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Lade- und Transporteinrichtung für schwere Fertigbauteile Die Erfindung
betrifft eine Belade-, Entlade- und Transporteinrichtung für schwere Fertigbauteile
als einzelne Wandelemente oder großvolumige Raumkörper mit geschlossenem
Boden und/Seitenwandöffnung, beispielsweise Fertiggaragen.
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Derartige Einrichtungen, umfassend einen Lasttransportwagen mit einem
Kranausleger, welcher mit der Last verfahrbar ist, sind schon bekannt.
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Es ist auch in der Deutschen Patentanmeldung P 2 308 914.7 und anderen
Veröffentlichungen bekannt, daß ein Hubgestell angeordnet ist, mit welchem der Baukörper
über eine Hubeinrichtung angehoben und unterfahren wird.
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Damit sich das Hubgestell auf dem Boden abstützen kann, müssen in
der Bodenfläche Öffnungen vorgesehen sein. Diese
Öffnungen sind
besonders bei Wohnraumelementen unerwünscht.
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Bei der Aufnahme der Last mit einem Kranausleger ist das Aufheben
einer Last von 10 - 15 Tonnen und das Verfahren des Kranes mit einer genannten Last
am Ausleger schwierig und technisch sehr aufwendig.
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Trotz der heckseitigen Bodenabstützung muß das Transportfahrzeug lang
und frontseitig schwer gebaut sein, damit es frontseitig nicht angehoben wird.
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Neben den damit verbundenen hohen Anschaffungskosten wird dadurch
die Wendigkeit und die Nutzlast des Transportfahrzeuges erheblich gemindert.
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Die Erfindung hat die Aufgabenstellung, bei Vermeidung der genannten
Nachteile, ein Lade- und Transportgerät zu schaffen, das bei relativ kurzer Bauweise
des Fahrzeuges und verhåltnismäßig leichter Bauweise der Aufnahmeeinrichtung Baukörper
bis zu 15 Tonnen Gewicht zu laden und zu transportieren in der Lage ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wurde dadurch gelöst, daß über einer aus
einem Rollenboden bestehenden Ladefläche eine im Heckbereich des Fahrzeuges, auf
dem Fahrzeugrahmen oder auf der unterfahrenden Bodenfläche des Ladeteiles abstützbare
Lastaufnahmeeinrichtung angeordnet ist und beim Ladevorgang ein Ausgleichgewicht
frontseitig vor das Fahrerhaus verlagert wird.
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In der Ausgestaltung der Erfindung besteht die Lastaufnahmeeinrichtung
aus einem sich in Fahrzeugmitte über die Ladefläche erstreckendem Gitterrahmen,
welcher fahrerhausseitig an einer Achse mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist. Am
hinteren Ende wird der Gitterrahmen mit einer Rolle auf der Bodenfläche des Ladeteiles,
oder durch Unterschieben einer Abstützungsrolle vom Fahrzeug rahmen aus abgestützt.
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Auf dem Gitterrahmen ist ein in Längsrichtung ausfahrbarer Lastaufnahmeausleger
mit einer auf demselben verfahrbaren Laufkatze angebracht. Von der Laufkatze aus
führen vier hydraulische längenveränderliche Verbindungsmittel zu den Anhängepunkten
der Last.
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Bei der Lastaufnahme wird der Gitterrahmen mit der Aufnahmeeinrichtung
durch eine nahe am hinterem Ende eingreifbare Abstützungsrolle auf dem Fahrzeugrahmen
abgestützt.
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Anschließend wird der angehobene Raumkörper bis zur Abstützungsrolle
eingezogen und dabei die Bodenfläche der Last unter die Rolle des Gitterrahmens
gebracht, Nach Wegnahme der Abstützungsrolle vom Fahrzeugrahmen aus, wird der Gitterrahmen
mit der Aufnahmeeinrichtung auf der Bodenfläche des Raumkörpers und über die Bodenfläche
auf den Fahrzeugrahmen abgestützt.
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Auf der Rollenboden-Ladefläche kann in einem Freiraum, welcher zwischen
dem Rollenboden und dem Gitterrahmen besteht, die Bodenfläche des Raumkörpers und
somit der gesamte Raumkörper durch Einfahren der Laufkatze und des Lastauslegers
auf die Ladefläche gebracht werden, wobei die gesamte
Lastaufnahmeeinrichtung
im Hohlraum des Raumkörpers Platz findet.
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Bei der erfindungsgemäßen Abstützung der Aufnahmeeinrichtung erübrigt
sich eine hohe kra11ftufnehmende, somit aufwendige und raumbeanspruchende Verbindung
zwischen dem Fahrzeugrahmen und der Aufnahmeeinrichtung.
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Ein weiterer Vorteil besteht durch die als Rollenboden ausgebildete
Ladefläche, dadurch wird die Last direkt auf dem Fahrzeugrahmen bewegt.
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Durch diesen Aufbau kann die Aufnahmeeinrichtung im Verhältnis zur
aufnehmenden Last zu Gunsten der Nutzlast leichter und raumsparend gebaut sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird beim Ladevorgang
ein Ausgleichsgewicht frontseitig vor das Fahrerhaus verlagert, welches sich beim
Straßentransport hinter dem Fahrerhaus befindet. Eine von mehreren technischen Möglichkeiten
für diesen Vorgang ist in der Beschreibung aufgezeigt. Zweck dieser Gewichtsverlagerung
vor das Fahrerhaus ist die Verhinderung eines frontseitigen Aufhebens des relativ
kurz und wendig gebauten Fahrzeuges beim Ladevorgang, durch die bei der Gewichtsverlagerung
entstehende größere Hebelwirkung des Gewichtes.
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Beim Transport muß das Gewicht zum Zweck der Vorderachsenentlastungen
und bei unbeladenem Fahrzeug zur Hinterachsbelastung hinter dem Fahrerhaus stationiert
sein.
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Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Nutzung der Erfindung besteht
aus einer Rahmenpalette für Wandelemente, welche mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
geladen, transportiert und entladen werden kann.
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Die Rahmenpalette besteht aus einem Bodenrahmen, welcher im Bereich
der Abstützungsrollen und Tragrollen durch entsprechende Längsträger geschlossen
ist.
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An einem Rahmenaufbau in dessen freiem Innenraum die Lastaufnahmeeinrichtung
des Transportfahrzeuges im Ladezustand Platz findet, können außen Fertigbau-Wandelemente
aufgenommen werden.
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Durch diese geaebene Möglichkeit der Wandel ementbeförderung werden
teure Wartezeiten für das Transportfahrzeug beim Ladevorgang vermieden. Ebenso kann
der Aufstellungskran an der Baustelle ohne Wartezeiten arbeiten.
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Die technischen Details der Erfindung sind in der anschließenden Beschreibung
und Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt und sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Zeichnungen zeigen in der Fig. 1 in schematischer Darstellung
ein Lade- und Transportgerät in einer Seitenansicht mit einem im Schnitt gezeichneten,
aufgeladenen Raumkörper Fig. 2 in einer Seitenansicht den Raumkörper nach Fig. 1
beim Ladevorgang
Fig. 3 den Raumkörper auf dem Boden abgestellt
Fig. 4 eine Rahmenpalette für Wandelemente in einer Seitenansicht Fig. 5 die Rahmenpalette
nach der Fig. 4 im Schnitt bei Linie A-B Das mit 10 bezeichnete Lasttransportfahrzeug
hat eine Ladefläche, welche aus einem Rollenboden 11 gebildet ist.
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Über der Ladefläche erstreckt sich über einem Freiraum 12 fahrzeugmittig
ein Gitterrahmenträger 13, welcher über eine Achse 14 fahrerhausseitig mit dem Fahrzeugrahmen
15 schwenkbar verbunden ist.
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Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist das Fahrzeug 10 mit einem an einer
Seitenwand 16 offenen Raumkörper 17 beladen. Der Boden 18 des Raumkörpers 17 befindet
sich dabei im Freiraum 12. Die im wesentlichen aus dem Gitterrahmenträger 13, dem
Lastausleger 19 und der Laufkatze 20 gebildete Lastaufnahmeeinrichtung befindet
sich im Hohlraum 21 des Raumkörpers.
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Der Gitterrahmenträger 13, mit der gesamten Lastaufnahmeeinrichtung
wird über eine kräftige Rolle 22 an seinem hinterem Ende auf dem Boden 18 des Raumkörpers
abgestützt.
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An der Laufkatze 20 ist ein Querhaupt 23 angebracht, von diesem aus
führen hydraulisch längenveränderliche Verbindungsmittel zu den vier Anhängepunkten
24 am Raumkörperboden 18, von welchen auf der Zeichnung nur zwei sichtbar sind.
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Der Lastausleger 19 ist über ein Rollenführung 2%, welche mit CL einer
Achse 25tnit dem Gitterrahmenträger 13 verbunden ist, bei Betätigung des Hydraulikzylinders
26 in der in Fig. 1 gezeigten Ausgangslage nach hinten längsverschiebbar.
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Die Laufkatze 20 ist ebenso mit einem weiteren Hydraulikzylinder 27
auf dem Lastausleger nach hinten längsverschiebbar.
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In einer von einer senkrechten Abstützung 28 und von weiteren Stützen
29 getragenen sich über dem Fahrerhaus nach vorne und teilweise über dem Gitterrahmenträger
13 nach hinten erstrekkenden Führungsbahn 30 ist ein Ausgleichsgewicht 31, welches
an einem verfahrbaren Gestänge 32 befestigt ist, verschiebbar.
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Beim Entladevorgang wird zunächst, wie in der Fig. 2 gezeigt, mit
einer heckseitigen Bodenabstützung 33, wie bekannt, der Fahrzeugrahmen 16 auf dem
Boden abgestützt und das Ausgleichsgewicht 31 mittels dem Gestänge 32 nach vorne
ausgefahren 31 a.
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Anschließend wird der Lastausleger 19 mit der Laufkatze 20 und dem
davon angehängtem Raumkörper auf dem Rollenboden 12 mit dem Hydraulikzylinder 26
nach hinten geschoben.
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Zur Entlastung der seitlich am Lastausleger 19 angebrachten Rollenführung
2swird der Lastausleger im ausgefahrenen Zustand mit einem Haken 33 an der Achse
25 eingehängt, 33 a.
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Zum Weitertransport des Raumkörpers nach hinten wird mit dem Hydraulikzylinder
27 die Laufkatze 20, welche in einer Innenbahn des Lastauslegers 19 geführt ist,
soweit nach hinten geschoben, daß die Rolle 22 noch auf dem Raumkörperboden 18 abstützt
22 a.
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Im weiteren Fortgang wird der Gitterrahmenträger 13 von einer Abstützungsrolle
34 am Fahrzeugrahmen 15, welche bei Betätigung über einen Hydraulikzylinder 35 auf
einer Leitbahn 36 verschiebbar ist, unterfahren und somit direkt auf dem Fahrzeugrahmen
10 abgestützt, wodurch die Rolle 22 b entlastet ist.
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Anschließend kann der Raumkörper mit der Laufkatze 20 über den Fahrzeugrand
nach hinten hinausgeschoben werden.
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Die Rollenführung 2*, welche mit der Achse 25kam Gitterrahmenträger
13 höhenschwenkbar befestigt ist, wird an der Achse 37 von einer hydraulischen Hebeeinrichtung
38 vorteilhaft von zwei seitlich angeordneten Zylindern getragen. Dadurch kann,
wie in der Fig. 3 gezeigt ist, der Lastausleger 19 gesenkt und der Raumkörper auf
dem Boden abgesetzt werden.
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Das Beladen erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge: Anheben der Last
über den Lastausleger 19 mit der hydraulischen Hebeeinrichtung 38 Einfahren bis
zur Abstützungsrolle 34 Wechsel der Abstützung auf die Rolle 22 und Einziehen des
Raumkörpers auf die Ladefläche.
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Über seitlich angebrachte Hebeplatten 39, welche ebenfalls hydraulisch
betätigbar sind, wird der Raumkörper beim Transport von dem Rollenboden 11 abgehoben
und rutschfest mit dem Fahrzeugrahmen verankert.
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Zum Transport von Fertigbau-Wandelementen mit der erfindungsgemäßen
Lade- und Transporteinrichtung wird eine in den Fig. 4 und 5 gezeigte Rahmenpalette
verwendet.
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Die Rahmenpalette besteht aus einem Bodenrahmen 40, welcher im Bereich
des Rollenbodens 11 und im Bereich der Abstützungsrollen 22 und 34 am Fahrzeug 10,
aus durchgehenden Längsträgern 41, 42, 43 besteht.
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Über einen Rahmenaufbau 44 wird ein freier Innenraum 45 mit frontseitiger
Öffnung geschaffen. Am Rahmenaufbau 44, der nicht so breit ist wie der Bodenrahmen,
werden seitlich Wandelemente 46 in Auflagern 47 aufgelegt.
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Das Beladen, Transportieren und Entladen einer derartigen Palette
erfolgt genauso wie bei einem Raumkörper 17.
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Funktionsmäßig erfüllt dabei der Palettenrahmen-Innenraum 45 den gleichen
Zweck wie der Raumkörper-Hohlraum.