen, ohne daß
man zum Öffnen der Kisten Werkzeuge verwenden muß oder wenn die Kisten in großer
Zahl übereinander gestapelt und deshalb nur von einer Seite her zugänglich sind.
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Dazu kennt man bereits Kisten, bei denen mindestens eine Stirnwand
mit den Seitenwänden durch schwenkbare Riegel verbunden ist, deren Enden in einseitig
offene Beschläge der Seitenwände greifen, in denen die Riegel durch Reibung festgestellt
sind.
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Nach dem Herausschwenken der Riegel aus den Beschlägen kann man dann
die Stirnwand von den Seitenteilen abziehen. Zum Lösen odterEinschwenken der Riegel
benötigt man jedoch bei der bekannten Kiste ein Spezialwerkzeug. Die Handhabung
des Werkzeugs verlangt eine gewisse Geschicklichkeit; außerdem muß das Werkzeug
bei Bedarf auch zur Hand sein. Auch das Herausziehen der Stirnwand aus den Seitenwänden
kann dabei schwierig sein, wenn die Stirnwand klemmt.
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Die Erfindung vermeidet ein besonderes Werkzeug und erlaubt ein bequemes
Abziehen der Stirnwand dadurch, daß die beiden Riegel durch einen gemeinsamen Handgriff
aus flexiblem Werkstoff verbunden sind, derart, daß die schwenkbaren Riegel beim
Ziehen des Handgriffs nach oben in die Öffnungen der Beschläge gedrückt sind und
hierdurch die Stirnwand mit den Seitenteilen fest verklammern, wobei die Riegel
in ihrer Verschlußstellung durch Sperrorgane feststellbar sind.
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Die Bedienung der beiden Verschlußriegel erfolgt dabei ausschließlich
durch den die Riegel verbindenden und immer an der Kiste verbleibenden flexiblen
Handgriff, der zugleich als Traggriff für die Kiste dient. Zieht man diesen Handgriff
nach oben, dann werden die Riegel unter der Last der Kiste in die Öffnungen der
Seitenbeschläge gedrückt und darin unverrückbar festgehalten. Zieht man den Handgriff
dagegen nach unten, dann schwenken die Riegel aus den Beschlägen und man kann die
Stirnwand, selbst wenn sie zwischen den Seitenteilen noch klemmen sollte, am Handgriff
leicht aus der Kiste herausziehen. Die Verstellung der Riegel mit dem flexiblen
Handgriff macht ein besonderes Werkzeug überflüssig und verlangt auch keine besondere
Geschicklichkeit.
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Die Sperrorgane zum Feststellen der schwenkbaren Riegel können aus
weiteren Riegeln bestehen, die an
Kiste einer den Riegel übergreifenden Lasche schwenkbar
gelagert und so geformt sind, daß sie beim Wenden der Kiste um 1800 unter dem Einfluß
der Schwerkraft selbsttätig schwenken und die zugehörigen Verschlußriegel feststellen.
Dadurch vermeidet man das selbsttätige Lösen der Verschlußriegel unter dem Zug des
Handgriffs beim Wenden der Kiste. Das Sperrorgan kann aber auch aus einer U-förmigen
und hinter der Stirnwand angebrachten Leiste bestehen, deren Enden von einer Blattfeder
durch die Stirnwand in die Schwenkbahn der Riegel gedrückt sind.
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Bei dieser Lösung sind die Verschlußriegel bei jeder Lage der Kiste
festgestellt und werden erst durch Fingerdruck gegen die Blattfeder freigegeben.
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Die Zeichnung bringt zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung.
Dabei zeigt F i g. 1 eine Kiste von der zu öffnenden Stirnwand her gesehen, Fig.
2 eine vergrößerte Einzelheit der Verriegelung, F i g. 3 einen horizontalen Schnitt
durch einen Teil der Stirnwandmitte laut F i g. 1, Fig. 4 eine andere Kiste ebenfalls
von der zu öffnenden Stirnwand her gesehen, F i g. 5 Einzelheiten zu F i g. 4 durch
einen horizontalen Schnitt etwa durch die Mitte der Stirnwand und Fig. 6 eine vergrößerte
Einzelheit der Verriegelung nach den Fig. 4 und 5.
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Die Stirnwand 1 der Kiste nach Fig. 1 besteht aus einer Platte mit
Falz, die leicht in die aus den Seitenteilen, dem Boden und dem Deckel der Kiste
gebildete Öffnung hineinpaßt. Statt mit Falz kann die Stirnwand aus zwei Platten
ausgeführt werden.
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Die Außenplatte der Stirnwand 1 ist etwas kleiner als die Breite und
Höhe der Kiste, um das Einsetzen
bzw. Entfernen der Stirnwand zu
ermöglichen, wenn die Kiste in einem Kistenstapel liegt. In der Mitte der Stirnwand
sind zwei flache Riegel 2 um einen gemeinsamen Niet 3 drehbar befestigt. Die Flacheisen
drehen sich über der Stirnwand verhältnismäßig schwer wegen der Vernietung und der
Reibung auf der Stirnwand. Die Riegel 2 können sich unter den Bügeln 4 an den Außenseiten
der Stirnwand 1 begrenzt bewegen. Die Bügel 4 bestehen aus gekröpften Flacheisen.
An jeder Längsseite 5 der Kiste ist ein im Winkel gebogener Beschlag 6 befestigt,
der das Ende des Riegels 2 übergreift und dagegen drückt, seine Aufwärtsbewegung
hindert und seine Abwärtsbewegung erlaubt. Der Beschlag 6 ist an seinem freien unteren
Ende zweckmäßig etwas nach außen gebogen, um die Einführung des Riegels 2 in den
Beschlag 6 zu erleichtern. Die Außenplatte der Stirnwand 1 besitzt Ausnehmungen,
die dem gegen die Stirnwand 1 gewandten Ende des Beschlags6 entsprechen. Auf den
Riegeln 2 ist der Handgriff 7, vorzugsweise aus einem Segeltuchband, an beiden Enden
bei 8 befestigt. Wenn die Stirnwand 1 in die Kiste eingesetzt ist und der Handgriff
7 nach oben gezogen wird, werden die Riegel 2 in ihre Beschläge 6 eingeführt und
stellen die Stirnwand 1 in der Kiste fest. Durch die erwähnte Reibung bleiben die
Riegel 2 in ihrer oberen Lage, auch wenn der Zug am Handgriff7 aufhört. Mit dem
Handgriff kann man dann die Kiste heben und tragen und in die in F i g. 1 mit A
und B bezeichneten Richtungen ziehen.
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Wenn der Handgriff 7 dagegen abwärts in Richtung C geführt wird,
werden die Riegel 2 aus den Beschlägen 6 gedreht, und die Stirnwand 1 kann durch
Ziehen am Handgriff in Richtung aus der Kiste gezogen werden.
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Wenn die Kiste ungewollt gewendet wird, würde der Handgriff 7 die
Riegel 2 aus den Beschlägen ziehen. Deshalb ist ein Riegel 9 als Sperrorgan gelenkig
in jedem Bügel 4 befestigt. Solange die Kiste auf ihrem Boden steht, nehmen die
Riegel 9 die in F i g. 1 und 2 gezeigte Lage ein. Wird die Kiste um 1800 gewendet,
dann drehen sich die Riegel 9 um die Zapfen 10 und sperren das Ausschwenken der
Riegel 2 aus den Bügeln 4. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Öffnen der Kiste verhindert.
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Die Riegel 9 können Löcher 11 haben, die Löchern 12 in den Bügeln
4 entsprechen. Durch diese Löcher kann man die Riegel 9 mit Draht und Plomben in
nach oben geschwenkter Lage feststellen, so daß die Kiste nicht geöffnet werden
kann.
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F i g. 4 stellt eine Kiste dar, bei welcher die Stirnwand 1 mit leichtem
Paßsitz in die Kistenöffnung eingeführt werden kann. Die beiden Riegel 2 sind um
je einen eigenen Niet 3 drehbar. Die Bewegung der Riegel 2 wird durch eine der Drehbewegung
angepaßte Nut 21 und eine an der Stirnseite 1 befestigte und in die Nut greifende
Nase 22 begrenzt, die aus einer Rundkopfschraube bestehen kann.
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An den freien, die Kistenöffnung bildenden Enden der Längsseiten
5 der Kiste sind U-förmige Beschläge 13 befestigt. Die Beschlägel3 haben an ihren
der Stirnwand 1 zugekehrten Flächen Nuten 14 zur Aufnahme der Enden der Riegel 2.
Auch die Längsseiten 5 unterhalb der Beschläge 13 haben Nuten, um das Einschwenken
der Riegel 2 in die Nuten 14 zu ermöglichen. Wie in F i g. 1 ist list ein Handgriff
7 mit seinen beiden Enden bei 8 an den Riegeln 2 befestigt.
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Die Stirnwand 1 der Kiste wird wie oben beschrieben
beim Ziehen des
Handgriffs 7 nach aufwärts- bzw. abwärts und nach außen frei gemacht.
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Eine durch Fingerdruck lösbare Sperre hindert ein unbeabsichtigtes
Öffnen der Kiste. Eine Leiste 15 hat dazu an ihren Enden im Winkel gebogene Sperrnasen
16 und sitzt beweglich in einer Nut der Stirnwand 1.
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Für die Sperrnasen 16 der Leiste 15 hat die Nut entsprechende Durchtrittslöcher.
Wenn die Leiste 15 gegen den Boden der Stirnwandnut gedrückt ist, ragen die Sperrnasen
16 so weit über die Außenfläche der Stirnwand 1 vor, daß die Riegel 2 in ihrer Schließlage
gesperrt sind. Hinter der Leiste 15 befindet sich eine Blattfeder 18 oder eine andere
federnde Vorrichtung. Die Nut der Stirnwand 1 mit der Leiste 15 und der Blattfederl8
wird durch eine auf der Rückseite der Stirnwand 1 befestigte Platte 19 gedeckt.
Die Stirnwand 1 hat ein Loch 17. Mit Fingerdruck durch das Loch 17 kann man die
Leiste 15 so weit gegen die Platte 19 zurückschieben, daß die Sperrnasen 16 außer
Eingriff mit den Riegeln 2 kommen und die Riegel nach unten schwenken können. Wenn
die Riegel 2 aus den Beschlägen 13 ausgeschwenkt sind, befinden sich die Sperrnasen
16 unterhalb den Riegeln 2 und gehen beim Einführen der Stirnwand 1 in die Kiste
und Anziehen des Handgriffs 7 nach dem Einschwenken der Riegel 2 in die Beschläge
13 selbsttätig durch den Druck der Blattfeder 18 nach vorn und stellen die Riegel
2 fest.
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Um die Stirnwand 1 schnell richtig in die Kiste einzusetzen, sind
an den Innenflächen der Seitenteile 5 Anschlagleisten 20 vorgesehen.
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Die Kisten können mit Stahlbändern od. dgl. beschlagen sein.
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Die Verriegelung kann auch in anderer Weise ausgeführt sein. So können
z. B. zwei oder noch mehr Paare von Riegeln 2 an derselben Stirnwand 1 angebracht
werden, wenn die Stimwand so groß ist, daß ein einzelner Riegel 2 für jede Längsseite
5 nicht genügt.