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Kipp- und Absetzvorrichtung für einen auf einernTransportfahrzeug
liegend verfahrbaren Behälter Es ist bekannt, auf Fahrzeugen Behälter für Gase,
Flüssigkeiten oder auch feste Stoffe, meist in Pulverform, anzuordnen, und die Ladelläche,
auf welcher der Behälter auf Rahmen, Schienen od. dgl. gelagert ist, kippbar zu
gestalten. Bei flüssigen oder pulverförmigen, festen Stoffen wird auf diese Weise
die Entleerung des Behälters vorgenommen, bei gasförmigen ist die Kippstellung für
das Reinigen, Montacrezwecke od. ä. ebenfalls erforderlich.
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Bei Behältern, welche mit Füßen zum Aufstellen außerhalb des Fahrzeugs
versehen sind, und zu diesem Zweck vom Fahrzeug abgeladen werden müssen, wird das
Abladen vorgenommen, indem zunächst die Ladefläche, auf welcher der Behälter ruht,
in möglichst schräge Kippstellung gebracht wird, worauf dann, gegebenenfalls unter
Verschiebung der den Behälter tragenden Schienen der Ladefläche in ihrer Längsrichtung,
der Behälter durch eine außerhalb des Fahrzeugs oder auch am Fahrzeug selbst befindliche
weitere Hebevorrichtung vollends aufgestellt wird.
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Einerseits haben jedoch derartige Transport- und Ladevorrichtungen
den Nachteil einer hohen Schwerpunktlage, welche die Fahreigenschaften des Fahrzeugs
herabsetzt und besonders bei Kurvenfahrt die Gefahr des Kippens oder nündestens
des Schleuderns oder Schlingerns des Fahrzeugs mit sich bringt. Andererseits ist
der eigentliche Ablade- und Aufstellvorgang für den Behälter, der fast ausnahmslos
groß und schwer ist, mit den geschilderten behelfsmäßigen Vorkehrungen und Maßnahmen
für das Bedienungspersonal gefahrvoll, abgesehen von der Möglichkeit des Umfallens
und der dadurch erfolgenden Beschädigung solcher Behälter.
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Diese Gefahr besteht um so mehr, als die Kippvorrichtungen der Behälter-Transportfahrzeuge
Kippwinkel von 70' oder allerhöchstens 800 zulassen, so daß das eigentliche
Abladen und Aufstellen der Behälter von dieser Neigung in die senkrechte noch außerordentlich
viel Arbeit mit sich bringt.
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Es ist weiter bekannt, bei Anhängefahrzeugen den FahrgesteHrahmen
gelenkig derart zu unterteilen, daß bei Blockierung der Hinterräder ein Teil des
Rahmens um die Hinterachse geschwenkt werden kann, so daß durch Rückwärtsfahren
der Zugmaschine ein den Behälter tragender Schlitten senkrecht gestellt wird, wobei
mit Hilfe einer Seilwinde der Behälter auf den Boden abgelassen werden kann.
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Derartige Vorrichtungen können jedoch nur auf Anhängefahrzeugen mitgeführt
und betrieben werden. Außerdem ist ein baulich verwickeltes Hebesystern mit Blockieren
der Hinterräder des Anhängers und Rückwärtsfahrt der Zugmaschine erforderlich, um
den Schlitten mit dem Behälter hochzuheben. Es ist ferner äußerst schwierig, die
Zugmaschine genau in der Weise rückwärts zu fahren, daß der Behälter mit Schlitten
die richtige Lage einnimmt, außerdem erfordert die Betätigung einer zusätzlichen
Seilwinde weiteren Arbeitsaufwand.
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Bei Ausführungsarten mit Einbau eines Kippsupports am Fahrzeugrahmen
und auf dem Kippsupport verschiebbarem Lastschlitten ist das Anhängen einer Auflager-Anhängeeinrichtung
am Zugfahrzeug erforderlich, ferner muß zum Schwenken des Kippsupports eine hydraulisch
Presse eingebaut sein, und der Lastschlitten wird durch Seilzüge bewegt. Um hierbei
die Unterbringung der Tragkonstruktion und Kippeinrichtung möglich zu machen, muß
zwangläufig der zu kippende Behälter hochgelegt werden, so daß das Fahrzeug bei
Kurvenfahrt Neigung zum Schlingern oder Umkippen zeigt.
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Diese Vorrichtungen bekannter Art erfordern einen kostspieligen und
umfangreichen Aufbau sowie eine umständliche und schwierige Bedienung.
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Auch bei Kipp- und Absetzvorrichtungen bekannter Art für Zementsilos
u. dgl., bei welchen ein schwenkbarer Tragrahmen für den Behälter, ein Zusatzrahmen
und der Fahrgestellrahmen übereinanderliegend angeordnet sind, erhält man einen
hohen Schwerpunkt für den auf dem Fahrzeug mitgeführten Behälter und die Fahreigenschaften
werden dadurch verschlechtert, abgesehen von der auch hier erforderlichen umfangreichen
und umständlich zu bedienenden Einrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit einer Kipp- und
Absetzvorrichtung versehenen,
auf einem Transportfahrzeug befindlichen
Behälter derart anzuordnen, daß die gesamte Einrichtung einen niedrigen Schwerpunkt
besitzt, so daß die Fahreigenschaften des Fahrzeugs unverändert bleiben, und auch
die bei Kurvenfahrt auftretenden Kräfte die Lage des Behälters nicht verändern.
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Der Zweck der Vorrichtung ist ferner, die den Behälter tragenden beweglichen
Teile so zu gestalten, daß bei ausreichender Festigkeit und einfachen Bewegungsvorgängen
bei kleinstmöglichem Raumbedarf eine schnelle, betriebssichere Betätigung erfolgen
kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kipp- und Absetzvorrichtung für
einen auf einem Transportfahrzeug liegend verfahrbaren Behälter, bestehend aus einem
um das am Hinterende des Fahrzeugs befindliche Kippgelenk mittels einer hydraulischen
Presse kippbaren Rahmen, auf dem der Tragrahmen für den Behälter verschiebbar angeordnet
ist, und besteht darin, daß der kippbare Rahmen den kastenförmig profilierten Tragrahmen
in seinen U-förmigen Längsträgem führt und seinerseits in Transportstellung innerhalb
eines mit dem Fahrgestellrahmen fest verbundenen Verstärkungsrahmens gelagert ist,
so daß der Tragrahmen, der kippbare Rahmen und der Verstärkungsrahmen sämtlich ineinanderliegend
ausgebildet sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind dabei die einerseits
am Kipprahmen gelenkig angreifenden hydraulischen Pressen andererseits in einer
Pressentraverse des Verstärkungsrahmens gelenkig schwenkbar gelagert.
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Ferner sind am Kipprahmen eine oder mehrere hydraulische Pressen angeordnet,
deren Kolbenstangen am Tragrahmen angreifen.
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Schließlich sind die Quertraversen des Tragrahmens den Rundungen des
Behälters angepaßt. Im Bereich der Kippgelenke des kippbaren Rahmens sind in an
sich bekannter Weise zwei Stützpressen angeordnet.
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Durch die Ineinanderschachtelung von Hilfsrahmen, Kipprahmen und Verschieberahmen
und durch geeignete Gestaltung der Quertraversen liegt der Schwerpunkt des Behälters
in der Transportstellung außerordentlich niedrig, so daß die Fahreigenschaften des
Fahrzeugs unbeeinträchtigt bleiben und auch bei Kurvenfahrt der Behälter seine Lage
sicher beibehält.
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Infolge der Möglichkeit, den aufzustellenden Behälter während des
Kippens zugleich zu verschieben, ergibt sich eine bei allen vorkommenden Fällen
ausreichende Anpassungsfähigkeit des Schwenkkreises der Behälterfüße im Hinblick
auf das Fahrzeug selbst und die Beschaffenheit des Bodens, auf welchem der Behälter
in seiner senkrechten Endstellung zu stehen kommt.
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Dadurch, daß die Anlage bis über 100' kippen kann, besteht
die Möglichkeit, auch in stark geneigtem Gelände den Behälter senkrecht abzusetzen.
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Das Kippen und Aufstellen kann selbst bei sehr schweren und außerordentlich
großen Behältern mühelos und völlig gefahrfrei erfolgen, da die Bewegungsvorgänge
hydraulisch von einer außerhalb der Gefahrenzone befindlichon Schaltanlage bequem
gesteuert werden können.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
und bedeutet: Fig. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung; Fig. 2 einen Querschnitt
durch die Behälterauflageschienen der Einrichtung nach Fig. 1.
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Auf dem von den Rädern 1 getragenen Fahrgestell des Fahrzeugs
befindet sich ein Behälter 2 von zylindrischer Form mit kegelförmigem Unterteil
und Füßen. Der Behälter 2 ist auf in einem Rahmen 3
des Fahrgestells befindlichen
Schienen 4 gelagert. Der Rahmen 3 liegt auf dem Verstärkungshilfsrahmen
5 des eigentlichen Fahrgestellrahmens auf. Der profilierte Rahmen
3 umschließt die längsverschiebbaren kastenförmigen Hohlschienen 4, welche
durch Querträger 6 verbunden sind und besondere Auflagestücke 7 aus
elastischem Material für den Behälter 2 besitzen. Der Rahmen 3 ist mit Hilfe
von einer oder mehreren hydraulischen Pressen 8 anhebbar, deren Kolbenstangen
an dem Rahmen 3 gelenkig angreifen und die in einer mit dem Fahrgestellrahmen
starr verbundenen Pressentraverse 9 allseitig schwenkbar gelagert sind. Mit
Hilfe dieser hydraulischen Pressen kann der Rahmen 3 des Fahrgestells samt
dem darauf ruhenden Behälter 2 um das am hinteren Teil des Fahrzeugs befindliche
Kippgelenk 10 nach oben geschwenkt werden. Da, wie die Fig. 1 zeigt,
der von der liegenden Stellung auf dem Transportfahrzeug in den Stand aufzustellende
Behälter mit entsprechenden Füßen versehen ist, werden während des Anhebens durch
die Pressen 8 die im Rahmen 3 längsverschiebbar gelagerten Schienen
4 durch eine oder mehrere in diesem Rahmen befindliche weitere hydraulische Pressen
Ü zusammen mit dem Behälter 2 nach vom bzw. nach oben geschoben. Das Anheben und
Kippen des Behälters kann somit ohne Kollision der Behälterfüße mit der Bodenfläche
erfolgen. Diese Kipp- und Verschiebe-Zwischenstellung 2' des auf dem angehobenen
Fahrzeugrahmen ruhenden Behälters ist aus Fig. 1 ersichtlich. Der
kipp- und der verschiebbare Teil des Fahrzeugrahmens befinden sich dabei
in der Lage 3' und 4'. Um den Behälter in die in Fig. 1 gezeigte,
strichpunktiert dargestellte senkrechte Gebrauchsstellung T' zu bringen, können
durch die hydraulischen Pressen 8 der Kipprahmen 3 samt dem verschiebbaren
Rahmen 4 schließlich auf einen Kippwinkel bis über 100' gebracht werden,
so daß bei richtiger Wahl des Kippwinkels und der Verschiebung der Behälter genau
auf sämtliche Füße zu stehen kommt.
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Bei dieser Endstellung des Behälters nimmt der Kipp- und Verschieberahmen
die in Fig. 1 ersichtliche strichpunktiert gezeichnete Stellung Y' und 4"
ein.
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Bei diesem Vorgang wandert der Schwerpunkt des Behälters -über den
Drehpunkt des Kipprahmens hinaus, wobei die hydraulischen Pressen 11 selbsttätig
auf Rückzug umgestellt werden.
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Während des Transports, des Kipp- und Absetzvorgangs ist der Behälter
2 mit an sich bekannten Spannbändem oder sonstigen Befestigungsgliedem mit dem Kipp-
und Verschieberahmen verbunden.
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Die durch den Kipp- und Absetzvorgang bedingte, durch Schwerpunktswanderung
hervorgerufene überbelastung der Hinterachse wird durch zwei Stützpressen 12 aufgehoben,
die ihrerseits dem Gelände entsprechend einzeln beliebig ausgefahren werden können.
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Die Einrichtung ist in der oben beschriebenen Ausführung sinngemäß
nicht nur fär den Transport von aufzustellenden Behältern geeignet, sondern kann
selbstredend auch für Geräte oder Vorrichtungen beliebiger
Art,
beispielsweise Baurammen, schwere Bodenstampfgeräte oder auch andere technische
bzw. industrielle Einrichtungen dieser und ähnlicher Art, welche liegend transportiert
und für den Einbau im Betrieb aufrechtgestellt werden müssen, Verwendung finden.