-
Vorrichtung zum Spreizen und Weitertransportieren von Schlachttieren
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die das Spreizen der Schlachttiere
an einer Fördergleitbahn bewirkt und den zeitlichen Ablauf der Schlachtung günstig
beeinflußt.
-
Es ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Schlachtung an zwei
Rohrsträngen durchgeführt wird, die - in einem bestimmten Abstand verlegt - das
Spreizen der Tiere ermöglicht. Mit einer anderen bekannten Vorrichtung wird das
Spreizen dadurch erreicht, daß an Hakenstangen angeordnete Gleitstücke auf besonderen
Führungsschienen am Schlachtplatz auflaufen.
-
Weiterhin sind Schlachtanlagen bekannt, deren Haupttransportgleis
mit mehreren Nebengleisen versehen ist, auf denen das Spreizen der Tiere vorgenommen
wird.
-
Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die Tierkörper
manuell von einem Schlachtplatz zum anderen geschoben werden müssen. So müssen z.
B. bei der zuletzt beschriebenen Anlage die Tiere vom Hauptgleis auf das Nebengleis
geschoben werden. Hier wird die Spreizung vorgenommen, indem der eine Transporthaken
durch einen Anschlag festgehalten, während der zweite Transporthaken mit Hilfe einer
endlosen Kette in entgegengesetzter Richtung gezogen wird. Nach dem Spreizen und
Trennen des Tierkörpers müssen die Transporthaken mit den Tierhälften manuell auf
das Hauptgleis zurückgeschoben und von dort weitertransportiert werden.
-
Da bei größeren Schlachthöfen mehrere Nebengleise an einem Hauptgleis
angeordnet sind, ist ein reibungsloser Ablauf der einzelnen Arbeitsgänge beim Schlachten
in Frage gestellt.
-
Bei Anlagen, bei denen die Schlachttiere während der erforderlichen
Arbeitsgänge nicht längs des Gleisstranges hängen, sondern rechtwinklig dazu, müssen
die Fleischer zur Durchführung der einzelnen Arbeitsgänge zwischen die hängenden
Tierkörper treten. Soll der Weitertransport der Schlachttiere erfolgen, so muß der
Transportweg durch Heraustreten der Fleischer frei gemacht werden. Infolge der Unübersichtlichkeit
ist die Unfallgefahr an diesen Schlachtstraßen groß.
-
Auch sind Einrichtungen bekannt, mit deren Hilfe fertig ausgeschlachtete
Tierkörper gespreizt werden, so daß das Trennen derselben in zwei Hälften vorgenommen
werden kann. Zu diesem Zweck sind zwei umlaufende Kettenstränge parallel zueinander
verlegt, wobei der eine Kettenstrang über einem Gleisstrang angeordnet ist. Der
zum Trennen vorgesehene Tierkörper ist an dem Gleisstrang mittels Transporthaken
aufgehängt. Die Spreizung des Schlachttieres wird eingeleitet, indem der vordere
Transporthaken durch einen der gruppenweise angeordneten Mitnehmer des einen Kettenstranges
erfaßt und der hintere Transporthaken durch einen Stift des zweiten langsamer laufenden
Kettenstranges während des Weitertransportes gehalten wird. Durch die verschieden
großen Fördergeschwindigkeiten der beiden Kettenstränge wird der vordere Transporthaken
schneller als der hintere bewegt. Somit wird der Abstand zwischen den zwei Transporthaken
während des kontinuierlichen Weitertransportes ständig vergrößert.
-
Während des Spreizvorganges muß die Trennung des Tierkörpers erfolgen,
was ein Nachteil der Einrichtung ist. Arbeitsgänge, wie Enthäuten, Ausschlachten
usw., bei denen das Tier schon gespreizt sein muß, können mit der bekannten Einrichtung
nicht durchgeführt werden.
-
Ein weiterer Nachteil der Einrichtung ist, daß das Trennen während
des Weitertransportes des Tierkörpers erfolgen muß, was zu schweren Arbeitsunfällen
führen kann.
-
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile. So soll die Spreizung der
Schlachttiere und deren Weitertransport mechanisiert werden. Zur Vermeidung von
Unfällen und zur Erzielung einer schnelleren Arbeitsfolge der einzelnen durchzuführenden
Arbeitsgänge sollen die Schlachttiere im Taktverfahren an den Fleischern vorbeigeführt
werden, ohne daß dieselben zur Durchführung der zugeteilten Arbeit zwischen die
Tierkörper treten müssen.
-
Gemäß der Erfindung wird das Spreizen sowie das Weitertransportieren
des Tierkörpers dadurch erreicht, daß der mit den Mitnehmern umlaufende
Kettentrieb
durch eine an sich bekannte Steuereinrichtung, z. B. durch eine Schaltwalze, mit
zwei in unmittelbarer Nähe der Fördergleitbahn angeordneten elektrisch oder mechanisch
verstellbaren Anschlägen verbunden ist, die in einer festgelegten Taktfolge zusammenarbeiten.
Dabei ist über der Gleitbahn eine Mitnehmerführungsschiene angeordnet, deren Ablaufbogen
über dem hinteren Anschlag liegt und zwischen den Anschlägen ausläuft. Die am Kettentrieb
angelenkten Transporthaken-Mitnehmer sind in mit gleichem Abstand hintereinander
folgende Gruppen von je drei Transporthaken-Mitnehmern angeordnet, wobei der Abstand
der ersten beiden Transporthaken-Mitnehmer jeder Gruppe der vorgeschriebenen Spreizweite
entspricht.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen Ausschnitt der Fördergleitbahn mit Förder- und
Spreizeinrichtung, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A in Abb. 1, Abb. 3 bis
5 die verschiedenen Stellungen der Anschläge, Transporthaken-Mitnehmer und Transporthaken
beim Spreizvorgang und Abb. 6 den Weitertransport der Tierhälften nach erfolgter
Trennung.
-
An einer mit Transporthaken 3 und 4 versehenen Fördergleitbahn 9
ist, parallel zu derselben verlaufend, ein endlos umlaufender Kettentrieb 8 mit
angelenkten Transporthaken-Mitnehmern 5, 6, 7 vorgesehen (Abb. 1).
-
Oberhalb der Fördergleitbahn 9 befindet sich eine Mitnehmerführungsschiene
10, unter der die Transporthaken 3 und 4 verschiebbar sind. Auf der Mitnehmerführungsschiene
10 werden die Mitnehmer so lange geführt, bis sie zum Spreizvorgang benötigt werden.
Am Ablaufbogen der Mitnehmerführungsschiene 10 sind die Anschläge 1 und 2 einer
an sich bekannten Impulsgeber-Vorrichtung mit Schaltwalze oder Schaltuhr angeordnet.
Der Anschlag 1 dient als Ausgangsstellung für den von dem Mitnehmer 5 mitzunehmenden
Transporthaken 3, während der Anschlag 2 für das zeitweilige Verbleiben des nachfolgenden
Transporthakens 4 vorgesehen ist (Abb. 3 und 4).
-
Durch die Weiterbewegung des Kettentriebes 8 gleitet der angelenkte
Transporthaken-Mitnehmer 5 von der Mitnehmerführungsschiene 10 ab und kommt nach
Abb. 4 zwischen den Transporthaken 3 und den Anschlag 2 zu liegen. Nach der Übernahme
des Transporthakens 3 durch den Mitnehmer 5 wird der Anschlag 1 zurückgezogen und
gibt den Weg für den Mitnehmer 5 frei.
-
Während nach Abb. 5 der Mitnehmer 5 den Weitertransport des Hakens
3 übernommen und der Tierkörper die vorgesehene Spreizweite erreicht hat, gleitet
der folgende Mitnehmer 6 von der Mitnehmerführungsschiene 10 ab und liegt dann zwischen
dem Transporthaken 3 und dem durch den Anschlag 2 festgehaltenen Transporthaken
4 auf der Fördergleitbahn 9. Der Anschlag 2 wird zurückgezogen und gibt den Weg
für den Transporthaken 4 frei. Der Mitnehmer 6 übernimmt nun die Funktion eines
beweglichen Anschlages.
-
Der darauffolgende Mitnehmer 7 gleitet infolge der Weiterbewegung
des Kettentriebes 8 von der Mitnehmerführungsschiene 10 und setzt sich hinter den
Transporthaken 4, um später nach Trennung des Tierkörpers den Weitertransport des
Hakens 4 zu übernehmen.
-
Somit ist die Spreizung des Tierkörpers beendet, und der Weitertransport
zu den einzelnen Arbeitsplätzen, wo das Ausschlachten, Trennen usw. vorgenommen
wird, erfolgt im Taktverfahren.
-
Ist der betreffende Arbeitsplatz erreicht, so wird der Kettentrieb
so lange durch eine Schaltwalze stillgesetzt, wie für den betreffenden Arbeitsgang,
z. B.
-
Ausschlachten, Zeit vorgegeben ist. Nach Ablauf dieser Zeit setzt
sich der Kettentrieb wieder in Bewegung und bringt den Tierkörper an den folgenden
Arbeitsplatz, wo der nächste Arbeitsgang, z. B.
-
Trennen des Tierkörpers, vorgenommen wird. Nachdem der Tierkörper
in zwei Hälften getrennt worden ist, übernimmt der Transporthaken-Mitnehmer 7 den
Weitertransport des Hakens 4. Diese intermittierende Fortbewegung erfolgt bis zum
Weitertransport in die Kühlhalle.
-
Hat der eine Tierkörper den ersten Schlachtplatz verlassen, so wird
das nächste Tier von der Vorrichtung erfaßt, und es wiederholt sich derselbe Arbeitsablauf,
wie beschrieben wurde.