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Vorrichtung zur Sauberhaltung der Tragkonstruktion von Transportbändern
im Braunkohlenbergbau oder ähnlichen Lagerstätten Zusatz zum Patent 1 120 979 Das
Hauptpatent betrifft eine Vorrichtung zur Sauberhaltung der Tragkonstruktion von
Transportbändern im Braunkohlenbergbau oder ähnlichen Lagerstätten, welche einen
quer zum Transportband gerichteten Förderarm besitzt, der von einer Seite her das
Transportband unter- und übergreift und das unten aufgenommene Gut auf das höher
gelegene Fördertrum austrägt.
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Sein Gegenstand ist dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung als
eine neben dem Förderband verfahrbar angeordnete Luftfördervorrichtung ausgebildet
ist, die einen den Förderer untergreifenden beweglichen Aufnahmearm besitzt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nach dem Hauptpatent
ist das Luftfördereraggregat in einem etwa parallel zum Förderband verschieblichen
oder verfahrbaren Traggestell eines Fahrzeugs gelagert und mit einem das Förderband
untergreifenden Aufnahmerohr und einem mit diesem verbundenen Austragsrohr ausgerüstet,
von welchem mindestens das Endstück des Aufnahmerohres gegen über dem Fahrgestell
querverschieblich angeordnet bzw. geführt ist. Weiterhin ist an dem Ende des Aufnahmerohres
eine drehbare Aufnahmetrommel befestigt. Der Antrieb dieser Trommel kann aus einem
hydraulischen Motor gebildet sein.
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Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent wird erfindungsgemäß dadurch
verbessert, daß die in dem Aufnahmekopf befindliche Aufnahmetrommel aus einem waagerecht
liegenden, um eine senkrechte Achse drehbaren Taschenrad mit an der radialen Umfangsseite
offenen Taschen gebildet ist, dessen axiale Länge kleiner als der Raddurchmesser
gewählt ist, wobei das Gehäuse des Aufnahmekopfes stirnseitig auf etwa ganzer Breite
und Höhe die Zuführungsöffnung für das Fördergut bildet.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt darin, daß
der den Förderer untergreifende Aufnahmekopf, obwohl ein großes Fassungsvermögen
erzielt wird, niedrig gestaltet ist. Häufig müssen Förderbänder derart ausgebildet
sein, daß zwischen den Bandführungen und dem Boden nur ein kleiner Zwischenraum
verbleibt; in anderen Fällen lassen an der Seite des Förderers vorgesehene Führungsschienen
nur einen verhältnismäßig kleinen Spalt zum Einführen des Aufnahmekopfes frei. Die
Ausbildung nach der Erfindung läßt eine weitestgehend flache Bauart zu, die infolge
ihrer Breite nach Art einer Schaufel das unter dem Transportband auf dem Boden liegende
Gut aufnimmt und zum Bereich der Blasdüse weiterleitet. Bei diesem gewissermaßen
schaufelartigen, jedoch liegend angeordneten Taschenrad werden die Taschen möglichst
klein ausgebildet, damit sie in großer Anzahl vorhanden sind und ohne komplizierte
Maßnahmen zur ausreichenden Dichtung beitragen. Für die Entleerung der Taschen ist
außerdem nur eine verhältnismäßig geringe Menge Förderluft erforderlich.
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Bei Blasversatzmaschinen ist es bekannt, Zellenräder zu verwenden,
die eine gegenüber dem Durchmesser geringere axiale Länge haben und um eine senkrechte
Achse drehbar sind. Das Füllen und Entleeren solcher Zellenräder erfolgt im wesentlichen
in Richtung der Drehachse. Blasversatzmaschinen sind große und schwere Vorrichtungen
und für die Zwecke der Erfindung ungeeignet, zumal sie nicht im Sinne einer Schaufel
Arbeit leisten können.
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Die bauliche Ausgestaltung des Gehäuses zur Aufnahme des Taschenrades
wird erfindungsgemäß derart getroffen, daß Deckel- und Bodenteile abnehmbar, jedoch
miteinander verspannbar sind und daß auch Möglichkeiten zur Nachstellung des Verschleißes
zwischen Taschenrad und inneren und äußeren Begrenzungskörpern gegeben sind. Ferner
werden Vorkehrungen getroffen, daß Gut, welches zwischen das Taschenrad und die
Gehäuseteile eindringt, über abwärts gerichtete Kanäle und Bodenöffnungen wieder
entweichen kann. Die diesbezüglichen Besonderheiten sind nachfolgend im Zusammenhang
mit der Zeichnung beschrieben.
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Bemerkt wird, daß es bei einem jahrzehntealten Vorschlag für die
Getreidebunkerung bekannt ist, unterhalb eines unter einem Saugzug stehenden Sammelbehälters
ein um eine waagerechte Achse drehbares Zellenrad mit radialen Öffnungen vorzusehen,
wobei dieses Rad als Schleuse zwischen dem Sammelbehälter und dem aufzufüllenden
Getreidebunker dient. Diese Einrichtung steht in keiner Beziehung zu einer Säuberungsvorrichtung
von Förderbandstrecken.
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Bekannt ist ferner die Verwendung von Verschleißeinlagen im Bereich
der Gehäusewandungen bei Zellenrädern von Luftförderanlagen. Die Verschleißeinlagen
sind aus Bodensegmenten gebildet, die mit dem Gehäuse nachstellbar verbunden sind.
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Bekannt ist ebenfalls die verstärkte Ausbildung der Außenkanten von
Zellen- oder Taschenwänden der Zellenräder, wobei die Verstärkungen als Schneiden
ausgebildet sein können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ausbildung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung der
Luftfördervorrichtung in Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht der Fig. 1, Fig.
3 den Aufnahmekopf mit Taschenrad im waagerechten Längsschnitt, Fig. 4 einen senkrechten
Längsschnitt zu Fig. 3.
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Die als Aufnahme- und Austragsvorrichtung ausgebildete Luftfördervorrichtung
nach den Fig. 1 und 2 besteht aus dem mit Raupenketten versehenen Wagen 40, auf
welchem eine Pumpeneinheit 41 und eine Kompressoranlage 42 angeordnet ist. Dieser
Wagen 40 trägt an dem Ausleger 43 einen Aufnahmearm 44 und ein Austragsrohr 45.
Der Ausleger 43 ist in einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Weise in
verschiedenen Ebenen verschwenkbar. Das Austragsrohr 45 weist einen Blaskrümmer
46 auf, welcher das Gut auf das Obertrum des Förderbandes 47 austrägt. Der Aufnahmearm
44 ist teleskopartig mit dem Aufnahmekopf 48 verbunden. Außer der Längsverschieblichkeit
des Aufnahmekopfes 48 kann auch eine Verschwenkungsmöglichkeit vorgesehen sein.
Die axiale Relativverschieblichkeit zwischen dem Aufnahmerohr44 und den Anschlußgliedern
des Aufnahmekopfes 48 kann mittels eines in der Zeichnung nicht näher dargestellten
Getriebes, und zwar entweder von Hand oder motorisch, erfolgen.
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Die Luftfördervorrichtung nach den Fig. 1 und 2 wird von der Seite
her mit dem Aufnahmearm 44 und dem Aufnahmekopf 48 unter das Förderband 47 geschoben.
Das sich auf dem Boden unterhalb des Förderbandes 47 angesammelte Gut wird durch
den Luftförderer wieder auf das Fördertrum des Bandes übergeben. Die Vorrichtung
wird in Längsrichtung des Förderers bewegt, so daß die gesamte Bandstrecke mit einer
oder wenigen Vorrichtungen stets sauber und betriebsbereit gehalten werden kann.
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Der Aufnahmekopf 48 ist Träger eines waagerecht liegenden, um eine
senkrechte Achse drehbaren Taschenrades 49. Dieses Taschenrad weist eine geringe
axiale Länge auf, jedoch einen verhältnismäßig großen Durchmesser, welcher vorzugsweise
mindestens dreimal so groß als die axiale Länge ist. Es können auch andere Verhältnisse
gewählt werden, je doch soll dieses Taschenrad möglichst flach bleiben und infolge
des großen Durchmessers eine große Gutmenge aufnehmen. Dieses Taschenrad weist eine
große Anzahl kleiner Taschen auf, deren radiale Tiefe
größer ist als deren äußere
Öffnungsbreite. Die zwischen den Taschen befindlichen radial verlaufenden Trennwände
50 werden an ihren äußeren Enden verbreitert und als Schneidkanten 51 ausgebildet,
denen an den Enden der Gehäuseöffnung 52 Gegenmesser 53 zugeordnet sind.
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Der Aufnahmekopf 48 weist einen rückseitig verlängeren Teil auf,
in welchem ein zum Antrieb des Taschenrades dienender Flüssigkeitsmotor 54 untergebracht
ist. Die getriebliche Verbindung zwischen Motor und Taschenrad erfolgt über die
Zahnräder 55, 56. An die Rückseite dieses Gehäuses ist die in dem Aufnahmearm 44
befindliche Förderleitung angeschlossen, ferner die Leitungen 57 für den Flüssigkeitsmotor
und die Luftzufuhrleitung58.
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Das Taschenrad 49 ist unter Zwischenschaltung einer Kegelhülse 59
mit dem Zahnrad 56 verbunden, dessen Nabe 60 auf einem zum Gehäusedeckel 61 des
Aufnahmekopfes 48 gehörenden Zapfen 62 über Wälzlager drehbar gelagert ist. Das
Taschenrad 49 ist außerdem innerhalb des Gehäuses zwischen einem Oberteil 63 und
einem Unterteil 64 eines Zwischengehäuses gelagert, dessen Teile lösbar miteinander
verspannt sind und in welchem der Anfangsabschnitt 44 a der Förderleitung vorgesehen
ist. In dem Unterteil 64 ist eine kegelige Gegenhülse 65 axial verschieblich gelagert.
Diese Gegenhülse 65 ist mittels der glatten Bolzen 66, die in dem Boden 67 des Gehäuses
angeordnet sind, gegen Verdrehung gesichert, jedoch axial verschieblich geführt.
In dem Gehäusedeckel 61 ist axial zum Zapfen 62 und in dessen Mittelbohrung eine
Stellschraube 68 vorgesehen, welche mit ihrem Gewindeteil in eine Gewindebohrung
der Gegenhülse 65 eingreift. Mittels dieser Stellschraube 68 wird die Gegenhülse
in dem erforderlichen Maße gehoben oder gesenkt, so daß zwischen dieser Gegenhülse
und der Kegelhülse 59 ein dichter Abschluß eingehalten werden kann. Auftretender
Verschleiß kann auf diese Weise durch Nachstellung ausgeglichen werden. Die Stellschraube
68 ist durch einen Halterring 69 gegen Verdrehung gesichert.
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Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, wird das Taschenrad auf einem
Teil seines Umfanges von einem Verschleißband 70 umgeben, das dichtend den im Gehäuse
liegenden Bereich des Taschenrades umschließt. Zum Ausgleich auftretenden Verschleißes
ist eine Spannvorrichtung vorgesehen, mittels der das Verschleißband gleichmäßig
nachstellbar ist. Die Spannvorrichtung besteht aus den Spann seilen 71, 72, die
in entsprechenden Nuten des oberen und unteren Teils 63 bzw. 64 des Zwischengehäuses
eingelegt sind und an den Enden in Klemmleisten 73 befestigt sind.
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Die Klemmleisten 73 sind verschieblich in seitlichen Ausnehmungen
des Gehäuseoberteils angeordnet. Die Klemmleiste auf der einen Seite des Gehäuses
ist über einen längsverschieblichen Bolzen 74 und über einen an dem Verschleißband
befestigten Nocken75 mit dem Band befestigt. Die Klemmleiste auf der anderen Seite
des Gehäuses ist mit einer Stellschraube 76 versehen, die sich über den zwischengeschalteten
Bolzen 74 gegen den Nocken77 abstützt. Die eingestellte Spannkraft des Schleißbandes
wird durch eine Feststellmutter 78 gesichert.
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Während des Betriebes dringt beim Vorschieben des Aufnahmekopfes
48 die an dem vorderen Ende angebrachte feststehende und keilförmig ausgebildete
Schneide 79 in das Haufwerk. Die Zellen oder Taschen 80 des sich drehenden Taschenrades
nehmen
hierbei - unterstützt durch die Wirkung der Schneidkanten
51 der Trennwände 50 - das Gut auf und führen dieses zu der Austragsöffnung 81 zum
Anfangsabschnitt und von dort in die Förderleitung. In der zuvor schon beschriebenen
kegeligen Gegenhülse 65 ist ein Kanal 82 vorgesehen, durch den über die Leitungen
58 und 83 Druckluft zugeführt wird. Das jeweils in der hinteren Tasche 80 befindliche
Gut wird nun durch die Druckluft in die Förderleitung ausgetragen und über das Austragsrohr
45 dem Förderband zugeführt. Die in den Taschen verbleibende restliche Druckluft
kann durch die Bohrungen 84 - je nach der Drehrichtung des Taschenrades -entweichen.
Die Öffnung 84 ist in Fig. 4 versetzt gezeichnet, um die Lage der Bohrung erkennbar
zu machen. Diese über die Öffnungen 84 entweichende Luft gelangt in den mittleren
Raum der Gegenhülse 65 und kann von hier durch weitere Öffnungen 85 ins Freie austreten.
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Das Taschenrad 49 ist gegen das Gehäuseinnere allseitig abgedichtet.
Trotzdem könnte es möglich werden, daß Teile des Gutes und Schmutz zwischen die
Stirnwände des Taschenrades und die Gehäusewandungen gelangen. Das zwischen der
oberen Stirnwand des Taschenrades und dem Gehäuseoberteil eindringende Gut kann
durch die in den Trennwänden 50 angebrachten Bohrungen 86 auf das Unterteil 64 fallen,
wo es durch mitlaufende Kratzbleche 87 zu einer Austragsöffnung 88 befördert wird.
Die Kratzbleche sind an Verbindungsschrauben 89 befestigt.
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Das an der unteren Stirnwand eindringende Gut wird ebenfalls durch
die Kratzbleche 87 zu den Öffnungen 88 geleitet.
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Im Bereich der Austragsöffnung 81 ist das Verschleißband mit einem
Stutzen 90 versehen, der dichtend in die im Zwischengehäuse angeordnete Anschlußbohrung
des Förderleitungsabschnittes 44 a eingeschoben ist. Im Bereich der Führungsflächen
zwischen der kegeligen Gegenhülse 65 und dem Unterteil 64 des Zwischengehäuses bzw.
dem Boden 67 sind Rundschnurdichtungen 91 vorgesehen. Ferner ist zur weiteren Abdichtung
zwischen der Kegelhülse 59 und dem Oberteil 63 eine Dichtung 92 angeordnet.